ich hatte ja geschrieben, daß ich Anfang Oktober meinen Termin habe.
Der ist nun gewesen, und ich bin - gelinde gesagt - nicht begeistert. Obwohl ich sagen muß, daß der Doc (Orthopäde) sich sehr um Neutralität und Höflichkeit bemüht hat.
Aber es fing ja schon so an, daß der in seinem Anschreiben meinte, daß ich nachträglich keine Befunde und sonst auch nix mehr einreichen dürfe. Und Annette, die gute,


Zum eigentlichen Termin: ich war alles in allem ca. 1:15 h drin. Meine körperliche Verfassung war mittelprächtig. Hab mir im Wartezimmer (mußte zwanzig Minuten warten) aus drei Stühlen eine Bank gebaut, und mich da hingelegt.
Als er mich aufrief, fing's schon so an, daß er die von mir vorab gemachten und abgegebenen "Hausaufgaben" überhaupt nicht angeschaut hatte, und dieselben Fragen die ich also bereits schriftlich beantwortet hatte nochmal abfragte

Der erste Teil waren also die Fragen, wobei ich mich da schon mit ihm in die Haare kriegte. Während ich erzählte, hackte er das Gehörte und von ihm interpretierte (!) in seinen Computer (ich konnte lesen was er schrieb).
Zum ersten Mal zugebissen


Das zweite Mal platzte mir der Kragen, als er auf meine Antwort zur Autofahren-Frage (ich kann nicht fahren, weil ich nicht sitzen kann und auch schon lange nicht mehr gefahren bin) in seinen Computer hackte: "Patientin hat keine Fahrpraxis" ....


Ich habe ihn ziemlich angefaucht - da kam dann auch sofort mein Frust raus, den ich mit mir rumschleppe... mag sein, daß ich mir mit meinen Reaktionen selbst geschadet habe, aber ich kann mich nicht hinstellen und das einfach so hinnehmen, daß meine Aussagen so verfälscht festgehalten werden. Das ist eine Unverschämtheit

Für den Rest der Zeit (ca. 30 Minuten) war dann noch körperliche Untersuchung ( 08/15 - Programm; Vorbeugen, Rumpfdrehen, auf Fersen/Zehenspitzen gehen, Arme über den Kopf heben; im Liegen: Reflexe, Beweglichkeit Gelenke, Beine, Sensorik Beine innen/außen etc) . Es wurde weiter nichts gemacht (keine Blutabnahme, kein EKG, kein Radfahren o.ä.m. )
Als ich die von mir während der letzten Jahren genommenen Medikamente incl. Dosis aufzählen sollte, mußte ich passen. Hatte keine Liste dabei. Ich sagte ihm, daß ich die noch nachreichen würde. Daraufhin meinte er, das würde nicht gehen, sein Bericht sei innerhalb der nächsten Stunde fertig und gehe direkt an die DRV raus. Daraufhin ich: "dann schicke ich die Liste eben direkt zur DRV". Dazu schüttelte er nur den Kopf und meinte, es sei nicht zugelassen etwas nachzureichen....
Als sich während der Untersuchung eine Verschlechterung meines Zustandes einstellte, wies ich ihn darauf hin, daß beide Füße taub wurden. Ob das in seinem Bericht drin steht ? Ich werde sehen....
Wir haben uns dann in herzlicher gegenseitiger Abneigung voneinander verabschiedet

So, das ist jetzt etwas länger geworden; aber ich wollte ja halbwegs ausführlich berichten. Heute noch geht der Beschwerdebrief an die DRV raus (incl. Medikamentliste). Die sollen ruhig wissen, daß ich mich von so nem Arzt und solch einer Vorgehensweise nicht beeindrucken lasse.
Zu recht habt ihr in eurer Anforderungsliste hier stehen, daß Patienten die Gutachten vor Abgabe bei der DRV gegenzeichnen können sollten. So wie man ja auch bei der Polizei etwas zu Protokoll gibt, und dieses Protokoll dann gelesen und unterschrieben werden muß. Um diese Chance wird man vorsätzlich beim Schlechtachter gebracht; und das in einer Situation, in der es einem ja sowieso schon physisch wie psychisch schlecht geht und (meistens) auch noch der absolute finanzielle Notstand herrscht. Ist mir ein Rätsel, wie unser Sozialstaat die Schwachen hier so im Stich lässt.... das hat doch Methode

Ich rechne also fest mit einem ablehnenden Bescheid. Jede Wette. Möchte hier jemand dagegen halten?


Jetzt habe ich mich so in die Wut reingeschrieben, daß ich Hunger bekommen habe... so ein kleines Arzthäppchen mit etwas Remoulade dazu wäre jetzt lecker...

Eure Antonia