Hallo sladdi,
tolles Thema, denn darum macht sich so mancher Gesunde (auch für sich selbst und seinen Haushalt) keine großen Gedanken, so lange alles "eher" nebenbei erledigt wird ...
Ich bin ja nun schon seit Mitte 2014 zuhause.....
Dachte ja anfangs - ok, nimmst dir mal etwas Zeit für dich und deine alten Hobbys (Basteln)......
Die erste Zeit ist das wohl (meist) eine ziemliche Umstellung, jedenfalls wenn die Ansprüche an Ordnung und Sauberkeit vielleicht auch bisher immer sehr hoch angesetzt waren ... ich gebe zu
ICH war noch
NIE eine besonders gute Hausfrau

, dafür hatte ich schon früher (neben der Arbeit) nicht genug Zeit
UND ganz ehrlich auch keine große Lust, wir haben die wenige Freizeit lieber für schönere Dinge genutzt ...
Zu meiner "Schande" sitze ich auch gerade wieder am PC und schreibe hier im Forum, obwohl doch auch die Pullis der letzten Tage mal in die Waschmaschine sollten, das mache ich aber nachher noch ... ganz bestimmt

... damit kennt sich der Dopa nicht so aus (weiß aber für den Notfall wo die Bedienungsanleitung liegt

) und Arbeiten "in der Tiefe" sind meist nicht so seins ...
Da ich nun den ganzen Tag zuhause bin, erwartet meine Frau (zurecht?) das ich mich um unseren Haushalt kümmere.
OK irgendwo ist das ja auch selbstverständlich, allerdings scheint es auch eine "Selbstverständlichkeit" zu sein, und das ärgert mich.
Ihr solltet euch da mal zusammen setzen und das klären, sie sollte doch auch wissen
WARUM du jetzt den ganzen Tag zu Hause bist ... nein ich sehe das so nicht als "berechtigt und selbstverständlich" an, es reicht aber nicht ganz, dass du dich darüber still in dich rein ärgerst, ihr
MÜSST das aussprechen und versuchen da Regelungen /Lösungen zu finden, mit denen ihr
BEIDE leben könnt.
Zumindest ist es wichtig, dass der Partner die Akzeptanz aufbringt, dass du nicht jeden Tag den "Erwartungen" entsprechen kannst weil du wegen Krankheit den ganzen Tag zu Hause bist und nicht wegen "Arbeitslosigkeit" oder weil du freiwillig "Hausmann" werden wolltest ... dann mögen diese Erwartungen ja vielleicht berechtigt sein.
Mich hat das jedenfalls bei meinem
EX-Mann damals sehr genervt, dass er als gesunder Partner auch dann keinen Finger "krumm" gemacht hatte wenn ich den ganzen Tag "die Brötchen verdienen war" ... und er monatelang wegen der Witterung (Schlechtwettergeld) eigentlich
NICHTS zu tun hatte ...das ist doch aber gar nicht vergleichbar damit, dass viele Dinge wegen Krankheit leider nicht mehr möglich sind.
Mit dem Dopa lief das von Beginn an ganz anders ab, auch als wir beide noch gearbeitet haben, wurde von dem erledigt was eben nötig war, der gerade die Zeit dafür hatte, da waren wir schnell ein gutes Team, was bei unregelmäßigem Schichtdienst (beide) auch nicht anders funktioniert hätte ...
Aber aufräumen, kochen, abwaschen, Gassi mit dem Hund, putzen, Wäsche machen usw. ist echt anstrengend wenn man krank ist.(Aber wem sage ich das hier

)
Aufräumen ... "was ist das"

, jeder von uns räumt seinen Kram gleich wieder selber weg, den er für irgendwas gebraucht hat ... da gibt es bei uns nicht viel "aufzuräumen" und ich denke mal das darf man auch von der berufstätigen Partnerin erwarten, nicht einfach "alles stehen und liegen zu lassen" (was auch immer) weil man ja einen "
SAM" meint zu haben, gemeinsam verursachte Unordnung wird auch gemeinsam beseitigt.
Aber irgendwie fällt uns das gar nicht mehr so auf, seit wir uns das in der neuen Wohnung alles so eingerichtet haben, wie es für uns beide am praktischsten ist und die wenigste unnötige Arbeit verursacht, ein wenig "geordnetes Chaos" stört uns dabei beide nicht, in der Regel sehen wir unsere Wohnung als "vorzeigbar" an und wer sich nicht wohlfühlt bei uns, muss ja nicht zu Besuch kommen

... die Menschen die
UNS wichtig sind fühlen sich aber sehr wohl bei uns und haben sich für Pfingsten schon wieder angemeldet ...
Ich mache es ja eigentlich gerne und möchte meine Frau dahingehend auch entlasten, aber wenn ich nicht kann, weil es mein Körper nicht schafft, sieht es so aus - dass ich es trotzdem machen muss.
Wenn man "muss" obwohl es nicht geht, nur um mit dem Partner keinen Stress zu bekommen, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass du das wirklich "gerne" machst ... als der Dopa zuletzt im Krankenhaus war habe ich auch wieder deutlicher bemerkt was er doch noch alles erledigt, trotz seiner Probleme aber ich "übersehe" das auch nicht wenn er zu Hause ist und halte das eben
NICHT für selbstverständlich, weil ich weiß wie schwer ihm manche Sachen fallen.
Für mich waren diese paar Tage aber auch anstrengender als sonst, der verschieden sortierte "Müll" ging nicht (wie sonst) "alleine" zur Tonne (ich mach das sonst fertig und Dopa bringt das dann weg, darüber reden wir schon gar nicht mehr), Wäsche ist (in der Regel) meine Angelegenheit aber wenn er sieht die Maschine ist fertig, wird sie auch von ihm abgeschaltet und aufgemacht, den Trockner benutze ich nur selten (für Handtücher und Bettwäsche) weil das sonst zu teuer wird.
Wie viele Personen seid ihr denn dass die Maschine täglich läuft, kleine Ladungen ist doch Strom und Geldverschwendung ... du kannst doch den Rest auch so später aufhängen ... mein Dopa möchte immer die Socken aufhängen (ich hasse diese Fummelei

), das geht ja im Stehen ganz gut auf dem Wäscheständer und gebügelt habe ich im ganzen Leben noch nicht viel (das ist für mich "Strafarbeit"), da achte ich schon beim Kauf von Bekleidung drauf, dass man die (hoffentlich) nicht bügeln muss.
Trotzdem habe ich den Dopa damals natürlich
NICHT mit ungebügelten Uniform-Hemden in den Dienst gehen lassen, die gab es von der Firma und denen war egal, wer die dann bügeln muss ... jetzt muss ich mein Bügelbrett immer erst abstauben

, wenn ein Teil doch mal gebügelt werden sollte und wenn es machbar ist bügele ich mal schnell was auf der Matratze von meinem Bett ...
Teilweise brauche ich für die Arbeiten stundenlang (die Gesunde im Bruchteil der Zeit erledigen).
Ich brauche halt immer wieder Pausen.....
Das kenne ich (leider) auch aber das sollte doch deiner Frau auch schon bekannt sein ???
Oder sieht sie nur das Ergebnis und fragt sich nicht selbst mal (oder eben dich) wie du das geschafft hast und wie lange das gedauert hat ... wenn sie bei der Arbeit ist bekommt sie das ja nicht mit, manchmal muss man darüber schon mit dem Partner sprechen, wenn es zumindest den Eindruck macht, dass er diese Schwierigkeiten gar nicht "sieht oder sehen will" ...
Wir nehmen uns
NUR noch höchstens
EINE Aufgabe vor für einen Tag und sind da sehr flexibel, das auch mal zu verschieben, wenn uns doch gerade nicht danach ist ... die Pullis kommen nun erst übermorgen in die Maschine

, habe mich heute (privat) zu lange am Telefon verquatscht und es sind noch genug Saubere im Schrank, das eilt also nicht ...
Morgen werden wir zusammen Einkaufen fahren (es soll trocken bleiben), mal wieder ein paar Vorräte auffüllen, das machen wir sehr gerne mal zusammen ganz entspannt und gemütlich und das genügt dann auch für Morgen, also wird danach auch
KEINE Wäsche mehr gewaschen ...
Die laufenden Kleinigkeiten bringt der Dopa meist mit wenn er zum Sport war, da ist gleich ein Lebensmittel-Laden nebenan, war für mich auch ungewohnt selbst was einkaufen zu müssen, als er im Krankenhaus war, wenn ich was im Kühlschrank haben wollte ...
Unser Teppich (besonders im Wohnzimmer) würde auch gerne mal wieder den Staubsauger "begrüßen" dürfen, da halten wir uns am Meisten auf (und im PC-"Büro"

) aber das ist für uns beide sehr anstrengend, so bleibt es oft dabei, dass es höchstens 2- 3 Mal im Monat wirklich gemacht wird und dann ist auch die Doma
PLATT und für
NIX mehr zu gebrauchen an diesem Tag.
Wenn ich "von
VIEL Kraft geträumt habe" wird auch mal vorher sehr gründlich Staub geputzt, aber uns stören auch einige Staubkrümel nicht unbedingt (wir sehen ja auch schon beide etwas schlechter und Staub wischen mache ich oder Niemand

) ... wäre natürlich anders bei entsprechenden Allergien aber wenigstens die haben wir ja nicht, wir haben aber auch jetzt den Eindruck, dass hier nicht alles so heftig verstaubt wie früher im Berliner Raum ... vielleicht ist das ja nur Einbildung, um uns selbst was Positives dazu einzureden ...
Ehe die Kinder kommen wird der Staub-Saugertag natürlich entsprechend gelegt der Staub noch mal überall abgeputzt, dass es dann auch noch "frisch" aussieht ... bis dahin haben wir (vermutlich) auch noch unsere Fenster alle durchgeputzt, das machen wir immer im Frühjahr und schön ein Fenster nach dem Anderen (nur Küche und Bad vielleicht an einem Tag, weil die sehr klein sind) mit ausgiebigen Erholungs-Pausen dazwischen ... bis Pfingsten sollte das erledigt sein und dann wird nur noch trocken mal kurz "übergeputzt" wenn man nicht mehr gut "durchblicken kann" ...
Betten beziehen wir gemeinsam (wenn wir es für Notwendig halten, also kein fester Zeitplan), ist "sitzende Tätigkeit" für den Dopa, er zieht ab und ich ziehe wieder auf, die Laken spannen wir gemeinsam über die Matratzen, dann sauge ich auch gleich den Bettkasten mal aus =
FERTISCH ... im Schlafzimmer steht sonst nicht viel, wo sich Staub ansammeln könnte ... die Schränke gehen fast biss zur Decke (auch in der Küche), was "da oben los ist" sehe ich vielleicht 1 Mal im Jahr ... oder wenn die Deckenlampe kaputt ist ...
Das geht jetzt auch besser als in der alten Wohnung weil wir von beiden Seiten gut rankommen können (vorher stand das Doppelbett direkt mit einer Bettseite an einer Wand), die Bettwäsche geht dann direkt in die Maschine und kommt nach dem Trocknen gleich wieder in den Schrank, muss aber nicht unbedingt auch am selben Tag sein ...
Warmes Essen gibt es
NICHT jeden Tag, gekocht wird wenn die Köchin Lust dazu hat, aber das ist jetzt schon deutlich häufiger der Fall als in den "Stressjahren", es gab aber nie Streit deswegen, der Dopa ißt gerne was ich koche

(er kann nicht kochen und will es auch nicht lernen müssen) aber er akzeptiert es auch wenn die Küche kalt bleibt, an den Vorbereitungen (schälen /schnippeln) beteiligt er sich aber gerne, so habe ich natürlich auch öfter wirklich
LUST uns was zu kochen oder zu brutzeln.
Ich nutze allerdings auch viele Tiefkühlgemüse, da entfällt dann das mühselige Putzen und es geht alles deutlich schneller ... zu aufwändige Gerichte mach ich im Alltag einfach nicht, in der Regel steht das Essen nach ca. 1 Stunde auf dem Tisch, ohne dass ich Stress damit bekomme uns reicht auch mal Rührei mit Brot oder eine Tiefkühl-Pizza vom Discounter ... heute gibt es Rosenkohl-Auflauf mit Kassler, der ist gerade vom Tiefkühlschrank in den Backofen "umgezogen".
Wir essen Abends warm, ich schlafe ja bis Mittags ... manchmal leisten wir uns auch ein lecker Essen in unserer örtlichen Fischgaststätte ... also verhungert sind wir noch nicht und nach einer Verdauungspause räume ich dann grob die Küche auf, um den (meist kleinen) Handabwasch kümmert sich dann vormittags schon der Dopa.
Der Rest kommt in die Spülmaschine, wenn die voll ist (ca. 1 Mal die Woche) wird sie eingeschaltet und der Dopa lässt es sich nicht nehmen die dann am nächsten Morgen auszuräumen ... irgendwann steckt er wohl mal mit dem Kopf da drin, weil sein Rücken sich darüber beschwert hat ... aber
ICH habe da bisher striktes
VERBOT "ihm diese Arbeit abzunehmen" ... er komme sich sonst "völlig nutzlos vor", wenn ich das alles alleine machen soll ... das will ich natürlich auch nicht riskieren ...
Alle 2 Wochen haben wir Hausdienst, das hat uns (als einziges Manko) nicht so gut gefallen, wir sind aber nur für unseren Absatz bis zum Keller runter zuständig und da fegt der Dopa dann und entscheidet ob gewischt werden muss oder nicht (aktuell eher mal als im Sommer) dann wische ich vorher schon mal in der Wohnung die wenigen freien Flächen mit durch und anschließend im Treppenhaus ...
Na Gut, darauf könnte ich wirklich verzichten aber so lange es noch irgendwie geht machen wir das, sonst muss man mal sehen (mit den anderen Bewohnern zusammen, die auch schon älter sind), ob man nicht doch lieber eine Firma damit beauftragen sollte ...
Zudem haben wir Sonntags
IMMER unseren Freien Tag, da wird
NUR gemacht wo wir gerade Lust zu haben und wenn
NIX gemacht wird ist es für uns auch in Ordnung ...
Wenn ich dann alles nötige erledigt habe was täglich so anfällt, habe ich keine Lust (Kraft / Ausdauer) mehr auf was anderes......
Da hilft nur darüber zu reden und deiner Partnerin klar zu machen, dass du nicht aus Spaß die volle EM-Rente bekommst, damit sie einen MANN für ALLE FÄLLE zu Hause hat ...
Liebe Grüße von der Doppeloma
