Hallo Stadtpflanze
Es ist traurig mit anzusehen, wie knauserig Ärzte mit den Verordnungen umgehen müssen, um mit dem vorgegeben Budget auszukommen um keinen Regress zu befürchten.
Ich nehme jedoch an, dass bei deinem ausgeprägtem Krankheitsbild ein chronisches Stadium deiner Leiden vorliegt und es auch über Jahre dokumentiert wurde, sodass dein Orthopäde die Möglichkeit hätte, dich in eine Langfristverordnung außerhalb des Regelfalls zu stellen.
Wenn nicht er dies tut, dann wenigstens deine HA-Praxis.
Ich erhielt von 2001 bis 2009 von meiner HA-Praxis in der Langfristverordnung kontinuierlich Physio-Rezepte in der Größenordnung von jeweils 20 Einheiten je Rezept.
Danach habe ich die Langfristverordnung abgebrochen, denn ich stand unter Therapiestress, täglich 2 verschiedene Anwendungen an manchmal 2 verschiedenen Orten die u.U. auch 60 km auseinanderlagen.
Für die Langfristverordnung musste die HÄ eine kurze Begründung mit Diagnosestellung und Indikationsschlüssel als Antrag an die KK einreichen, die diese absegnete.
Ich habe jetzt kurz mal im Netz geschaut und hier in dieser Quelle
https://www.kvwl.de/mediathek/son_aus/2013/ppe_47.pdf
folgendes innerhalb der dort aufgeführten Tabelle an Indikationen zur Rechtfertigung einer Langfristverordnung gefunden.
Betreffend den "M" Indikationen:
M48.0 Spinal(kanal)stenose
M50.0 Zervikaler Bandscheibenschaden mit Myelopathie
M50.1 Zervikaler Bandscheibenschaden mit Radikulopathie
M51.0 Lumbale und sonstige Bandscheibenschäden mit Myelopathie
M51.1 Lumbale und sonstige Bandscheibenschäden mit Radikulopathie
So wie du schreibst liegen bei dir Bandscheibenschäden vor, ggf. wären sie hierunter einzugliedern.
Ansonsten mag ich lediglich darauf verweisen, dass du versuchen könntest von verschiedenen deiner behandelnden Ärzten jeweils nacheinander ein 6er Rezept zu ergattern.
Meine Zahnärztin hatte mir 3 x 6er Rezepte hintereinander ausgestellt auf die Diagnose hin: Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD), sie hat da andere Abrechnungsmöglichkeiten mit der KK.
Behandelt wurde dabei physiotherapeutisch gleichfalls meine WS, im Speziellen die HWS (hierdrin bin ich versteift) und das damit verbundene Schulter-Arm-Syndrom, da Zähne, Zahn-/Kieferstellung, Kaumuskulatur und die HWS ja auch was gemeinsames haben.
Ich bin allerdings in der glücklichen Lage, von jedweden meiner behandelnden Ärzte jederzeit therapeutische Unterstützung bei Maßnahmen zu erhalten. Da zickte bisher keiner herum, wenn es um Rezepte, Medikamente oder auch Spezialklinikeinweisungen ging.
Aktuell liegt mir auch ein KG-Rezept vor, welches mir am Montag mein Schmerzarzt mitgab.
Gestern war ich bei der HÄ um ihr von den Terminen am Montag (Schmerarzt) und Donnerstag (dort war ich zur Befundbesprechung nach einer Spezial CT-Aufnahme bei einem Orthopäden-Chirurgen) zu berichten. Während des Gesprächs druckte sie mir ebenfalls ein KG-Rezept aus.
Das gab ich ihr aber schmunzelnd wieder und berichtete, dass mir bereits der Schmerzarzt eines mitgegeben hätte, der Orthopäde mir auch eines hätte ausstellen wollen und nun sie, das wäre dann doch zuviel des Guten, da käme ich aber wieder in Therapiestress beim Einlösen.
Was sie mir dann aber umgehend ausstellte war eine Klinikeinweisung zur stationären Schmerztherapie.
Mein Schmerzarzt erörterte mit mir, dass ich unbedingt vor der in diesem Jahr noch anstehenden Versteifungs-OP (eine Arthrodese bei Zustand Arthrose Grad IV) eine stationäre Schmerztherapie machen sollte. Davon berichtete ich ihr und dass ich, wie jedesmal wenn es um diese Einweisung ging (ich war 2007 und 2009 bereits in dieser meiner "Wunsch" Schmerzklinik) immer erst mit ihr darüber vorab sprechen wollte.
Nicht lange rumgemacht, in den PC alles relevante eingetragen und Klinikeinweisung mit Kliniknamen ausgestellt und ausgedruckt. Mit der Klinik habe ich Kontakt aufgenommen, allerdings haben Sie eine lange Wartezeit, mal schauen ob das noch vor OP was wird.
Bezüglich des Online-Trainings habe ich keine Erkenntnisse, schon gar nicht darüber, ob die KK hierüber eine Einzelfallentscheidung treffen würde. Aber nichts unversucht lassen.
Evtl. dir von einem FA eine Bestätigung der Diagnose geben lassen, dass du kein Gruppentraining bewältigen kannst.
Mein Mann hat einmal ein "Rückenfit-Rezept" bekommen, das lief über 12 Trainingseinheiten bei uns im Therapiezentrum. KG an z.T. Geräten unter Anleitung. Maximal 2 Personen /Patienten waren dabei gleichzeitig im Trainingsraum.
Ihm hat es gefallen und gut getan, da er ja lediglich hier und da Rückenbeschwerden hat, die nur muskulärer Genese sind, also sich mal falsch gedreht oder zu schwer gehoben und schwuppdiwupp schießt ihm die "Hexe" ins Kreuz.
Ich hoffe und wünsche, auch du hast verständnisvolle Ärzte als Behandler und dir kann therapeutisch geholfen werden.
Die besten Genesungswünsche sendet dir

agnes