ich kann dir ein Stück weit nachfühlen, wie es ist, wenn man auf Entscheidungen wartet,
vor allem aber, wenn man so vollkommen die Kontrolle abgeben muss und einfach nur noch
abhängig ist von Entscheidungen anderer.
ABER:
wir ändern nichts, wenn wir mit aller Macht versuchen, dagegen anzugehen! Ich bin seit
Dezember 2013 in einem permanenten Zustand der Angst mit all ihren Facetten, es ist rein
körperlich nur schwer auszuhalten. Und ich habe auch den absoluten Horror davor, in Reha
zu müssen. Ich hab vor einiger Zeit für mich ausgemacht, dass die meine Kraft nicht in
Kampf investiere, sondern darin, wie ich Tag für Tag einigermaßen leben kann. Ich kann
die anstehenden Wege nicht beeinflussen, ich kann nur zusehen, dass mein Leben nicht
völlig den Bach hinuntergeht und die Angst mich auffrisst.
Akzeptiere, dass du da durch musst, vor allem aber, dass du es nicht in der Hand hast.
Und hör auf, über Anrufe und Aktionen vermeintliche Sicherheit zu bekommen. Den
Sachbearbeiter, der dir sagt "Frau Lebenswert, das entscheiden wir heute Nachmittag
alles zu Ihren Gunsten und dann sind Sie alle Sorgen los" gibt es nicht. Deine und auch meine
Angst sind reines Kopfkino (O-Ton meines Therapeuten), es ist nichts Lebensbedrohliches,
nichts, was uns tötet. Vergeude deine Kraft nicht, setze sie sinnvoll ein. Und nicht nur
heute und nach diesem Beitrag

Wenn wir in Reha müssen und es geht absolut nicht, dann gibt es auch dort Ärzte, die
das sehen und feststellen werden. Solange man seine Bereitschaft zeigt, alles tun zu wollen,
um zumindest ein Stück weit wieder gesund zu werden, ist man glaubhaft. Sicher gibt es
immer wieder ganz üble Erfahrungen, aber wir kennen aus den Schilderungen hier immer nur
die eine Seite. Ich meine, ein bisschen Vertrauen sollte auch da sein

So, und jetzt machste dir einen Tee oder Kaffee und beruhigst dich, gell?!