Hallo Josi,
Ich habe meinen heutigen Gutachtertermin hinter mir. Es war ein neurologisches Gutachten und ich hatte die totale Panik davor.
na siehst du, auch DAS ist wieder überstanden, dann nehme ich dich jetzt mal erneut in die "Warteschleife" auf.
Ich war pünktlich da und der Gutachter holte mich auch sofort rein. Es war nicht der Gutachter der mich begutachten sollte, sondern ein Kollege von ihm. Er ist aber auch Neurologe/Psychiater. Er stellte sich vor und war mir sogar sympatisch. (Ich weiß dass heißt ja nix).
Trotzdem ist es ja BESSER, der GA erscheint einem wenigstens sympatisch, als wenn man da auch noch "MUFFE" bekommt, ODER

...kann ich schon verstehen, meine letzten beiden GA waren in der Hinsicht auch OK.
Der Internist von der DRV damals, der kam schon SOOOO gestresst "angefegt" und das hat sich die ganze Zeit auf MICH übertragen, aber diese "Untersuchung" dauerte ja (zu, Glück) NUR 17 Minuten...
Er sagte ich brauch keine Angst haben. sein. Er stellt mir nur ein paar Fragen. Hmmm..deswegen hatte ich ja Angst.
Ist doch richtig NETT sowas oder, sorry wenn mir da einfällt was der Fuchs zum Kaninchen sagen würde und dann FRISST er das Kaninchen..

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Dann ging dir Fragerei auch schon los. Wo ich arbeite ? In welchen Situationen ich Angst/Panik habe? Und warum ich überhaupt Angst vor der Arbeit habe.
Ich hab ihm dann erklärt dass ich Angst habe zu versagen. Und ihm die Situationen erklärt wann diese Angst auftritt. Und dass die Arbeit mein Leben bestimmt. Ich kann nur noch an die Arbeit denken, nicht abschalten, schlafen usw. Auch dass ich an freien Tagen immer daran denke bald wieder arbeiten zu müssen. Dass die Arbeit mir die ganze Kraft nimmt und ich keine Freude im Leben mehr verspühre. Ich habe ihm auch gesagt dass ich wenn ich frei habe nur noch schlafe und nix sehen oder hören möchte.
Hast du sehr gut beschrieben finde ich, bei diesen Fragen habe ICH auch IMMER so meine Probleme, eigentlich HABE ich KEINE Angst VOR der Arbeit, sondern VOR dem, was man dort von mir erwarten würde und dass ich dem JETZT nicht mehr gewachsen bin.
Dann fragte er mich wie sich diese Panikattacken äußern. Habe dann gesagt durch Schwindel, Zittern und Herzrasen.
Mein letzter GA fragte dann, WIE lange solche Panik-Anfälle denn "in der Regel dauern würden", NAAA SUUUPER, dabei schau ich doch nicht auf die UHR...
Habe ich dann auch so gesagt und, dass ich dann immer froh, bin wenn ich das mal wieder "überlebt habe"...könnte schon manchmal ne Stunde sein, zumindest nach meinem Gefühl...
Dann kam eine komische Frage: Wie lautet Ihre Diagnose? Hmm habe ich gedacht. Er ist doch der Arzt. Na ja ich sagte dann: Ich habe eine generalisierte Angststörung und Depressionen.
Und er sagte: Vollkommen richtig. Was diese Frage nun sollte weiß ich auch nicht.
Kann man schlecht beurteilen, wenn er da nicht weiter "nachgebohrt hat", manche meinen dann später im GA, dass sich der Probant das wohl "irgendwo angelesen hat"...aber er wird ja die Unterlagen deiner Ärzte auch vorliegen haben, wenn es da auch so drin steht, kannst du es natürlich auch von deinen Behandlern so erfahren haben...mal sehen WIE das später im GA gewertet wird.
Sowas hat mein GA z.B. NICHT gefragt, ich fand es aber später sehr "GUT", dass er in seinem GA die Diagnosen meines behandelnden Psychiaters (seit Anfang 2008) VOLL bestätigt hat, während er die dagnostischen Feststellungen und Schlußfolgerungen (Vollzeit arbeitsfähig!) der DRV-Reha (von Ende 2008) komplett angezweifelt hat...
Hatte mich ja damals über den Bericht bei der DRV beschwert, aber es waren ja ALLES nur meine persönlichen Einstellungen und meine mangelnde Motivation, die dieses unbefriedigende Reha-Ergebnis hervorgebracht haben...
Dann fragte er noch was ich noch für Ziele in meinem Leben habe. Da habe ich gesagt im Moment habe ich keine. Es wäre schön wenn ich wieder Freude im Leben hätte.
So ähnlich war es bei mir auch, was ich noch von der Zukunft erwarten würde, ich habe ihm dann nur gesagt, dass ich im Moment KEINE Zukunft für mich sehe, weil alles ungeklärt ist und ich im Moment nicht den Eindruck habe SELBER über meine Zukunft entscheiden /bestimmen zu können, das belaste mich SEHR, ich würde gerne im Rahmen meiner gesundheitlichen Möglichkeiten wieder SELBER über mein Leben entscheiden DÜRFEN...
Er fragte dann noch ob ich schon mal an eine Erwerbsminderungsrente gedacht habe.Häääääh deswegen bin ich doch hier? dachte ich. Ich sagte ihm dann dass ich diese bereits beantragt habe.
NaJa, das halte ich für eine "Fangfrage" (in welcher Weise du jetzt dein "Rentenbegehren" beschreiben /begründen wirst ???), der wird ja wohl WISSEN zu welchem Zweck diese Begutachtung durchgeführt wurde und WER der Auftraggeber dafür war...
Zum Abschluss sagte er mir dass er der DRV mitteilen wird dass ich nur noch 4 Stunden am Tag erwerbstätig sein kann. Und nur eine Arbeit möglich ist mit geringer psychischer Belastung ohne Zeitdruck und Stress. Dass war jetzt gut oder?
NA, DAS HAST du doch eigentlich im Moment schon schriftlich, dass du nur noch Teilzeit arbeiten KANNST...hat der sich deine Unterlagen VORHER nicht angesehen

...und das mit der Arbeit "ohne Zeitdruck und Stress ..." ist ja alles ganz NETT, NUR WOOO gibt es denn diese Arbeit auf dem allgmeinen Arbeitsmarkt...
Deine aktuelle Tätigkeit ist es ja dann eher NICHT und was ANDERES suchen müssen, das diese Bedingungen ALLE erfüllt, ist ja AUCH nicht gerade stressfrei... zumindest DAS haben meine BEIDEN GA JETZT deutlich AUCH in ihr GA reingeschrieben.
Meinen ja (eigentlich) AUCH, dass ich "unter weglassen ALLER arbeitstypischen Belastungen"

noch Teilzeit arbeiten könne, aber die notwendige Beschaffung eines entsprechenden (ANDEREN) Arbeitsplatzes, sehen sie als äußerst schwierig bis unmöglich an, wegen meiner gesamten psychischen Einschränkungen...
Er empfielt mir eine Gruppentherapie und eine Medikamentenumstellung durch einen Facharzt.
Mit Gruppentherapie könnte man MICH JAGEN, fand ich schon in der Reha furchtbar, da ich mich dort mit den Problemen der anderen Teilnehmer NICHT wirklich identifizieren konnte und mich mit den Sachen der Anderen eher zusätzlich belastet gefühlt habe...würde ich mir freiwillig nie antun, aber dort war die Teilnahme ja PFLICHT...
MUSS natürlich jeder selber wissen, ob er damit was anfangen KANN /KÖNNTE...über die Medis lasse ich lieber meine behandelnden Ärzte entscheiden, ich denke NICHT, dass ein fremder Arzt da in so kurzer Zeit den richtigen Riecher entwickelt, was BESSER sein könnte FÜR MICH ...
Meine haben zwar die "homöopatischen Dosierungen" im GA erwähnt, aber ansonsten betont, dass AUCH Psychotherapie und Optimierung der Medikamente KEINE dauerhafte Besserung mehr bringen werden, die eine Vollzeittätigkeit wieder ermöglichen würde.
Zudem haben sie AUCH die Möglichkeiten/Notwendigkeit med. und beruflicher Reha-Maßnahmen DIREKT ausgeschlossen.
Er sagte weiterhin das er nur eine Empfehlung abgeben kann an die DRV. Ob die nun eine halbe oder volle Rente bewilligen oder sogar ablehnen (was er nicht glaubt) darauf hat er keinen Einfluss.
Erstaunlich, dass er da überhaupt soviel zu gesagt hat, vielleicht hat er wirklich noch nicht sehr viele GA für die DRV (oder überhaupt) gemacht, denn allgemein halten die sich eher SEHR zurück mit solchen Aussagen, eben WEIL sie GAR KEINEN ECHTEN Einfluß auf die Entscheidungen der Rentenkasse haben.
In dieser Hinsicht hat mir bisher KEIN einziger GA (weder DRV noch fürs Gericht) irgendwelche Andeutungen zum Ergebnis der Begutachtung gemacht.
Ich denke dass ist alles ganz positiv. Aber ich glaube erst an eine Bewilligung wenn ich den Bescheid in der Hand habe.
Sehe ich im groben Überblick auch so, aber wirklich WISSEN wirst du es tatsächlich erst, wenn ein Bescheid von der DRV kommt.
Die Untersuchung hat 45 Minuten gedauert. Fast nur Fragen und eine kurze körperliche Untersuchung.
So ungefähr war das ja bei mir zuletzt auch, knappe Stunde insgesamt mit einer GANZ kurzen Untersuchung, nur so Reflexe prüfen und sowas...die gründliche körperliche Untersuchung habe ja der Internist schon gemacht.
Ich hab da noch eine Frage. Wenn er denen jetzt mitteilt das meine jetzige Tätigkeit zu viel Stress für mich ist kann ich sie dann abrechen? Die zahlen ja auch noch einen Eingliederungszuschuss für mich.
Davon habe ich leider KEINE Ahnung, solange du brav jeden Tag da hin marschierst und nicht AU geschrieben bist, wird die DRV wohl keinen Anlaß für einen Abbruch sehen, irgendwie hattest du doch demnächst wieder Anspruch auf Krankengeld, ODER...
Darum kommt mir die Einschätzung von dem DOC ja auch ein wenig merkwürdig vor, dass du NUR noch Teil-Erwerbsfähig bist, war doch irgendwie sowieso schon klar...das ist doch eigentlich keine besonders neue Erkenntnis...
Liebe Grüße von der Doppeloma
