Was Gutachter grundsätzlich falsch machen und warum

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Miko
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Was Gutachter grundsätzlich falsch machen und warum

Ungelesener Beitrag von Miko » So 7. Feb 2010, 19:41

Ich suche nach Beispielen was Gutachter grundsätzlich falsch machen.

Ich gebe mal das hier an, was mir nicht verständlich ist.
Vielleicht habt ihr ja auch Beispiele dazu, die hier eingebracht werden können.

Als ich bei meinem ersten Gutachter war (beauftragt von der DRV) musste ich ihm u. a. einmal die rechte Hand und dann die linke Hand geben. Ganz genauso wie bei einer Begrüßung oder Verabschiedung.

Ich tat es mit beiden Händen abwechselnd wie er es wollte.

Im Gutachten steht nun, dass meine Hände für eine Tätigkeit über 6 Stunden (also Vollzeitarbeit) geeignet wären.

Was nun ein Gutachter nicht berücksichtigt (im Bezug auf meine Überschrift) ist, dass man evtl. in der Lage sein kann
etwas mit zwei, wie bei mir erkrankten Händen einmalig oder zweimalig durchführen zu können, aber auf Dauer nicht.

Bei mir ist es nun so, dass ich nichtmal 30 min. Kartoffeln schälen kann, weil die Schmerzen nach und nach schlimmer werden. Also genau so, wie es an einem Arbeitsplatz sein könnte, an welchem man mit Händen arbeiten muss. (Fingerfeinarbeit, tragen von Lasten usw.)

Die EINMALIGKEIT des Händedrucks ist evtl. also mit Schmerzen verbunden, jedoch möglich, allerdings nicht auf Dauer.

Das erkennt anscheinend kein Gutachter, denn er pauschalisiert: Händedruck möglich = keine Einschränkung.

Das ist eben der fatale Fehler und somit eine völlig falsche Begutachtung.
Gruß
Miko

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WiZaRd
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Re: Was Gutachter grundsätzlich falsch machen und warum

Ungelesener Beitrag von WiZaRd » So 7. Feb 2010, 20:08

So gesehen sollte eine Beurteilung wohl in einem ärztlich betreuten Arbeitstest bestehen?
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Miko
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Re: Was Gutachter grundsätzlich falsch machen und warum

Ungelesener Beitrag von Miko » So 7. Feb 2010, 20:24

WiZaRd hat geschrieben:So gesehen sollte eine Beurteilung wohl in einem ärztlich betreuten Arbeitstest bestehen?
Hmm...so gesehen hättest du Recht, aber natürlich habe ich auch hier meine Erfahrungen sammeln dürfen und kann dazu dementsprechend auch gleich wieder etwas Negatives schreiben.

Als ich in der Reha war, gab es eine Verpflichtung an einer Feststellung über die Arbeitsfähigkeit mit zu wirken.
Dieser Kurs war in meinem Falle die BUCHBINDEREI.

Alles Handarbeit, alles von 0 angefangen zu erlernen.

Meine Kurskollegen fertigten ALLE, wirklich ALLE mindestens 6, max. 8 Bücher während der Zeit an.

Ich schaffte gerade mal 3 Bücher + eines, welches man nur in die Tonne hauen konnte.

Ergebnis: 8 Stunden arbeitsfähig entlassen.

Und was nun?
Ich hakle mit dem gesamten System der DRV Kliniken,...kein Wunder, oder?

EDITIERT:

Als ich zu dieser Arbeitsmaßnahme verpflichtet wurde gab ich meine Bedenken für meine linke, nicht operierte Hand bekannt.
Ich teilte auch mit, das meine rechte Hand bereits operiert worden war mit dem Ergebnis, einer Pfuscharbeit. (bestätigt von Handchirurgie Heidelberg, Handchirurgie St. Georgen und meines Hausarztes, der in einer Handchirurgie lange Zeit tätig war)
Es war ein regelrechtes Drama, weil man mir unterstellte ich wäre nur arbeitsunwillig und wolle mich vor der Maßnahme drücken.
Man wollte mich schon aus der Reha vorzeitig entlassen aufgrund der fehlenden Mitwirkungspflicht meinerseits.
Zum Glück bestätigte der dort behandelnde Mediziner meine Beeinträchtigung und ich wurde zu einem Handchirurgen außerhalb der Reha geschickt.
Dieser bestätigte meine Einschränkung der linken Hand verweigerte jedoch die OP, weil die möglichen Komplikationen zu hoch wären. (siehe rechte Hand)
(steht sogar im Entlassungsschreiben)

Dennoch: 8 Stunden arbeitsfähig entlassen. (von meinen psychischen Problemen ganz zu schweigen)
Gruß
Miko

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Re: Was Gutachter grundsätzlich falsch machen und warum

Ungelesener Beitrag von WiZaRd » Mo 8. Feb 2010, 08:50

^^ das war auch nicht ernst gemeint von mir... schließlich hat man auch mal nen guten Tag, aber auf lange Sicht haut das nicht hin... und welcher Arbeitgeber stellt jemanden ein, der 1-2 Tage die Woche was effektiv leisten kann?
Bild

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Re: Was Gutachter grundsätzlich falsch machen und warum

Ungelesener Beitrag von Miko » Mo 8. Feb 2010, 08:59

WiZaRd hat geschrieben:^^ das war auch nicht ernst gemeint von mir... schließlich hat man auch mal nen guten Tag, aber auf lange Sicht haut das nicht hin... und welcher Arbeitgeber stellt jemanden ein, der 1-2 Tage die Woche was effektiv leisten kann?
Keiner, weil ausreichend gesunde Menschen auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.
Gruß
Miko

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Re: Was Gutachter grundsätzlich falsch machen und warum

Ungelesener Beitrag von Blacky » Mo 8. Feb 2010, 09:04

Miko hat geschrieben:
WiZaRd hat geschrieben:^^ das war auch nicht ernst gemeint von mir... schließlich hat man auch mal nen guten Tag, aber auf lange Sicht haut das nicht hin... und welcher Arbeitgeber stellt jemanden ein, der 1-2 Tage die Woche was effektiv leisten kann?
Keiner, weil ausreichend gesunde Menschen auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.
Jupp, aber das interessiert die DRV ja nicht.

Die erfinden doch tagtäglich neue Jobs die es nicht gibt :groehl:
MfG
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(Manfred Hinrich)



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Re: Was Gutachter grundsätzlich falsch machen und warum

Ungelesener Beitrag von Miko » Mo 8. Feb 2010, 09:56

Ach ja...wollte das ja hier noch veröffentlichen.

Mein aktuelles Jobangebot von der DRV:

Pförtner an der Nebenpforte

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen......
Gruß
Miko

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Re: Was Gutachter grundsätzlich falsch machen und warum

Ungelesener Beitrag von Blacky » Mo 8. Feb 2010, 10:23

Miko hat geschrieben:Ach ja...wollte das ja hier noch veröffentlichen.

Mein aktuelles Jobangebot von der DRV:

Pförtner an der Nebenpforte

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen......
Hoch lebe das deutsche Rentenwesen. Bild
MfG
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Re: Was Gutachter grundsätzlich falsch machen und warum

Ungelesener Beitrag von Peramos » Mi 10. Feb 2010, 11:18

Dr. Kurt Müller,
Vorsitzender des Bundesverbandes Umweltmedizin:

"Die Mehrzahl der Gutachten wird von solchen Gutachtern erbracht, die nichts weiter tun, als Gutachten zu erstellen. Dadurch fehlt diesen Ärzten der praktische Umgang mit diesen Personen, sie haben auch nicht die Nähe zum wissenschaftlichen Fortgang. Die Aktualität fehlt und auch der Bezug zum Patienten."
HIER
Miko hat geschrieben:Ach ja...wollte das ja hier noch veröffentlichen.

Mein aktuelles Jobangebot von der DRV:

Pförtner an der Nebenpforte

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen......
Mir hat man angeboten "Autos durchwinken lassen" aber wo? :Yeah: An der Ampel als Bekloppter da stehen. :groehl:
Gemeinsam sind wir stark und wir werden noch stärker.

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Re: Was Gutachter grundsätzlich falsch machen und warum

Ungelesener Beitrag von Madita » Di 16. Mär 2010, 12:45

Gutachter vom Arbeitsamt
Hier mal ein weiteres Beispiel :Der Gutachter vom Arbeitsamt übernahm einfach das Gutachten von der REHA na es war zu diesen Zeitpunkt schon 1 Jahr alt .Kurz und Knapp das was dort stand befand er für richtig und übernahm es ohne mich je gesehen zu haben da fasse ich mich doch am Kopf.

Gutachter (Medizinischer Dienst )
Vor gut 4 Wochen musste ich zum Medizinischen Dienst der Krankenkasse .
Der Arzt Allgem.Mediziner nicht mal ein Facharzt .Sagte wo ich denn meine Unterlagen habe .Ich nur kurz und knapp ich dachte die haben sie oder warum bin ich hier? Dann wurde er richtig frech naja ich auch lasse mir doch nicht alles gefallen.
Zum Schluss meinte er beim nächsten Besuch sollte ich diese gefälligst mitbringen darauf ich ein klares nein und er solle diese sich doch selber besorgen.Bis heute nichts mehr vom Medizinischen -Dienst gehört .
LG
Madita
wenn du meinst es geht nicht mehr .Kommt irgendwo ein Lichtlein her !Ich warte noch auf das Licht

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