Antrag ist gestellt!

Unterlagen, Fragen und alles zur Rentenbeantragung.
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Doppeloma
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Re: Antrag ist gestellt!

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » So 3. Aug 2014, 19:18

Hallo Lebenswert, :smile:
Agnes du schreibst, dass es wichtig ist möglischt schnell durch die Rente finanziell besser gestellt zu sein. Ja das ist so. Und dann könnte ich ja auch wenigstens ganz wenige Stunden dazu verdienen. Ganz raus aus meinem derzeitigen stressigen Arbeitsbereich und "nur" was leichtes, das würde mich vollkommen ausfüllen aber auch schon eine große Herausforderung für mich sein.
ist schon richtig wie @agnes das sieht, nur leider ist das der DRV bei der Bearbeitung ziemlich egal, ob man finanziell immer mehr am Rande des "Abgrundes" ist ... gerade die finanziellen Probleme sollte man (bei einem DRV-GA z.B.) nicht so in den Vordergrund rücken oder gar besonders "ausschmücken" wenn man direkt danach gefragt wird ... :Ohnmacht:

Das geht schnell nach Hinten los und man "begehrt" die EM-Rente dann vorwiegend zur finanziellen Sanierung und nicht unbedingt weil man gesundheitlich nicht mehr arbeiten könnte ... :confused: :Gruebeln:

In diesem Zusammenhang solltest du auch deine Gedanken dann (mit bewilligter EM-Rente) was zuverdienen zu wollen, lieber für dich behalten, man meint immer dann würden die doch merken müssen, dass man ja arbeiten WILL ... nur nicht KANN und es ist ja gesetzlich auch erlaubt ... und die Rente würde dann auch nicht so wirklich reichen, um den "Lebensstandard" zu halten ...

Das sind alles (hier für uns!!!) verständliche Beweggründe aber KEINE guten Argumente bei der DRV und deren GA, wenn man erreichen will, dass die gesundheitlichen Probleme entsprechend anerkannt und gewürdigt werden, dann sollte man sein VOLLES Augenmerk auch darauf legen, diese gesundheitlichen Argumente möglichst umfassend belegen zu können ... :lesen: :lesen: :lesen:

Sogar die sorgenvolle Schlaflosigkeit deines Ehemannes hat dort nichts zu suchen, es geht nur um dich und DEINE Erwerbsfähigkeit wird für die EM-Rente geprüft, alle anderen Themen (auch wenn die privat für dich dazu gehören) sind dem unterzuordnen, dazu sollte man überhaupt nur was sagen, wenn man direkt danach gefragt wird und selbst dann muss man nicht unbedingt "Alles" erzählen, was sich deswegen privat ereignet (die Alpträume deines Ehemannes haben dafür keine Bedeutung und das kann auch keiner wissen, wenn du es nicht erzählst).

Schon die Bemerkung, dass der Partner "auch krank oder schon in Rente sei" genügt manchmal um den GA auf die Idee zu bringen, "man habe wohl deswegen auch keine Lust mehr arbeiten zu gehen" ... möchte lieber die Zeit mit dem Partner verbringen, so habe ich in den letzten GA auch nur gesagt "mein Mann sei berufstätig" als ich danach gefragt wurde was mein Partner so macht ... was hat es mit MEINER Gesundheit zu tun, ob der Partner arbeitet oder auch schon Rentner ist ...

Es wurde auch nicht weiter nachgefragt, damit war mein "Rentenbegehren aus Partner-Interesse" wohl vom Tisch ... nach Schulden wird natürlich auch oft gefragt, um die (rein) finanziellen "Interessen" zu durchleuchten, auch (krankmachender) Lärm im Wohnumfeld gilt als untaugliches Mittel, damit einen GA zu überzeugen, dass man die EM-Rente braucht ... da kann man ja umziehen ... :glotzen:

So gibt es besonders bei den (DRV)-GA viele "Fallstricke" die man zunächst gar nicht als solche erkennt und meine Bemerkung bei der Psychiaterin, "dass ich mir noch vorstellen könne nach einer Auszeit (Zeitrente) vielleicht wieder zu arbeiten", kam nicht wirklich so an, wie ich das ernsthaft gemeint hatte ... :Verwirrt: :Hilfe:

Im DRV-GA stand dann dazu, dass ich mir wünsche für längere Zeit (am Besten für immer) von ALLEN beruflichen Anforderungen verschont zu bleiben ... die drehen sich Vieles gerne so, dass es dann der DRV dient um die EM-Rente abzulehnen, weil man "nur keine Lust mehr hat arbeiten zu gehen" ... und wenn die EM-Rente dann bewilligt wurde, "dann geht es plötzlich doch" ... :Gruebeln: wenn auch nur als Zuverdienst ... damit sollte man bei einer EM-Rente auf Zeit sehr vorsichtig sein ... ohne Befristung ist das nicht ganz so "gefährlich" ...

Allerdings haben wir beide bisher noch nicht das (gesundheitliche) Bedürfnis verspürt unbedingt was arbeiten zu wollen, klar wäre etwas Geld zusätzlich nicht zu verachten aber wir sind aktuell BEIDE sehr froh, dass es uns wenigstens ohne berufliche Verpflichtungen wieder einigermaßen GUT geht gesundheitlich ... :jaa: :cool:

Langeweile hatten wir trotzdem bisher noch nicht, als reinen Zeitvertreib gibt es auch andere interessante Sachen genug, dafür muss ich nicht extra einen Job haben ... "unter Leute" kommen wir auch so und soviel Gesellschaft brauchen wir auch nicht unbedingt ständig ... wir haben auch ganz gerne einfach unsere RUHE ... die Krankheiten sind ja immer noch vorhanden aber man kann jetzt anders und etwas "gelassener" damit umgehen auch an den "schlechteren Tagen" ...

Kann sich dann einfach hinlegen und NICHTS machen, bis es (meist) wieder von alleine besser wird, braucht nicht extra zum Arzt laufen um eine AU-Bescheinigung für den AG zu besorgen, weil man ja nicht einfach vom Job wegbleiben kann ... das war oft auch sehr "lästig" wenn man eigentlich nur seine Ruhe haben wollte und die notwendigen Medikamente im Haus waren ... ansonsten konnte der Arzt ja gerade auch nicht viel machen ... dann musste man der Firma (mal wieder) mitteilen, dass man krank ist und nicht kommen kann ...

NEEE, das brauche ich alles nicht mehr ... auch (vorerst) nicht für einen Nebenjob, soweit bin ich noch lange nicht wieder und wenn es gar nicht mehr passiert ist es auch nicht schlimm ... dann müssen die Renten eben reichen ... PUNKT
wir haben zum Glück auch keine Schulden mehr und an ein "bescheideneres Leben" mussten wir uns schon die letzten Jahre gewöhnen, als mit der Zeit immer weniger Einkommen zum Auskommen da war ...

Besonders anspruchsvoll waren wir allerdings noch nie und den Umzug (die Finanzierung) hätten wir uns ohne die EM-Rente auf Dauer (für mich seit letztes Jahr) gar nicht leisten können, davon (von unseren "Wunschträumen" mal an die Ostsee zu ziehen ...) habe ich auch keinem GA je was erzählt, das haben wir einfach gemacht , als wir die Möglichkeit (auch finanziell nur durch eine Art "Abfindung" von meiner Firma, wenn man dauerhaft in EM-Rente geht) dazu bekommen haben ...

Vor gut 2 Jahren um diese Zeit haben wir noch Hartz 4 beziehen müssen, da hätten wir keinen "Pfifferling" darauf gegeben, dass wir diesen Traum noch jemals wahr machen könnten ... WIR haben es noch keinen einzigen Tag bereut ... :Yeah:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
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Re: Antrag ist gestellt!

Ungelesener Beitrag von Lebenswert » So 17. Aug 2014, 20:48

Hallo ihr Lieben,

nun habe ich am Samstag einen Brief von der DRV bekommen. Sie teilten mir den Namen und die Adresse eines GA mit, der dann demnächst mit mir Kontakt aufnehmen wird. Anbei ein Formular für die Fahrtkostenerstattung.
Boahh bin ich nervös!!!! Ich habe seinen Namen vorhin mal gegoogelt und natürlich, wie das meistens ja so ist auch gleich einige negative Patientenbewertungen gelesen. Außerdem ist die Praxis in Oldenburg und ich wohne in Bremen. Schikane?
Mein Neurologe wurde von der DRV bislang noch nicht zum Schreiben eines Berichtes aufgefordert. Allerdings schrieb er kürzlich einen Kurzbefund für den MD des Arbeitsamtes. Heißt dann wohl, dass dem bestellten GA "nur" die Unterlagen des MD zugestellt wurden. ???
Meine Therapeutin hatte vor noch nicht so langer Zeit einen Bericht zwecks Verlängerung der Therapie an die KK geschrieben. Dieser Bericht war allerdings so formuliert, dass gute Chancen bestehen auf Wiedereingliederung, damit der beantragten Verlängerung auch statt gegeben würde. Sie sagte mir, dass sie für den Rentenantrag dann eh nochmals einen ganz anderen neuen Bericht verfassen muss. Dies ist aber nicht geschehen, und nun vermute ich, das auch dieser für mein Rentenanliegen nicht guter Bericht von der KK an die DRV gegangen ist. Kann das sein?
Oh Mann ....ich habe so eine Angst vor dem was nun auf mich zukommt. Nie und nimmer kann ich alleine nach Oldenburg fahren. Mein Mann sagte mir, er würde sich viell. frei nehmen können und mich fahren. Oder soll ich der DRV mitteilen, dass es mir Panik macht nach Oldenburg zu fahren. Vielleicht kann ich einen anderen GU in Bremen bekommen?
Danke für eure Hilfe und liebe Grüße von Lebenswert

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Re: Antrag ist gestellt!

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » So 17. Aug 2014, 21:45

Hallo Lebenswert, :smile:
nun habe ich am Samstag einen Brief von der DRV bekommen. Sie teilten mir den Namen und die Adresse eines GA mit, der dann demnächst mit mir Kontakt aufnehmen wird. Anbei ein Formular für die Fahrtkostenerstattung.
wann hattest du jetzt den Antrag gestellt ???
Ich frage nach, weil ich im Moment nicht so Lust habe nachzulesen ... scheint ja recht fix zu gehen mit dem GA bei dir ... das lässt meist nicht auf sehr gründliche Vorprüfungen schließen. ... :confused: :Gruebeln:
Boahh bin ich nervös!!!! Ich habe seinen Namen vorhin mal gegoogelt und natürlich, wie das meistens ja so ist auch gleich einige negative Patientenbewertungen gelesen. Außerdem ist die Praxis in Oldenburg und ich wohne in Bremen. Schikane?
Erstaunlich wenn du überhaupt was gefunden hast, meist sind die GA der DRV überhaupt nicht auffindbar im Internet, es sei denn sie haben eine ambulante Praxis oder sind "Klinik-Chefs" ...
Was andere dazu schreiben, die dort als Patienten waren kannst du als Einschätzung eigentlich komplett vergessen, denn der soll dich ja für die DRV begutachten und nicht behandeln.
Ich glaube nicht, dass es "Schikane" ist aber es könnte natürlich schon ein "Test" sein, wie du diesen längeren Anfahrtweg (wie weit ist das konkret, wie sind die Fahrverbindungen ???) aufnimmst ... welche Fachrichtung ist das denn, kann mir nicht vorstellen, dass es die üblichen Fachbereiche nicht auch in Bremen geben würde ... ??? :Gruebeln:
Mein Neurologe wurde von der DRV bislang noch nicht zum Schreiben eines Berichtes aufgefordert. Allerdings schrieb er kürzlich einen Kurzbefund für den MD des Arbeitsamtes. Heißt dann wohl, dass dem bestellten GA "nur" die Unterlagen des MD zugestellt wurden. ???
Wenn du es (dem MD der AfA) per Schweigepflichtentbindung erlaubt hast könnte das sein, aber die DRV interessiert sich sowieso nicht für die Feststellungen von AfA und MDK der KK ... das wurde doch hier überall schon mehrfach geschrieben ...
Meine Therapeutin hatte vor noch nicht so langer Zeit einen Bericht zwecks Verlängerung der Therapie an die KK geschrieben. Dieser Bericht war allerdings so formuliert, dass gute Chancen bestehen auf Wiedereingliederung, damit der beantragten Verlängerung auch statt gegeben würde. Sie sagte mir, dass sie für den Rentenantrag dann eh nochmals einen ganz anderen neuen Bericht verfassen muss. Dies ist aber nicht geschehen, und nun vermute ich, das auch dieser für mein Rentenanliegen nicht guter Bericht von der KK an die DRV gegangen ist. Kann das sein?
Deine Therapeutin glaubt offenbar auch noch "an das Gute bei der DRV" ... die sollten schon überall (möglichst) bei den behandelnden Ärzten und Therapeuten Berichte anfordern ... sie machen es aber meistens eher nicht ... darum solltest du selber was Aktuelles (aber nicht extra für diesen Termin "auf deinen Wunsch" geschrieben) mitnehmen zur Begutachtung, es muss ja auch so laufende Behandlungsberichte geben bei deinen Ärzten.
Ob die Berichte (aus deiner Sicht) gut sind für deinen EM-Renten-Antrag oder nicht, das kannst du nicht nach Bedarf sortieren, wenn die was direkt anfordern irgendwo, dann bekommen sie alles was vorhanden ist ... und der GA soll dann damit und durch die Untersuchung entscheiden wie es aktuell um dich steht und ob er meint, dass du jetzt die EM-Rente brauchst oder nicht. :Gruebeln: :Gruebeln: :Gruebeln:

Ob du sie dann wirklich bekommst entscheidet anschließend die DRV, der GA soll dafür nur (s)eine medizinische Stellungnahme/Einschätzung abgeben, die SB der DRV sind ja auch keine Ärzte ...
Lass dir Kopien von deinen Ärzten dafür machen und nimm die dann mit, sonst musst du tatsächlich damit rechnen dass dort gar nichts vorliegt, es sei denn es gibt bei der DRV irgendwelche Reha-Berichte von dir ... die bekommt der GA ganz sicher auch vorgelegt ...
Oh Mann ....ich habe so eine Angst vor dem was nun auf mich zukommt. Nie und nimmer kann ich alleine nach Oldenburg fahren. Mein Mann sagte mir, er würde sich viell. frei nehmen können und mich fahren.
Je nach Dauer der gesamten Fahrzeit wäre schon die Zumutbarkeit in Frage zu stellen, wie wirst du denn überhaupt dort hinkommen ... zu deiner Panik (alleine oder überhaupt) öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, könnte dir ja deine Therapeutin eine ergänzende Bescheinigung ausstellen ... für eine schriftliche Anfrage dazu bei der DRV.
Oder soll ich der DRV mitteilen, dass es mir Panik macht nach Oldenburg zu fahren. Vielleicht kann ich einen anderen GU in Bremen bekommen?
Du musst davon wegkommen zu glauben, dass es immer genügt wie du das selber siehst, davon lässt sich die DRV meist nicht beeindrucken, wenn du natürlich viele Kilometer (zum GA) alleine im PKW zurücklegen solltest, wird sich jeder GA fragen ob du wirklich so schwer krank bist ... dann ist man dazu nämlich nicht in der Lage ... eine Begleitperson (die dann auch dein "Fahrer" ist) wäre also in jedem Falle angebracht ... auch mit Öffis wäre ich nicht alleine zu den GA gefahren ... :lesen: :lesen: :lesen:

Du kannst es (aber bitte umgehend und schriftlich/nachweislich anfragen) versuchen einen GA in Bremen zu bekommen, die Entscheidung dazu trifft die DRV und ohne Begleitung solltest du überhaupt nicht zu einem (DRV-) GA wegen EM-Rente erscheinen ... gerade im psychischen Bereich ist das sehr ungünstig, besonders wenn man andererseits davon spricht häufig unter Angst und Panikzuständen zu leiden, selbst im gewohnten Umfeld ...

Letztlich wird es egal sein welcher GA den Auftrag bekommt, in den meisten Fällen wird leider eher zu Gunsten der DRV begutachtet und wenn man bisher noch nicht mal deine Ärzte kontaktiert hat, frage ich mich schon wieder auf welcher medizinischen Basis da deine aktuelle Befindlichkeit festgestellt werden soll ... :confused: :Gruebeln:

Trotzdem alles Gute für den Termin!

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
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Re: Antrag ist gestellt!

Ungelesener Beitrag von agnes » Mo 18. Aug 2014, 00:30

Hallo Lebenswert
Meine Therapeutin hatte vor noch nicht so langer Zeit einen Bericht zwecks Verlängerung der Therapie an die KK geschrieben. Dieser Bericht war allerdings so formuliert, dass gute Chancen bestehen auf Wiedereingliederung, damit der beantragten Verlängerung auch statt gegeben würde.
Wenn ich das richtig interpretiere, dann hat die Therapeutin ihren Bericht an die KK so formuliert, dass sie gute Chancen auf Therapieerfolg sieht, um weitere Therapieeinheiten genehmigt zu bekommen.

Der Wortlaut dazu wäre nun interessant, liegt dir der Bericht vor?

Wenn sie darin deine Erkrankung als nahezu stabil ansieht und ihre Meinung darin äußert, dass du in absehbarer Zeit sozial und auch beruflich gefestigt sein wirst, zumindest damit zu rechnen ist, dann ist der Bericht für die erneute Therapiebewilligung (aber auch nur evtl.) klug gewählt, da die KK nun in der Hoffnung gewähnt wird, dass ein Therapieerfolg greifbar sein wird.

Sie wäre doch gewiss bei der KK nicht auf taube Ohren gestoßen, hätte sie deine psychische Lage auch weiterhin als kritisch angesehen und als weiter therapiebedürftig befundorientiert dargelegt.

Doch wie sieht das nun für den EMR-Antrag aus?

Für die DRV ist das in der Form mit Recht ein gefundenes Fressen, wenn der Wortlaut das so darstellen würde, dass du stabil genug bist und nur noch ein paar Therapieeinheiten benötigst die ambulant erfolgen können und durch die KK zu tragen sind und der DRV nun in der Form der Bericht auch noch vorliegt.

Sie sagte mir, dass sie für den Rentenantrag dann eh nochmals einen ganz anderen neuen Bericht verfassen muss. Dies ist aber nicht geschehen, und nun vermute ich, das auch dieser für mein Rentenanliegen nicht guter Bericht von der KK an die DRV gegangen ist. Kann das sein?

Das wäre aber zweimal unklug und ließe sie richtig unglaubwürdig werden, hätte sie, falls die DRV sie um Stellungnahme gebeten hätte, nun den Bericht an die DRV genau anders verfasst. Sie muss doch damit rechnen, dass ihr Bericht bereits weitergeleitet wurde, zumal eine Schweigepflichtsentbindung besteht :Gruebeln:

Und auch die KK müsste ins Grübeln kommen, was und wie wechselhaft/unterschiedlich die Therapeutin ihre Berichte verfasst, das käme ja einem Gefälligkeitsbericht nahe.

Was ist das überhaupt für eine Therapeutin? Ist sie Praxisinhaberin?

Meine mit mir damals zusammenarbeitende Therapeutin (Diplom Psychologin) wäre nicht berechtigt gewesen überhaupt fachspezifische Auskünfte zu erteilen. Befundberichte/Stellungnahmen konnte nur ihr Chef an die Behörden schreiben.
Dieser war auch einmal im Quartal immer bei einer Sitzung mit dabei, sodass er ebenfalls mich als Patientin über Jahre kannte und der DRV gegenüber auch eine Stellungnahme abgeben konnte.
Heute ist er überhaupt mein Therapeut, nachdem ich weitere Stunden durch die KK bewilligt bekam.

Die Frage bleibt noch, welche Fachrichtung ist der GA und wird man deshalb auf die Stellungnahmen deiner behandelnden Fachärzte verzichten?

Nervös darfst du sein, das ist legitim :koepfchen:

Auch ich war bei meinen (alle zusammengezählt) 18 Gutachten jedesmal nervös, allerdings habe ich mit jedem GA gelernt und konnte mich immer besser vor Ort auf die Gegebenheiten einstellen.

Nur wenn ich jetzt bei dir lese, dass deine Befundberichte und Gutachten dann anderslautig/gegensätzlich klingen (die AFA hat dich unter 3 Std. arbeitsfähig eingestuft und die Therapeutin sieht Chancen dich wiedereinzugliedern) dann ist das nicht die Richtung wie es optimal laufen sollte.

Meine Gutachten lauteten alle in der Leistungseinschätzung gleich und doch hat die DRV die EMR nicht anerkennen wollen, obwohl mir auf jedenfall die Teil-EM hätte zugestanden.

Erst das Gutachten Nr. 17 (angeordnet durchs Sozialgericht) brachte zunächst die befristete EMR. Und beim Verlängerungsgesuch das DRV-Gutachten Nr. 18 die unbefristete EMR.

Ich weiß, nicht jeder Antragsteller macht so einen Zinnober mit, den ich erlebt habe, es geht bei manchen auch schnell und unproblematisch.
Doch du liest hier im Forum, dass das selten ist. Daher kann ich dir nur für die Zukunft raten, lieber sollten die Befunde gleich realistisch geschrieben werden und auch offen die Lage beschreiben und nicht wie ein Fähnchen im Wind sich nach allen Richtungen drehen dürfen, damit es immer dann passt wie man es am besten braucht.
Das kann einen schnell einholen ... ich denke, das darfst/musst du nun hoffen, dass es so nicht sein wird.

Für deinen Termin alles Gute.

Lieben Gruß sendet agnes
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Psychologischer Fachbericht

Ungelesener Beitrag von mubbes » Mo 18. Aug 2014, 09:08

:winke: guten Morgen,

Zu den psychologischen Berichten kann ich was sagen-

Vor kurzem hat meine Therapeutin für die Verlängerung meiner Therapie in eine Langzeittherapie ein Gutachten verfassen müssen , das wird an einen unabhängigen Gutachter in einem vorher nicht bekannten Bundesland anonymisiert übermittelt :jaa:
Das ist seitenlang und sehr umfangreich, darin muss auf einer Seite detailliert begründet sein, dass die Therapie zwingend weitergeführt werden muss,
Aber auf der anderen Seite genauso detailliert ein Erfolg der Therapie in Aussicht gestellt werden... :glotzen:
Sollte dieser unabhängige Gutachter das genehmigen, geht das ( nur das ok, nicht das Gutachten :aha: ) zur Krankenkasse zurück und die geben dann grünes Licht

Sollte die Therapeutin für die Rentenversicherung einen Bericht verfassen müssen - so wie aktuell bei mir -
Dann ist das was völlig anderes :aha:

Also keine Panik - so schnell werden Gutachten/Berichte nicht weitergeleitet :koepfchen:

LG mubbes :smile:
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Re: Antrag ist gestellt!

Ungelesener Beitrag von Lebenswert » Mo 18. Aug 2014, 09:48

Hallo,
vielen Dank erst einmal! Ja mubbes, so war es auch ! Also ich weiss, dass der Bericht zur Verlängerung der Therapie von der KK an einen GA ging. Dies teilten sie mir auch so mit. Danach kam der positive Bescheid! Das ist schon wieder ein paar Monate her. Allerdings wusste ich nicht , das die KK diesen Bericht nicht mehrin ihren Unterlagen hat!!!! Das wäre für mich bestimmt vorteilhaft! Und so hatte sich meine Therapeutin auch ausgedrückt. Sie hat vieles sehr erfolgsversprechend ausgedrückt damit die Therapie verlängert wird. Sie meinte auch, das sie dann für die DRV anders schreiben würde. Nun aber hatte ich den Eindruck, dass dies dann ja völlig unglaubwürdig ist. Wenn dieser Bericht nicht wieder auftaucht....da wäre ich sehr froh. Vielen Dank für diese Nachricht. In diesem Bericht hatte sie einige meiner Symptome stakt auf die erschwerten Arbeitsbedingungen gemünzt. Dies sieht aber tatsächlich viel persönlichkeitsbedingter aus. Ich kenne diesen Bericht, weil meine Therapeutin ihn mit vorgelsen hat. Selber habe ich ihn nicht.
Noch mal zu den Fragen:
Antrag wurde am 14 .Juli gestellt.
Mein NEurologe hatte mir schon gesagt, dass jetzt bald eine Einladung zum GA kommen wird. Mein Neurologe ist selber auch GA.
Das ich nach Oldenburg muss, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Der GA hat eine eigene Praxis( Neurologe), deshalb habe ich ihn und einige Patientenbeurteilungen sofort imNetz gefunden. Er soll sehr kühl bis arrogant sein aber von seinem Fachgebiet besonders gut und gründlich arbeiten. Das war so die Kernaussage.
Oldenburg ist ca 40 Min . mit der Bahn von Bremen entfernt. Ich kenne mich dort so gut wie gar nicht aus und alles Fremde , grade in meiner Situation zur Zeit macht mir Angst. Meine Konzentration spielt verrückt und ich weiss nicht, ob die richtigen Verkehrsmittel nehmen würde. Allerdings könnte mein Mann mich fahren. Da gerade Urlaubszeit ist, liegt es vielleicht auch daran, dass hier in Bremen nicht so schnell ein GA zu finden war? WEnn ich nun auf einen anderen GA vor Ort hoffe, dann müsste ich wohl wieder längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Das will ich aber auch nicht. Der Stress damit frisst an mir.
Der GA wird wohl die Unterlagen haben, die ihm von der AfA übermittelt wurden. Ich habe für alles eine Schweigepflichtentbindung gegeben, also der AfA und der DRV. Die Unterlagen die bei dem AfA sind, habe ich mir ja kürzlich angesehen und kopieren lassen. Darin schreibt mein Neurologe in seinem Bericht ( der super kurz ist, Vordruck) welche Diagnosen ich habe und seine Empfehlung ist eine mindestens vorrübergehende Verberentung. Ansonsten ist dort noch ein Bericht aus einer Mutter-KindKur von vor zwei Jahren. Nicht besonders aussagekräftig. Mein Krankenverlauf steht nirgens aufgezeichnet. D.h. wie viele Therapien ich in den letzten 25 Jahren gemacht habe. Es gab nur wenige Jahre, wo ich mal längere Zeit ohne Therapie war. Soll ich das alles aufgelistet so abgeben? Ich hatte es schon mal fertig gemacht, für die Therapeutin. Außerdem habe ich einen kleinen Bericht über mein Leben geschrieben. Sollte ich den auch abgeben? Wenn der GA mich befragt, dass fallen mir eh so viele Stationen nicht ein, und an Daten kann ich mich überhaupt nicht erinnern.
Ich werde mich wohl jetzt ausgiebig mit der Vorbereitung zum GA Termin auseinander setzen müssen. Da gibt ja viel zu lesen.
Herzlichen Dank für eure liebe Hilfe und ich halte euch auf dem laufenden. WEnn euch noch was wichtiges einfällt, würde ich mich sehr freuen.
Gruß Lebenswert

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Re: Antrag ist gestellt!

Ungelesener Beitrag von Lebenswert » Mo 18. Aug 2014, 10:07

Hallo, ich hatte noch vergessen, dass es auch einen Bericht von meiner Hausärztin gibt. Sie verweist aber hauptsächlich auf den Neurologen.
Vor ca. 5 Jahren hatte ich ein Pankreatitis und danach lange extreme Bauchprobleme und große Ängste. Daraufhin kam es auch zu einer erneuten Therapie.

Liebe Grüße von Lebenswert

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Re: Antrag ist gestellt!

Ungelesener Beitrag von agnes » Mo 18. Aug 2014, 11:36

Hallo Lebenswert, hallo mubbes

Richtig, die Therapeuten müssen eine ausführliche Begründung der KK einreichen, um eine Verlängerung der Therapiestunden zu erwirken. Das geht an den MDK und von dort an die KK mit dem Hinweis/der Empfehlung zurück, die Therapie weiter zu bewilligen oder abzulehnen.
Ich kenne das auch und ich habe erlebt, dass alles dann vom SG später an Dokumentation hinzugezogen wurde, um den Krankheits- und Therapieverlauf einzusehen und beurteilen zu können.

Der Bericht, den mein Psychodoc ans SG (er wurde nur zur kurzen Stellungnahme gebeten) zusätzlich verfasste bestand lediglich aus einem "Dreizeiler" und sagte aus, welche Therapie derzeit erfolgt und dass das sich nunmehr lange herauszögernde Rentenverfahren zur Gesundung nicht förderlich sei und das SG bitte nunmehr schnellstmöglich zu ihrem Ergebnis kommen sollte.

Mein Psychodoc ist eh immer sehr sachlich und punktgenau karg mit seiner Wortwahl, aber Erfolg hatte ich immer, wenn ich von ihm einen "Dreizeiler" erhielt, um bei Behörden/Ämter etwas zu erreichen/fordern. :jaa:

@Lebenswert, wir wohnen gute 60 km von der nächsten Stadt entfernt, sodass meine GA alle in einem Umkreis von 60-80 km stattfanden. Mein Mann nahm sich immer die Zeit mich zu begleiten und das wurde auch von den Gutachtern so festgehalten, dass ich in Begleitung zum Termin kam. Er war nie mit im Sprechzimmer, obwohl er z.B. beim letzten Gutachten hätte mit reingedurft.

Die Notwendigkeit der Begleitung wurde auch auf dem Reisekostenformular bescheinigt und mir so die Kilometerpauschale und nicht der Fahrpreis der öffentl. Verkehrsmittel erstattet.

Ich war im Juni vier Wochen in einer Fachklinik und auch dort erhielt ich eine Fahrkostenbestätigung.
Obwohl die KK mir im Vorfeld mit der Kostenübernahmeerklärung schrieb, dass Fahrkosten nur zur nächstgelegenen Klinik gezahlt würden, erhielt ich durch diese Bescheinigung der Klinik, dass die Fahrt aus gesundheitlichen Gründen in Begleitung erfolgen musste, die Fahrkosten für zweimal Hin- und Rückfahrt erstattet. :ic_up:

Ich würde an deiner Stelle den Termin dort wahrnehmen, alleine schon, wie du selber sagst, um das Verfahren nicht noch länger hinauszuziehen.
Wechsler anderer Gutachter dir sonst zugewiesen wird, hast du eh nicht in der Hand.
Hoffe nun einfach darauf, dass du mit dem GA klar kommst und er seinen Job besser macht, als andere im Netz ihn beurteilen. :lesen:

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Re: Antrag ist gestellt!

Ungelesener Beitrag von Lebenswert » Mo 18. Aug 2014, 12:54

Hallo Agnes,

danke dir! - Ja du hast Recht, ich hoffe nun auch wirklich nur darauf, dass der GA seinen Job gut macht und menschlich mit mir umgeht. Das macht mich auch ruhiger, denn alles andere ist reine Spekulation. ich versuche mir jetzt einen Spickzettel zu machen, damit ich auch alles mir wichtige einbringen kann. Ich bin nicht der Mensch, der auf Knopfdruck seine Beeinträchtigungen erzählen kann. Das verdränge ich auch gerne, weil es ja noch mehr herunter drückt. Hoffentlich wirkt das dann nicht wie aufgesetzt oder abgeschrieben. Aber ich kann ja zu allem individuelle Beispiele nennen.

Ich habe mir jetzt einiges zu den Gutachterterminen durchgelesen. Aber wie genau wird das ablaufen? Also ich stelle mir das jetzt so vor:

Ankommen : (muss ich meinen Mann in die Praxis mitnehmen oder kann er draußen warten?) Galubwürdigkeit

Untersuchungsgespräch : Der Arzt wird mich zunächst fragen, wie ich hergekommen bin und wie es mir zur Zeit geht. Er wird in seine Unterlagen schauen und kurz aufzählen, seit wann ich womit Au bin. Dann wird er mir (hoffentlich) sagen, was er nun genau an Untersuchungen mit mir vor hat und wie lange es dauern wird. Eine Annamnese gibt es in den Unhterlagen nicht und er wird sie dann wohl mit mir zusammen erstellen. Dazu nehme ich meine eigenen Aufzeichnungen mit.
Er wird dann Fragen zur Alltagsbewältigung und zu meinem allgemeinen Tagesablauf stellen. Nach Hausarbeit, Kindererziehung, Hobbies und sozialen Kontakten fragen. Vielleicht fragt er auch, warum ich keinen Rehaantrag gestellt habe.
Muss ich mit Untersuchungsmethoden zur Konzentrationsfähigkeit rechnen? Oder liest er das aus dem Gesprcäh mit mir ab?
Welche körperlichen Untersuchungen werden anstehen? Blutdruck messen immer?
Diagnosen: mittelschwere Depression, Angstattacken, Persönlichkeitsstörung : ängstlich vermeident.
Habe ich was wichtiges noch gar nicht miteinbezogen?
Liebe Grüße von Lebenswert

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Re: Antrag ist gestellt!

Ungelesener Beitrag von agnes » Mo 18. Aug 2014, 16:00

Hallo Lebenswert,

ja, so in der Art läuft das bei Gutachten ab.

Eigentlich ein wenig so, als wenn du zu einem neuen Arzt gehen würdest, der von dir lediglich ein paar Vorinformationen vorliegen hat und den Rest mit dir über die Anamnesebefragung sich erarbeitet.

Mein Mann war immer mit in die Praxis/Klinik hineingegangen und wenn ich aufgerufen wurde, haben wir kurz gefragt, wie lange ca. mit der Begutachtung zu rechnen sei, sodass mein Mann, bei schönem Wetter, spazieren ging. Bei schlechtem Wetter blieb er im Wartezimmer sitzen und las oder suchte sich ein Café und kam später wieder zurück ins Wartezimmer.

So hat man auf jedenfall Notiz von meinem Mann als meine notwendige Begleitung genommen und es wurde nicht hinterfragt, ob ich alleine oder in Begleitung kam. :jaa:

Der GA nimmt, falls es nicht vorher schon eine Sprechstundenhilfe getan hat, die Personalien auf, dazu solltest du dich unbedingt ausweisen können!

Meistens hatte der GA die Fahrkostenbestätigung als oberstes vorliegen und füllte sie mir auch sofort aus.
Wie gesagt, wenn er die Situation einschätzen kann schreibt er dazu, ob du eine Begleitung benötigst oder nicht.

Er wird deine, durch die DRV ihm vorgelegte, Akte auf dem Tisch haben, oder wie ich es beim psychiatrischen SG-GA erlebte (der GA hatte sich meine über 400 Seiten schwere Akte im Vorfeld wohl als Nachtlektüre reingezogen, denn er wusste alles über meinen Krankenwerdegang auswendig!), nur ein weißes Blatt und mit seiner Fragestellung an dich beginnen.

Sicher wird er mit der frühen Anamnese beginnen, d.h. dich über deine Eltern und Geschwister befragen, deinen Familienstand näher beleuchten, den schulischen und beruflichen Werdegang abklopfen und so langsam dann auf deine Zeiten der Erkrankung zu sprechen kommen.
Er wird nach Facharztbehandlungen und Therapien fragen und wie du dir selber helfen kannst an Schmerztagen zurecht zu kommen, ob der Schmerz beeinflussbar ist und wie du den Alltag bestreitest etc.

Hier wäre es nicht schlecht, wenn du dazu einen Spikzettel hast, oder wie ich es immer dahin mitnahm, einen chronologisch von mir erstellten Ausdruck meiner Klinikaufenthalte und dort vermerkt warum ich da war, also ob Reha, AHB, Schmerztherapie oder OP etc. der Grund war.

Ein ärztlich erstellter Medikamentenplan in Kopie kommt auch immer gut an.

Auch hatte ich immer meinen persönlichen Jammerlappen in Kopie mit. Auf dem stand wie sich meine Erkrankungen entwickelt haben und mich in meinem Alltag/Beruf/Freizeit über Jahre dann mehr und mehr einschränkten.

Die beiden Ausdrucke habe ich den GA freundlich angeboten, damit sie chronologische Daten von mir vorliegen und sie es leichter beim dokumentieren hatten. Gerne wurden sie genommen, so mussten sie sich nicht viel notieren und ich musste auch nicht jeden Pupser meiner Krankengeschichte vortragen, sie konnten es chronologisch davon abschreiben.

So, und ich war mir sicher, genau das taten sie auch und es wurde auch nichts vergessen, denn sie haben alles gelesen was mir auf dem Herzen lag und ich ihnen mitteilen wollte :grinser:

Eine ausführliche körperliche Untersuchung erlebte ich nur einmal in einer neuro-orthopädischen Klinik. Da wurde auch ein EMG und NLG gefahren und ich auch noch durchs MRT geschoben.

Ansonsten lediglich Blutdruckmessen, Größe und Gewicht aufgenommen oder es wurde auch mal ein EKG geschrieben.
Doch in der Regel wurde nur die WS abgetastet und mit dem Hämmerchen die Reflexe an Arme und Beine abgeklopft.

Versteckte kognitive Testfragen wandte man auch an. Es bringt nichts, wenn man demonstrieren will, dass man eine eingeschränkte Merkfähigkeit hat aber sonst dem GA gut orientiert und aufmerksam folgen kann. Dann wird man nämlich schnell in die Schublade "Simulant" und "Rentenjäger" gesteckt.

Diverse psychologische Testbögen musste ich öfters ausfüllen oder wurden zusammen erarbeitet und von dem GA eingetragen.
Auch einen Schmerzfragebogen ausfüllen und anhand von einer Zeichnung Schmerzpunkte an Körperteilen markieren und den Schmerz näher benennen, könnte erfolgen.

Diagnosen musst du nicht vortragen, die kann/soll er aus den Vorbefunden lesen oder er stellt sie sich selber per ICD-Schlüssel zusammen.
Schildere nur wie deine Beschwerden sich äußern und wie du damit zu leben versuchst.

Bei allem kann ich dir nur eines empfehlen: BLEIBE EHRLICH und erzähle alles so, dass es plausibel und nachvollziebar ist, ansonsten sei lieber ruhig.
Und wie sagt man so schön, "nicht mit der Türe ins Haus fallen", weniger ist manchmal mehr.

Ich habe z.B. auch nie gefragt, wie der GA zu entscheiden gedenkt. Entweder habe ich bereits im Gespräch für mich eine Tendenz gesehen (eine GAerin sagte zum Schluss mal: "sie werde ich nicht mehr arbeiten schicken" und ich dachte mir, "ihr Wort in Gottes Gehörgang, dann schreib das bitte auch so!") oder ich musste mich in Geduld üben, bis das GA geschrieben war.

Auch habe ich vor den Gutachtern mich immer zusammengerissen und ihnen keine Tränen gezeigt.
Musste zwar öfters mal Pause einlegen und mehrmals schlucken, aber Tränen nie!
Dafür habe ich im Gegenzug auch nie etwas von "Psychosomatik" in den GA zu lesen bekommen, sondern immer nur von einer "schweren somatoformen Schmerzstörung".

Das Wort Psychosomatik hat lediglich die DRV später in den Raum geworfen, als sie ihre Felle wegschwimmen sahen, aber das wurde dann im psychiatrischen SG-GA widerlegt.

Falls der GA komisch oder unwirsch wird, bleibe auf jedenfall Du sachlich und verbiete dir auch auf dieser sachlichen Ebene den unwirschen Umgangston.

Wird er nur einen kleinen Zweifel an dem haben was du ihm da erzählst, dann musst du damit rechnen, dass er dir Aggravation oder Simulation oder einen sekundären Krankheitsgewinn nachsagt und man abschließend ein Rentenbegehren attestieren wird.

Den Stempel muss man sich nicht aufdrücken lassen, da kann man selber im Vorfeld schon versuchen über ein ehrliches und sachliches Gespräch alles für sich in die richtige Bahn zu lenken.

Auch du wirst es schaffen und den Termin hinter dich bringen.

Lieben Gruss sendet agnes
Der Dumme spricht, ohne vorher zu denken.
Der Kluge denkt, bevor er spricht.
Aber nur der Weise weiß, wann er besser schweigen sollte.
(Günter Leitenbauer)

Ich gebe mit meinen Beiträgen lediglich meine persönlichen Erfahrungen weiter. Sie gelten nicht als Rechtsberatung.

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