Zusammenhang AU Voraussetzung / Verrentung?

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
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Miko
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Zusammenhang AU Voraussetzung / Verrentung?

Ungelesener Beitrag von Miko » Do 7. Mär 2013, 10:07

Die Überschrift fiel mir etwas schwer zu formulieren, nun versuche ich mal in Worte zu fassen welche Frage sich mir stellt:

Eine Arbeitsunfähigkeit besteht ja nicht einfach nur weil man z. B. Grippe/grippalen Infekt hat und sich auskurieren muss.
Eine AU kann ja auch bestehen, wenn sich aufgrund einer Arbeitsaufnahme sich der Gesundheitszustand verschlechtern könnte, was
natürlich auch für die zuvor genannte(n) Krankheit(en) zutreffend ist.

Ich meine aber mehr den Verschlechterung des Gesundheitszustand im Zusammenhang langfristig bestehender Krankheiten, wie
es uns User hier meist betrifft.

Die Pauschalität: Ich bin krank, arbeitsunfähig krank und mir steht deshalb die EU - Rente zu ist oft klar erlesbar hier.
In den meisten Fällen ist es aber doch so, dass der trotz aktuell bestehenden Krankheit, eine Verschlimmerung dieser
entstehen würde, würde man wie zu meist von der DRV verkündet, mehr als 6 Stunden arbeiten.

Ich werde das Gefühl nicht los und nun kommen wir zu meinem eigentlichen Anliegen, dass MOMENTAN eine mehr als 6 stündige
Arbeitsfähigkeit seitens der Gutachter, in Folge der DRV, beschrieben und attestiert wird, jedoch die daraus folgenden
Zusatzschäden, hinzu kommenden Verschlimmerungen und von daraus folgenden Langzeitschäden mal abgesehen, gar nicht berücksichtigt werden.

Heißt: GA schreibt arbeitsfähig. Patient folgt dieser Diagnose und um es mal ganz pauschal zu sagen, Patient leidet unter zunehmenden Schmerzen
und gesundheitlichen Verschlechterungen AUFGRUND dieser GA Diagnose.

Wird das eurer Meinung nach irgendwo berücksichtigt? Habt ihr davon schonmal etwas gehört/gelesen???

Gab es schonmal Patienten die gesagt / beschrieben haben:

"Ja, ich bin dem GA Ergebnis gefolgt, nun habe ich aufgrund dieser Befolgung diese und jene Verschlimmerung meines Gesundheitszustanden erlitten?

Wie und wo kann man darauf aufmerksam machen?

Gab es bereits Rechtsanwälte, VDK, SoVG oder ähnliche Institutionen die auf diese Gefahr aufmerksam machten, bzw. von den Folgen der GA Ergebnisse und
unberücksichtigten Folgeerscheinungen berichtet haben?

Oder verschwinden diese Folgen aus der nicht hinreichend ausgeführten Begutachtung (das Weiterdenken: Was ist wenn der Patient nun arbeiten geschickt wird - die Folgen daraus)
meist im aus der eigentlichen Wahrnehmung?
Gruß
Miko

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Melly
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Re: Zusammenhang AU Voraussetzung / Verrentung?

Ungelesener Beitrag von Melly » Do 7. Mär 2013, 11:36

Hab da mal was gefunden.Geht zwar um den MD der KK aber ist wohl sehr treffend :applaus:

"Sie sind sehr krank, aber das ist uns egal. Sie sollen trotzdem wieder arbeiten. Und in dem Moment, wo wir Sie gesundschreiben und wieder arbeiten schicken, geht es Ihnen wieder blendend!"

http://www.ichkannsonichtarbeiten.net/b ... chen3.html

Und noch eins :Gruebeln:

http://www.der-chronische-patient.de/er ... iflung.pdf
Liebe Grüsse...Melly Bild

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Re: Zusammenhang AU Voraussetzung / Verrentung?

Ungelesener Beitrag von Miko » Do 7. Mär 2013, 11:57

Hallo Melly,

danke,... so meine ich das.

Wir sind auf dem richtigen Weg.
Wir sollten dieses Thema genauso im Auge behalten, wie unsere Problematik selbst die hier
stetig diskutiert wird.

Hab noch nicht alles gelesen, aber so nach und nach...
Gruß
Miko

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Re: Zusammenhang AU Voraussetzung / Verrentung?

Ungelesener Beitrag von Melly » Do 7. Mär 2013, 12:23

In diesem Fall geht es zwar um die Krankheit ME/CFS ,könnte aber für jede andere Krankheit angewandt werden.

Gut- oder Missachter?

Das folgende Gedächtnisprotokoll eines ME/CFS-Patienten über einen Termin bei dem bekanntesten Gutachter für "CFS"-Patienten Deutschlands wurde mir zugesandt, mit der Erlaubnis des Patienten, dieses hier wiederzugeben. Es erscheint mir ebenso skandalös wie exemplarisch für das zu sein, was ME/CFS-Patienten in Deutschland leider noch immer allzu oft geschieht, wenn sie zum Arzt gehen oder einen Gutachter aufsuchen müssen. Sowohl der Name des Arztes als auch der Name des Patienten sind mir bekannt.

Es geht hier nicht um eine undifferenzierte Ärzte- oder Gutachterschelte. Mit Sicherheit bemüht sich die große Mehrheit um das Wohl der Patienten, und wenn etwas schief läuft, dann liegt das möglicherweise oft daran, dass sie unzureichend oder gar falsch informiert sind. Im Falle von ME/CFS kommt das jedoch sehr häufig vor, mit dem Ergebnis, dass Arzt-Patient-Begegnungen für die Betroffenen traumatisch sind und verheerende Folgen für ihre Zukunft haben. Mir sind Fälle bekannt, bei denen schwer kranke Patienten seit Jahren keinerlei Sozialleistung erhalten, weil sie von Gutachtern in einer Weise fehldiagnostiziert werden, wie das hier dokumentiert ist. Das stürzt nicht nur sie, sondern oft ganze Familien ins Elend.

Nur wenn wir als Patienten das Unrecht anprangern, was uns geschieht, wird sich etwas ändern. Mit guter Information alleine tut sich nichts – denn diese gibt es zu Hauf, aber sie wird nicht beachtet. Die Herren und Damen Ärzte weigern sich viel zu oft, sich auf dem Stand der Wissenschaft zu halten und die vorhandenen Informationen wahrzunehmen – und welche Mittel haben wir sonst, sie dazu zu zwingen, uns zumindest nicht mehr zu misshandeln??? Nur das Anprangern des Skandals kann uns helfen – das ist meine Meinung nach fast fünf Jahren Arbeit an cfs-aktuell und fast 10 Jahren Arbeit im Rahmen der Patientenorganisationen.

Wenn wir nicht aufstehen und laut werden – auch wenn unsere Stimmen schwach sind – wird sich nichts ändern. Deshalb: wehren Sie sich! Sie sind nicht allein!


http://www.cfs-aktuell.de/august10_2.htm

Ich weiß es ist viel Text ,aber es lohnt sich alles zu lesen und wenn es etwas länger dauert :icon_e_wink:
Liebe Grüsse...Melly Bild

maday
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Re: Zusammenhang AU Voraussetzung / Verrentung?

Ungelesener Beitrag von maday » Do 7. Mär 2013, 12:26

Hallo Miko,

mir hat mein Gutachter hoch angerechnet, dass ich nach fast 1,5 Jahren Erkrankung meine Krankschreibung von mir aus abgebrochen und einen Arbeitsversuch gewagt habe. Ging nicht gut, nach 4 Wochen Arbeit ging es mir viel schlechter. Habe dann auf eine Kündigung von Seiten des Arbeitgebers hingearbeitet (war nicht schwer, da das Arbeitsklima auch nicht stimmte). Resultat des Gutachters: ich habe alles mögliche unternommen, um gesund zu werden. Arbeit, Therapien, REHA, Krankenhaus nichts hat geholfen. Vorschlag an RV: Erwerbsminderungsrente. RV ist diesem Vorschlag gefolgt.

Ich glaube, ich hatte einen sehr menschlichen Gutachter, der zwar unnahbar war, aber sehr realistisch. Dieser Gutachter hat im Internet sehr schlechte Kritiken, wenn ich die Wahl eines Gutachters gehabt hätte, wäre er bei mir als erster durchgefallen.

Gruß maday
Als Frau bin ich ein Engel und wenn man mir die Flügel stutzt, fliege ich weiter, dann aber auf meinem Besen.

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Re: Zusammenhang AU Voraussetzung / Verrentung?

Ungelesener Beitrag von Miko » Do 7. Mär 2013, 13:33

Ich habe ALLEN gesagt, dass ich 3 Arbeitsversuche unternommen habe und 3 x gescheitert bin.
Was hat´s gebracht: NIX.

Ich kann mehr als 6 h arbeiten, egal wie ich leiden muss, egal wie andere unter mir, unter meiner mangelhaft möglichen Arbeitsleistung leiden müssen.

Meinen alsbald auszuarbeitender Widerspruch wird neben der Grundausführung auch das hier von mir angeschriebene Thema beinhalten.

Dass wir hier oft über die Richtigkeit oder Unrichtigkeiten von Gutachten schreiben ist ja völlig normal.

In diesem Thread geht es mir halt im Wesentlichen darum festzustellen, ob weiter gedacht wird.
Im Ergebnis, so schätze ich mal, wird wenig weiter gedacht seitens dieser Damen und Herren.

Fehlgutachten an sich werden weiterhin unseren Lebensweg bestimmen und sei es nur, wenn man in
dem Forum bleibt und lesen muss wie mit den Menschen umgegangen wird.
Gruß
Miko

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