Hallo calibraps,
zunächst mal ein Hinweis in eigner Sache ...
Bei Auszügen aus welcher anderen Quelle auch immer ist die Quelle anzugeben und zu verlinken, sonst kann es bösen Ärger für das Forum geben (Verletzung von Urheber-Rechten), diese "Anhaltspunkte" sind auch im Forum bereits mehrfach verlinkt, die kennen wir also schon.
Das macht aber keine Aussagen bei deinem Versorgungsamt dazu, warum du meinst in eine andere Einstufung zu gehören.
Das musst du dem Amt deutlich beschreiben können (Jammerlappen)
UND auch durch medizinische Unterlagen belegen können.
Für psychische Probleme ein (oder mehrere) Merkzeichen zu bekommen dürfte noch schwieriger sein, als für körperliche Bewegungs-Einschränkungen.
Es reicht als Grund dafür leider nicht aus, dass du wegen notwendiger Medikamente zeitweise nicht in der Lage bist, als Fahrer des eigenen PKW am Straßenverkehr teilzunehmen, das geht vielen anderen Menschen ähnlich wenn sie zeitweise oder dauerhaft bestimmte Medikamente nehmen müssen.
Bei den Merkzeichen geht es mir um G (besser noch AG aber das wird schwer) und B
Dann lies dir mal die konkreten Bedingungen dafür durch in den Anhaltspunkten, mein Dopa hat nach vielen Anträgen und Widersprüchen vor 2 Jahren endlich das "G" bekommen, weil er nun auch noch einen Defi eingesetzt bekam, seine schweren orthopädischen Probleme waren dafür (angeblich) nie schwerwiegend genug.
"AG" bekommt man aus rein psychischen Gründen (meiner Kenntnis nach) überhaupt nicht, es werden ja nicht die Wirkungen / Nebenwirkungen der Medikamente bewertet, sondern die Behinderungen durch die Krankheit an sich ...
Am gesellschaftlichen Leben teilnehmen bedeutet ja nicht unbedingt selbst ein Auto fahren zu müssen / zu dürfen ... mit dieser "Begründung" solltest du eher sehr vorsichtig sein wenn du deinen Führerschein behalten möchtest, da kann ich meiner Vorschreiberin nur zustimmen.
Tavor ist kein "problemfreies" Dauermedikament und sollte eher die Ausnahme bleiben, damit fährt man besser
NIEMALS Auto ...
Als Fahrzeugführer ist man generell und
IMMER verpflichtet auch sein gesundheitliches Befinden entsprechend einzukalkulieren und auf Fahrten als Fahrer zu verzichten wenn es die Gesundheit gerade nicht erlaubt, das gilt nicht nur für Schwerbehinderte Menschen.
Seit Antrag sind über 7 Monate vergangen (die Berichte aus der Klinik haben so lange auf sich warten lassen) und mittlerweile bekomme ich andere Mediamente (z.B. Tavor) mit denen ich nicht Auofahren darf. Da es in unserem Dorf aber auch keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt, bin ich nun daheim gefangen oder muss für jeden Termin die Medikamente weglassen. Ohne Medikamente ist es aber unerträglich....
Mit einem "Sedativum im Bauch" sollte man ziemlich sicher
NICHT Auto fahren, da halte ich den Hinweis deines Arztes schon für sehr unverantwortlich, es steht aber auch in
JEDEM Beipackzettel drin wann man besser die Finger vom Lenkrad lassen sollte ... natürlich erst Recht wenn es dir "unerträglich schlecht geht" ohne Medikamente ...
Ohne öffentliche Verkehrsmittel hilft dir aber auch kein Merkzeichen im Schwerbehinderten-Ausweis was, da fährt ja immer noch
NIX von deinem Dorf zu deinen Ärzten ...
Mein Dopa nimmt nun schon seit Jahren Morphine und durfte Anfangs auch nicht Auto fahren bis er sich daran gewöhnt hatte, trotzdem ist es seine eigene Verantwortung, ob er sich wirklich gut genug fühlt dafür, so wurde es ihm auch von seinen Ärzten erklärt.
Was stellst du dir vor was sich durch Merkzeichen ändern wird, wenn es keine Verkehrsmittel gibt, die du statt PKW benutzen kannst, Taxi wird daraus nicht bezahlt ... ???
Hast du schon mal darüber nachgedacht einen Pflegegrad zu beantragen, da gibt es dann meist "Fahrdienste" (über einen Pflegedienst), wo man solche Fahrten zum Arzt mit machen kann, das nutzt der Dopa auch wenn er in den nächsten Ort nicht selbst mit dem Auto oder mit der Bahn fahren möchte.
Das "B" hat er leider auch noch nicht bekommen (bei inzwischen GdB 90 und Pflegegrad 2), das wollen wir bald noch mal versuchen, mit dem Gutachten von der Pflegekasse könnte es klappen und beim Neurologen war er inzwischen auch schon wegen immer häufigerer "Ausfall-Erscheinungen" an den Händen (vermutlich Medikamenten-Bedingt), bis dahin muss
JEDE Begleitung (auch ich) die Fahrtkosten selber tragen oder Dopa muss das aus der eigenen Tasche bezahlen.
Wenn du aktuell keine weiteren (gesundheitlichen / behinderungsbedingten) Argumente dafür hast warum du das Merkzeichen "G" und "B" benötigst, dann solltest du das lassen mit dem Widerspruch und besser mit den passenden Arztberichten später (in 6 - 12 Monaten) einen Antrag auf Merkzeichen stellen ... dazu ein ausführlicher "Jammerlappen"
WARUM konkret du nicht mehr alleine unterwegs sein
KANNST und
WARUM du das "G" benötigst, um (in Begleitung) wieder
MEHR am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, als aktuell.
Hattest du denn Merkzeichen beantragt, dann müsste ja begründet sein, warum man dir keine zugesprochen hat ?
Liebe Grüße von der Doppeloma
