Kündigung während Krankengeldbezug

[Baltrun]

Hallo Allerseits,

hoffe es kann mir jemand ein bisschen helfen. Habe mich hier schon ein wenig umgeschaut, aber noch nicht wirklich eine eindeutige Antwort auf meine Frage gefunden.
Vorab etwas zu meiner Geschichte. Ich bin seit gut einem halben Jahr wegen Burnout, Angststörungen und einer schweren rezidivierenden Depression krank geschrieben, dazu kommen noch ein paar weitere gesundheitliche Probleme.

Befinde mich in einer Psychotherapie und werde auch umfassend Fachärztlich versorgt. Bisher habe ich auch keine Probleme mit meiner Krankenkasse. Immer pünktlich Krankengeld und bis jetzt auch kein MDK in Sicht. Mein Arbeitgeber steht voll hinter mir und weiß auch was mir fehlt. Soll mir die Zeit nehmen die ich brauche um Gesund zu werden, denn sie wollen mich unbedingt wieder zurück haben und dann wird auch meine Arbeitszeit auf 110 Stunden zurückgeschraubt.

Soweit so gut. Nun wurden wir, dass heißt meinen Mädels und ich ( bin Filialleiterin in einem Textilgeschäft ) zum 30.06.2014 "vorübergehend" gekündigt.
Unser alter Laden schließt am 30.06. und der neue befindet sich gerade im Bau. Haben auch gleichzeitig eine schriftliche Wiedereinstellungsvereinbarung bekommen, dass heißt zur Neueröffnung werden unsere Kündigungen hinfällig und wir werden erneut eingestellt. Das wird dann wohl im Spätsommer oder Herbst sein, je nachdem wie die Bauarbeiten voran schreiten.

Nun zu meinen Fragen. Soweit ich informiert bin läuft das Krankengeld weiter, da ich ja dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehe, oder? Werde auch wohl über die Kündigung hinaus weiter krank sein. Nun wollte ich Morgen zur Arge und mich arbeitslos zum 01.07. melden, so auch richtig? Muss ich meine Krankenkasse über die Kündigung informieren?Habe Angst, dass sie mich dann nach Aktenlage gesund schreiben und an die Arge abschieben. Oder soll ich der KK nichts sagen und weiterhin meine Zahlscheine einreichen?

Bin doch glaube ich eh vom Arbeitgeber bei der KK "abgemeldet" und meine Krankenversicherung läuft automatisch weiter, solange ich mich im Krankenstand befinde.
Liege ich bei den Dingen richtig?

Freue mich schon sehr auf Eure Antworten und möchte mich schon ein mal ganz herzlich im voraus bedanken

Liege Grüße von Baltrun

[maday]

Hallo Baltrun,

erst einmal herzlich willkommen bei uns im Forum.

Auch wenn du bereits Krankengeld erhältst, bist du nicht von deinem AG von der Krankenkasse abgemeldet. Aber dein AG wird dich zum 30.06.2014 abmelden, da deine Kündigung ab 01.07. in Kraft tritt. Für dich allerdings erst einmal ohne Konsequenz, denn die KK wird so lange du Anspruch hast weiter dein Krankengeld zahlen. Bei der AfA mußt du dich jetzt umgehend melden, allerdings werden sie dich darauf aufmerksam machen, dass du so lange wie du krank geschrieben bist, dich nicht weiter melden mußt. Solltest du angenommen bis 31.07. krank geschrieben sein, mußt du dann unbedingt am ersten Tag der Gesundung (01.08.) persönlich bei der AfA erscheinen. Die jetzige Meldung ist nur notwendig, damit bei der AfA eingetragen wird, dass du dich rechtzeitig bei der Aushändigung der Kündigung gemeldet hast.

Ich hoffe, dein AG steht so fest hinter dir, dass er sich dann im Spätherbst immer noch erinnert, dass er dich wieder einstellen möchte. Es kann ja durchaus passieren, dass eure neue Filiale fertig ist und du immer noch erkrankt bist. Oft und vielmals vergessen dann die AG, was sie gesagt haben und stellen lieber neue Mitarbeiter ein. Ich will dir keine Angst machen, aber alles schon vorgekommen. Eigentlich braucht dich dein AG jetzt gar nicht entlassen, denn deine Erkrankung dauert ja noch länger und er hat keinerlei Kosten jetzt für dich. Vielleicht kannst du mit deinem AG verhandelt, dass du die Zeit bis zur Neueröffnung nutzt, dich auf Krankenschein wieder auf Vordermann zu bringen und er dich nicht entlässt. Solltest du dann noch nicht gesund sein, ändert sich für deinen AG auch nichts. Im Augenblick bist du für deinen AG nur eine "Karteileiche".

Dann wünsche ich dir einfach mal eine schnelle Gesesung.

Gruß maday

[Baltrun]

Hallo Mayday,

lieben Dank für deine schnelle Antwort
Dann bin ich dann auch wohl weiter Krankenversichert, oder? Ob ich bis zur Neueröffnung wieder fit bin,ist natürlich noch nicht abzusehen. Mal schauen wie sich alles entwickelt, zumal meine Psychologin auch der Meinung ist, dass der Job als Filialleiterin zu stressig für mich ist. Werde auch wohl nie mehr so belastbar sein wie früher.
Habe zudem noch eine stark eingeschränkte Nierenfunktion, es wurde noch ein Diabetes entdeckt und habe Verdacht auf Morbus Crohn. Ob ich da überhaupt noch oder bald
wieder arbeiten kann ist fraglich Werde gerade von den Ärzten auf den Kopf gestellt.
Naja, die Möglichkeit besteht natürlich, dass die mich dann ausrangieren, aber das wäre für mich kein Beinbruch.

Wünsche dir noch einen schönen Sonntag
LG von Baltrun

[Vrori]

Hallo,

auf jeden Fall bist du weiter krankenversichert...

wenn deine Kündigung eingetreten ist, dann achte bei den Auszahlungsscheinen über lückenlose Nachweise der AU...d.h. du mußt immer am letzten Tag der bescheinigten AU wieder zum Arzt..

wenn der dich z.B. bis 30.4. au schreibt und du erst am 2.5. (wegen Feiertag) wieder zum Arzt gehst, dann kann dein KG-Anspruch wegfallen...
also bitte unbedingt dann am 30.4. (wenn es ein Mittwoch ist..dann am 29.4.)zum Arzt und weiterhin au bestätigen lassen...

manche KK nutzen auch die Kündigung, um dich loszuwerden...die werden dann sagen: naja, die krankmachende Arbeitssituation ist nun vorbei , nun können sie auch überall woanders arbeiten und sind nicht mehr au...
wenn die das machen sollten,d ann umgehend Anwalt einschalten und Widerspruch einlegen...

[Baltrun]

Also muss ich mich nicht persönlich bei der Krankenkasse melden, das ich gekündigt worden bin.
Das erfahren die dann automatisch.

[Esuse]

Hallo,
die erfahren das vom AG. Wie das weiterläuft, weiß ich auch nicht genau. Aber, wenn Du Deinen Krankenschein einreichst und der ist nicht richtig, schicken die Dir einen Auszahlschein.

[Baltrun]

Hallo Esuse,

ich bin schon seit einem halben Jahr krank geschrieben. Einen Krankenschein bekommt man nur die ersten sechs Wochen, solange der Arbeitgeber zahlt. Darüber hinaus gibt es Krankengeld, das läuft dann komplett nur über die Auszahlscheine, da stehen dann auch die Diagnosen drauf. Einen Krankenschein gibt es dann nicht mehr.

LG Baltrun

[Vrori]

Hallo,

deshalb drauf achten, dass du deineAuszahlungsscheine immer lückenlos einreichst...

wenn dein Arzt auf den Auszahlungsschein schreibt "b.a.w"...(bis auf weiteres)...und auf dem Schein kein Termin steht, an dem du dich wieder vorstellen mußt, dann geht das eigentlich ohne Probleme...
aber wenn Termine angegeben sind, dann unbedingt drauf achten, dass du spätestens an dem angegebenen Termin beim Arzt bist und die AU verlängern läßt...

du wärest nicht die 1. bei der das KG dann eingestellt würde...

bitte immer drauf achten...

da die KK ja auch Info vom AG bekommt, das dein Beschäftigungsverhältnis beendet ist, werden die sich auch melden...

es gibt einige ganz besondere Exemplare bei den KK, die dann davon ausgehen, dass die AU-auslösende Situation...z.B. Überfprderung, Mobbing, streß, ja nun nicht mehr vorliegen würde..und die wie selbstverständlich dann das KG einstellen....dagegen mußt du dich wehren und auf der Hut sein..

wenn ddir was unklar erscheint im Verhalten der KK, dann melde dich noch einmal...

[Baltrun]

@ Esuse, sorry hab gesehen, das du Mod bist. Dann weißt du das ja auch mit den Krankenscheinen, was ich dir in meiner Antwort geschrieben habe.

@ Vrori,
einen lieben Dank nochmal Vrori Hatte schon mal einen Beitrag verfasst, der ist aber irgendwie verschwunden. Habe da wohl was falsch gemacht.

Das mit den lückenlosen Auszahlscheinen klappt sehr gut bei mir, auch wenn meine Hausärztin im Urlaub ist. Sie achtet immer darauf, dass ich auch passend einen Termin bekomme. So wie heute bei ihrer Urlaubsvertretung. Notfalls springt auch meine Psychiaterin ein. Der Brief geht dann auch sofort per Einschreiben an die KK und ich mache mir auch immer eine Kopie vom Schein. Mal sehen, ob die KK nach dem 30.06. auf mich zu kommt.

Hatte meiner Psychiaterin gesagt, das ich Angst habe das mein Krankengeld eingestellt wird, oder mich der MDK nach Aktenlage gesund schreibt.
Sie meinte da müsse ich mir überhaupt keine Sorgen machen. Mein psychischer und körperlicher Zustand seien so schlecht, da wäre nicht an Arbeit zu denken. Der letzte Termin bei ihr war auch so eine Art Begutachtung meiner AU, veranlasst durch meine Hausärztin, weil sie angeblich Druck von der KK wegen meines Krankenstandes bekommen hatte.
Warum war die Psychiaterin sich da so sicher, das es keine Probleme mit der KK gibt. Hat sie vielleicht ein Gutachten für die erstellen müssen, ohne das meine Hausärztin mir das mitgeteilt hat?
War schon seltsam, aber es kam dabei heraus, das mein Zustand noch schlechter ist, als bislang angenommen.
Mal schauen was passiert.

LG Eure Baltrun