
bin auch noch da, aber wegen meinem Widerspruch mal wieder ein wenig in Zugzwang.
Samstag kamen endlich meine beiden Gutachten von der DRV (ich such noch die passenden Rahmen zum aufhängen)
Als kleine Einstimmung hier mal meine "Erinnerungen" zum Ablauf der Begutachtung.
Gutachtertermin Innere / Kardiologie am Dienstag, xx.xx.2009 /16:00 Uhr
Beauftragter Gutachter Dr. xxx / xxxklinik (Klinikdirektor)
(der Termin wurde mir sehr kurzfristig, am Freitag xx.xx.2009, telefonisch mitgeteilt weil jemand abgesagt hatte)
Gedächtnisprotokoll (erstellt in den ersten Tagen nach diesem Termin!)
Mein Ehemann hat mich zu diesem Termin begleitet, es war eine Anfahrt (mit mehrfachem Umsteigen) von gut einer Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln erforderlich.
Dr. xxx erscheint gegen 15:50 Uhr, begrüßt mich und bittet mich in das Untersuchungszimmer (einen Stuhl soll ich aus dem Wartebereich mitbringen / habe ich nicht sofort verstanden, daher nimmt er den Stuhl selbst mit).
Der Raum ist sehr klein und karg eingerichtet, eine Patientenliege dient als „Schreibtisch“, daran sitzen wir uns gegenüber.
Er geht mit mir kurz die von der DRV vorliegenden Unterlagen durch (es ist ein dicker Hefter, in den ich aus meiner Position gar nicht einsehen kann!) und fragt ob die darin enthaltenen Angaben zu Familienanamnese und eigener Anamnese korrekt seien.
Von mir mitgebrachte Befunde (z. B. aktuelles Echo von meinem Kardiologen) benötigt er nicht!
Zur Ergänzung erfragt er Größe und Gewicht, Beginn der Regel / Schwangerschaften / Operationen (ich erwähne die Gebärmutterentfernung 1995 und kurz die Gründe dafür). Er fragt nach Hormonbehandlung, aktueller Medikation und Wechseljahrsbeschwerden. Stellt die üblichen Fragen zu Stuhlgang usw., Alkohol / Nikotin und sonstigem Drogenkonsum. Dann möchte er wissen wann die letzte Blutuntersuchung war, da hätte er gerne Befunde gehabt, die aber in der kurzen Zeit nicht zu beschaffen waren!
Ich informiere ihn über allgemein gute Blutwerte / grenzwertig seien seit Jahren Cholesterin und Schilddrüsenwerte / Beobachtung laufend, aktuell lt. Hausarzt keine speziellen Medikamente notwendig.
Schlafstörungen? Schlaftabletten?
Besprochen wird dann der Zeitpunkt des letzten Belastungs-EKG (Reha Nov.2008) und welche Untersuchungen mein Kardiologe halbjährlich durchführt.
Ich soll schildern welche Besserungen die OP (mechanischer Herzklappenersatz) aus meiner Sicht brachte und in welchen Zusammenhängen ich seitdem und aktuell Herzbeschwerden habe.
Beschreibe kurz (ich habe durchgehend den Eindruck, dass der Arzt stark unter Zeitdruck ist und er „diese lästige Angelegenheit (Begutachtung!) möglichst schnell hinter sich bringen will“), dass ich wieder problemlos meine Wohnung in der 3. Etage erreiche und nicht mehr bei geringster Belastung mit Luftnot zu kämpfen habe.
Ich halte das durchaus für eine deutliche Besserung zum Befinden vor der Herz-OP.
Allerdings sei ich kaum noch Stressbelastbar und erwähne als Beispiel die Busfahrt zum Termin (der Bus war sehr voll und ich hatte das belastende Gefühl „von den Menschen erdrückt zu werden“).
Nähere Erklärungen dazu „bremst“ er leicht genervt aber bestimmt mit der Bemerkung, dass diesen Bereich betreffend ja wohl ein psychisches Gutachten erstellt würde.
Seine heutige Untersuchung betreffe ausschließlich den kardiologischen Zustand!!!
Ich informiere ihn, dass die psychiatrische Begutachtung am Vortag (xx.xx.2009) stattgefunden hat (reiße mich mal wieder sehr zusammen!) und versuche die folgenden Fragen „rein körperlich / kardiologisch“ kurz und möglichst präzise zu beantworten.
Meine aktuellen Beschwerden (Herzschmerzen, -stiche / Schwindel / Ohnmachtsgefühle) treten vorwiegend auf wenn ich mich aufrege (gedacht habe ich „so wie jetzt!“) und / oder „unter Druck gesetzt“ fühle.
Auch meine körperliche Leistungsfähigkeit sei nicht annähernd „mit früher“ zu vergleichen. Ich fühle mich sehr schnell erschöpft und kann täglich höchstens eine kleine Aufgabe erledigen, die körperliche Anstrengung erfordert.
Der Arzt wünscht ein Beispiel und ich beschreibe ihm, dass ich nach dem Wischen des Fußbodens meiner ca. 10 m² kleinen Küche völlig naßgeschwitzt und körperlich restlos „fertig“ bin.
In sein Aufnahmegerät spricht er allerdings allgemein vom „Reinigen der kleinen 10m² Küche“, das entspricht nicht meiner konkreten Angabe!
Nein ich habe es nicht „gewagt“ den Doktor zu korrigieren, ich denke nicht, dass er das freundlich aufgenommen hätte (ich wollte nur noch, dass diese „Untersuchung“ endlich endet!).
Auf die Fragen nach Sport und Hobbys antworte ich kurz, dass ich keinen regelmäßigen Sport betreibe, gern mal fotografiere (also gelegentlich!) und auch mal was lese (soweit es meine Konzentration zuläßt!).
Ich bestätige ihm auf Nachfrage, dass mir ruhige Spaziergänge bis zu 30 Minuten Dauer (rein kardiologisch gesehen!!!) problemlos möglich sind.
Real mache ich keine Spaziergänge, ich verlasse die Wohnung überhaupt nur noch wenn mir nichts Anderes übrigbleibt, z.B. wegen Arzt und /oder Gutachterterminen und dann möglichst in Begleitung meines Ehemannes!
Die „körperliche“ Untersuchung umfasste ein (sehr!) kurzes Abhören des Herzens und der Halsschlagadern, Entkleiden/ Freimachen des Oberkörpers war nicht notwendig (leichtes Anheben, des dicken Winterpullovers im Brustbereich genügte), auch Blutdruckmessung war offenbar nicht erforderlich.
Die weiteren Untersuchungen (Bel.-EKG / Lungenfunktionstest / Herz-Echo) würde dann –nach Terminvereinbarung durch mich- ein Diagnostikzentrum der DRV durchführen (O-Ton „das können die selber machen!“).
Er drückt mir einen Umschlag in die Hand mit der Telefonnummer (für die Terminvereinbarung) und den erforderlichen Untersuchungsscheinen, die ich dann dort abgeben soll.
Nach Erhalt der Befunde mache er dann das Gutachten fertig.
Damit war die „Begutachtung“ nach weniger als 20 Minuten (gegen 16:07 Uhr !) beendet!!!
Der Arzt verabschiedet sich und „stürmt“ davon. Ich laufe ihm noch nach, weil Unterschrift und Stempel auf dem Formular für die Fahrkostenerstattung fehlen (es ging immerhin um 13,00 €) und frage wegen dem „X“ bei der Begleitperson?
Kommentar des Gutachters „machen Sie doch mit dem Zettel was sie wollen!“ und weg ist er.
Dazu fällt mir nur noch ein

LG von Doppeloma