WiZaRd hat geschrieben:
Wieso ist es so schwer Recht zu bekommen, wenn man definitiv Recht hat? Bei jedem Mist springt die Polizei ein, werden Gesetze erlassen, etc. - solange der Staat und Geld betroffen sind;
Hallo WiZarRd,
eine kurze Anmerkung zu der Sache mit dem
Rechthaben ...
Meine Erfahrung ist, daß es in der Rechtssprechung eben
nicht um die ganz persönlichen Belange des jeweiligen Klägers geht, sondern nur um Fragen des Rechtssystemes an und für sich! Soll heißen, ein Prozeß wird vor allem immer unter dem Aspekt der Rechtssicherheit geführt.
Alles andere ist nachrangig.
So glauben eben viele Menschen zunächst, daß sie im Recht wären.
Letzten Endes ist das aber schnurz.
Das System kreist wegen sich selbst um sich selbst - und wenn Dein Rechtsbegehren auf der Linie der Rechtssprechung bleibt (Richter sind unabhängig; nicht vergessen) und ein passgenaues Urteil in Deinem Sinne ermöglicht, dann
kann es dazu kommen, daß Du tatsächlich in Deinem Sinne Recht bekommst - das muß aber nicht so sein!
Ich glaube, das ist
genau der Punkt, an dem gesunder Menschenverstand mit unserer Rechtssprechung kollidiert... und vielen normal denkenden Menschen haut's direkt sämtliche Federn aus dem Sofa, wenn sie - auf selbigem sitzend - ein Urteil, das im "Namen des Volkes" erfolgte, in den Händen halten und die Welt nicht mehr verstehen.
Darum: es geht
niemals um den Einzelnen, den singulären Fall - sondern immer um das System an und für sich.
Hab ich mich verständlich ausgedrückt?
Ich fürchte nicht, wenn ich mein Geschreibsel so durchlese... aber vielleicht kann mir jemand meine Gedanken noch mal erklären.
Antonia