Rente nur für Unqualifizierte?

[Fulgora]

Mahlzeit,
ich habe meinen Termin bei der ärztlichen Klinikleitung zur sozialmedinischen Begutachtung noch einmal Revue passieren lassen. Und natürlich zu einigen Äusserungen aus diesem Gespräch im I-Net recherchiert.

Wozu ich nichts gefunden habe, war die Äusserung das ich ja sowieso zu Hochqualifiziert für eine Erwerbsunfähigkeitsrente wäre. Denn ich hab ja Fachabitur, bin dann auch noch staatl. geprüfter Techniker in einer Berufssparte in der Händeringend Fachkräfte gesucht werden (Informationstechnologien)
Und zudem wurde noch betont, das selbst die Tatsache, dass jemand mehrere Jahre nicht in seinem Beruf tätig war, für den seine Qualifikation besteht, dies nicht automatisch zu einer Entqualifizierung führt. (Ja ne is klar, gerade in der Informationstechnologie ist man ja schon fast nach einem 3 Wöchigen Jahresurlaub raus)

Was hat denn Krankheit mit Bildung oder Qualifikation zu tun? Denn im Umkehrschluß würde das bedeuten und das bitte ich mir nicht übel zu nehmen. Wäre ich ein "ungelernter Hartz4 Empfänger" dann wäre eine Verentung zu befürworten?

Ja super

Gruss
Fulgora

[Miko]

Hallo Fulgora,

so könnte man meinen, dass es ist.
Sicherlich gab es Zeiten, da spielte die Bildung / der Stand eine Rolle, aber heute ist das nicht mehr der Fall.

[Doppeloma]

Hallo Fulgora,

wenn es denn so wäre, würden ja nicht so viele EM-Renten-Antragsteller dank der Abwehrhaltung/Langatmigkeit der DRV in der H4-Falle landen, weil niemand anderes mehr für ihren Lebensunterhalt aufkommen will.
Da spielt die Bildung an der Stelle überhaupt KEINE Rolle mehr

Bereits bei der AfA wird einem schnell klar gemacht, wie veraltet doch die ehemalige Berufsausbildung schon sei und, dass man deswegen NUR noch im ungelernten "Helferbereich" eine Job-Aussicht habe.

Für nahezu pervers halte ich die Tatsache, dass teilweise frisch ausgebildeten (jungen, gesunden!!!) Leuten bereits nach 6 Monaten jegliche Aktualität ihrer Ausbildung abgesprochen wird und somit die Vermittlung/Bewerbung in den ungelernten Bereich /ZAF favorisiert wird.
Nach Übergang in den H4-Bezug bleibt dann oft (egal ob jung, ob alt) NUR noch die Verwendung in 1€-Jobs übrig, weil man ja für den 1. Arbeitsmarkt KEINE ausreichende Qualifikation mehr aufzuweisen hat und nach SOOO langer Arbeitslosigkeit erst mal wieder an einen geregelten Tagesablauf (sprich ans ARBEITEN) gewöhnt werden muß

Wir werden gezwungenermaßen demnächst auch H4 beantragen müssen und das bedeutet ja nicht gleichzeitig, dass man unqualifiziert ist, aber dort wird man wohl spätestens dazu "gemacht".
Wenn deine Annahme stimmt, dürfte es ja dann mit unseren Bescheiden für die EM-Renten keine Probleme mehr geben.

Leider fehlt uns da jede Zuversicht, dass es wirklich so sein wird

Liebe Grüße von der Doppeloma

[Fulgora]

Hallo,
"Vorsicht eventuell Sarkasmus"
naja das sehen ja die Ärzte und Sachbearbeiter der DRV völlig anders, die treiben niemanden in die soziale Armut, Zitat:
"Sie brauchen ja nicht ins Klageverfahren zu gehen, wenn Sie dadurch in Hartz4 abrutschen, sind Sie ja selbst schuld"
wobei mir dann aber auch hier bestätigt wurde das die AfA, wenn Sie denn mal nach §125 SGB III das ALG zahlen würde, dieses bis zu einem "rechtsgültigem" Urteil des Sozialgerichts zahlen muss.

Aber: "In Zeiten leerer Kassen, werden die sich hüten, jemand nach §125 Arbeitslosengeld zu zahlen, denn dadurch provozieren die ja das der Probant gegen die DRV vors Sozialgericht zieht." Sowas darf man sich von einer Sozialmedizinerin anhören die zudem noch Präsidentin der Rheumaliga in NDS ist.

Tatsache ist doch, das der Spruch" Sie sind zu Hochqualifiziert als das ich eine Erwerbsunfähigkeitsrente befürworten könnte" eigentlich schon diskriminierend ist.

Denn das tolle ist ja, da ich hier als AU entlassen werde, habe ich selbstverständlich keinen Anspruch auf "normales" Arbeitslosengeld.

Sprich es muss erstmal die Klage bzgl. §125 vom SG rechtskräftig gewonnen werden, bevor dann wieder die AfA vorläufig zahlen muss.
Ohne die Unterstützung meiner Famillie würde das nicht machbar sein und ich danke Gott das ich mit einer Frau verheiratet bin die diesen ganzen Sch.eiss mitmacht und durch ihre Arbeit als selbstständige Tagesmutter unsere Ärsc.he am k-acken hält.

[Antonia]

Für nahezu pervers halte ich die Tatsache, dass teilweise frisch ausgebildeten (jungen, gesunden!!!) Leuten bereits nach 6 Monaten jegliche Aktualität ihrer Ausbildung abgesprochen wird und somit die Vermittlung/Bewerbung in den ungelernten Bereich /ZAF favorisiert wird.
Nach Übergang in den H4-Bezug bleibt dann oft (egal ob jung, ob alt) NUR noch die Verwendung in 1€-Jobs übrig, weil man ja für den 1. Arbeitsmarkt KEINE ausreichende Qualifikation mehr aufzuweisen hat und nach SOOO langer Arbeitslosigkeit erst mal wieder an einen geregelten Tagesablauf (sprich ans ARBEITEN) gewöhnt werden muß

Exakt! Das ist eine der vielen Perversitäten, die dieses unsägliche Hartz-Gesetz mit sich brachte. Unfassbar! Eine Oberschicht schafft sich ihre jederzeit verfügbare 1-€-Zwangsarbeiter-Unterschicht.
Ins Weltbild dieser Herrschaften passt der Vorschlag eines Berliner FDP-Heinis, der vorschlug, Hartz-4-Emfänger Ratten jagen zu lassen:

Hartz-IV-Empfänger sollen Ratten jagen
Dienstag, 16. Dezember 2008 12:30

Henner Schmidt, FDP-Fraktionsvize im Berliner Abgeordnetenhaus, hat eine Idee: Arme Berliner sollen künftig Ratten jagen und töten. Pro Ratte soll es einen Euro geben. Das ist besser, findet Schmidt, als Flaschen zu sammeln und das Pfand zu kassieren.

Wer (tschuldigung) vollständig abkotzen will, bitte hier weiterlesen....

Auch wenn der Typ ganz offensichtlich was geraucht hat und nicht ganz bei Trost war, als er diesen Vorschlag machte, erkennt man leicht, in welchen (Denk-)Welten solche Politkasper leben.

Ich versteh überhaupt gar nicht mehr, wie ein aufgeklärtes (?) Volk sich so was bieten lassen kann...