Wunderschönen guten Morgen an alle hier im Forum.
gestern kam der Ablehnungsbescheid und ich bin ziemlich am Boden. Hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass ich aufgrund meiner permantenten Schmerzen etc. doch die Rente abgelehnt bekomme.
Hier mal die Begründung:

Ihrem Antrag auf Rente wegen Erwerbsminderung können wir leider nicht
entsprechen, weil Sie die medizinischen Voraussetzungen nicht erfüllen.
Begründung
Um über Ihren Antrag entscheiden zu können, haben wir uns eingehend
mit Ihrem Gesundheitszustand befasst und geprüft, wie dieser sich auf Ihre
Erwerbsfähigkeit auswirkt. Wir haben für unsere Entscheidung die Angaben
in Ihrem Rentenantrag berücksichtigt und auch die Ergebnisse unserer
medizinischen Ermittlungen zugrunde gelegt.
Danach liegen bei Ihnen vor allem die folgenden Krankheiten oder
Behinderungen vor:
-Z.n. Stabilisierungs-OP WS 3/12 mit persistierendem Schmerzsyndrom
und mittelgradiger depressiver Episode
Die Einschränkungen, die sich aus Ihren Krankheiten oder Behinderungen
ergeben, führen nicht zu einem Anspruch auf eine Rente wegen
Erwerbsminderung.
Denn nach unserer medizinischen Beurteilung können Sie noch
mindestens 6 Stunden täglich unter den üblichen Bedingungen des
allgemeinen Arbeitsmarktes erwerbstätig sein.
Eine Voraussetzung für Rente wegen Erwerbsminderung ist jedoch, dass
Sie nicht mehr in der Lage sind, mindestens 6 Stunden täglich zu arbeiten
(§ 43 Sechstes Buch Sozial gesetzbuch - SGB VI). Wir dürfen dabei nicht
berücksichtigen, ob Sie Ihre letzte Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen
nicht mehr ausüben können. Es kommt nur darauf an, ob Sie irgendeine Tätigkeit ausüben können, die es auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gibt.

Bei einem orthopädischen Gutachter war ich merkwürdigerweise nicht, nur bei einem Neurologen und ob der das so gut beurteilen konnte? Ich glaube nicht.

Was meint Ihr dazu?
Wie gehe ich jetzt am Besten vor? Widerspruch einlegen ganz klar. Über den VDK oder direkt zum Anwalt?
Was kommt evtl. nun auf mich zu, wenn ich Widerspruch eingelegt habe?


Bin gespannt auf Eure Antworten und sage schon mal danke.

Herzliche Grüße

Gaby

Widerspruch einlegen, erstmal nur zur Fristwahrung, Begründung erfolgt nach Akteneinsicht, diese auch gleich mit beantragen.

VdK oder Anwalt ist eine schwierige Frage, in manchen Orten arbeitet der VdK gut, aber nicht überall- er ist aber deutlich kostengünstiger als ein Anwalt. Wenn Du eine Rechtsschutzversicherung hast, würde ich einen Anwalt für Sozialrecht empfehlen.

Hallo Gaby,

gerade habe ich den Text Deiner Rentenablehnung gelesen und festgestellt, dass dies die gleichen Textbausteine sind, wie bei mir. Nur die Diagnosen werden ausgewechselt, alles andere bleibt offensichtlich Wort für Wort gleich.

Das mit dem Widerspruch hast Du schon mal sehr gut erkannt. Ob über den VdK oder direkt über einen Anwalt, das kommt darauf an, wie gut Du Dich beim VdK aufgehoben fühlst. In meinem Fall war es so, dass ich zu der Zeit über den DGB einen Widerspruch in Sachen GdB laufen hatte und die Zusammenarbeit dort nicht so optimal gelaufen ist, sodass ich mich entschlossen hatte, auf eigenes Risiko (Kosten) eine Fachanwältin für Arbeits- und Sozialrecht mit dem Widerspruch zu beauftragen. Bei mir kam dann noch hinzu, dass ich ein eventuell folgendes Klageverfahren finanziell (kein Anspruch auf ALG II) nicht überstanden hätte und mir deswegen von einer Fachanwältin mehr versprach als vom DGB, was sich letztendlich dann auch bewahrheitete. Aber wie Du vorgehen willst, kannst Du Dir am besten selber, mit Deinen finanziellen Möglichkeiten beantworten.

Mein weiteres Vorgehen war folgendermaßen:

Habe selbst fristwahrend Widerspruch eingelegt und um Übersendung der Gutachten-Kopien gebeten. Als ich diese hatte, machte ich mir einige Notizen darüber, was mir so aufgefallen ist und wo ich evtl. Ansätze gesehen habe, den Widerspruch zu begründen.

Dann habe ich mir die vorhin schon erwähnte Anwältin gesucht, mir einen „Kostenvoranschlag“ machen lassen, einen Termin bei ihr vereinbart und habe ihr meine Unterlagen übergeben. Sie hat dann „Aktenübersendung in die Kanzlei“ beantragt, die Widerspruchsbegründung entworfen und mir zum korrekturlesen geschickt. Ich konnte meine Änderungswünsche vorbringen. Diese wurden berücksichtigt und der Widerspruch abgschickt.

Ich selbst musste dann im Verlauf der Widerspruchsbearbeitung noch einige Formulare ausfüllen bzw. vom letzten Arbeitgeber ausfüllen lassen. Dann wurden noch die hier schon öfter erwähnten aktuellen Befundberichte der behandelnden Ärzte eingefordert (innerhalb von 5 Tagen) und schließlich war es dann so weit, dass mir die Rente bewilligt wurde.

Ich weiß natürlich nicht, ob das in jedem Fall so abläuft. Aber jetzt hast Du erstmal eine „Ablaufbeschreibung“, wie es weitergehen könnte. Ich wünsche Dir jedenfalls viel Kraft, Geduld und schließlich auch Erfolg.

...mein Ablehnungsbescheid , hat auch die gleichen Bausteine , kommt nur noch der Hinweis .. das ich ja als Empfangsdame arbeiten könnte....

alles nach schema F ...

lg peja

Hallo Gaby!

Widerspruch einlegen, erstmal nur zur Fristwahrung

Musterbrief:

viewtopic.php?p=4562#p4562

Liebe Grüße

Annette

Hallo Gaby,

genau den Text hatte ich auch. Nur andere Diagnose - ist ja lustig. Also sind das alles vorgefertigte Briefe. Natürlich mußt Du Widerspruch einlegen. Ich habe auch mit dem VDK Widerspruch eingelegt. Würde ich nicht mehr tun. Sehr widersprüchlich ist der VDK bei uns. Ich würde zum Anwalt tendieren.

LG

Hallo Gabi,

tut mir sehr sehr leid, dass Dein Antrag abgelehnt wurde ! Sorry weiss jetzt nicht, ob Du schon im Widerspruchverfahren bist - oder der 1. Antrag ?
Das ist aber MASCHE der DRV - erstmal die Ablehnung zu bekommen den Du könntest ja
aufgeben - und schon hätte Dich ( uns ) die DRV los....

Ich würde fals Du eine Rechtschutz V. hast - das über den Anwalt machen.

Bin auch im EMR-Widerspruch und laut meimen neuesten neurologischen DRV GA -
bin ich voll arbeitsfähig - zumindest nach Ansicht der Schlechtachterin - meine Befunde u Symptome
sagen etwas ganz anderes...
nun landet meine EMR-ABSAGE sicher bald im Briefkasten....

bisher lief das bei mir auch über den VDK - wie man sieht ohne Chance auf Erfolg.
Wenn die Vorarbeit durch den VDK gelaufen ist - übergebe ich die Angelegenheit einer Anwältin
da verspreche ich mir mehr von....

Viel Glück u alles Gute
Engelchen

Hallo Gabi,

das ist ja echt lustig .
Genau diese Textbausteine hatte ich auch in meiner Ablehnung. Nur eine andere Diagnose.

Ich habe auch erstmal fristwahrend Widerspruch eingelegt. Nun habe ich Akteneinsicht in das GA vom Orthopäden. Der SoVD ist meiner Meinung nach ein bisschen luschig. Ich sitze jetzt daran, die Widerspruchsbegründung zu formulieren.

Wenn Du kanst, gehe am Besten gleich zu einem Anwalt.

Ich werde jetzt den Widerspruch mit dem SoVD machen, weil die nun schon für mich tätig waren. Wenn es dann auch zu einer Ablehnung kommt, gehe ich zum Anwalt. Ich hatte schon ein Vorgespräch. Mal schauen, wie es weitergeht.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit.

Viele liebe Grüße
Mine

Hallo und guten Abend,
nun habe ich also doch einen Anwalt eingeschaltet, da bin ich auf sicheren Seite, hoffe ich! Danke für Eure tollen Tipps und es ist schon der Hammer, wie der DRV mit uns umspringt. Andere bekommen sofort die Rente, obwohl die wirklich noch arbeiten könnten, aber es so geschickt drehen, dass sie nicht mehr können. Wegen dieser schwarzen Schafe ist es sicherlich schwerer, Recht zu bekommen.

Bis bald?

Liebe Grüße

Gaby