Hallo,
in der Reha sagte der betreuende Arzt zu mir, dass er im Abschlussbericht eine Empfehlung für eine teilweise Erwerbsminderung geben möchte, dies aber nicht möglich sei, weil ich vorher die ganze Zeit ohne Krankheitstage voll gearbeitet habe. Der Sozialberater der Reha sagte, ich soll mich deshalb zukünftig entsprechend meines Gesundheitszustands auch mal krankschreiben lassen und dann sofort den Antrag auf Rente stellen. Im Rehabericht steht nun, dass lediglich für die Zukunft meine volle Erwerbsfähigkeit als unsicher angesehen wird.
Rächt es sich nun, dass ich mich trotz Krankheit immer zur Arbeit geschleppt habe? Gibt es noch eine Chance?
Liebe Grüße
Stefan
Keine Erwerbsminderung wegen fehlenden Krankheitstagen?
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Re: Keine Erwerbsminderung wegen fehlenden Krankheitstagen?
Hallo stefanM,
Es soll doch (angeblich) auch Niemand auf Kosten seiner Restgesundheit arbeiten müssen...die Realität sieht allerdings anders aus...hast du diese Reha selber (aus eigenem Antrieb) beantragt, um deine Arbeitsfähigkeit zu stärken /aufrecht zu erhalten...
So eine Einschätzung ist weder "Fisch noch Fleisch" , das trifft wohl (eigentlich) auf jeden Teilnehmer einer med. Reha zu, dass man für die gesundheitliche Entwicklung in der Zukunft keine Garantien übernehmen kann...dem Sozialarbeiter KANN ich da nur VOLL zustimmen, scheint dort der einzige Realist gewesen zu sein...
Kommt drauf an, wie lange diese Reha jetzt schon her ist, denn so ein Reha-Bericht bildet (für längere Zeit) eine SEHR wichtige Grundlage (GA-Charakter) für die Entscheidung der DRV zu einem Antrag auf EM-Rente, die lesen NICHT "zwischen den Zeilen", die lesen NUR Vollzeit Arbeitsfähig /Erwerbsfähig, ich nehme an, du wurdest auch NICHT AU aus dieser Reha entlassen und bist direkt wieder "klaglos" zur Arbeit gegangen...
Da gibt es aktuell sicher KEINE Aussicht auf Erfolg, bei einem Antrag auf EM-Rente, die lesen den Reha-Bericht und machen den Ablehnungs-Bescheid fertig...ein paar Tage AU in der Folgezeit werden das im Moment nicht deutlich ändern können...
Die DRV fordert sich bei EM-Renten-Anträgen oft die AU-Zeiten (für mehrere zurückliegende JAHRE) von der Krankenkasse an, da entgeht denen ja auch nicht, wenn man erst NACH der Reha mal häufiger und länger AU geschrieben wurde...
Ich schreibe das wirklich nicht weil ich dich ärgern will, sondern weil ich das bei meinem Dopa selber schon erlebt habe, der war zu dieser Zeit sogar schon häufiger mal AU gewesen und ging auch (seit 3 Monaten) AU in diese Reha-Maßnahme, wurde sogar auch AU wieder entlassen ABER eben NUR (aktuell weiter) Arbeits-Unfähig, NICHT Erwerbsgemindert. Man "bescheinigte" ihm auch eine hohe Gefährdung seiner Erwerbsfähigkeit, wenn er in seinem Job "nicht kürzer treten würde", so sollte er höchsten 8 Stunden am Stück in einer Schicht arbeiten, auch "möglichst keine Nachtschicht" mehr machen ...
...SEHR SINNIG, wenn man bedenkt und berücksichtigt, dass er im Wachschutz tätig war zu dieser Zeit, wo nun mal generell Nachtschicht gearbeitet wird und auch meist 12- Stunden-Schichten "die Norm sind", sonst verdient man da NIX...
Er stellte dann jedenfalls auch kurz nach dieser Reha einen Antrag auf EM-Rente, weil es solche REHA-"Schon-Arbeitsplätze" in seiner Firma (und auch wo anders) nicht gab und gibt, die Ablehnung lag schon nach knapp 5 Wochen im Briefkasten...
Mein Dopa war dann insgesamt fast 5 JAHRE (durchgehend) AU geschrieben, der erste EM-Antrag scheiterte trotzdem auch später am Sozial-Gericht, letztes Jahr bekam er dann endlich die EM-Rente bewilligt, nach einem 2. Antrag und weiterem Kampf, NUN sogar OHNE Befristung bis zur Altersrente...
Ich selber bin auch seit über 4 Jahren AU geschrieben, seit 2009 läuft mein EM-Renten-Antrag, ist inzwischen auch am Gericht...dort wurde nun per Gerichts-GA entschieden, dass die DRV mir mindestens eine Teilweise EM-Rente zahlen MUSS, rückwirkend ab (fast) Antragstellung...man sieht also auch die AU-Bescheinigung, ist keine Erfolgsgarantie, ABER OHNE....
Liebe Grüße von der Doppeloma
Diese Begründung kann ich nicht ganz nachvollziehen, wenn der Arzt dieser Ansicht ist, dann KANN er das doch durchaus auch in den Reha-Bericht schreiben, dass deine gesamte Erwerbsfähigkeit stark gefährdet ist, wenn du weiterhin Vollzeit arbeitest und, dass er daher eine (dauerhafte) Reduzierung deiner Arbeitszeit für sinnvoll halten würde, um deine "Restleistungsfähigkeit" zu erhalten...in der Reha sagte der betreuende Arzt zu mir, dass er im Abschlussbericht eine Empfehlung für eine teilweise Erwerbsminderung geben möchte, dies aber nicht möglich sei, weil ich vorher die ganze Zeit ohne Krankheitstage voll gearbeitet habe.
Es soll doch (angeblich) auch Niemand auf Kosten seiner Restgesundheit arbeiten müssen...die Realität sieht allerdings anders aus...hast du diese Reha selber (aus eigenem Antrieb) beantragt, um deine Arbeitsfähigkeit zu stärken /aufrecht zu erhalten...
JAAA, das sieht doch auch besser aus im Reha-Bericht (für den Kostenträger DRV ???) als die KLARE Feststellung, dass man dir wohl besser eine Teilweise EM-Rente zahlen sollte, damit du NICHT mehr Vollzeit arbeiten musst...Der Sozialberater der Reha sagte, ich soll mich deshalb zukünftig entsprechend meines Gesundheitszustands auch mal krankschreiben lassen und dann sofort den Antrag auf Rente stellen. Im Rehabericht steht nun, dass lediglich für die Zukunft meine volle Erwerbsfähigkeit als unsicher angesehen wird.
So eine Einschätzung ist weder "Fisch noch Fleisch" , das trifft wohl (eigentlich) auf jeden Teilnehmer einer med. Reha zu, dass man für die gesundheitliche Entwicklung in der Zukunft keine Garantien übernehmen kann...dem Sozialarbeiter KANN ich da nur VOLL zustimmen, scheint dort der einzige Realist gewesen zu sein...
Klar rächt sich das IMMER, besonders dir und deiner Gesundheit hast du damit gewiss keinen guten Dienst erwiesen, wer NIE AU ist, der braucht doch KEINE EM-Rente , wer JAHRELANG schon AU ist, allerdings auch nicht unbedingt...Rächt es sich nun, dass ich mich trotz Krankheit immer zur Arbeit geschleppt habe? Gibt es noch eine Chance?
Kommt drauf an, wie lange diese Reha jetzt schon her ist, denn so ein Reha-Bericht bildet (für längere Zeit) eine SEHR wichtige Grundlage (GA-Charakter) für die Entscheidung der DRV zu einem Antrag auf EM-Rente, die lesen NICHT "zwischen den Zeilen", die lesen NUR Vollzeit Arbeitsfähig /Erwerbsfähig, ich nehme an, du wurdest auch NICHT AU aus dieser Reha entlassen und bist direkt wieder "klaglos" zur Arbeit gegangen...
Da gibt es aktuell sicher KEINE Aussicht auf Erfolg, bei einem Antrag auf EM-Rente, die lesen den Reha-Bericht und machen den Ablehnungs-Bescheid fertig...ein paar Tage AU in der Folgezeit werden das im Moment nicht deutlich ändern können...
Die DRV fordert sich bei EM-Renten-Anträgen oft die AU-Zeiten (für mehrere zurückliegende JAHRE) von der Krankenkasse an, da entgeht denen ja auch nicht, wenn man erst NACH der Reha mal häufiger und länger AU geschrieben wurde...
Ich schreibe das wirklich nicht weil ich dich ärgern will, sondern weil ich das bei meinem Dopa selber schon erlebt habe, der war zu dieser Zeit sogar schon häufiger mal AU gewesen und ging auch (seit 3 Monaten) AU in diese Reha-Maßnahme, wurde sogar auch AU wieder entlassen ABER eben NUR (aktuell weiter) Arbeits-Unfähig, NICHT Erwerbsgemindert. Man "bescheinigte" ihm auch eine hohe Gefährdung seiner Erwerbsfähigkeit, wenn er in seinem Job "nicht kürzer treten würde", so sollte er höchsten 8 Stunden am Stück in einer Schicht arbeiten, auch "möglichst keine Nachtschicht" mehr machen ...
...SEHR SINNIG, wenn man bedenkt und berücksichtigt, dass er im Wachschutz tätig war zu dieser Zeit, wo nun mal generell Nachtschicht gearbeitet wird und auch meist 12- Stunden-Schichten "die Norm sind", sonst verdient man da NIX...
Er stellte dann jedenfalls auch kurz nach dieser Reha einen Antrag auf EM-Rente, weil es solche REHA-"Schon-Arbeitsplätze" in seiner Firma (und auch wo anders) nicht gab und gibt, die Ablehnung lag schon nach knapp 5 Wochen im Briefkasten...
Mein Dopa war dann insgesamt fast 5 JAHRE (durchgehend) AU geschrieben, der erste EM-Antrag scheiterte trotzdem auch später am Sozial-Gericht, letztes Jahr bekam er dann endlich die EM-Rente bewilligt, nach einem 2. Antrag und weiterem Kampf, NUN sogar OHNE Befristung bis zur Altersrente...
Ich selber bin auch seit über 4 Jahren AU geschrieben, seit 2009 läuft mein EM-Renten-Antrag, ist inzwischen auch am Gericht...dort wurde nun per Gerichts-GA entschieden, dass die DRV mir mindestens eine Teilweise EM-Rente zahlen MUSS, rückwirkend ab (fast) Antragstellung...man sieht also auch die AU-Bescheinigung, ist keine Erfolgsgarantie, ABER OHNE....
Liebe Grüße von der Doppeloma
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Re: Keine Erwerbsminderung wegen fehlenden Krankheitstagen?
Natürlich ist es so wie Doppeloma schon schrieb.
Mein Gutachter sagte nach Begutachtung der AU-Zeiten..hmm, wird ja seit fast 5 jahren jedes Jahr mehr.
Klar, hab mich auch jedes Jahr schlechter gefühlt, zuletzt meinen ganzen Urlaub immer Tage-Wochenweise
verplempert wenn ich krank war, an Erholung war ganicht zu denken.
Nun, bei Akuter Krankheit ohne Vorgeschichte z.b (Krebs, Unfall) werden natürlich deine AU-Zeiten nicht
bewertet.
Aber so oder so, es ist immer ein Glücksspiel, heutzutage noch mehr da von allen seiten versucht wird auch
Gesunde in die EM-Rente zu drängen, hauptsache ncht zahlen ist die Devise von allen.
lg
Mein Gutachter sagte nach Begutachtung der AU-Zeiten..hmm, wird ja seit fast 5 jahren jedes Jahr mehr.
Klar, hab mich auch jedes Jahr schlechter gefühlt, zuletzt meinen ganzen Urlaub immer Tage-Wochenweise
verplempert wenn ich krank war, an Erholung war ganicht zu denken.
Nun, bei Akuter Krankheit ohne Vorgeschichte z.b (Krebs, Unfall) werden natürlich deine AU-Zeiten nicht
bewertet.
Aber so oder so, es ist immer ein Glücksspiel, heutzutage noch mehr da von allen seiten versucht wird auch
Gesunde in die EM-Rente zu drängen, hauptsache ncht zahlen ist die Devise von allen.
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Re: Keine Erwerbsminderung wegen fehlenden Krankheitstagen?
Wer eine Krankheitsgeschichte hat, ist immer besser dran.
Dazu gehören natürlich auch entsprechende Fehlzeiten.
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Gruß
leonardo
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Re: Keine Erwerbsminderung wegen fehlenden Krankheitstagen?
Hi stefanM,
wie die anderen schon schrieben hat es mit der Berentung nichts zu tun ob man viel oder wenig Krankgeschrieben ist oder war.
Ich denke der Arzt sagte das als Ausrede benutzt.
Bin berentet und kann dir sagen das ich nicht viel Krankgeschrieben war aus dem Grund das mein Spazialist nicht in meiner Nähe ist und ich nicht alle zwei Wochen ohne Probleme hin kann um eine Krankmeldung zu bekommen oder auch später eine Auzahlungsschein.
Der Rehabericht gildet ein halbes Jahr, allerdings kann es trotzdem sein das er dich auch noch ein Jahr nachhängt und sich daran orientiert wird.
Liebe Grüße
barbie74
wie die anderen schon schrieben hat es mit der Berentung nichts zu tun ob man viel oder wenig Krankgeschrieben ist oder war.
Ich denke der Arzt sagte das als Ausrede benutzt.
Bin berentet und kann dir sagen das ich nicht viel Krankgeschrieben war aus dem Grund das mein Spazialist nicht in meiner Nähe ist und ich nicht alle zwei Wochen ohne Probleme hin kann um eine Krankmeldung zu bekommen oder auch später eine Auzahlungsschein.
Der Rehabericht gildet ein halbes Jahr, allerdings kann es trotzdem sein das er dich auch noch ein Jahr nachhängt und sich daran orientiert wird.
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Re: Keine Erwerbsminderung wegen fehlenden Krankheitstagen?
Hallo,
vielen Dank an alle die geantwortet haben. Melde mich demnächst noch ausführlicher wenn ich mehr Zeit habe.
Danke!
Stefan
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Danke!
Stefan
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