Medikamentensüchtige in Deutschland

Welche Krankheiten, Maßnahmen und Möglichkeiten gibt es?
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k@lle
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Medikamentensüchtige in Deutschland

Ungelesener Beitrag von k@lle » Mi 12. Mai 2010, 17:04

Medikamentensüchtige in Deutschland
Anlässlich der veröffentlichten Studie der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) über mögliche Maßnahmen zur Reduzierung von Medikamentenmissbrauch und -abhängigkeit erklärt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Sabine Bätzing, MdB: "Medikamentenmissbrauch und -abhängigkeit ist in Deutschland ein Massenphänomen. Es muss mehr getan werden, um die Betroffenen zu erreichen und ein öffentliches Bewusstsein für die Problematik zu schaffen."

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es geschätzte 1,4 bis 1,9 Mio. Medikamentenabhängige in Deutschland gibt. Die größte Gruppe der Betroffenen, über 1 Million Menschen, ist abhängig von Schlaf- und Beruhigungsmitteln aus der Wirkstoffgruppe der Benzodiazepine. "Dies ist eine alarmierende Zahl," so Sabine Bätzing weiter. "Damit erreicht die Medikamentenabhängigkeit in Deutschland ein vergleichbares Ausmaß wie die Alkoholabhängigkeit. In der breiten Öffentlichkeit wird diese Krankheit jedoch nur wenig wahrgenommen. Es ist mir daher ein besonderes Anliegen, dass dieser Form der Sucht mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird und die Betroffenen von Aufklärungsmaßnahmen besser erreicht werden. Eine große Bedeutung kommt dabei auch den Ärzten und Apothekern zu, da sie die Verschreibung bzw. den Vertrieb der Medikamente kontrollieren. Ich begrüße ausdrücklich die laufenden Aktivitäten der Bundesärztekammer, die sich dieses Themas angenommen hat."

Die Bundesärztekammer wird voraussichtlich Ende dieses Jahres den Leitfaden "Schädlicher Gebrauch und Abhängigkeit von Medikamenten" veröffentlichen. Dieser richtet sich an die Ärzte und soll ihnen umfangreiche Hinweise zur Verschreibung von Medikamenten mit Missbrauchspotential an die Hand geben. Sabine Bätzing: "Die Umsetzung dieses Leitfadens werde ich aktiv unterstützen. Gemeinsam mit der Bundesärztekammer und der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände wollen wir Anfang des kommenden Jahres Gespräche führen, um weitere Schritte zur optimalen Umsetzung des ärztlichen Leitfadens zu besprechen. Wir werden prüfen, welche flankierenden Maßnahmen von Seiten des Bundesgesundheitsministeriums ergriffen werden können, um den Leitfaden erfolgreich in die ärztliche Praxis umzusetzen. Die vom Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegebene Studie zu Medikamentenmissbrauch und -abhängigkeit zeigt deutlich den Bedarf der Auseinandersetzung mit diesem, in der Öffentlichkeit, oftmals vernachlässigten Thema. Es ist richtig und wichtig, dass wir uns noch mehr als bisher mit der Problematik beschäftigen."

Nach der Studie der DHS sind vor allem Frauen, insbesondere in höherem Alter, von der Sucht betroffen. Sie bekommen mehr problematische Medikamente verordnet und gebrauchen diese auch häufiger. Gerade in höherem Alter können die Beruhigungsmittel jedoch wegen ihrer muskelentspannenden Wirkung auch zu schweren und komplikationsreichen Stürzen führen. Viele Frauen benutzen Schlaf- und Beruhigungsmittel, um die alltäglichen Belastungen in Familie, Partnerschaft und Beruf besser bewältigen zu können. Dabei gelingt es ihnen oftmals über lange Zeit, ihre Krankheit verborgen zu halten und im Alltag den Schein der Normalität aufrecht zu erhalten. Laut Studie ist es auch deshalb besonders schwierig, die betroffenen Menschen über die Gefahren des Langzeitkonsums durch gezielte Aufklärungsmaßnahmen zu erreichen.


gefunden bei:
http://www.suchtmittel.de/
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Urmel
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Re: Medikamentensüchtige in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Urmel » Mi 12. Mai 2010, 19:51

Im Grunde macht alles irgendwo süchtig,was zuviel ist.
Muß grade etwas schmunzeln,da im Psoriasis Forum auch grade über Sucht und Abhängigkeit diskutiert wird,allerdings eher über Canabis .
Mich haben mal verschriebene Schmerzmittel so zugedröhnt,dass ich nicht mal in der Lage war,mein WoW Spiel vernünftig zuverlassen . Ich hab dann nur noch den Ausknopf am PC gedrückt. Das war echt übel,und meine Bekannten haben das im Spiel über TS(Teamspeak) voll mitbekommen. Es war damals Katadolon,die ich genommen hab. Bin dann die ganze Nacht wie blöde in der Wohnung rumgelaufen,hingefallen,mich am ganzen Körper geschüttelt,den Kopf angehauen und so einen Mist. Nie wieder. Das war Katadolon,was solche Auswirkungen bei mir zeigt. Ich nehms nie wieder und sollte dass das letzte Schmerzmittel auf der Welt sein.
Mein Hausarzt weiß davon,das Zeug hab ich von dem alten Rheumaarzt bekommen :schimpfen: :schimpfen: :schimpfen:

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Re: Medikamentensüchtige in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Blacky » Mi 12. Mai 2010, 21:23

Ich vertrage Katadolon und Iboprofen nicht.

Allergische Reaktionen, deshalb jetzt Tilidin.

Danke nochmal für die Erklärungen Urmel.

Ich teste das mal ab morgen so wie du es empfohlen hast.
MfG
Blacky

Erfolg steigt nur zu Kopf, wenn dort der erforderliche Hohlraum vorhanden ist.
(Manfred Hinrich)



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Re: Medikamentensüchtige in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Urmel » Do 13. Mai 2010, 03:08

ich wünsch Dir dabei viel Erfolg :-)

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Re: Medikamentensüchtige in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Miko » Do 13. Mai 2010, 03:49

Was Bätzing und die Bundesärztekammer da vorhaben wird zerplatzen wie eine Seifenblase.

Wer abhängig ist wird es bleiben, es sei denn man versucht mit einer Reha/Kur davon loszukommen.
Dann schaffen es 30% statistisch gesehen.

Ärzte werden sich nicht ins Handwerk "pfuschen" lassen, Abhängige finden ihr Leben einfach angenehmer mit dem Medikamentenkonsum.

Schon immer schreien viele, dass Canabis soooo schlimme Folgen haben kann, aber wer es braucht, wird es weiterhin brauchen.

Meist diskutiert wird hier in meinen Kreisen die Alkoholabhängigkeit.

Ich persönlich komme sehr viel in Kontakt mit Alkohol sowie mit Menschen die regelmäßig das Zeugs trinken.
Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und das Diskutieren wer meint ab wann jemand Alkoholiker sei sind hier vielfach diskutierte Themen.

Eigentlich sind wir uns hier einig: Wer regelmäßig trinkt, gehört zur Gruppe der Alkis.
Ab dem Punkt der Selbsteinschätzung wird allerdings für mich erfahrungsgemäß alles bagatellisiert.

Ich will das hier nun nun auch nicht vertiefen, aber meine persönlichen gemachten Erfahrungen, wie ich sie hier beschrieben habe sind
1:1 übertragbar auf Medikamentenabhängige.

Insofern kann ich es nur wiederholen: Frau Bätzings Vorhaben ist zwar kein Unnützes aber es wird kaum was ändern.
Gruß
Miko

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Re: Medikamentensüchtige in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Urmel » Do 13. Mai 2010, 10:59

Als ich damasl in der ambulanten Pflege gearbeitet habe,konnten wir zu einem Vortrag in der Gerontopsychatrie. Dort wurde damals schon darüber gesprochen,das jeder Hausarzt wahllos Psychopharmaka verschreiben kann. Ganz beliebt sind auch heute noch diese Imap Spritzen. Diese bekommen auch heute noch Leute,die zum HA gehen und erzählen,sie sind völlig erschöpft. Meine Mutter hat dieses Zeugs auch gerne genommen. Ich finde,diese Medis gehören in Fachhände.
Meinen Paps haben sie vor 2 Jahren im KH damit zugedröhnt,statt ihm Schmerzmittel zugeben .
Das mit dem Alkehol kenne ich auch. Seit ich mit meinem Freund,der trocken ist seit 13 Jahren,trinke ich kaum noch welchen,dafür weiß ich inzwischen,wo überall das Zeugs drin sein kann,muß ja drauf achten bei den Lebensmitteln,die wir zusammen essen ;-). Ich staune immer noch darüber.
Was ich befürchte,wenn die das durchsetzen,dass dann noch weniger Ärzte bereit sind,uns die wichtigen Schmerzmittel zuverschreiben,obwohl wir sie ja nun wirklich brauchen,leider.Wir könnten ja abhängig werden

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Re: Medikamentensüchtige in Deutschland

Ungelesener Beitrag von k@lle » Do 13. Mai 2010, 11:04

hier mal ein link zu canabis in der schmerz-medizin

http://inside.to/cannabis/index.html

alleine darüber könnte man ganze seiten füllen pro/contra
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Re: Medikamentensüchtige in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Urmel » Do 13. Mai 2010, 12:06

Danke Kalle ,
stimmt,die Diskusionen sind endlos darüber,vor allem,wenn Ärzte dabei sind,oder Leute,die davon überhaupt keine Ahnung haben,und einfach das nachplappern,was in den Medien verbreitet wird. Komischerweise werden solche Diskussionen über Schmerzmittel nicht so vehement geführt,von wegen der Nebenwirkungen . In dem anderen Forum geht diese Diskussion richtig ab*Augen verdreh*

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Re: Medikamentensüchtige in Deutschland

Ungelesener Beitrag von Urmel » Do 13. Mai 2010, 12:35

hab noch was gefunden ;-)Canabis als Medizin

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Re: Medikamentensüchtige in Deutschland

Ungelesener Beitrag von k@lle » Fr 1. Okt 2010, 07:34

mal was neues von der Schmerzliga....

Die Deutsche Schmerzliga begrüßt geplante Änderungen des Betäubungsmittelrechts
Die Deutsche Schmerzliga e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e.V. Oberursel, begrüßen die von der Regierungskoalition geplanten Änderungen des Betäubungsmittelrechts, um die Versorgung von Patienten mit Schmerzmitteln zu verbessern.........

weiter....... :lesen:

http://schmerzliga.blogspot.com/2010/08 ... egrut.html
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