Fragen zur Borreliose

Welche Krankheiten, Maßnahmen und Möglichkeiten gibt es?
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reallyangry
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Re: Fragen zur Borreliose

Ungelesener Beitrag von reallyangry » Di 22. Jul 2014, 20:30

Danke, Amethyst für die Infos.
Mein Partner (selbst Arzt) zieht es vor, diesen "Ring of Fire" zu ignorieren und ich werde einen Teufel tun, mich da einzumischen.
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RealyAngry
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Amethyst
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Re: Fragen zur Borreliose

Ungelesener Beitrag von Amethyst » Di 22. Jul 2014, 21:39

reallyangry hat geschrieben:Mein Partner (selbst Arzt) zieht es vor, diesen "Ring of Fire" zu ignorieren und ich werde einen Teufel tun, mich da einzumischen.
Das ist Eure Entscheidung, ob sie richtig ist, wage ich zu bezweifeln.... Ich kenne mehrere Borreliosepatienten, die im Rollstuhl sitzen, mir blieb das Dank fähiger Ärzte zum Glück bisher erspart (2007 war es fast so weit), aber auch so ist es schlimm genug. Eine betroffene Patientin hat mal gesagt "Borreliose tötet nicht, sie nimmt das Leben". Und das kann ich nur unterschreiben.

Kleiner Vorgeschmack, was eine Nicht-Behandlung zur Folge haben kann (nicht alles muss, aber oft genug hat) :

http://www.lymenet.de/lymchckd.htm

Bei der Liste trafen bei mir damals 38 Punkte zu, zwei entfallen, weil es bei mir nicht relevant ist und zwei Punkte wurden nicht untersucht. Und in das Essey könnte ich sofort meinen Namen einsetzen....
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. (Bertolt Brecht)

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Hamburger Deern
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Re: Fragen zur Borreliose

Ungelesener Beitrag von Hamburger Deern » Mi 23. Jul 2014, 00:33

das ist ein schwieriges Thema, wie ich finde
zum einen erinnert man sich villeicht nicht an einen Zeckenstich oder hat ihn einfach nicht bemerkt ?
zum anderen (und da spreche ich aus Erfahrung) nehme ich doch lieber mal AB und das ausreichend und lange genug und werde dann gar nicht erst chronisch Krank.
Ich persönlich wäre froh und auch dankbar wenn es vor ca. 20 Jahren jemenden gegeben hätte der mir genug AB aufgeschrieben hätte nach stattgefundener Wanderröte (ob ich mich an die Zeke erinnere spielt hier für mich gar keine Rolle)
denn dann wäre ich heute nicht chronisch Krank :Opi:

Das seine Entscheidung allerdings wirklich der richtige Weg ist wage ich auch mal ganz stark zu bezweifeln :Heiss:

aber letztendlich muss dein Partner ja selber wissen was er tut oder eben auch nicht tut
Das Leben verlangs von uns oft, dass wir Dinge wegstecken, für die wir gar keine Taschen haben.

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aggi61
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Re: Fragen zur Borreliose

Ungelesener Beitrag von aggi61 » Mi 23. Jul 2014, 03:23

Moin :kaffee:

Meine Älteste schiebt wegen eines Zeckenbisses grade gelinde Panik ...

Zecke wurde entfernt, es schien alles OK, aber nach ca. 1 Woche wurde die Bißstelle wieder rot!

Problem an der Geschichte: Sie ist schwanger - Entbindungstermin im September ...
:umarm: Gabi

Geduld ist, nur langsam wahnsinnig zu werden!

Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem :)

rudi62
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Re: Fragen zur Borreliose

Ungelesener Beitrag von rudi62 » Mi 23. Jul 2014, 09:45

Hallo Amethyst,

wenn ich mir das alles so durchlese (was Du an Links eingestellt hast), frage ich mich ernsthaft, warum man das alles (Borreliose) so herunterspielt.
Übrigens treffen die meisten Punkte (Symptome) auch schon seit Jahren (1999) auf mich zu.
Jetzt fiebere ich dem Termin bei meinem Arzt zu, nicht das ich gerne Borreliose hätte, aber das würde dem "Kind" mal einen Namen geben.
Man wird ja immer so hingestellt, als bildet man sich die körperlichen Probleme nur ein.

@reallyangry, wenn Dein Partner Arzt ist, sollte er es eigentlich besser wissen u. diese "Wanderröte" nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Gruß

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Re: Fragen zur Borreliose

Ungelesener Beitrag von Amethyst » Mi 23. Jul 2014, 10:53

rudi62 hat geschrieben:wenn ich mir das alles so durchlese (was Du an Links eingestellt hast), frage ich mich ernsthaft, warum man das alles (Borreliose) so herunterspielt.
Deshalb:

http://www.borreliose-nachrichten.de/Sc ... dation.pdf

http://onlyme-aktion.org/die-leitlinien ... se-teil-v/

http://www.verschwiegene-epidemie.de/einlesen/

Ich habe das Buch gelesen, kenne die Autorin auch persönlich und kann ihre Erfahrungen nur bestätigen.
Man wird ja immer so hingestellt, als bildet man sich die körperlichen Probleme nur ein.
Du hast Dir Deine Beschwerden bestimmt im Internet angelesen! :icon_e_wink: Komischerweise kommt z.B. bei Syphilis, die genau wie Borreliose durch Spirochäten verursacht wird, niemand auf die Idee, zu sagen, das sei psychosomatisch und man habe sich die Symptome angelesen.
@reallyangry, wenn Dein Partner Arzt ist, sollte er es eigentlich besser wissen u. diese "Wanderröte" nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Das sehe ich genauso. Aber er ist erwachsen und darf über sich selber bestimmen und ich kann ihm nur wünschen, dass ihm das Schicksal vieler zu spät und unzureichend behandelter Borreliosepatienten erspart bleibt, wenn es wirklich Borreliose ist, was zu vermuten ist. Eine Wanderröte geht irgendwann weg, das heißt aber leider nicht, dass man dann gesund ist.

Reallangry, die Ansicht Deines Partners ist übrigens gar nicht so unnormal. Auch mein Mann wollte mit seiner riesengroßen Wanderröte damals nicht zum Arzt, ich musste ihn letztlich förmlich dazu zwingen. Trotzdem ist die Krankheit auch bei ihm chronifiziert, zu geringe Dosis, zu kurze Behandlungsdauer, jetzt hat er Gelenkschmerzen, Erschöpfung, er schwitzt leicht, hat öfter starke Kopfschmerzen, hatte in den letzten Jahren immer wieder mal ein http://de.wikipedia.org/wiki/Erythema_nodosum am Fuß, für das nie eine Ursache gesucht wurde, und inzwischen merke ich bei ihm auch solche Gedächtnisaussetzer, wie ich sie selber kenne.
Aber auch er ignoriert das immer noch.
ich werde einen Teufel tun, mich da einzumischen.
Auch das ist letztlich Deine Entscheidung. Ich habe meinem Man die sprichwörtliche Pistole auf die Brust gesetzt und ich finde, dass es auch etwas mit Wertschätzung dem Partner (also Dir) gegenüber zu tun hat, wenn er das nicht ernst nimmt und auf sich beruhen lässt, hätte er eine andere Infektion (Malaria, Lungenentzündung oder was es sonst noch gibt), würde er das auch nicht behandeln lassen, würdest Du Dich dann auch nicht einmischen?

Sorry, wenn ich jetzt sarkastisch werde, aber wie das mit der Rentenbeantragung etc. funktioniert, weißt Du ja, Du kannst ihm dann dabei helfen, wenn es soweit ist!!!!
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Re: Fragen zur Borreliose

Ungelesener Beitrag von aggi61 » Mo 28. Jul 2014, 14:18

Ich zitier mich mal selber:
Meine Älteste schiebt wegen eines Zeckenbisses grade gelinde Panik ...
Der Verdacht hat sich leider bestätigt: Die erste Blutuntersuchung war negativ (direkt nach dem Biß) - aber die zweite leider positiv (irgendwas mit Klasse 1 -2 oder so) :Gruebeln:

Meine Tochter soll nun Cefuroxim 500 für 3 Wochen nehmen. Das Kind soll nach der Entbindung ebenfalls auf Borreliose untersucht werden.

Ist das korrekt so :Hilfe:
:umarm: Gabi

Geduld ist, nur langsam wahnsinnig zu werden!

Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem :)

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Re: Fragen zur Borreliose

Ungelesener Beitrag von Hamburger Deern » Mo 28. Jul 2014, 15:54

das die Blutwerte direkt danach negativ sind ist normal.
Die Antibiotika Therapie richtet sich zu allererst nach dem Körpergewicht
Und ob 3 Wochen ausreichend sind?
schau doch mal hier rein:
onlyme-aktion.org
dann ins Forum
Da wirst du sicher Antworten bekommen :jaa:

trotzdem ist das einfach mal ganz großer Mist zumal sie auch noch Schwanger ist :Gruebeln:
Hoffentlich ist sie dort, wo sie jetzt in Behandlung ist, in Fachkundigen Händen

aggi61 hat geschrieben:Ich zitier mich mal selber:
Meine Älteste schiebt wegen eines Zeckenbisses grade gelinde Panik ...
Der Verdacht hat sich leider bestätigt: Die erste Blutuntersuchung war negativ (direkt nach dem Biß) - aber die zweite leider positiv (irgendwas mit Klasse 1 -2 oder so) :Gruebeln:

Meine Tochter soll nun Cefuroxim 500 für 3 Wochen nehmen. Das Kind soll nach der Entbindung ebenfalls auf Borreliose untersucht werden.

Ist das korrekt so :Hilfe:
Das Leben verlangs von uns oft, dass wir Dinge wegstecken, für die wir gar keine Taschen haben.

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Re: Fragen zur Borreliose

Ungelesener Beitrag von Engelchen22 » Mo 28. Jul 2014, 16:30

Liebe Gabi,
aggi61 hat geschrieben: Meine Älteste schiebt wegen eines Zeckenbisses grade gelinde Panik ...
Das ist ja ganz übel, nicht nur dass Deine Tochter diese positive Borrelienserologie hat - viel schlimmer ist - dass sie schwanger ist.
Ich möchte Dir/Euch natürlich keine Angst machen.... Aber ich kann nur ganz laut VORSICHT rufen...

Hat Deine Tochter denn auch Symptome ? Leider gibt es zahlreiche u sehr sehr unterschiedliche Symptome, die können von leichten Gelenkschmerzen bis zu kognitiven Problemen,
enormer Müdigkeit, Grippeähnliche Symptome ( so war mein Borre-Beginn ) uvm. gehen. Die kann ich hier nicht alle nennen !
Der Verdacht hat sich leider bestätigt: Die erste Blutuntersuchung war negativ (direkt nach dem Biß) - aber die zweite leider positiv (irgendwas mit Klasse 1 -2 oder so) :Gruebeln:
Kannst Du den Befund bitte einstellen ? Wurde neben dem Borrelien- ELISA auch ein Immuno- BLOT gemacht ??? Wenn der ELISA positiv wäre, so müsste automatisch ein BLOT gemacht werden. Ist aber leider nicht immer die Regel - obwohl dies Kassenleistung ist !

Mit Klasse 1-2 meint der Arzt bestimmt das Stadium 1-2 welches sich aber nicht immer abgrenzen lässt. Im Stadium 3 ist es bereits chronisch !

Meine Tochter soll nun Cefuroxim 500 für 3 Wochen nehmen.
Soweit mir bekannt ist das AMOXYCILLIN bei Schwangeren u Kindern das Antibitika der Wahl.
3 Wochen ist ganz sicher VIEL zu kurz - auch richtet sich die Therapie nach dem Körpergewicht. Zb bei Doxy 4-5 mg pro Körper/Kg
Das Kind soll nach der Entbindung ebenfalls auf Borreliose untersucht werden.
Das ist sicher gut u sehr sinnvoll - ich wünsche dem Baby u den Eltern, dass es sich nicht infiziert hat. :Verwirrt:

Hier der Link der Borreliose - Leitlinien:

http://www.borreliose-gesellschaft.de/T ... linien.pdf

Auf Seite 15 in Tabelle 6 steht die Therapie für Schwangere !

Ich möchte Dich nicht verunsichern oder Panik bereiten - aber ich habe den Mist selbst schon seit vielen Jahren -
aber wenn ich lese, dass Kinder u Schwangere betroffen sind - löst das in mir enormes Mitgefühl aus. :troesten:

Viel Glück Gabi u berichte bitte weiter !

Liebe Grüsse
Engelchen 22
Krank-ohne-Rente.de - gemeinsam sind wir stark - !!!
Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen...
Jeder Mensch braucht einen Engel...

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aggi61
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Re: Fragen zur Borreliose

Ungelesener Beitrag von aggi61 » Di 29. Jul 2014, 03:43

Moin :kaffee:
Hat Deine Tochter denn auch Symptome ?
Nein. Der Biß ist ja auch noch nicht so lang her - hab grad mal nachgeschaut: Das war am 9.7.
Kannst Du den Befund bitte einstellen ? Wurde neben dem Borrelien- ELISA auch ein Immuno- BLOT gemacht ??? Wenn der ELISA positiv wäre, so müsste automatisch ein BLOT gemacht werden. Ist aber leider nicht immer die Regel - obwohl dies Kassenleistung ist !
Ich hab nur das, was sie mir über skype mitgeteilt hat - und das ist, was ich hier geschrieben habe.
Soweit mir bekannt ist das AMOXYCILLIN bei Schwangeren u Kindern das Antibitika der Wahl.
Ich bin mir nicht sicher ... könnte sein, dass sie eines der Kinder ist, die Amoxycillin nicht vertragen. Aber ich werd mich mal erkundigen ... sorry - bei vier Kindern kann man schon mal den Überblick verlieren, wer welche Unverträglichkeiten hat (vor allem dann, wenn sie aus einem gewissen Alter draußen sind).
schau doch mal hier rein:
onlyme-aktion.org
Das Forum werd ich ihr empfehlen - in Behandlung ist sie aktuell bei ihrer Hausärztin - auch wegen mangelnder Fahrtmöglichkeiten.

Ich habe grad gelesen, dass da wohl ein Infektologe angebracht wäre ... nur: Den gibt es wohl noch nicht mal in Nürnberg :Gruebeln:
:umarm: Gabi

Geduld ist, nur langsam wahnsinnig zu werden!

Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem :)

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