Hallo Unwissend,
Also sie sind das natürlich nicht SO....aber auf deinen Umstand gerade bezogen schon
du machst dir auch immer schnell Gedanken darum, wie deine "ganz spontane" Meinung, bei anderen Menschen ankommen könnte ...
Ist ja auch nicht unbedingt verkehrt, besonders das geschriebene Wort ist schwer zurück zu nehmen, wenn man sich doch mal vertan hat im "Umgangston", aber weißt du was, ich stimme dir zu ... die Restfamilie (hier Mann und Sohn) ist oft zu "unsensibel", oft auch zu egoistisch und oft genug sind wir Frauen (eigentlich) selber "Schuld" daran, denn wir haben sie in guten (gesundheitlichen) Zeiten einfach zu sehr verwöhnt ...
Leider ist der Zeitpunkt einer akuten Krankheit dann oft die "Nagelprobe", wie es der Partner (von dem erwarte ich
IMMER zuerst Verständnis und Unterstützung) mit dem "geteilten Leid" und den "schlechten Tagen" (in einer Partnerschaft) so aushalten kann und in den Griff bekommen wird ...
Die Kraft zur "Erziehung" fehlt dann natürlich erst Recht, die man schon "um des lieben Friedens Willen" in gesunden Zeiten nicht hat aufbringen wollen ... und die Kinder werden durch Vorbildwirkung (der Eltern) viel schneller erzogen als man meist wahr haben will, natürlich wählen sie sich da gerne auch das "bequemere Vorbild" aus ...
Geht Papi davon aus, "die Mama macht das schon", dann fällt da echt der "Apfel nicht weit vom Stamm" ... musste ich in meiner ersten Ehe auch erst langsam begreifen lernen, denn wenn ich vom Nachwuchs (regelmäßige) Hilfe erwartet habe kam prompt die Antwort: "Wieso denn
ICH, Papa macht das doch auch nicht ...
" ... das wird besonders spürbar wenn man dann mal längere Zeit gesundheitlich "außer Gefecht gesetzt ist" ... das überfordert den Partner und die Kinder dann schnell ...
Meine Kinder haben "die Kurve" dann zum Glück recht schnell bekommen, als sie spürten das ist
ERNST, Mama kann wirklich nicht mehr und wir brauchen die doch nicht nur zum Aufräumen und für die Wäsche und damit Essen im Kühlschrank ist
... meinen Partner musste ich später erst gegen den Dopa eintauschen, bei meinem
EX war da wohl nicht mehr genug echte Liebe vorhanden, um über seinen Schatten zu springen und die Situation zu begreifen ...
Er hat mich zwar "in Ruhe" gelassen, wenn ich mich (ganz egoistisch) einfach nur versucht habe, um mich und meine Genesung zu kümmern, aber das was zu erledigen war blieb eben liegen, bis ich das alles dann irgendwann "nachholen konnte",
ER ging ja schließlich den ganzen Tag arbeiten ... Fürsorge für den kranken Partner sieht irgendwie anders aus, meine Tochter brachte mir notwendige Überweisungen zur Unterschrift ins Krankenhaus (Papa weiß nicht wie das geht
) und unangenehme Post natürlich auch, denn Papa wusste ja nicht was er da jetzt machen soll ...
Erst mit dem Dopa durfte ich erleben, dass es auch anders gehen kann, selbst wenn der Partner genug eigene Gesundheitsprobleme hat
... auch nach Krankenhaus und Reha damals (fast 2 Monate durchgehend nicht zu Hause), war die Wohnung noch "bewohnbar" und der Kühlschrank aufgefüllt, es sollte mir /uns an
NICHTS fehlen, wenn ich wieder nach Hause komme ... es gab keine unbezahlten Rechnungen, keine Mahnungen (weil Mann ja keine Ahnung hatte, um was sich Frau so alles stillschweigend kümmert wenn sie zu Hause ist) und keine sonstigen unerledigten Probleme (Wäscheberge
) die da auf mich gewartet hätten, ich durfte mich einfach weiter erholen und ganz langsam wieder an "zu Hause" gewöhnen ...
Es macht mich darum immer ein wenig traurig und nachdenklich, wenn ich so lese wie wenig Rücksichten da genommen werden in den Familien mancher User hier ... ich habe wohl unverschämtes Glück gehabt die letzten rund 15 turbulenten Jahre, dass wenigstens hier die gegenseitige Unterstützung und der Zusammenhalt komplett gestimmt hat, auch meine Kinder haben das beibehalten, dass sie darauf achten wie es mir/uns geht und wo Hilfe nötig ist wird auch geholfen, ohne lange drüber nachzudenken.
Wir wünschen dir
ALLES GUTE liebe @Fee und dass es dir bald wieder besser gehen wird
... bis dahin sei egoistisch und pflege dich selbst so gut es geht, wenn es schon die Restfamilie nicht machen will ... die lernen schnell, dass sich die Socken nicht alleine waschen werden und werden auch einkaufen, wenn sie nichts zum Essen mehr finden können ... das wäre der erste Schritt in die richtige Richtung, darauf lässt sich aufbauen und nicht gleich wieder alles selber komplett übernehmen, wenn es dir dann besser geht ...
Liebe Grüße von der Doma und dem Dopa