Hallo zusammen,
zunächst einmal an @vid den herzlichen Glückwunsch zu solchen kompetenten und durchblickenden Sachbearbeitern, Ärzten, was auch immer.
Ich bin ja auf Anraten meines Rechtsbeistandes in Sachen GdB den Klageweg gegangen, was ich, nebenbei gesagt, im Nachhinein als großen Fehler angesehen habe. Ende April nun wurde ich zum Gutachten und zur anschließenden Beweisaufnahme zum Sozialgericht geladen. Der GA machte von Anfang an einen etwas gehetzten und oberflächlichen Eindruck. Machte er doch in den Räumen des Sozialgerichtes an diesem Tage „Massengutachten“ im Halbstundentakt.
Nachdem ich ja alle laufenden Befundberichte die Verschlechterung betreffend dem Gericht zur Akte übersandt hatte, nahm ich selber zum Untersuchungstermin keine Unterlagen mit, zumal das auch nicht gefordert wurde. Angeblich hatte der GA keine aktuellen Befunde vorliegen, obwohl die Akte auf seinem Schreibtisch lag. Also wurde im Gutachten vermerkt, dass keine Befunde vorgelegt werden konnten, die eine Verschlechterung dokumentieren.
Das GA, das mir gleichzeitig mit Verhandlungsbeginn ausgehändigt wurde, war voller (aus anderen GA abgeschriebener) Fehler und insgesamt gesehen nicht auf dem aktuellen Sachstand. Der GA schrieb, dass die geschilderten Beschwerden und seine erhobenen Befunde nicht übereinstimmen würden und dass der bestehende GdB 40 eher noch zu hoch angesetzt wäre.
Bei mir sah das dann folgendermaßen aus:
Depression, vegetatives Erschöpfungssyndrom
Entzündlich-rheumatische Erkrankung der Gelenke
Funktionsbehinderung der Wirbelsäule, degenerative Veränderungen, muskuläre Verspannungen, Bandscheibenschäden
Knorpelschäden beider Kniegelenke
Ergibt einen GdB von 40. Borreliose, Wirbelsäulenbeschwerden in mehreren WS-Abschnitten, aggressive Rheumatherapie, Herzrhythmus- und –leistungsstörungen, und sonstige internistische „Kleinigkeiten“ bleiben unberücksichtigt. Ebenso die Tatsache, dass ich mich nur noch mit Krücken fortbewegen kann.
Der Richter meinte, er würde sich voll und ganz dem Gerichtsgutachter anschließen und ich solle froh sein, den GdB von 40 zu behalten. „IM NAMEN DES VOLKES…“

(und ich vermisse nach wie vor den Smilie mit dem ausgestreckten Mittelfinger)