Langzeitarbeitslose Menschen für Online-Studienteilnahme gesucht!

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vwltr
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Langzeitarbeitslose Menschen für Online-Studienteilnahme gesucht!

Ungelesener Beitrag von vwltr » Do 9. Apr 2020, 16:01

Liebe Mitglieder,

Mein Name ist Vanessa und ich versuche auf diesem Weg, Teilnehmer für meine Studie zu finden:



Sie sind seit mindestens einem Jahr arbeitslos und leiden seit mindestens einem Jahr unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen?

Dann können wir vom Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik der Universität Bamberg Ihre Hilfe gebrauchen.

Wir interessieren uns dafür, wie Sie die aktuelle Coronavirus-Pandemie erleben. Nehmen Sie doch an unserer 20-minütigen Online-Befragung teil. Diese findet im Abstand von 5 Wochen insgesamt dreimal statt.

Den Link zur ersten Befragung finden Sie hier. Eine Bearbeitung mit dem Smartphone ist möglich. Sie können diesen auch gerne an weitere interessierte Personen weiterleiten:

https://www.soscisurvey.de/Coronavirus_ ... losigkeit/

Als Dankeschön für die Unterstützung unserer Forschung erhalten Sie nach Teilnahme an der dritten Befragung auf Wunsch wahlweise ein individuelles Persönlichkeitsprofil oder allgemeine Informationen zum Thema Achtsamkeit, eine individuelle Rückmeldung zu Ihrem Achtsamkeitsverhalten sowie zwei Übungen zur Steigerung Ihrer Achtsamkeit.

Vielen Dank im Voraus, dass Sie uns helfen, das Befinden von Menschen in Langzeitarbeitslosigkeit in dieser Ausnahmesituation sowie mögliche Unterstützungsmaßnahmen wissenschaftlich zu untersuchen!

Liebe Grüße

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Aroma
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Re: Langzeitarbeitslose Menschen für Online-Studienteilnahme gesucht!

Ungelesener Beitrag von Aroma » Do 9. Apr 2020, 17:36

Hallo Vanessa, :smile:

So richtig verstehe ich das nicht! Was erwartest du? Das ist kein Forum für Langzeitarbeitslose. Wir kämpfen hier meistens um die EMR und die Hürden diese zu bekommen.

Mein HA hat mir das bzw mein Horrorszenario vor Augen geführt. Und was soll ich dir sagen, ich verspüre keine Angst.

Ich denke wir hier im Forum mit unseren Vorbelastungen gehen sehr sorgsam mit dem, was uns an Gesundheit geblieben ist besonders achtsam damit um.

Sehr oft denke ich an viele Forenteilnehmer und hoffe es geht ihnen, soweit gut!! :jaa:

Liebe Grüße Aroma
Niemand kann Dir Minderwertigkeitsgefühle aufzwingen, ohne deine Bereitschaft.. Eleanor Roosvelt

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Re: Langzeitarbeitslose Menschen für Online-Studienteilnahme gesucht!

Ungelesener Beitrag von vwltr » Mo 13. Apr 2020, 09:24

Hi Aroma,

danke für deine Nachricht und ich freue mich zu hören, dass es den meisten gut geht :)

Wir versuchen nur, alle möglichen Ressourcen auszuschöpfen.
Vielleicht kennt ja jemand, der jemanden kennt ;)

Liebe Grüße

Vanessa

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Engelchen22
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Re: Langzeitarbeitslose Menschen für Online-Studienteilnahme gesucht!

Ungelesener Beitrag von Engelchen22 » Mo 13. Apr 2020, 11:20

Hallo vwltr, :smile:

u somit viel Erfolg mit Deiner Suche nach LZ -Arbeitslosen - Menschen.

Wir muessen hier ehr um unsere Rechte kämpfen u bangen. Welche uns meist krankheitsbedingt u beeinträchtigt es nicht mehr ermöglicht einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.

Ich kann Dir versichern das ist bitter. Sich sodann noch mit Behörden u deren Beteiligten wie Gutachtern, Gerichten ect herumschlagen zu muessen ... ist heftig.

Unser Anliegen im K o R ist, eigene Erfahrungen weiterzugeben u Mut zu machen.
vwltr hat geschrieben:
Mo 13. Apr 2020, 09:24
Hi Aroma,

danke für deine Nachricht und ich freue mich zu hören, dass es den meisten gut geht :)
Ich bin nun nicht @ Aroma, denke aber Du hast diese Aussage leicht missverständlich aufgefasst.

Den meisten Mitgliedern im Forum, geht es ehr n i c h t gut. Jeder hat einen Rucksack an Problemen zu schleppen, sei es Behördenstress, Krankheit u der normale Alltag welchen es zu bestreiten gilt.

Diese Wege welche man uns zwang zu bestreiten sind/waren oft steinig. Das mag LZ Arbeitslosen nicht anders ergehen.
vwltr hat geschrieben:Wir versuchen nur, alle möglichen Ressourcen auszuschöpfen.
Das versuchen wir Beteiligten im Forum auch.
Ich wuensche Dir dabei viel Erfolg, Vanessa.
Wäre nett von Dir, uns mit einem kleinen Update zu informieren, ob Deine Arbeitslosen Suche hier Erfolg hatte.


Liebe Grüße
Engelchen 22
Krank-ohne-Rente.de - gemeinsam sind wir stark - !!!
Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen...
Jeder Mensch braucht einen Engel...

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Re: Langzeitarbeitslose Menschen für Online-Studienteilnahme gesucht!

Ungelesener Beitrag von Fee59 » Mo 13. Apr 2020, 17:21

Hallo Vanessa,

ich denke, Du wirst eher ziemlich oft folgende Konstellation finden (ich sage einfach mal Du, weil wir uns alle hier im Forum duzen):

arbeitslos, Ü50, GdB von mindestens 50 oder gleichgestellt.
Die Arbeitsagentur hält den Arbeitslosen für zumindest in Teilzeit arbeitsfähig.
Die Arbeitssuche geht los ...

Die Reha-Abteilung der AfA gewährt einen Zuschuss, falls ein Arbeitgeber den Arbeitslosen (A) einstellt.
Viele Arbeitgeber lecken sich die Finger nach einem solchen Zuschuss und einem solchen Arbeitslosen, denn dann kriegen sie eine billige Arbeitskraft, die meistens auch hochmotiviert ist, weil A froh ist, endlich wieder einen Arbeitsplatz zu haben.

Der Zuschuss wird vom AG einkassiert, A und die AfA sind froh, dass Arbeit gefunden wurde, und zum Ende der Probezeit kündigt der AG dem A.
Irgendeinen Grund gibt es immer. Der A entspricht dann halt doch nicht den Anforderungen (angeblich!), denn würde der AG den A länger als 6 Monate beschäftigen, wäre A als Schwerbehinderter nicht mehr so einfach kündbar. Außerdem fällt der Zuschuss der AfA nach 6 Monaten bereits ein bisschen geringer aus.

Also holt der AG sich einen neuen schwerbehinderten Arbeitslosen und beantragt erneut einen Zuschuss.
Dass es mit dem neuen Arbeitslosen dann nach 6 Monaten auch nicht klappt (angeblich!) ist natürlich vorprogrammiert.

A fühlt sich schlecht behandelt und verunsichert, meldet sich natürlich wieder arbeitslos, und das Spielchen geht von vorne los.
Wenn A Pech hat, hat er einen völlig unempathischen Sachbearbeiter bei der AfA, der dem A Lustlosigkeit und Faulheit unterstellt und überhaupt nicht kapiert, wie es A tatsächlich geht. Ein SB, der dem A völlig überzogene Forderungen stellt, ihn unter Druck setzt oder ihm sogar droht.

Entsprechend verunsichert ist A mittlerweile weniger belastbar, was sich auf der neuen - natürlich wieder von der AfA geförderten Arbeitsstelle - deutlich bemerkbar macht. Dennoch ist A weiter hochmotiviert.
Wenn A dann noch an einen cholerischen Chef oder missgünstige Kollegen gerät (eine Konstellation, die es leider viel zu oft im Arbeitsleben gibt, da viele Kollegen es nicht vertragen, wenn ein neuer Kollege hochmotiviert ist und möglicherweise sogar die Arbeit besser erledigt als die alten Kollegen), gerät A schon während der Probezeit in die üble Spirale von Burn-Out und Depression, und der AG kündigt dann wegen schlechter Gesundheitsprognose. Oder er kündigt ganz normal zum Ende der Probezeit, weil sein billiger AN dann für ihn teurer wird.

Danach ist A völlig am Boden. Der MdK allerdings meint, dass die Belastung durch die Arbeit (Mobbing, cholerischer Chef oder sonst irgend etwas) ja mit Beendigung des Arbeitsverhältnisses vorbei ist und meint, dass A wieder voll leistungsfähig ist, obwohl der Arzt A weiter krank schreibt. Damit hat A dann auch noch viel Ärger mit der Krankenkasse am Hals, was seinem Gesundheitszustand erst recht nicht zuträglich ist.

Existenzängste hat A schon lange. A will arbeiten, ist nach wie vor motiviert, aber kann nicht mehr, ist ausgebrannt, ausgelaugt, hat keinen Mut mehr, denkt dass ihn sowieso kein AG will, ist verunsichert, fühlt sich unfähig etc. ...
Das alles zusammen macht A völlig fertig. Und wenn A dann nicht verständnisvolle Ärzte und Menschen findet, die sein Selbstvertrauen wieder aufbauen und das Vertrauen in seine Selbstwirksamkeit, das Bewusstsein dass er (A) eben nicht völlig hilflos ist sondern doch noch etwas bewegen kann, dann geht A völlig vor die Hunde ...

So ähnlich ist es mir passiert, nur dass ich letztendlich doch verständnisvolle und hilfsbereite Ärzte und Menschen fand und auch die DRV ein Einsehen hatte und mir, nachdem ich bereits die unbefristete Teilrente hatte und dann bei zwei solchen "Geiern von AGs" gelandet war, die nur die AfA und mich ausgebeutet haben, und dort "natürlich" gescheitert war, von sich aus prüfte, ob sie mich nicht in Vollrente schicken kann.

Ich hatte der DRV lediglich mitgeteilt, dass ich bei zwei Teilzeitstellen gescheitert war, denn man soll der DRV ja Veränderungen mitteilen.
Daraufhin hat die DRV mich von sich aus zum Gutachter geschickt - ich hatte keinen Antrag auf Vollrente gestellt, wollte wieder arbeiten. Das GA war irgendwie eine Farce und Katastrophe, es dauerte gerade mal 10 Minuten und ich beschwerte mich bei der DRV daraufhin per Fax über den Gutachter und den Ablauf des GAs. Die DRV hat mir dann einen Rentenbescheid geschickt. Unbefristete volle EMR. Ich konnte es nicht fassen, und es hat lange gedauert, bis die Tatsache richtig bei mir ankam.

Die Rente ist nicht hoch, aber ich komme, wenn ich sparsam lebe, über die Runden.

Allerdings hängen mir die ganzen Erlebnisse noch immer nach und beschäftigen mich, dabei ist das schon über 5 Jahre her.

Meiner Meinung nach sollten Konstellation wie oben genannt auch in die Studie mit einbezogen werden oder eine eigene Studie darüber erstellt werden.
Es ist unverschämt und unmöglich, wie mit Steuergeldern (die Förderung der AfA für schwerbehinderte AN) umgegangen wird und dass die Firmen, die das ausnützen, nicht zur Rechenschaft gezogen werden und die Förderung zurückzahlen müssen. Man könnte ja höhere Anforderungen an die Kündigungs-Begründung des AG stellen oder dass der volle Zuschuss zurückgezahlt werden muss, wenn der AG den AN kündigt. Denn meistens widersprechen sich ja die Situationsbeschreibungen des AG und des AN. Da sollte wirklich dem AN geglaubt werden, anstatt dass dem AG (sorry für die Ausdrucksweise) "Zucker in den A*** geblasen wird".

Und wie erlebe ich Corona?
Existenzängste kommen gelegentlich noch immer bei mir hoch. Ich muss mit spitzem Bleistift rechnen, um überleben zu können.
(Aber das wäre auch ohne Corona so).

Apotheken sind offen, allerdings sind die Medikamente, die ich benötige, teilweise nicht lieferbar. Manchmal habe ich Glück und kriege nach einiger Rumtelefoniererei bei irgendeiner anderen Apotheke das Medikament doch noch oder eines mit ähnlichem Wirkstoff.

Die normalen Asthmamedikamente zum Beispiel (Salbutamol) haben bei mir keine Wirkung.
Das Medikament, das bei mir wirkt, ist nicht lieferbar. Zum Glück bekam ich ein ähnliches Medikament mit dem bewussten Wirkstoff, allerdings auch erst in der dritten Apotheke, bei der ich anrief.
Solche Situation beängstigen mich (wer schon mal einen Asthmaanfall hatte oder kurz davor stand, kann es sicherlich nachvollziehen).

Zwar gehöre ich zur Risikogruppe (Ü 60), aber ich gehe trotzdem einkaufen - mit Handschuhen und Gesichtsmaske. Teilweise gehe ich sogar öfter einkaufen als vorher, da ich für meine fast 90jährige Nachbarin auch Besorgungen mache und mich um sie kümmere. So richtig wohl fühle ich mich nicht beim Einkaufen. Durch die Gesichtsmaske kann ich schlecht atmen - schlecht atmen zu können, ist für Asthmapatienten ein Horror. Außerdem nehmen die Leute im Laden nicht immer Rücksicht und halten die Abstände nicht ein.

Total blöd finde ich auch die Hamsterkäufe, die Regale mit Klopapier, Küchenrolle, Nudeln, Mehl und Hygienetüchern sind nach wie vor gähnend leer.
(Ich habe zum Glück noch genug Klopapier, und Weizenmehl meide ich wegen Glutenunverträglichkeit).

Die Isolation finde ich nicht ganz so schlimm. Ich telefoniere mit Freunden oder unterhalte mich mit entsprechendem Sicherheitsabstand mit ihnen.

Ich lese viel, räume und sortiere mehr hier Zuhause, und die Chorproben meines einen Chores finden wenigstens virtuell statt.
Persönliche Proben vor Ort wären entschieden besser. Und die Konzerte meines anderen Chores (Jubiläumskonzert 135 Jahre Chor!) sind leider alle verschoben und werden dieses Jahr nicht stattfinden können. Denn was nützt es, wenn die Ausgangsbeschränkung jetzt aufgehoben würde. Wir hätten nicht genug Zeit, unser Repertoire so zu proben, dass es bühnenreif wäre. Bis auf eine Sopranistin gehören alle Chormitglieder zur Risikogruppe (Ü 60), weswegen die Chorproben dieses Chores völlig ausgesetzt sind.

Schlimm ist es für meinen Wahl-Enkel (3 Jahre), der nicht so ganz richtig versteht, warum er mich nur noch von fern sehen darf und nicht mit mir spielen darf, was mich natürlich auch sehr traurig macht.

Ich habe nun lange berichtet, Vanessa.
Zur Gruppe für Deine Umfrage gehöre ich nicht.
Aber vielleicht kannst Du ja mit meiner Schilderung auch etwas anfangen und manches für die Studie berücksichtigen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg mit der Studie und hoffe sehr, dass sich vielleicht dadurch doch ein bisschen was in den Köpfen der Verantwortlichen bewegt ...

LG
Fee
Meine Beiträge basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen, sind meine persönliche Meinung und stellen keine Rechtsberatung dar.

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