Hallo Silly,
soweit ich bis hierher die Beiträge mal "überflogen" habe, muss ich wohl allen Anmerkungen zustimmen die sich besonders darauf beziehen, dass man nicht ohne triftigen Grund eine volle EM-Rente ohne Befristung bewilligt bekommt und ich frage mich ernsthaft (wie Einige andere User offenbar auch schon) was dich dazu treibt, diese Volle EM-Rente in Gefahr bringen zu wollen, mal ganz unabhängig von deinem Lebensalter.
Ich kann also schon verstehen, dass eine Berentung auf Dauer wegen gesundheitlicher Probleme da nicht das sein wird und kann was man sich mal für sein eigenes junges Leben vorgestellt hat, aber deine Absicht (entgegen der Feststellungen von Ärzten und der DRV) nun beweisen zu wollen, dass es trotzdem geht / gehen soll, weil du das so erzwingen willst ... kann ich nur teilweise nachvollziehen.
Warum nimmst du (wenigstens zunächst) keinen Minijob (bis 450 Euro im Monat) auf und verdienst das dazu was dir auch
MIT der Rente möglich und erlaubt ist, da wird sich doch schnell herausstellen, ob da überhaupt auch intensiver / länger (Teilzeit / Vollzeit) eine Option sein kann.
ich habe heute beim Arbeitsamt angerufen, kurz meine Situation geschildert und nach der Gleichstellung gefragt. Erste Antwort: ja klar, ist kein Problem. Ich habe dann noch einmal darauf hingewiesen, dass ich weder arbeitslos noch arbeitssuchend gemeldet bin, sondern EM-Rente beziehe und habe ihr die Kriterien vorgelesen (die eben nicht auf mich passen). Daraufhin war sich die Dame dann überhaupt nicht mehr sicher und konnte auch nach mehrminütiger Suche keine Antwort finden.
Bereits diese Reaktion sollte dir doch klar aufzeigen, dass es
KEIN üblicher Weg ist, wenn Jemand aus voller EM-Rente die Absicht hat gleichgestellt zu werden, da hätte ich dir auch drauf geantwortet, dass es nicht möglich ist und dazu kannst du sogar hier im Forum umfangreiche Informationen finden, unter welchen Bedingungen eine Gleichstellung von der AfA erteilt wird ...
Ich hatte selbst die Gleichstellung mit einem Schwerbehinderten, aber ich hatte eben auch noch einen festen Job, wo die Herstellung des stärkeren Kündigungsschutzes (denn mehr ergibt sich daraus nicht) auch einen Sinn ergeben hat für
MICH, nicht unbedingt für meinen AG ...
viewtopic.php?f=3&t=1277
Nachmittags bekam ich dann einen Rückruf. Fazit: Nein, EM-Rentner können nicht gleichgestellt werden, da man dafür dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen muss und da ich das nicht tue, isses damit auch nix. Das Gleiche gilt für die Zusicherung einer Gleichstellung. Eine Ausnahme gibt es aber: wenn ein konkretes Jobangebot vorliegt und der Arbeitgeber die Einstellung von einer Gleichstellung abhängig macht, ist es "ein Selbstläufer" (Zitat). Dazu muss der AG das formlos in einem Zweizeiler bestätigen. Die Stundenzahl muss über 18 Stunden pro Woche liegen.
Weiß denn der potenzielle AG auch schon davon, dass du eine volle EM-Rente
OHNE Befristung beziehst, ich denke mal dann hat sich da auch eine solche Bescheinigung schnell erledigt, weil du ab 15 Wochenstunden bereits in den Teilzeit-Bereich kommst, was die zulässige Arbeitszeit bei voller EM-Rente ist (weniger als 3 Stunden täglich, also
UNTER 15 Wochenstunden), da sehe ich also auch noch keinen "Selbstläufer", die Gleichstellung betreffend.
Dass man dazu (bei der AfA) nicht genau Bescheid wusste ist für mich nicht besonders überraschend, das dürfte wohl wirklich ein
SEHR seltener Ausnahmefall sein, dass Jemand aus einer vollen EM-Rente heraus die Gleichstellung beantragen will.
Das gab es hier bei uns im Forum auch noch nicht in den ganzen Jahren, es gab auch noch keinen User, der nach Erhalt des EM-Rentenbescheides das Bedürfnis (und die gesundheitliche Kraft) gehabt hätte, das wieder in Gefahr zu bringen mit Aufnahme einer Teilzeitbeschäftigung, kleine EM-Renten haben viele User hier aber für die meisten ist schon ein Minijob gesundheitlich undenkbar, obwohl man das zusätzliche Geld gut gebrauchen könnte.
Zur EM-Rente bin ich nicht so recht weitergekommen. Die Sozialarbeiterin in der Klinik wusste es auch nicht, da sie so einen Fall noch nie hatte. Sie hat mir eine Telefonnummer gegeben. Ich denke, ich schicke erst einmal die Bewerbung ab und schaue, ob überhaupt was danach kommt. Wenn ich abgelehnt werde, ist es eh nicht so eilig. Und wenn ich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch ergattere, kann ich das immer noch klären...
Im Prinzip ist es doch ganz einfach und wurde dir auch schon recht gut erklärt ...
Niemand hindert dich eine Arbeit aufzunehmen, die über dem Bereich Minijob liegt und ein höheres Einkommen ermöglicht, du bist (lt. Rentenbescheid) verpflichtet
JEDE Tätigkeit und das Einkommen dabei an die DRV zu melden, die DRV wird das dann entsprechend zu berechnen / zu prüfen wissen und bei zu hohem Zuverdienst den Betrag deiner EM-Rente kürzen.
Bei zu vielen Arbeitsstunden (die sind auch nachzuweisen) wird auch die Erfordernis der vollen EM-Rente insgesamt überprüft, arbeitest du regelmäßig mehr als 3 Stunden täglich bekommst du mit viel Glück vielleicht noch die Teilweise EM-Rente weiter bewilligt und gezahlt und wenn da das (neu berechnete) Zuverdienst-Limit (und die regelmäßige Stundenzahl pro Woche) überschritten wird, entzieht man dir die EM-Rente komplett, weil sie nicht mehr notwendig ist aus Sicht der DRV und der gesetzlichen Regelungen.
Wer mindestens 6 Stunden täglich (oder mehr) arbeiten
KANN der gilt
NICHT mehr als Erwerbsgemindert sondern als
VOLL Erwerbsfähig.
Der Bescheid wird aufgehoben (zumindest für die Zukunft) und die Rentenleistungen eingestellt.
Eventuell schon "überzahlte" Renten wirst du erstatten müssen, denn dein Einkommen wird natürlich auch rückwirkend noch überprüft auf Überschreitungen der Zuverdienst-Grenzen.
Es gibt für Voll-EM-Rentner auch keine "Wiedereingliederung" ähnlich dem Hamburger Modell, das ist ein Instrument der KK um Nach langer Krankheit (unter Fortzahlung des Krankengeldes) einen langsamen Wiedereinstieg bei einem bereits vorhandenen AG zu ermöglichen.
Von der DRV gibt es Ähnliches als LTA-Maßnahme nach einer medizinischen Reha aber das bezieht sich
ALLES auf einen bereits vorhandenen Arbeitsplatz, es ist auch nicht anzunehmen, dass ein AG einen neuen Mitarbeiter in der Weise "langsam einarbeiten" möchte, weil er aus einer EM-Vollrente kommt ...
Oben hat es sich schon so gelesen als wäre der Job schon (fast) sicher, nun schreibst du, dass zunächst eine Bewerbung geschrieben wird und dir noch gar nicht bekannt ist, ob der AG dich überhaupt zum Vorstellungsgespräch einladen wird ...
Auch wenn in den Stellenangeboten oft was von "Wir stellen Schwerbehinderte oder Gleichgestellte bei gleicher Eignung bevorzugt ein" steht, solltest du nicht davon ausgehen, dass es letztlich auch so sein wird und zumindest sind damit am Arbeitsmarkt verfügbare (erwerbsfähige) Bewerber gemeint und keine EM-Vollrentner.
Solltest du diese Stelle tatsächlich bekommen, dann wird deine EM-Rente sehr schnell von der DRV eingestellt und wenn es dann doch nicht funktioniert, dann lebt die auch nicht wieder auf, dann musst du über eventuell Krankengeld / eventuell ALGI und einen neuen Antrag auf EM-Rente darauf hoffen, dass die DRV erneut für eine Berentung entscheidet.
Nicht nur damit beginnst du dann bei "
NULL", auch deine EM-Rente kann dann bereits deutlich geringer ausfallen als jetzt, weil die dann ab der 2. Antragstellung komplett neu berechnet wird, es entfallen aber dann schon einige "Zurechnungsjahre" die aktuell noch enthalten sind und in der bisherigen Rentenzeit sind ja auch keine Beiträge mehr dazu gekommen, das kann dann ein "böses Erwachen" auf dem Rentenkonto geben, denn du bekommst keinen Bestandsschutz auf den aktuellen Rentenbetrag.
Das gilt nur wenn man nahtlos in die spätere Altersrente wechselt, dann darf der Betrag nicht geringer sein als die EM-Rente vorher war ...
Das sind nur meine Überlegungen dazu, letztlich ist es dein Leben und du bist selbst dafür verantwortlich was du damit noch machen wirst oder willst, Geld ist nicht das Wichtigste im Leben und Anerkennung, Bestätigung kann man auch in vielen Ehrenamtlichen Bereichen bekommen, wenn es das ist was du vermisst ...
Ich selbst habe meinen Arbeitsalltag bisher ( Volle EM seit 2013) noch nicht vermisst, aber ich bin auch schon (fast) 30 Jahre älter als du, mir ist schon klar, dass man da noch ganz anders darüber denkt, wäre mir vielleicht vor 30 Jahren genau so gegangen, da hätte ich auch noch kein Rentner sein wollen ...
Liebe Grüße von der Doppeloma
