Hallo Bellis perennis,
Schuldigung, ich bin neu... Ein bisschen was hab ich schon gelesen. Nehmt es mir bitte nicht übel, falls ich evtl. ein ähnliches Thema übersehen habe...
dann mal ein freundliches
HALLO auch von mir an dieser Stelle, das Forum ist voll mit "ähnlichen Themen" aber das nur nebenbei ... und während ich zu Abend gegessen und ein wenig Krimi im TV geschaut habe mit meinem Dopa, hast du ja schon ein paar Antworten bekommen ...
Gehe trotzdem noch mal in deinen ersten Beitrag rein und wenn was wiederholt wird von mir, dann ist es "doppelt" wichtig für dein weiteres Vorgehen, das darfst du mir gerne glauben ...
Es geht darum, ob ich in der Reha (diesen August) sagen darf, dass ich nicht mehr arbeiten möchte.
Sagen darfst du alles aber man wird es dir sehr übel nehmen, wenn du meinst "nicht mehr arbeiten zu wollen" ... das ist nicht der Sinn einer Reha dich dabei zu unterstützen, dass du nicht mehr arbeiten brauchst ... obwohl
HIER im Forum viele User sehr gut verstehen können was du damit aussagen willst, in der Reha wird man "auf diesem Ohr ganz sicher taub sein" ...
Wieder (irgendwas) arbeiten zu können und der Rentenkasse möglichst die Zahlung einer EM-Rente zu ersparen ist das oberste Ziel so einer Reha (auch wenn sie von der KK bezahlt wird), ich nehme an es ist eine psychosomatische Reha-Klinik wo du hin sollst ???
Es ist schon so, dass ich es mir aus gesundheitlichen Gründen wirklich nicht vorstellen kann, zurück zu gehen. Zusätzlich krieg ich jedesmal einen riesen Kotzreiz wenn ich nur an die Arbeit denke. Dort gibt es nur Probleme.
Daraus schließe ich, dass du noch in einem festen Arbeitsvertrag gebunden bist, das bedeutet aber für die Reha und die Klinik-Ärzte und Psychologen dort nicht unbedingt, dass du
GAR NICHT mehr arbeiten könntest, es gibt ja nicht nur diesen AG (wo es dir so schlecht geht bei dem Gedanken daran), man muss sich eben einen "anderen" Job suchen, wenn es im bisherigen nur Probleme gibt ...
Ich kenne das Problem selber sehr gut, mir wurde auch letztlich zugestimmt, dass ich
DORT (wo ich noch angestellt war) nicht mehr arbeiten soll und darf aber es gibt ja (angeblich) noch genug andere Möglichkeiten für mich am "allgemeinen Arbeitsmarkt" ... das könne ja nun kein Grund sein mich deswegen in EM-Rente zu schicken, Arbeit ist wichtig für das Selbstbewusstsein und die Selbstverwirklichung und die "gesellschaftliche Anerkennung" ...
Besonders in einer psychosomatischen Reha ist es "nur der falsche, kranke Blick auf diese Arbeitswelt, der dich übersehen lässt, dass man ohne Berufstätigkeit doch gar kein vollwertiger Mensch mehr sein kann", jedenfalls in den Augen derer die das zu entscheiden haben, ob man zu krank zum Arbeiten sein könnte ...
Ja, ich weiß sehr genau was du meinst und wie unbändig groß da der Wunsch nach
RUHE und "lasst mich doch einfach in Frieden mein kleines Leben gestalten wie ich es noch hin bekomme und es
MIR gut tut ... " genau so hatte es mein Psychiater immer empfohlen aber in der Reha hat man mich mit "Konzentrations- und Merk-Übungen" in der Ergotherapie weiter gequält, statt meiner Psyche Zeit für Erholung zu geben ... ich habe nie davon gesprochen, dass ich EM-Rente beantragen werde, trotzdem hat man mir ein "deutliches Rentenbegehren" in den Bericht geschrieben.
Ich habe im Erstgespräch mit dem "Bezugstherapeuten" offen gesagt, dass ich mir eigentlich
NICHTS von dieser Reha erwarte ... weil bereits der Zeitpunkt dafür noch gar nicht gekommen war aber wenn die KK verlangt, dass man eine Reha beantragen muss, weil man sonst kein Geld mehr bekommen wird ... dann ist es eben egal ob das (schon ) sinnvoll ist oder nicht ... er fand dann das sei "positiv" weil ich nicht direkt
Absolut GAR NICHTS erwartet habe ... da habe ich mir meinen Teil zu gedacht ... denn das war meine wahre Meinung dazu, aber ich lasse mich ja gerne positiv überraschen ... kam aber
NIX Positives mehr ...
Ich habe im Vorfeld der Reha Fragebögen zugeschickt bekommen, in denen es auch um meine Ziele geht. Und auch, was ich mir von der Reha erhoffe, was ich für Chancen für mich sehe etc.
Ja, das wollen die (fast) immer haben, das habe schon damals sehr sparsam ausgefüllt, weil mir dazu eigentlich überhaupt
NICHTS eingefallen ist ... ich hatte keine Erwartungen an diese Reha (außer dass sie schnell vorbei sein sollte ...

), also hatte ich auch keine konkreten Ziele, zu der Zeit hatte ich überhaupt keine "konkreten Ziele mehr" ... und habe auch keine konkreten Chancen mehr gesehen ... ich war leer und kaputt und wollte nur noch meine
RUHE haben, an EM-Rente hatte ich allerdings ernsthaft tatsächlich noch nie gedacht, zumal ich ja gerade schon bei meinem Dopa erleben musste wie schwierig das werden kann ...
Solchen Stress mit der DRV brauchte ich für mich eigentlich auch nicht noch "obendrauf" ...
Grundsätzlich steht bei mir im Vordergrund, meinen ganz persönlichen Alltag auf die Reihe zu bekommen. Haushalt, Garten, Kontakte und so. Erst danach kann ich überhaupt übers Arbeitengehen nachdenken. Meine Wünsche gehen in die Richtung: meine Ruhe haben und wenn es geht, ein wenig im Garten arbeiten. Dann wäre ich Glücklich!
Das solltest du besser nicht in diesen Fragebogen schreiben, was du privat gerne machen und erreichen möchtest ist denen ziemlich egal ... für die Rehakliniken (und die DRV) steht im Vordergrund was du beruflich noch schaffen willst / kannst ... ob du auch im Privaten klar kommst ist denen komplett "Wurscht" so lange du noch irgendeinen Job auf die Reihe bekommst, kannst du nach Feierabend umfallen, Hauptsache du erscheinst am nächsten Tag wieder halbwegs frisch am Arbeitsplatz ... wir sind leider nicht auf der Welt um "glücklich sein zu dürfen" ... wenn wir das gerade gut gebrauchen könnten ...
Zum Verständnis: Ich habe ADHS und Depressionen und bin wegen Erschöpfungsdepressionen bzw. Burnout krankgeschrieben. Ich habe extreme kognitive Beeinträchtigungen und bin wirklich sehr erschöpft. Also irgendwie lebens-erschöpft, aber nicht lebens-müde.
Einen Garten hatten wir nie (habe ich auch kein Händchen für) und Kontakte (außer zu den Kindern und Enkeln) sind mir / uns eigentlich auch nicht mehr so wichtig, ich brauche keinen Klatsch und Tratsch mit den Nachbarn oder im Kegelheim oder im Seniorentanz-Club ... hatte auch früher nur zu sehr wenigen Kollegen mal engere private Kontakte ... das ist alles nicht so mein Ding, noch nie gewesen, bringt nur Verpflichtungen mit sich, auf die ich gut verzichten kann.
Die letzten angeblichen "Freunde" (eher gute Bekannte) hatten mit der Zeit auch kein Interesse mehr an uns als wir wegen Krankheit und Geldmangel nicht mehr "mithalten konnten", bei gelegentlichen Treffen in deren Gärten zum Grillen oder für Ausflüge, mit kranken Leuten möchten nur wenige was zu tun haben und uns war das irgendwann auch "ganz Recht so" ...
Letztes Jahr sind wir weit weg gezogen, an die Ostsee, hier fühlen wir uns endlich "zu Hause angekommen" und es ist gut, dass Keiner auf der Straße uns anspricht weil er uns von früher kennt und blöde Fragen stellt :"Na wie geht es euch denn so, habt ihr noch Arbeit ???", das hat auch Keinen interessiert als es uns

ging ... ja wir hatten
BEIDE noch Arbeit und trotzdem kein Einkommen mehr (nach Krankengeld und ALGI) und irgendwann Hartz 4 ... weil zu den EM-Renten noch immer nicht entschieden war ...
Zurück zur Frage: Könnt ihr mir Tipps geben, was man sagen und schreiben darf, und was besser nicht? Kann es nachteilig sein, wenn ich zu ehrlich bin?
In einigen Wochen Reha dürfte es schwierig werden immer und überall "seine Worte" zu wählen um nicht aufzufallen und nicht anzuecken, mir war es letztlich völlig egal was die dort von mir halten, ich wollte das einfach nur irgendwie "überleben" ... zum Glück war ich in einer Klinik im Heimatort und konnte viel Zeit zu Hause verbringen, wenn keine Therapien auf dem Plan waren.
Die "Ausgangsregelungen" waren recht großzügig, man brauchte nicht mitteilen wo man hin wollte (musste sich nur austragen und wieder zurück melden) und zur Wohnung waren es nur wenige Minuten mit dem Auto ... oder auch mit dem Bus wäre ich schnell zu Hause gewesen, wurde aber gerne von meinem Dopa abgeholt, Anruf genügte schon war er da ...
Zu den Mitpatienten habe ich keine näheren Kontakte gesucht, in der Tischgruppe war ich wohl die "Schweigsamste" (was eigentlich gar nicht meine Natur ist

) aber ich wurde trotzdem nicht ausgeschlossen, man hat es einfach akzeptiert und respektiert, dass mir nicht nach reden und herumalbern zu Mute war ... ich war nicht unfreundlich aber sehr reserviert, das ging mir einfach nur alles grenzenlos auf die Nerven dort ... und daraus habe ich auch kein Geheimnis gemacht.
Der Fragebogen hat letztlich (glaube ich) Niemanden wirklich interessiert, ich hatte nicht viel ausgefüllt und habe mit gedacht, wenn es denen nicht reicht werden sie schon nachfragen ... hat aber nie Jemand nachgefragt ... auch nicht nach dem "Reha-Tagebuch" was wir dort eigentlich führen sollten ... bekamen extra ein kleines Heft dafür am Beginn der Reha, mehr als das Datum vom Anreisetag habe ich da nicht eingetragen ...
Du solltest allerdings damit rechnen, dass du nicht nur vom medizinischen personal ständig "beobachtet" wirst, sondern auch von Reinigungskräften und Verwaltungspersonal ... Informationen an die Ärzte und Psychologen gehen, wo sich mancher später im Bericht schon gewundert hat woher die dies und das so wissen könnten ... so wird wohl auch die Nachtwache berichten wenn immer die gleichen Patienten spät Abends nicht ganz nüchtern in die Klinik zurück kehren und am Tage in den Therapien fürchterlich "krank" sind ...
So in Richtung "fehlende Mitwirkung" oder "Therapieresistenz"... Die Reha zahlt übrigens die KK, da ich nicht pflichtversichert bin (Versorgungswerk).
Wenn man dir da was "anhängen will", dann wird man es tun egal ob es zutreffend ist oder nicht, "mir fehlte jede Motivation", besonders auch die wieder arbeiten zu wollen (jedenfalls lt. Reha-Bericht) aber das war mir im Prinzip auch völlig egal, wenn man es in einer psychosomatischen Reha-Klinik in 6 Wochen nicht schafft mich da vom Gegenteil zu überzeugen (noch nicht mal im Ansatz versucht), dann liegt das wohl eher an der falschen Motivation der Therapeuten, mir immer nur einreden zu wollen, dass ich ohne berufliche Arbeit
NICHTS wert bin für die Gesellschaft ...
Dass man mich dort an den wirklichen Problemen vorbei "therapiert" und mir eher damit geschadet hatte, das wurde gutachterlich leider erst fast 3 Jahre später am Gericht bestätigt ...
ICH wusste das schon in und nach der Reha aber
MEINE Meinung dazu hat ja niemanden interessiert ...
Liebe Grüße von der Doppeloma
