Hallo Devil-Hawk,
bei Wohngeld ist das nicht so. Da zählt das Gesamteinkommen und die Ausgaben.
Vorsicht, das stimmt so nicht ganz ... auch hier zählen keineswegs alle "Ausgaben" ...
Es werden zwar Werbungskosten (Fahrten zur Arbeit) anerkannt und berücksichtigt, aber schon bei Versicherungen aller Art (außer Krankenversicherung bei Privat Versicherten z.b.) ist schnell das "Ende der Fahnenstange" erreicht ... Schulden/Ratenzahlungen (egal wofür) werden auch hier nicht anerkannt.
Wohngeld soll nur ein "Mietzuschuss" (oder bei Wohneigentum "Lastenzuschuss") sein, da wird also auch niemals die volle Miete übernommen, es geht nach örtlichen Wohngeld-Richtlinien und es kann auch dort passieren, dass (bei zu großem/zu teurem Wohnraum für die Personenzahl) kein volles Wohngeld gezahlt wird.
So war unsere alte "Sozial-Wohnung" zwar von der Größe her
OK für 2 Personen aber die Gesamtmiete lag bereits über dem Höchstbetrag der zutreffenden Wohngeld-Liste ... so wurde gar nicht die (reale) volle Miete in die Berechnung einbezogen, sondern nur der "zulässige Miet-Höchstbetrag" für 2 Personen.
War trotzdem besser als gar nichts und deutlich angenehmer als Hartz 4 beantragen zu müssen, aber völlig "grenzenlos" gibt es Wohngeld auch nicht, es gibt auch dort Vermögensgrenzen, die liegen bei rund 30 000 Euro pro (Erwachsene) Person, es wird zunächst nicht kontrolliert aber man muss unterschreiben, dass man nicht darüber liegt und sich sofort meldet, wenn sich das (oder die gesamten Einkommensverhältnisse) relevant ändern würde ...
Solche Zuschüsse sind generell nur für die Leute vorgesehen, denen nichts Anderes übrig bleibt, weil sie sonst ihre Miete nicht mehr bezahlen könnten und wer noch (genug flüssige) finanzielle Mittel zur Verfügung hat das selber zu bestreiten, hat keinen Anspruch darauf Unterstützung vom "Staat" zu bekommen, damit er seine vorhandenen Vermögenswerte nicht antasten muss ...
Manchmal frage ich mich wirklich wer das alles bezahlen soll was einige Menschen so erwarten, wenn es "enge" wird ... da kann ich
@agnes wieder nur zustimmen, da sollte man bereits frühzeitig die nicht so notwendigen Ausgaben beginnen einzuschränken, wir hatten auch mal deutlich mehr monatliche Ausgaben als aktuell, aber da verdienten wir eben auch beide noch relativ gut ...
Mit den Krankheiten kam aber auch schnell die "Einsicht", dass wir diesen Lebensstandard so nicht mehr bezahlen können auf die Dauer ... da ist auch irgendwann die machbare "Schallgrenze" erreicht, aber für uns war es die schlimmste Vorstellung überhaupt von irgendeinem sozialen
AMT vollständig abhängig zu werden ...
Es blieb uns trotzdem leider nicht erspart, sonst hätten wir unter die "Brücke gehen müssen" Ende 2010, aber zum Glück gab es (für uns) die berechtigte Aussicht, dass es nicht dauerhaft so bleiben würde (egal ob mit oder ohne EM-Rente) ... ich weiß nicht ob ich so ein "Leben" dann noch gewollt hätte ... diese Hartz 4-Zeit war die Schlimmste bisher in meinem/unseren Leben ... ich habe mich nie vorher so komplett "abhängig" gefühlt und so "bevormundet" und "kontrolliert" wie in dieser Zeit mit Hartz 4 ...
Wenn es mal eng werden sollte mit der Miete würde ich aber sofort (rechtzeitig) wieder zur Wohngeldstelle gehen und dort einen Antrag stellen, aktuell sind wir mit unseren EM-Renten dafür aber schon "zu reich"

... das war schon in der alten Wohnung so und jetzt zahlen wir ja noch deutlich weniger Miete ...
Es ist aber für uns völlig in Ordnung, es gibt genug Menschen denen es nicht wenigstens rundherum so gut geht, wie uns inzwischen wieder ... ganz ohne Druck und Kontrolle und regelmäßig Anträge an Ämter stellen müssen, weil man sonst nicht "überleben" könnte ...
Wir "nehmen" durchaus auch in Anspruch was uns zusteht, so z.B. die jährlichen Befreiungen von den Zuzahlungen bei der KK, wir haben da auch nichts zum Verschenken über ...brauchen ja viele teure Medikamente und ein unerwarteter/notwendiger Klinik-Aufenthalt könnte uns auch finanziell schnell an die Grenzen bringen, wenn die Zuzahlung dann fällig wird

... aber wir denken nicht ständig nur darüber nach, wo man vielleicht noch irgendwie zusätzlich "was heraus-holen könnte" ...
Liebe Grüße von der Doppeloma
