Chronisch krank im ALg2 Bezug. Ich bitte um hilfe

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
krank
Beiträge: 7
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 16:51
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 6 Mal

Chronisch krank im ALg2 Bezug. Ich bitte um hilfe

Ungelesener Beitrag von krank » Sa 7. Dez 2013, 16:57

Hallo liebes Forum,


bin chronisch krank im ALG2-Bezug und wurde vom Jobcenter per EGV aufgefordert einen Rentenantrag zu stellen.
Da ich mit so etwas noch überhaupt keine Erfahrung habe, dachte ich, ich frage hier einfach mal.
Über etwas Hilfsstellung und ein paar gute Ratschläge würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße

krank

Geändert von Blacky auf Wunsch von "krank"

slash
Beiträge: 44
Registriert: Do 12. Jan 2012, 17:20
Hat sich bedankt: 18 Mal
Danksagung erhalten: 22 Mal

Re: Chronisch krank im ALg2 Bezug. Ich bitte um hilfe

Ungelesener Beitrag von slash » Sa 7. Dez 2013, 20:26

Hi
Was mir jetzt zuerst durch den kopf geht ist:

Bist du denn gar nicht krankgeschrieben? Ich war mehr oder weniger in sachen JC fast in der gleichen situation wie du aber ich war durchgehend krankgeschrieben.

Also war nix mit maßnahme oder solchen spelchen

Lg

krank
Beiträge: 7
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 16:51
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 6 Mal

Re: Chronisch krank im ALg2 Bezug. Ich bitte um hilfe

Ungelesener Beitrag von krank » Sa 7. Dez 2013, 21:09

Bin jetzt schon eine zeit lang wie auch aktuell krankgeschrieben.
So bleibt mir wenigstens die gröbste Schikane vom Jobcenter erspart.
Sobald die Krankmeldung aber ausläuft, fängt ja die ganze Schikane wieder von vorne an.
Ich habe dafür einfach überhaupt keine Kapazitäten mehr.
Mein Leben ist voll damit ausgefüllt, irgendwie mit meinem mich belastenden Krankheitsbild zurecht zu kommen und mich um meine an Demenz erkrankte Mutter zu kümmern.
Wenn es da keine andere Möglichkeit gibt, muss ich eben noch ein Mal mit meinem Arzt sprechen, hoffen dass er Verständnis für meine Situation hat (bis jetzt war er sehr aufgeschlossen und hilfsbereit) und schauen dass ich auch weiterhin krankgeschrieben werde. Dass ist ja aber leider keine Dauerlösung.
Wie gesagt, auch ohne das Jobcenter wäre mein Leben alles andere als einfach, ich würde aber zurecht kommen.
Das Jobcenter aber ständig mit seinen Schikanen im Nacken zu haben, macht mich nur noch mehr krank!

slash
Beiträge: 44
Registriert: Do 12. Jan 2012, 17:20
Hat sich bedankt: 18 Mal
Danksagung erhalten: 22 Mal

Re: Chronisch krank im ALg2 Bezug. Ich bitte um hilfe

Ungelesener Beitrag von slash » Sa 7. Dez 2013, 21:33

Ich schreibe mal wie das bei mir abgelaufen ist.

Ab anfang 2012 durchgehend krankgeschrieben. Irgenwann kam dann das JC auf die idee mich zum ÄD zu schicken worauf ich von einer allgemeinmedizinerin begutachtet werden sollte.

Das habe ich abgelehnt und um eine begutachtung von einem arzt gebeten der das fachgebiet meiner krankheit hat (psyche)

Den bekam ich auch und der begutachtete mich als erwerbsunfähig für einen jahr unter 3std.

Dann kam die aufforderung vom JC einen rentenantrag zu stellen. Gesagt getan. Es war mittlerweile 01.13.

Dann passierte lange nix.

Dann, eines nachmittags als ich in den briefkasten schaute fand ich eine mitteilung von meiner KK dass ich wohl berentet bin. Das war mitte juni.

Wobei ich mitte 2012 eine AHB absolviert habe aber wegen was ganz anderes. Aber der rehaantrag wurde in einen rentenantrag umgedeutet.

Und vor kurzem wurde meine rente weiterverlängert nach einem erneuten gutachtertermin bis mitte 2015.

Wenn du einen guten arzt an deiner seite hast, wird er schon erkennen dass es dir nicht gut geht und er wird dich auch weiter krankschreiben. Dann wird dich schon das JC schon auffordern einen rentenantrag zu stellen. Oder du stellst selber einen ( am besten mit dem sovd/vdk und teilst es dem JC mit)

Dann solltest du eigentlich auch erstmal ruhe haben bis zur entscheidung und kannst dich um deine anderen baustellen kümmern.

Lg
Das wird schon

krank
Beiträge: 7
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 16:51
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 6 Mal

Re: Chronisch krank im ALg2 Bezug. Ich bitte um hilfe

Ungelesener Beitrag von krank » So 8. Dez 2013, 15:56

Vielen Dank für Deine Schilderungen!
So wie es aussieht, habe ich wohl einen sehr ähnlichen Weg vor mir.
Lässt Dich das Jobcenter jetzt wenigstens in Ruhe?

Gruß

wolfmuc
Beiträge: 52
Registriert: Mi 9. Jan 2013, 10:41
Wohnort: Bayern - Allgäu
Hat sich bedankt: 4 Mal
Danksagung erhalten: 25 Mal

Re: Chronisch krank im ALg2 Bezug. Ich bitte um hilfe

Ungelesener Beitrag von wolfmuc » So 8. Dez 2013, 16:48

Hallo
Tipp : versuche gff. über den Amtsleiter einen Fallmanager zu bekommen,
die haben etwas mehr Möglichkeiten sich auf deine Situation einzustellen...

ob es dann so ist - ist ne andere Sache

lg
wolfmuc
M54 - Traumafolgestörung -Bipoar2 seit 2007 - Krebs seit 2008 - GdB90 /40 derzeit im Wiederspruch

Benutzeravatar
Doppeloma
Gold-Member
Gold-Member
Beiträge: 8201
Registriert: Fr 22. Jan 2010, 03:05
Wohnort: Insel Rügen
Hat sich bedankt: 5058 Mal
Danksagung erhalten: 6619 Mal

Re: Chronisch krank im ALg2 Bezug. Ich bitte um hilfe

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Mo 9. Dez 2013, 01:31

Hallo krank, :smile:

Willkommen bei uns im K-o-R, ich denke mal wir kennen uns schon, jedenfalls kommt mir der Nick-Name bekannt vor ... :umarm:

Vermutlich wiederhole ich, was ich dir schon anderswo geantwortet habe, du kannst /solltest einen Antrag auf EM-Rente stellen, wenn deine eigenen Gesundheitsprobleme dafür von der DRV anerkannt werden, dann wirst du (wahrscheinlich) auch Eine bekommen können, nur solltest du dort den Fokus nicht auf die Pflege deiner Angehörigen legen, denn das ist KEIN ausreichender Grund (für die DRV) DICH zu berenten ... :Verwirrt: :Hilfe:
So wie es aussieht, habe ich wohl einen sehr ähnlichen Weg vor mir.
Lässt Dich das Jobcenter jetzt wenigstens in Ruhe?
@slash bezieht inzwischen eine EM-Rente und hat (meines Wissens) jetzt mit dem JC nichts mehr zu tun, also lassen sie ihn natürlich in Ruhe ...

Das JC ist nicht verpflichtet dich in Ruhe zu lassen, die sollen dich "in Arbeit" bringen, zur notwendigen pflegerischen Tätigkeit im Privatbereich kannst du entsprechende ärztliche Atteste/Bescheinigungen vorlegen und dann sollte das nach § 10 SGB II Berücksichtigung finden, dass du eben deswegen nicht vermittelbar bist, die notwendige Pflege/Betreuung von Angehörigen soll und muss gesichert sein.

Wenn du (durchgehend) AU geschrieben bist, dann reiche die Folgebescheinigungen (nachweislich) so rechtzeitig ein, dass man keine Möglichkeit hat dich zu nerven vom Amt, das funktioniert doch bei anderen auch, welcher "Terror" passiert denn da, wenn die aktuelle AU abgelaufen ist, das verstehe ich gerade nicht so richtig ... ich war insgesamt fast 4 Jahre AU geschrieben, davon fast 2 Jahre beim JC ... :confused: :Gruebeln:

Damit gab es beim JC nie Probleme, allerdings lief dort schon zusätzlich mein Antrag auf EM-Rente und das Verfahren war bereits am Sozialgericht ... wenn du AU krank bist (langfristig) dann kann man dich nicht in Arbeit vermitteln oder in Maßnahmen stecken wollen ... :Gruebeln:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

krank
Beiträge: 7
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 16:51
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 6 Mal

Re: Chronisch krank im ALg2 Bezug. Ich bitte um hilfe

Ungelesener Beitrag von krank » Mo 9. Dez 2013, 16:00

Hallo Doppeloma,

habe leider noch nicht Deine Bekanntschaft gemacht;) Ich habe in der Regel auch keinen statischen Nick. Gelegentlich schreibe ich etwas in Foren die sich mit der ALg2-Problematik befassen, in der Hoffnung anderen Betroffenen so etwas Hilfestellung geben zu können. Außerdem lenkt dass etwas von den eigenen Problemen ab.
Die Schikane des Jobcenters ist bei mir recht vielfältig. Dass fängt damit an, dass man mir versucht EGVs/VAs aufzuzwingen und meine Persönliche Situation und Lebensumstände überhaupt nicht berücksichtigt. Mit Terorranrufen, in denen man meinen Gesundheitszustand in Frage stellt geht es weiter und dass obwohl ich schon mehrmals einen Antrag auf Löschung meiner Telefonnummer aus meiner Akte beantragt habe. Die jüngste Schikane ist mir Meldetermine aufzuzwingen (für eine neue EGV/VA) obwohl man weiß dass ich durchgehend krangeschrieben bin und von mir zur Krankmeldung eine Zusatzbescheinigung zu fordern. Als ich selbige besorgt habe, weigerte man sich die vollständigen Kosten dafür zu übernehmen usw. etc.
Das ist alles auch nur die Spitze des Eisbergs.
Auch ohne die Schikanen des Jobcenters habe ich zu knabbern.
Es ist für mich erschreckend und erschütternd zu sehen, wie meine Mutter ihre Erinnerung verliert und immer mehr auf Hilfe anwiesen ist.
Ich übernehme für sie die komplette Betreuung, Korrespondenz mit Behörden, erfüllen von Obliegenheitspflichten und schaue mehrmals täglich nach ihr.
Alles was sie noch selbst machen kann, lasse ich sie selbst machen da es ihr etwas Selbstbewusstsein gibt,
Wenn ich nicht wäre, müssten alle diese Dinge externe Dienstleister übernehmen, wie z.b Begleitung zu Ärzten, Korrespondenz mit Behörden, Begleitung beim Einkaufen und noch vieles mehr.
Meine Mutter bekommt Grundsicherung und die Krankenkasse fühlt sich für diese Dinge nicht zuständig. Überhaupt klafft in unserem Gesundheitssystem eine riesen Lücke was Demenzkranke Menschen betrifft, weshalb das Pflegegesetz ja auch reformiert werden soll.
Ich fühle mich verpflichtet für meine Mutter da zu sein. Aufgrund dessen und meines eigenen Krankheitsbildes sehe ich mich nicht in der Lage auch noch Sinnloßmaßnahmen wie 6 wöchige Bewerbungstrainings zu absolvieren. Das bringt schon deshalb nichts, weil ich sowieso verpflichtet bin, in regelmäßigen Abständen Zwangsbewerbungen nachzuweisen.
Die wollen mich nur aus der Statistik haben, weil ich dann nicht mehr als erwerbslos zähle.
Da kümmere ich mich lieber um meine Mutter und versuche mit meinem eigenen Krankheitsbild klar zu kommen.
Das rücksichtslose Handeln das Jobcenters belastet mich sehr und trägt aktiv zur Verschlechterung meines Gesundheitszustandes bei.

Gruß

krank
Beiträge: 7
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 16:51
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 6 Mal

Re: Chronisch krank im ALg2 Bezug. Ich bitte um hilfe

Ungelesener Beitrag von krank » Sa 11. Jan 2014, 15:58

update1:
So ging es weiter:
Um endlich den nicht mehr auszuhaltenden Druck abzubauen, lies ich meine dauerhaften Krankheitsbeschreibungen auslaufen und ging mit Beistand zum Meldetermin.
Ich rechnete mit dem schlimmsten. Dort angekommen traute ich meine Ohren nicht.
Meine Sachbearbeiterin meinte auf einmal, dass sie vor hätte mich vom Arbeitsmarkt frei zu stellen, damit ich mich um meine demenzkranke Mutter kümmern und meinen Gesundheitszustand stabilisieren könne.
Es würde nichts bringen mich unter Druck zu setzen. Weise Worte, späte Einsicht kann ich da nur sagen...
Ich solle einen Rentenantrag stellen.
Eine EGV mit genau diesem Inhalt wurde mir ausgehändigt. Ich habe sie jedoch noch nicht unterschrieben, da ich dem Frieden nicht traue.
Da alles fast zu schön ist um wahr zu sein, bleibe ich jedoch weiterhin skeptisch.
Ich kenne mich mit der Materie überhaupt nicht aus.
Was kommt auf mich zu wenn ich einen solchen Rentenantrag stelle?
Was muß man da beachten?
Welche Fehler sollte man vermeiden?
Ich bin da wie gesagt völlig ahnungslos.

Viele Grüße an alle Mitbetroffenen

krank
Beiträge: 7
Registriert: Sa 7. Dez 2013, 16:51
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 6 Mal

Re: Chronisch krank im ALg2 Bezug. Ich bitte um hilfe

Ungelesener Beitrag von krank » So 2. Nov 2014, 11:06

fortsetzung:

leider war ich bei der ganzen sache auf mich allein gestellt und außer ein paar guten freunden hat mir niemand geholfen.
ich habe alle möglichen unterlagen eingereicht und musste dann zu einem gutachter, wovor ich einen riesen bammel hatte.
einige zeit danach, erreichte mich dann ein schreiben in dem mir rente wegen voller erwerbsminderung bis zu meinem offiziellen renteneintrittsalter bewilligt wurde.
ich kann es selbst noch nicht fassen und bin glücklich wie ein schneekönig.
damit schließe ich meinen beitrag.

Grüße an Alle

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 20 Gäste