Patientenakten gleich mit EM-Rentenantrag abgeben?

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
j_silver
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Patientenakten gleich mit EM-Rentenantrag abgeben?

Ungelesener Beitrag von j_silver » Fr 15. Mär 2013, 10:49

Ich hätte da gleich mal eine Frage, die mich seit einiger Zeit beschäftigt. :Gruebeln:

Ich möchte in Kürze einen EM-Rentenantrag (Neuantrag) stellen.
Bei der Suche nach hilfreichen Tipps und Ratschlägen bin ich unter anderem darauf gestoßen:

http://www.erwerbsminderungsrente.biz/i ... sarbeiten/

Das führt mich zu der Frage, ob es besser ist, gleich selbst zu den behandelnden Ärzten zu gehen und die notwendigen Patientenunterlagen als Kopien zu besorgen, um sie gleich mit dem EM-Rentenantrag abzuschicken – zumindest verstehe ich das dort Geschriebene so.

Vielleicht könntet Ihr mir etwas dazu sagen, ob so ein Unterfangen sinnvoll ist oder eher nicht.

Im Übrigen fühlen sich ja bekannterweise einige Ärzte bei der Frage nach Einsicht in die Patientenakte oder Kopien davon schon auf den Schlips getreten und der Ärger/Stress ist vorprogrammiert...

Danke im Voraus.

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hasenstall
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Re: Patientenakten gleich mit EM-Rentenantrag abgeben?

Ungelesener Beitrag von hasenstall » Fr 15. Mär 2013, 12:22

Hallo j_silver,

ich gegrüße dich hiermit erstmal hier :winke:

Gut, dass du hierher gefunden hast.

Danke für den Link, der ist ja echt super! :ic_up:

Hier sind auch sehr kompetente Leute, die dir sicher noch weiterhelfen.
Ich hätte da gleich mal eine Frage, die mich seit einiger Zeit beschäftigt. :Gruebeln:
Fragen ist immer gut, jedoch bekommst du bestimmt auch noch genug Fragen, so dass man dir auch helfen kann.
Ich möchte in Kürze einen EM-Rentenantrag (Neuantrag) stellen.
Bedeutet das, dass du schonmal einen Antrag gestellt hast, und wurde der abgewiesen?
- ist seither eine Verschlechterung eingetreten, wie wurde die Begründet?

Bist du noch in Arbeit, oder was hast du die letzten 15 Jahre gemacht?
- wichtig für die Rente, weil wenn es bisher ging, warum nicht weiter bis zur offiziellen Rente!

Hast du eine anerkannte Schwerbehinderung?
- hier liest man immer wieder, dass das nicht auschlaggebend ist, aber die von der DRV fragen immer danach!
Das führt mich zu der Frage, ob es besser ist, gleich selbst zu den behandelnden Ärzten zu gehen und die notwendigen Patientenunterlagen als Kopien zu besorgen, um sie gleich mit dem EM-Rentenantrag abzuschicken


Sollten die Ärzte bereit sein, dir Kopien zu überlassen, dann wäre das bestimmt von Vorteil, aber nur, wenn die auch zu deinen Gunsten sind.
Sinnvoll ist es bestimmt, aber das heißt dann nicht, dass die das auch unbedingt gleich anerkennen werden.
Im Übrigen fühlen sich ja bekannterweise einige Ärzte bei der Frage nach Einsicht in die Patientenakte oder Kopien davon schon auf den Schlips getreten und der Ärger/Stress ist vorprogrammiert...
Ich denke einfach mal, dass die einfach Schiss haben, dass man denen auch Behandlungsfehler nachweisen kann, sollte man Einblick haben in diese Akte.

Bei mir war das so, dass mein Hausarzt mir keine Abschlussberichte von Kliniken zeigen wollte, weil ich ja nicht richtig Krank bin, wortwörtlich gesagt. :Verwirrt:

Ich habe eine chronifizierte Ptbs, ausgelöst durch Falschbehandlung wärend eines Klinikaufenthaltes.
Na ja, wenn ich was körperliches hätte, dann ja, wär ja was anderes, z.B. Krebs. :confused:

Mich hätte schon interessiert, was mit mir los ist und auch bei psychischen Erkrankungen ist die Aufklärung das A und O.

Aber, du hast das Recht Einsicht in die Krankenakte zu bekommen, da darf sich kein Arzt weigern.

Mein Arzt hat sich geweigert mir was für den Rentenantrag zu geben und nur gemeint, dass die das schon anfordern werden. Aber das haben die nicht getan!
Als ich beim Gutachter der DRV war, da hatte die nicht mal den Abschlussbericht von der Reha vorliegen, obwohl der Eigentum der DRV ist.
Sie hatte schon erwartet, dass ich das alles mitbringe und hat auch den Kopf geschüttelt, als ich ihr erzählte, dass ich den nicht lesen darf lt. meinem Hausarzt.

Unsere Doma hier, die meint auch immer wieder, dass man nicht bis zum Urschleim zurückgehen soll :groehl:
Aber mich hat die Gutachterin gefragt, seit wann ich überhaupt die Krankheit habe. Unterlagen wollte sie dazu nicht sehen, gibt es auch nicht mehr. Sie hat mir auch so geglaubt!
Ich konnte ihr auch so schildern, mit was für Schwierigkeiten ich mein Leben so gestaltet habe.

Was mich immer so kirre macht, ist, wenn wir so taffe Leute in Deutschland haben, wie z.B. der Herr Schäuble, der ja mit seinem Rolli gar keine Schwierigkeiten im Berufsleben hat. Oder der ohne Beine, der sportlich so ein Ass ist, Maraton läuft und absolut keine Einschränkungen hat.

Dabei wird vergessen, was der Herr Schäuble verdient und wieviel Hausangestellte und Fahrer er sich leisten kann, bei der Haufen Kohle von Steuergeldern. :respekt: Für mich heist das nur, der sollte mal zu normalen Bedingungen auf der Welt sein. :kotzen: :kotzen: :kotzen:

Hiermit wünsche ich dir viel Glück bei der Sache :jaa:

Frau hasenstall
"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!" "Ich lächelte, war froh und es kam schlimmer!"

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Re: Patientenakten gleich mit EM-Rentenantrag abgeben?

Ungelesener Beitrag von Anna61 » Fr 15. Mär 2013, 13:16

Hallo J_Silver,

ich bin auch ganz neu hier, aber vielleicht kann ich dir doch ein wenig helfen.

Ich habe damals nur den Antrag gestellt und keine Berichte mitgeschickt. Kurz nachdem ich den Antrag gestellt hatte kam ein Brief mit der Aufforderung zur Schweigepflichtsentbindung ggüber den Ärzten und zur Freigabe des Rehaberichtes.

Die DRV hat dann aber nur Einsicht in den Rehabericht genommen.

Grundsätzlich aber steht dir zu dass du Einsicht in deine Patientenakten hast und dass du auch Kopien davon bekommst.

https://www.datenschutzzentrum.de/mediz ... pat2.htm#5

Bei mir war das auch nie ein Problem. Einmal hat die Arzthelferin beim HA gefragt wofür ich das brauche und ich hab gesagt für meinen Ordner. Mein Neurologe kopiert mir die Berichte schon von alleine und gibt sie mir und von der Uniklinik und dem Radiologen bekomme ich eine Zweitschrift des Berichts beim ambulanten Besuch.
Wenn ich stationär im KH bin und der Arztbrief sollte verschlossen sein, würde ich ihn IMMER öffnen. Da stehen Sachen über mich drin... das geht mich was an. Allerdings habe ich es seit Jahren nicht mehr erlebt dass der Umschlag verschlossen war.

Den ausführlichen Arztbericht lasse ich mir dann auch immer vom betreffenden Arzt kopieren.
Mittlerweile habe ich (leider) schon einen ganzen Ordner voll.
Lass dich also nicht abwimmeln. Dir stehen die Berichte zu, wenn auch nur in Kopie. Es kann sein dass du die Kopien bezahlen musst - Ich muss es nie.

Ich wünsch dir viel Erfolg bei deinem Rentenantrag

Anna
Vergangenheit ist Geschichte - Zukunft ist Geheimnis - und jeder Augenblick ist ein Geschenk

j_silver
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Re: Patientenakten gleich mit EM-Rentenantrag abgeben?

Ungelesener Beitrag von j_silver » Fr 15. Mär 2013, 14:39

Danke für die netten und ausführlichen Antworten :smile:
hasenstall hat geschrieben:Danke für den Link, der ist ja echt super! :ic_up:
Dieser Autor ist auch hier präsent: http://www.youtube.com/results?search_q ... h_filter=0
hasenstall hat geschrieben:Bedeutet das, dass du schonmal einen Antrag gestellt hast, und wurde der abgewiesen?
- ist seither eine Verschlechterung eingetreten, wie wurde die Begründet?

Bist du noch in Arbeit, oder was hast du die letzten 15 Jahre gemacht?
- wichtig für die Rente, weil wenn es bisher ging, warum nicht weiter bis zur offiziellen Rente!

Hast du eine anerkannte Schwerbehinderung?
- hier liest man immer wieder, dass das nicht auschlaggebend ist, aber die von der DRV fragen immer danach!
Ich werde mir das WE mal die Zeit nehmen, meinen Fall aufschreiben und ins Forum stellen - da sind dann alle Infos über mich in "konzentrierter Form".

Die letzten zwei Jahre hat es sich auch bezüglich der Tragezeit der Beinprothese verschlechtert und es ist noch eine ungeklärte Sache dazugekommen, wo ich am Montag einen Termin beim Osteopathen habe - Rheumatest war negativ, da hat mich mein HA zum Osteopathen geschickt - mal sehen was dabei rauskommt. :Gruebeln:

Ja, ich hatte schon vor ca. 10 Jahren einen Antrag gestellt und der war kurz vor der Klage... aber dazu schreibe ich in meinem Fallbericht, denn das würde jetzt den Rahmen sprengen.

Bin die letzten 10 Jahre arbeitslos und habe GdB 70%.
hasenstall hat geschrieben:Was mich immer so kirre macht, ist, wenn wir so taffe Leute in Deutschland haben, wie z.B. der Herr Schäuble, der ja mit seinem Rolli gar keine Schwierigkeiten im Berufsleben hat. Oder der ohne Beine, der sportlich so ein Ass ist, Maraton läuft und absolut keine Einschränkungen hat.

Dabei wird vergessen, was der Herr Schäuble verdient und wieviel Hausangestellte und Fahrer er sich leisten kann, bei der Haufen Kohle von Steuergeldern. :respekt: Für mich heist das nur, der sollte mal zu normalen Bedingungen auf der Welt sein. :kotzen: :kotzen: :kotzen:
Da bin ich 100%ig Deiner Meinung! :applaus:

Anna61 hat geschrieben:Grundsätzlich aber steht dir zu dass du Einsicht in deine Patientenakten hast und dass du auch Kopien davon bekommst.
Ja ich weiß dass es gesetzlich geregelt ist aber manche Ärzte machen trotzdem Stress und ehe ich mir das antue, muss es sich schon für mich lohnen.
Anna61 hat geschrieben:Bei mir war das auch nie ein Problem. Einmal hat die Arzthelferin beim HA gefragt wofür ich das brauche und ich hab gesagt für meinen Ordner. Mein Neurologe kopiert mir die Berichte schon von alleine und gibt sie mir und von der Uniklinik und dem Radiologen bekomme ich eine Zweitschrift des Berichts beim ambulanten Besuch.
Wenn ich stationär im KH bin und der Arztbrief sollte verschlossen sein, würde ich ihn IMMER öffnen. Da stehen Sachen über mich drin... das geht mich was an. Allerdings habe ich es seit Jahren nicht mehr erlebt dass der Umschlag verschlossen war.

Den ausführlichen Arztbericht lasse ich mir dann auch immer vom betreffenden Arzt kopieren.
Mittlerweile habe ich (leider) schon einen ganzen Ordner voll.
Lass dich also nicht abwimmeln. Dir stehen die Berichte zu, wenn auch nur in Kopie. Es kann sein dass du die Kopien bezahlen musst - Ich muss es nie.
Da hast Du ganz schön Glück mit Deinen Ärzten, denn man hört und liest auch viel gegenteiliges.

Grüße an alle

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Re: Patientenakten gleich mit EM-Rentenantrag abgeben?

Ungelesener Beitrag von Lilafee » Fr 15. Mär 2013, 16:40

hasenstall hat geschrieben:

Bei mir war das so, dass mein Hausarzt mir keine Abschlussberichte von Kliniken zeigen wollte, weil ich ja nicht richtig Krank bin, wortwörtlich gesagt. :Verwirrt:

Ich habe eine chronifizierte Ptbs, ausgelöst durch Falschbehandlung wärend eines Klinikaufenthaltes.
Na ja, wenn ich was körperliches hätte, dann ja, wär ja was anderes, z.B. Krebs. :confused:
Mir wollte meine "Hausärztin" (sie ist nur insofern meine Hausärztin, dass sie die KH-Einweisung geschrieben hat) neulich auch nicht meinen Entlassungsbericht geben. Bei psychischen Erkrankungen dürfe sie das nicht.

Haha :Veraergert: .

Jetzt habe ich erstmal die entsprechenden Paragraphen rausgesucht, um ihr zu zeigen was für einen Blödsinn sie da redet.
Aber vorher habe ich mir überlegt, erstmal ihr Budget zu strapazieren und mir ein schönes Rezept für meine Medis zu holen. Mein Psychiater verschreibt ja schließlich nicht auf Zuruf.... und wenn ich ihm nichts Schriftliches geben kann..... :teufel:

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Re: Patientenakten gleich mit EM-Rentenantrag abgeben?

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Fr 15. Mär 2013, 16:56

Hallo j_silver, :smile:

zunächst mal auch von mir ein Herzliches WILLKOMMEN bei uns im K-O-R :umarm: :ic_up:
Das führt mich zu der Frage, ob es besser ist, gleich selbst zu den behandelnden Ärzten zu gehen und die notwendigen Patientenunterlagen als Kopien zu besorgen, um sie gleich mit dem EM-Rentenantrag abzuschicken – zumindest verstehe ich das dort Geschriebene so.
wenn es den "goldenen Königsweg" in die EM-Rente gäbe, dann wäre dieses Forum wohl niemals entstanden, so gibt es im Internet natürlich auch sehr viele Informationen, wo das Alles als "sehr einfach und leicht beschrieben wird"...

Das ist (meist) die Theorie, von Menschen /Anwälten, die damit eher nur theoretische Erfahrungen haben und versuchen die gesetzlichen Grundlagen verständlich rüberzubringen, die Realität für den Antragsteller sieht oft genug ganz anders aus.
Natürlich gibt es sicher auch viele Antragsteller auf EM-Rente, bei denen das so "planmäßig" gelaufen ist und die dann ohne weitere Schwierigkeiten auch die zustehende/notwendige EM-Rente bekommen haben.

Solche EM-Rentner suchen vermutlich keine Hilfe zu dieser Thematik im Internet und entsprechenden Foren, die stellen ihren Antrag, bekommen relativ zügig ihren Bescheid und sind (zu Recht) überzeugt das läuft immer so "reibungslos", wer da Probleme mit der DRV hat, "wird wohl einfach (noch) nicht krank genug sein" ... :Verwirrt: :Hilfe:

Diese Ansicht ist durchaus auch verbreitet, dass man das eigentlich Normale (Krank/Erwerbsgemindert/Antrag stellen/ Rente bewilligt bekommen) eben auch für das allgemein Übliche ansieht und nicht nachvollziehen kann, dass es auch (trotz Krankheit) deutlich schwieriger werden kann, zu seinem Recht (EM-Rente) zu kommen. :Verwirrt: :Hilfe:
Vielleicht könntet Ihr mir etwas dazu sagen, ob so ein Unterfangen sinnvoll ist oder eher nicht.
Persönlich kann ich mir nicht vorstellen, dass es besonders sinnvoll ist, sich bereits sein ganzes (noch gesundes) Berufsleben lang schon auf den Tag X vorzubereiten, der da mal kommen könnte, damit man dann ALLES beisammen hat, für einen Antrag auf EM-Rente, oder wann soll man denn mit dieser "Sammlung anfangen". :Gruebeln:

Bis vor knapp 8 Jahren (Anfang 50) habe ich mir darum noch nie ernsthafte Gedanken gemacht, überhaupt mal in diese Situation zu kommen, da habe ich noch nicht mal gewußt, was passiert wenn ich mal länger als 6 Wochen AU sein würde und die Lohnfortzahlung beim AG endet, ich war vorher nie so lange krank ... :Ohnmacht:

Für die Anforderung der ganzen ärztlichen Unterlagen bekommt ja die DRV bei der Antragstellung (generell) eine sehr umfassende Schweigepflicht-Entbindung, die Probleme entstehen eher dadurch, dass sie diese Anforderungen oft einfach nicht vornimmt und/oder die Entscheidung zur EM-Rente nur von eigenen schon vorliegenden Unterlagen (Reha-Berichte /DRV-Gutachten) abhängig macht. :ic_down:

Da ist es auch leider oft egal wie alt diese Unterlagen (bei der DRV) schon sind und wie es um den aktuellen Gesundheitszustand des Antragstellers bestellt ist, wird gar nicht erst überprüft, obwohl die DRV dazu nach § 20 SGB X gesetzlich verpflichtet ist und zwar unabhängig davon, ob der Antragsteller schon die halbe /ganze Kranken-Akte mitgeschickt hat.

http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbx/20.html

Dort wird andererseits ganz sicher nicht ohne weitere Prüfungen nur nach den (beim Antrag) mitgeschickten Berichten /Befunden die EM-Rente bewilligt, auch den SB der DRV ist da durchaus bewußt, dass die Antragsteller (logischerweise) vorwiegend nur was mitschicken, was den Antrag unterstützen würde, die letzte Prüfung und Bewilligung obliegt aber der DRV und so wird man im Regelfall mindestens noch zu einem DRV-Gutachter geschickt.

Der sieht das trotz vorliegender Krankenakte (des Antragstellers) meist ganz Anders als die behandelnden Ärzte und Kliniken das bisher bewertet haben, die Entscheidungshoheit liegt bei der DRV, denn die sollen ja die Rente dann auch zahlen und nicht die eigenen Ärzte oder Kliniken in denen man mal gewesen ist.

An diesem Punkt treffen dann oft die Interessen des Antragstellers (unterstützt durch die Befunde seiner behandelnden Ärzte), auf die Abwehrhaltung der DRV eine EM-Rente auch wirklich (zeitweise /dauerhaft) zahlen zu müssen, da geht es NUR NOCH UM GELD, nicht mehr um deine Gesundheit und dann helfen viele (allgemein verwendbare) Ratschläge im Netz da auch nicht mehr weiter ... :Ohnmacht: :Ohnmacht: :Ohnmacht:

Zu den Ärzten kann ich mich nur den Vorschreibern anschließen, wir (mein Dopa und ich) haben sehr gute Ärzte (schon seit Jahren), da bekommen wir auch alle Kopien von Berichten /Befunden problemlos, inzwischen haben wir auch viele Gesundheits-Unterlagen schon zu Hause in einer "privaten Krankenakte" gesammelt.

Meinen Antrag auf EM-Rente habe ich 2009 gestellt, nach einem Gutachten bei der AfA wurde ich dazu aufgefordert, denn die AfA sah mich als nicht mehr vermittelbar an, aus rein gesundheitlichen Gründen, dieses Gutachten habe ich auch mitgeschickt (zusammen mit einem ähnlichen vom MDK meiner KK) mit dem Antrag, bei meinen Ärzten wurde damals NICHTS angefordert, nach 2 DRV-GA wurde die EM-Rente abgelehnt.
Es gab bei der DRV einen relativ frischen Reha-Bericht (zum Antragszeitpunkt ca. 1 Jahr alt), der mir eine "ausreichende Leistungsfähigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt" bescheinigte, wozu soll man da erst meine Ärzte befragen, was aktuell mit mir los ist ... :confused: :Gruebeln: :Ohnmacht: :Ohnmacht: :Ohnmacht:

Also einige aktuelle Sachen würde ich in deinem Falle schon mit einreichen, wenn du "Glück" hast, dann bemerkt dort bei der Bearbeitung auch jemand, dass es dir schlechter geht als vor 10 Jahren wo man deinen ersten Antrag abgelehhnt hat.
Auf den Gang zum Sozialgericht solltest du bei Notwendigkeit nicht noch einmal verzichten.

Bei meinem Dopa hat es auch erst im 2. Anlauf geklappt, allerdings lag nicht so viel Zeit dazwischen wie bei dir, er ging nach (erzwungener) Rücknahme der Klage erneut in die Klinik (deren Berichte bis dahin auch vom Gericht ignoriert wurden) und danach haben wir direkt einen neuen Antrag auf EM-Rente gestellt.

Es wurde erneut versucht seitens der DRV zu taktieren, aber nach knapp 9 Monaten "Bearbeitung" bekam er dann den Bescheid über eine volle EM-Rente, ohne Befristung bis zur Altersrente, schon merkwürdig, wenn man bedenkt, dass er kaum ein Jahr zuvor noch Vollzeit Erwerbsfähig gewesen sein soll (mit den gleichen Erkrankungen und Gesundheitsproblemen). :confused: :Gruebeln:

Sein Weg in die EM-Rente dauerte insgesamt fast 5 Jahre, bei mir waren es knapp 4, ich hatte bei Gericht (letztes Jahr) die "besseren" objektiveren Gutachter und so mußte die DRV dann einen Vergleich anbieten, letztlich hat die "eigene Krankenakte" uns beiden dabei kaum weitergeholfen, dann hätten diese Entscheidungen viel früher fallen müssen.

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: Patientenakten gleich mit EM-Rentenantrag abgeben?

Ungelesener Beitrag von Anna61 » Fr 15. Mär 2013, 17:09

Doppeloma hat geschrieben:Persönlich kann ich mir nicht vorstellen, dass es besonders sinnvoll ist, sich bereits sein ganzes (noch gesundes) Berufsleben lang schon auf den Tag X vorzubereiten, der da mal kommen könnte, damit man dann ALLES beisammen hat, für einen Antrag auf EM-Rente, oder wann soll man denn mit dieser "Sammlung anfangen". :Gruebeln:
da gebe ich dir selbstverständlich recht! Wahrscheinlich habe ich mich auch missverständlich ausgedrückt.
Angefangen Berichte zu "sammeln" habe ich auch erst vor 5 Jahren als ich ernsthaft erkrankt bin.

LG Anna
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Re: Patientenakten gleich mit EM-Rentenantrag abgeben?

Ungelesener Beitrag von k@lle » Fr 15. Mär 2013, 18:10

schau mal in unsere Datenbank..sehr ausführlich erklärt...+ Musterbrief

viewtopic.php?f=3&t=600

es ist auf jeden Fall besser man hat seine Unterlagen zusammen...spätestens beim Ga ist es sinnvoll abzugleichen ob er alle hat...(...erst beim 3 Ga bekam ich dann mit ,dass da zufällig das eine oder andere Ga (für mich positiv)gar nicht in der Akte von der DRV war)

Off Topic :hab´s dir ja schon mal gepostet,mein Bekannter hat zur Zeit anscheinend ähnliche Prob.wie du
also schmerzen im Bezug auf die Prothese ist u.a.in einer Uni-Klinik wegen seiner Sache.hat da schon Jahrelang mit zu Kämpfen.
ist sogar möglich ,dass ihr euch da mal austauschen könnt...
sollten allerdings über pn zu diesem Thema weiter schreiben
Geduld bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen.
Verständnis bedeutet nicht, alles zu billigen

(DalaiLama )

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Re: Patientenakten gleich mit EM-Rentenantrag abgeben?

Ungelesener Beitrag von j_silver » Sa 16. Mär 2013, 22:45

danke nochmal für die sehr informativen und ausführlichen Antworten

ich sehe schon, ich werde wohl den "normalen" Weg gehen und aufpassen, dass auch alle Akten von den behandelnden Ärzten wirklich bei der RV bzw. dem GA vorliegen

im Übrigen habe unter der Rubrik "Dein Fall" mal meine Geschichte in groben Zügen aufgeschrieben

Ich wünsche allen ein schönes WE.

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