17 Seiten Fragebogen von Rehaklinik geschickt bekommen

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
sicko
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17 Seiten Fragebogen von Rehaklinik geschickt bekommen

Ungelesener Beitrag von sicko » Mi 11. Jul 2012, 09:02

Vor meiner Reha (gegen Ende des KG) habe ich von der Klinik ein Fragenbogen-Heft (17 Seiten) zum Ankreuzen und einen Hinweis zur Datenverarbeitung bekommen, in dem u.a. steht dass meine Daten an Dritte übermittelt werden können und den ich unterschreiben soll. Soll ich bei letzterem schreiben, das möchte ich jeweils nur mit meiner Zustimmung?

Im Fragebogen fragen Sie z.B.:

Wie würden Sie Ihren Gesundheitszustand beschreiben?

Wie stark machen Sie Sorgen wegen Ihrer Krankheit Sorgen um Ihre Familie und Freunde (Belastung für sie, keine Zeit mehr für sie,...)?

Konnten Sie sich Schuhe zubinden und Staub saugen? Eine Tageswanderung machen?

Wie gut sind Sie über Ihre Krankheit informiert?

Und: Partner, Haushalt, Fähigkeit Haushalt führen.Wie man sich emotional fühlt, wie zufrieden man mit seiner finanziellen Situation ist (Ha ha). Situation am Arbeitsplatz. Erwartungen an Reha.

Besonders perfide finde ich: Wenn Sie an die Zukunft denken: Glauben Sie, Sie werden in einem Jahr noch berufstätig sein?

Auf mich wirkt das wie Fangfragen, die sie mir dort dann widerlegen wollen. Das alles rauszufinden, wäre doch eigentlich deren Job während der Reha, oder?

Wie seid Ihr mit solchen Fragebögen umgegangen? Wenn man ihn verweigert, gilt man wohl von Beginn an als Querulant, der nicht mitarbeitet. Aber ich befürchte, dass mir Antworten später negativ ausgelegt werden.

Und darf die Klinik den dann der DRV geben? Davon steht da nämlich nix. Gabs dafür den Datenschutzzettel?

Vrori
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Re: 17 Seiten Fragebogen von Rehaklinik geschickt bekommen

Ungelesener Beitrag von Vrori » Mi 11. Jul 2012, 09:35

Hallo,

diesen Fragebogen habe ich bei der 1. REHA auch bekommen...da ich zu der zeit noch meinte, dass ich nach einer REHA auf jeden Fall weiterarbeite, habe ich auch alle Fragen beantwortet.

Beim der 2. REHA bekam ich den Fragebogen nicht, obwohl die REHA in der gleichen Klinik stattfand.

Heute würde ich solche Fragen nicht mehr beantworten..was geht die Sekretärin in der Klinik mein Gesundheitszustand und meine familiäre Situation an? nichts,...gar nichts..
oder auch wie zufrieden man mit seiner finanziellen Situtation ist...das können die Ärzte oder Therapeuten erfragen, wenn sie wollen...
aber...die trauen sich nicht, die Fragen zu stellen..weil sie dann womöglich mehr Antworten bekommen, wie ihnen lieb ist..und um jeder Konfrontation aus dem Weg zu gehen, machen sie das halt schriftlich und hoffen, dass alle Reha-Teilnehmer vorher diese Fragen beantworten..
aus heutiger Sicht würde ich das nicht mehr machen...
sollen sie mcih direkt fragen, wenn ich dort bin und dann müssen sie auch mit meiner Antwort leben..

Außerdem, wenn du den Fragebogen ausfüllst, würde ich dazu schreiben, dass der Bogen nur für den Klinikarzt ist, und auch nur von ihm der Briefumschlag geöffnet werden darf...und du widersprichst jeglicher Datenweitergabe...

ist die Klinik zufällig in Bad Py...?

LG
Vrori
LG
Vrori

ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

sicko
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Re: 17 Seiten Fragebogen von Rehaklinik geschickt bekommen

Ungelesener Beitrag von sicko » Mi 11. Jul 2012, 10:25

Nee, ist ne andere.

Dachte, das machen alle Kliniken, aber stimmt offenbar nicht.

Nixe
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Re: 17 Seiten Fragebogen von Rehaklinik geschickt bekommen

Ungelesener Beitrag von Nixe » Mi 11. Jul 2012, 12:20

Hi,

ich hatte so einen Fragekatalog auch einmal von ner Rehaklinik bekommen und nicht ausgefüllt und diese Klinik dann abgelehnt.

Meine Erfahrung: ALLES was man in einer DRV-Klink angibt erscheint im Abschlussbericht. NICHTS wird unter Schweigepflicht gestellt. KEINERLEI Datenschutz gegenüber der DRV.
Und all das ist rechtens da zum Aushebeln der Patientenschutzgesetze perfide Verordnungen gibt.

Dieser Fragekatalog wird gewissenlos ausgeschlachtet für den Entlassbericht, es werden hahnebüchene Interpretationen niedergeschrieben da alles Fangfragen sind. Der "Arzt" dort braucht sich mit Dir ja gar nicht mehr persönlich zu befassen um seine "Gesundschreibquote" zu erfüllen - er muss lediglich abschreiben und frei intrpretieren.
In den wenigen Arztkontakten während ner Reha ist gar nicht die Zeit für umfassende Beschäftigung mit dem Patienten - das was wirklich wichtig ist kann nicht bearbeitet werden! Daher müssen die sich solche Mittel ausdenken um geballte Infos zu erhalten. Schlimm fand ich, dass ich einige Fragen gar nicht mit Kreuzchen beantworten könnte weils zu ungenau wäre.
Es gibt Fragen die stellt man sich gar nicht, darüber denkt man nicht nach - dazu hats keine stimmige Antwort.

Ich hab meine Weigerung dann in nem Anschreiben begründet dass ich solch intime Fragen nur beantworte wenn ich ein Vertrauensverhältnis zum Fragenden habe und meine persönlichsten Angaben nicht ins Blaue an völlig Fremde schicken werde.
Ein Vertrauensverhältnis zu einer Klinik, die solche indiskreten Psycho-Fragebögen im Vorfeld verlangt, werde ich sicherlich nicht aufbauen können!

Auf Klinikbewertungen.de warnte ich dann explizit vor dem Fragekatalog und es kamen Kommentare von Betroffenen die meine Befürchtungen bestätigten. Genauso ging man dort vor!

Da ich als Traumapatient sowieso extrem mistrauisch bin passte diese Reaktion ja sogar noch zu meinem Krankheitsbild. (PTBS´ler sind mißtrauisch).

Ich habe dann eine Wunschklinik, die nicht DRV-Vasall ist, erkämpft und die Fragebögen von dort waren krankheitsbildspezifisch - also legitim empfunden. Der Bericht war im Anschluss nicht fehlefrei aber objektiv.

Mein Rat: Nicht ausfüllen und dies dementsprechend begründen.

LG

sicko
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Re: 17 Seiten Fragebogen von Rehaklinik geschickt bekommen

Ungelesener Beitrag von sicko » Mi 11. Jul 2012, 13:03

Nixe hat geschrieben:
Dieser Fragekatalog wird gewissenlos ausgeschlachtet für den Entlassbericht, es werden hahnebüchene Interpretationen niedergeschrieben da alles Fangfragen sind.
Genau das hab ich befürchtet. Die Klinik möchte ich deswegen aber nicht ablehnen, nur den Bogen. Stellt sich die Frage, welche Konsequenzen man dann vom Ablehnen des Fragebogens zu ertragen hat, ob man dann von vorneherein skeptischer und weniger wohlwollend behandelt wird.

Nixe
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Re: 17 Seiten Fragebogen von Rehaklinik geschickt bekommen

Ungelesener Beitrag von Nixe » Mi 11. Jul 2012, 13:28

Wenn der Behandler dort nicht absolut gewissenlos ist sollte es Dir nicht schaden.
Im Gegenteil - jeder gesunde Mensch muss verstehen dann man nur offen ist wenn man vertrauen kann.

Es sollte dem Behandler ein Ansporn sein das Vertrauen zu erarbeiten.

Schreib einfach hin, dass es Dir einfach nicht möglich ist ohne den Gegenüber zu kennen - Du aber hoffst Dich während des Aufenthaltes dort öffnen zu können - die Bereitschaft bestünde generell.

LG

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Re: 17 Seiten Fragebogen von Rehaklinik geschickt bekommen

Ungelesener Beitrag von sicko » Mi 11. Jul 2012, 18:20

Habe gerade gesehen, dass die Klinik noch einen zweiten Bogen mitgeschickt hat, einen "Anamnesebogen".

Die Fragen darin sind überwiegend sachlicher - nach Vorkrankheiten, Ernährung, Metall im Körper, Schmerzen, behandelnden Ärzten, Medikamenten und - na gut - am Ende auch wieder ein paar Fragen, ob man seine Arbeit wohl fortsetzen kann, Belastungen bei der Arbeit.

Vielleicht fülle ich als Zeichen des guten Willens einfach die rein sachlichen Fragen dieses Bogens aus und den anderen nicht.Oder?

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Re: 17 Seiten Fragebogen von Rehaklinik geschickt bekommen

Ungelesener Beitrag von Nixe » Mi 11. Jul 2012, 19:13

Klar - da gibts ja keine Bedenken gegen!
Prognostische Fragen beantworte ich generell nur mit Fragezeichen. Meist merken die das beim Überfliegen gar nicht.

LG

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Re: 17 Seiten Fragebogen von Rehaklinik geschickt bekommen

Ungelesener Beitrag von Fatbob » Mi 11. Jul 2012, 19:34

Ich habe sowas immer sehr kreativ ausgefüllt..
Gerne auch mal was reingemalt.(nur Strichmänchen)
Einmal war ich gezwungen alles digital auszufüllen (nur o und 1), sollte aber von 1-4 was ankreuzen:-)
Hat mich extrem gewundert, war einmal dabei als ein Reha-Arzt das Teil gelesen hat, der hat sich nichts
anmerken lassen, und ein paar Fragen dann eben "manuell" gestellt
Ich bin krank, basta. wenns mir nich gut geht mach ich das so wie ich denke.
lg
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Re: 17 Seiten Fragebogen von Rehaklinik geschickt bekommen

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Do 12. Jul 2012, 03:33

Hallo Sicko, :smile:
Wie seid Ihr mit solchen Fragebögen umgegangen? Wenn man ihn verweigert, gilt man wohl von Beginn an als Querulant, der nicht mitarbeitet. Aber ich befürchte, dass mir Antworten später negativ ausgelegt werden.
solche umfangreichen Fragebögen (vor einer Reha) kenne ich bisher nicht, werde ich wohl auch nicht mehr kennenlernen ... :glotzen:

Was steht denn so dazu drauf, ob das freiwillig ist und für welchen Zweck man das ausfüllen soll, zum Kennenlernen haben die ja eigentlich dann einige Wochen Zeit, wenn sie das denn wirklich wollen, ODER... :confused: :Gruebeln:

Wenn nicht drauf steht, dass man das ausfüllen MUSS und auf welcher Rechtsgrundlage das so ist, würde ich da gar nichts ausfüllen und einer Verbreitung dieser Sachen würde ich schon gar nicht zustimmen.
Ich bekam nur so eine Art Anamnesebogen, das war soweit OK, aber auch da fülle ich nur aus was ICH für notwendig halte.

Später, einige Zeit nach der Reha kamen auch mal Fragebögen "Wie zufrieden waren Sie mit Ihrer Reha-Maßnahme", Routine-Befragung zur Qualitätsprüfung, schön, dass die soviel Papier über haben für solchen Unsinn, sollten sie lieber unsere EM-Renten-Bescheide drauf ausdrucken...

Irgendwann bekommen wir nur noch ein Fragen-Paket und DAS war dann die Reha-Maßnahme...vielleicht dürfen wir ja dann auch die Berichte selber schreiben... :confused: :Gruebeln: :teufel:

Die scheinen im Moment wirklich NIX Besseres zu tun zu haben, als sich irgendwelche "Selbsteinschätzungs- und wie sehen Sie ihre Zukunft" - Fragebögen auszudenken...wahrscheinlich sollen wir alle zu Hellsehern werden...

Ich würde das nicht ausfüllen, lieber ein paar einschlägige Befunde zum aktuellen Gesundheits-Zustand mitnehmen, mir hat man nach 2 Wochen bei der Chef-Visite mit Bedauern mitgeteilt, dass man ja so GAR NICHTS von mir wisse, es würden der Reha-Klinik ja gar keine Befunde vorliegen...

Na, wenigstens wußten sie später im Bericht genau was ich alles NICHT habe...vor allem keinerlei Motivation... :Verwirrt: :Hilfe:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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