Hallo liebe Forumsmitglieder,

....ich lebe noch , hatte aber eine ziemlich schlechte Zeit. Deshalb war bei mir nicht viel los und konnte mich zu nichts aufraffen.
Viel getan hat sich nicht, ausser, daß ich z. Z. damit beschäftigt bin, Ansprüche aus meiner privaten BU-Versicherung zu bekommen. Ich habe mich immer noch nicht getraut, meinen fertigen EM-Rentenantrag auf den Weg zu schicken. Aber nun muss ich langsam mal in die Pötte kommen. Ich kann mich immer noch nicht so richtig damit abfinden, daß es ist, wie es ist.
Ich habe eine Frage, vielleicht weiß´jemand was dazu: Wenn ich nun den Antrag abschicke, muss ich dann meinen Arbeitgeber darüber informieren? Gibt es dazu eine Verpflichtung? Wenn es ein Ergebnis gäbe, dann ist mir klar, daß der AG informiert werden muss....aber auch über die Antragstellung?

Es würde mir sehr weiterhelfen, wenn ich da mit Eurer Hilfe schlauer werden würde und sage schon mal herzlichen Dank für's Lesen!

Herzliche Grüße
Anjuna

Hallo Anjuna,

bei mir isses so, dass ich seit September 2010 durchgehend AU bin. Meinen EM-Rentenantrag habe ich im September 2011 gestellt und meinen Arbeitgeber dazu NICHT informiert. Im Verlaufe des Antragsverfahrens habe ich jedoch ein Formblatt erhalten, das der AG ausfüllen musste. So hat er es dann indirekt trotzdem erfahren. Aber eine Meldepflicht Deinerseits gibt es, so weit ich weiß, nicht.

Hallo Anjuna,
wenn man sich nicht mehr für arbeitsfähig fühlt, sollte man den dann notwendigen Schritt tun
und einen Rentenantrag auf EM stellen. Doch Achtung: Als Anspruchsvoraussetzung muss der
Antragsteller in den letzten 5 Jharen vor dem Eintritt des Versicherungsfalles mind. 3 Jahre lang
Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung geleistet haben. Das bedeutet, dass man bei zu langem
Warten seinen EM-Rentenanspruch verlieren kann. Ein Hartz IV Empfänger z.B. wird ab 2.1.2013
dauerhaft keine EM-Rente mehr erhalten können, weil bei Hartz IV seit 1.1.2011 keine Pflichtbeiträge
mehr abgeführt werden und er deshalb die Anspruchsvoraussetzung nicht mehr erfüllen kann.
Also rechtzeitig Rentenantrag stellen.
Gruß

Hallo blaulicht,

danke für Deine Information! Darf ich noch was fragen: hast Du denn die Rente durch und kam das Formblatt kurz vor der Gewährung oder irgendwann mittendrin? Und welche Infos wurden denn da abgefragt? Ich hoffe, Du hälst mich nicht für zu neugierig.

Hallo Diogenes: ich habe ein Arbeitsverhältnis und arbeite bereits 35 Jahre, davon 25 am Stück. Deshalb gibt es da kein Problem, allerdings weiss ich, daß es Zeit wird, bin seit Ende Oktober 2011 AU und beziehe Krankengeld.

Liebe Grüße
Anjuna

Hallo Diogenes,

wenn man sich nicht mehr für arbeitsfähig fühlt, sollte man den dann notwendigen Schritt tun
und einen Rentenantrag auf EM stellen.

Wenn es NUR auf das eigene "Gefühl" dabei ankäme, würde wohl halb (ODER GANZ ) Deutschland SOFORT EM-Rente beantragen...

Doch Achtung: Als Anspruchsvoraussetzung muss der
Antragsteller in den letzten 5 Jharen vor dem Eintritt des Versicherungsfalles mind. 3 Jahre lang
Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung geleistet haben. Das bedeutet, dass man bei zu langem
Warten seinen EM-Rentenanspruch verlieren kann.

Diese grundsätzlichen Anforderungen sind uns hier schon bekannt, VIEL wichtiger ist, dass man erst mal KRANK genug sein MUSS, damit sich die DRV überhaupt mit dem Antrag beschäftigt.
UND RICHTIG, der Zeitpunkt der Erfüllung der versicherungs-rechtlichen Voraussetzungen ist DANN abhängig von der Feststellung WANN GENAU der Leistungsfall (die Erwerbsminderung) tatsächlich eingetreten ist...

Ein Hartz IV Empfänger z.B. wird ab 2.1.2013
dauerhaft keine EM-Rente mehr erhalten können, weil bei Hartz IV seit 1.1.2011 keine Pflichtbeiträge
mehr abgeführt werden und er deshalb die Anspruchsvoraussetzung nicht mehr erfüllen kann.
Also rechtzeitig Rentenantrag stellen.

Diese Behauptung ist eindeutig FALSCH und ich möchte dich daher bitten damit HIER niemanden zu verunsichern, mal abgesehen DAVON, dass dein Vortrag/Beitrag mit der Fragestellung in diesem Thema gerade GAR NICHTS zu tun hat.

Der grundsätzliche Rechts-Anspruch auf eine EM-Rente bleibt AUCH (OHNE den Beitrag vom JC, seit 01.01.2011) bei Bezug von Hartz 4 erhalten, ich bekomme SELBER regelmäßig die entsprechenden Bescheinigungen zur Meldung meiner Bezugszeiten vom JobCenter an die Renten-Versicherung.

Mit unbelegten Falschbehauptungen ist HIER NIEMANDEM geholfen, weitere "Informationen" dieser Art, werden daher zukünftig ohne speziellen Kommentar gelöscht.

Nachdenkliche Grüße von der Doppeloma

Hallo Anjuna,

den Ausführungen von @Blaulicht kann ich mich NUR anschließen, es gibt KEINEN Grund dem AG jede Antragstellung (für was auch immer) mitzuteilen, wichtig wird das erst wenn sich daraus Fragen an den AG ergeben und /oder selbstverständlich DANN, wenn eine EM-Rente bewilligt wird.

Ich habe damals meinem AG auch nicht (gesondert) mitgeteilt, dass ich die Gleichstellung mit einem Schwerbehinderten beantragt hatte, auf dem Antrag war ein Feld wo man ankreuzen konnte, ob die AfA dort Erkundigungen einziehen darf, das habe ich erlaubt...

Somit war ja klar, dass die das spätestens DANN auch erfahren werden, erst mit dem Bescheid zur Gleichstellung habe ich dann meine Firma offiziell informiert, "dass sie mich nun nicht mehr SOOO einfach loswerden können"...

Hat man aber bisher auch noch nicht ernsthaft versucht, ich denke mal das wird dann AUCH ganz seriös geregelt, wenn ich mal meinen EM-Renten-Bescheid HABE, zumindest wenn es dann doch auf Dauer ist, ansonsten wird wohl auch mein Arbeitsverhältnis weiterhin RUHEND bestehen bleiben, bis spätestens zur Altersrente.

Liebe Grüße von der Doppeloma

Hallo Anjuna,

zunächst einmal lass Dir sagen, dass eine gesunde Neugier hier im Forum quasi überlebensnotwendig ist.

Nun zu Deinen Fragen: Mein EM-Rentenantrag ist seit Dezember 2011 im Widerspruchsverfahren. Seit ein paar Tagen weiß ich, dass mein Widerspruch Erfolg haben wird, weil ich eine Mitteilung der DRV erhalten habe, in der ich die Wahl hatte, als Rentenbeginn-Datum den ersten oder zweiten Reha-Termin zu wählen. Also weiß ich jetzt, dass ich eine EM-Rente erhalten werde, habe aber noch keinen Bescheid in Händen. Gejubelt wird erst, wenn der große Umschlag im Hause ist.

Den Fragebogen für den Arbeitgeber erhielt ich ca. drei Wochen nach der Antragstellung. Das war das Formblatt R3212 „Angaben zum Beschäftigungsverhältnis beim Antrag auf Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit bzw. bei Bezug einer Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit“. Es enthielt im Wesentlichen folgende Fragen:

Wann hat die Beschäftigung begonnen?
Besteht das Beschäftigungsverhältnis noch?
Welche Auswirkungen hätte die Bewilligung einer EM-Rente auf das bestehende Beschäftigungsverhältnis?
In welcher Berufsstellung haben Sie den Versicherten beschäftigt?
Angaben zum Bruttoarbeitsentgelt

Ich hoffe, ich habe Deine Neugierde etwas befriedigen können. Wenn nicht, einfach noch mal nachfragen.

Hallo liebe Doppeloma ,
danke für Deine Worte, ich bin so was von unsicher im Moment. Ich weiss, daß ich nicht mehr arbeiten kann, aber ich habe solche Angst. Wenn man soviele Jahre immer für sich und die Lieben gut gesorgt hat, dann habe ich jetzt das Gefühl, zu versagen, Angst, abzurutschen. Aber wie ich es drehe und wende, das einzig sichere ist, daß ich nicht mehr kann. Ich habe ja ein wirklich gutes Verhältnis zu meiner Firma gehabt und die Arbeit an sich hat mit meiner Erkrankung nichts zu tun. Deshalb möchte ich ja fair bleiben, allerdings möchte ich von mir aus den AG unterrichten, zu einem Zeitpunkt, den ich festlege. Aber wenn ich Dich richtig verstehe, kündigen kann man mir dann nicht so einfach? Ich habe ja einen GdB von 40% bekommen im ersten Anlauf, jetzt läuft der Widerspruch. Vielleicht sollte ich doch mal die Gleichstellung beantragen.....vorsichtshalber?

Liebes Blaulicht,
großes Dankeschön, daß mir meine neugierigen Fragen beantwortet hast! Also wäre es so, daß ich erstmal den Antrag losschicke und dann mit so einem Fragebogen für den AG recht bald rechnen kann.....wobei man selbst ja schon einen Teil der Fragen beantworten könnte. Na.....ich merke schon, ich muss mich eindeutig langsam mal trauen, den Antrag loszuschicken. Oh je, ist das schwer, wenn man nach so vielen Jahren arbeiten auf einmal vor so einer Situation steht.
Ich glaub', ich bin ein Riesenangsthase. Das ist ja schon peinlich, wo ihr hier alle so tapfer seid.....(ich find grad kein "Schäm-Smilie)

Liebe Grüße an Euch
Anjuna

Hallo Anjuna,

also die Gleichstellung würde ich auf jeden Fall beantragen, denn da hast Du bereits ab Antragseingang bei der AfA den besonderen Kündigungsschutz. Auch gibt es hier im Forum ein Ausfüllmuster, nach dem Du Dich richten kannst. Ist alles gar nicht so schwer, nur drüber gehen muss man halt.

Kann sehr gut nachfühlen, was da grade in Dir vorgeht. Auch ich habe ein recht gutes Verhältnis zu meinem Arbeitgeber. Das hat mir aber dazu verholfen, dass er meine Situation richtig eingeschätzt hat und mir bis heute nicht gekündigt hat. Natürlich isses schwer, sich gedanklich an eine EM-Rente zu gewöhnen. Auch ich hätte mit 45 Jahren weiß Gott andere Pläne in meinem Leben gehabt. Es braucht auch eine gewisse Zeit, sich mit der Sache abzufinden. Und dabei meine ich nicht resignieren sondern akzeptieren .

Was den Fragebogen betrifft, den kannst Du nicht selber ausfüllen, da Stempel und Unterschrift des Arbeitgebers drauf müssen. Ich bin überzeugt, dass Du kein größerer Angsthase bist als wir alle oder die meisten von uns hier. Für mich persönlich kann ich sagen, dass es immer leichter ist, anderen einen Rat zu geben oder anderen Mut zuzusprechen als das ganze dann für sich selber umzusetzen. Aber dafür ist dieses Forum ja (unter anderem) auch da.

Übrigens: Der Schäm-Smilie ist hier. Aber den brauchst Du ja jetzt nicht mehr, ok?!?

Hallo blaulicht,

danke für Deine ermutigenden Worte!!!! Ich bin so down im Moment, daß mein Kopf ganz leer scheint und ich immer so haarscharf am "Aufgeben" vorbeischramme. Mürbe macht mich im Moment ein laufender Antrag auf Leistungen aus meiner privaten BU-Versicherung. Denn wenn die zahlen würden, könnte ich ohne so große Angst den EM-Rentenantrag angehen. Da es aber leider nicht absehbar ist, wie die Sache verlaufen wird, drängt mich die langsam die Zeit, denn ich bekomme ja seit November '11 Krankengeld und das läuft ja nun nicht ewig. Von der EM-Rente alleine, wenn sie denn überhaupt gezahlt würde, könnte ich nicht überleben.....so habe ich also tierische Angst und fühle mich schrecklich. Aber: es kommt, wie es kommt. Ich brauche einfach immer so schrecklich lange für alle Entscheidungen, für wichtige noch länger. Das ist leider auch Teil meiner Erkrankung.
Dann werde ich jetzt mal darangehen, die Gleichstellung zu beantragen. Danke hier für Deine Einschätzung!

Das mit dem akzeptieren muss ich noch üben, ich kann es nicht erzwingen, weiss aber, daß es nur so geht.

Wenn es was Neues gibt, melde ich mich wieder. Alles Gute für Dich und vielen Dank nochmal!

Viele Grüße
Anjuna