Hallo ans Forum,

irgendwie schäme ich mich ja dafür aber trotzdem macht mich folgende Sache total fertig.
Ich habe das Gefühl als ob mein Rechtsanwalt mich übern Tisch zieht und habe keine Ahnung wie ich jetzt weiter verfahren kann.

Ich habe es leider mal versäumt eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen und bin, da ich nie viel Geld verdient habe, auf einen Beratungsschein angewiesen.

Aufgrund dessen das ich von der Firma nicht die einzige war die Probleme hatte bin ich zu dem Anwalt gegangen bei dem meine Kollegin auch ist.
Als ich den ersten Beratungsschein hatte, meinte er es sei ja recht viel und ich solle ihm mal eben 100€ zahlen damit seine Kosten gedeckt sind. Eigentlich hätte ich aber nur10€ zahlen. So dumm wie man denn so manchmal ist, habe ich ihm das Geld bezahlt. Dafür habe ich nur eine Quittung erhalten aber keine Rechnung.
Zuerst hat er sich um meine Belangen gut gekümmert bis dieses aber dann irgend wann doch nachgelassen hat.

Dann kam noch etwas dazu so das ich noch einen Beratungsschein brauchte. Im Gericht wurde mir dann gesagt das sich die eine Sache ja schon erledigt hat. Da war ich sprachlos und konnte es kaum glauben. Die Dame war dann so nett und hat meine Akte geholt und tatsächlich der Anwalt hatte den ersten Schein bereits abgerechnet und dem Gericht Schreiben vorgelegt die ich nie gesehen habe. Da war mir klar warum er sich nur noch sehr schleppent um meine Belangen gekümmert hat.
Habe dann beim Anwalt angerufen und gefragt was das denn solle. Er hatte mir das dann so erklärt das ich mal wieder zu gutgläubig war und ihm den nächsten Schein gab.

NAch dem Telefonat kümmerte er sich dann auch erstmal wieder, allerdings nicht gerade lange.
Habe mir dann einen Termin geben lassen weil ich gedacht habe das er dann mal wieder was macht.
Als ich dann die 10€ zahlen wollte für den Beratungsschein meinte er ja dann geben sie mir 200€ als ich dann sagte das die mir beim Gericht sagte das mit den 10€ aber doch alles abgedeckt ist, hat er mir dann wieder was erzählt was ich nicht so nach voll ziehen konnte und meinte dann ach dann geben sie mir eben 210€.
Habe dann nur 10€ bezahlt.

Ich habe das Gefühl als ob er meine psychische Labilität total ausnutz. Habe mich beim Gericht erkundigt ob ich den Anwalt wechseln kann aber leider bekomme ich jetzt keinen Beratungsschein wegen den Angelegenheiten mehr. Sprich wechseln könnte ich schon aber den neuen Anwalt müsste ich aus eigener Tasche zahlen was ich mir leider nicht leisten kann.

Hat jemand vielleicht einen Tip was ich noch machen kann?

Gruß
Sani

Hallo Sani,
ich würde den Anwalt wechseln und zwar schnell.
Wie das aber im Falle der PKH läuft, weiß ich auch nicht.
Aber, ich würde den Anwaltswechsel selbst dem Gericht mitteilen, nicht, daß Dir auch noch das passiert, was uns passiert ist.

Hallo Sani,

wie das mit dem PKH geht, weiß ich auch nicht. Vielleicht meldet sich noch ein "Wissender".

Falls nicht kannst du vielleicht hier mal schauen:
http://www.frag-einen-anwalt.de/.
Dort gibt es auch ein kostenloses Forum.

Aber ich denke, dass die Spätschicht schon eine Antwort hat.

Hallo sani,

da ist wohl schon Einiges schiefgelaufen, wenn du einen Beratungsschein hast, dann DARF der Anwalt NICHT mehr als 10 € verlangen, DESWEGEN bekommst du den ja.

Sein restliches Geld bekommt der dann vom Staat, bis diese Sache soweit erledigt ist.
Da hat er dich schon mit den ersten 100 € "gelinkt", denn zusätzliche Vergütungen sind NICHT erlaubt.

Schau mal HIER und beachte besonders den § 8

http://www.gesetze-im-internet.de/berat ... 90980.html

Darum hast du auch KEINE Rechnung bekommen, da hätte er ja draufschreiben MÜSSEN WOFÜR er das Geld haben will.

Auf der Quittung ist ja hoffendlich ein Datum, die Unterschrift und der Stempel der Kanzlei drauf, ODER

Üblicherweise MUSS da auch draufstehen WOFÜR man Geld bezahlt hat, ich habe sogar für die 10 € eine Quittung wo draufsteht, DASS es für Beratung auf Beratungshilfeschein ist.

Bitte wende dich unbedingt an die zuständige Anwaltskammer, da sollte man dir HELFEN können, denn die Anwälte (die auf Beratungsschein /PKH arbeiten dürfen!) MÜSSEN dort gemeldet sein.

PKH kommt erst bei einem Gerichtsverfahren zum Tragen, da läuft das dann wieder ein wenig anders, man KANN die SELBER bei Gericht beantragen ODER vom Anwalt beantragen lassen, macht der Anwalt das direkt, hat er natürlich auch im Vorfeld schon Arbeit/Kosten damit .

In diesem Fall darf er einen kleinen "Vorschuß" verlangen, der aber bei Bewilligung der PKH dann zurückgezahlt werden MUSS.

Bei meiner EM-Renten-Klage hat mein Anwalt darauf verzichtet, der hat für mich schon den GANZEN Widerspruch (gegen die DRV) gemacht (FÜR diese 10 € ) und macht JETZT auch meine Klage am Gericht.

Ich habe IMMER ALLEN Schriftverkehr in Kopie bekommen, so weiß ich IMMER was da gerade läuft.

Gegen das JobCenter hätte ich ihn gerne AUCH dazu genommen.
Bis zur Ablehnung des Widerspruches habe ich DAS ALLEINE gemacht, auch die KLage habe ich schon alleine eingereicht, leider wird das alles immer komplizierter und so wollte ich mir da doch vom Profi helfen lassen.

Für diesen Bereich ist es wohl etwas schwieriger, die PKH zu bekommen, darum wollte er für die "Vorarbeiten" dann 100 € Vorschuß von mir haben. Dafür bekam ich aber auch eine schriftliche "Kosten-Note" der Kanzlei, mit der Zusicherung, dass der Betrag erstattet wird wenn die PKH durch ist.

Soweit scheint mir DAS in Ordnung zu sein, auch wenn es mir SEHR schwer gefallen ist dieses Geld aufzubringen, es ist für mich nachvollziehbar, auch mein Anwalt möchte natürlich NICHT ganz umsonst arbeiten und der JobCenter Kram ist tatsächlich SEHR kompliziert geworden.

Nun hat er mich DAMIT leider "sitzen lassen", weil es ihm doch auch ZUVIEL ist, aber meine Renten-Sache zieht er trotzdem weiter mit mir durch, da hat er schon mit darauf gedrängt, dass es NEUE Gutachten vom Gericht geben MUSS, beim ersten Gutachter war ich ja nun letzte Woche...

Wegen dem JobCenter werde ich nun erst mal selber weitermachen und habe bei Gericht um eine "Auszeit bis Ende Januar" gebeten, weil ich nun auch die PKH erst SELBER beantragen WERDE, damit ich mir einen neuen Anwalt suchen kann.

Von dem "Vorschuß" hat er mir aber gut die Hälfte zurück überwiesen, trotzdem habe ich JETZT nicht mehr die Mittel das bei einem Anderen nochmal zu bezahlen, darum reiche ich den Antrag auf PKH jetzt selber ein.

Wenn ich dann die PKH-Bewilligung HABE, dann kann ich mir einen Anwalt suchen, der da "auf Staatskosten" für mich (GEGEN das JobCenter) arbeiten möchte und der MUSS dann NUR noch dem Gericht mitteilen, dass er mir in dem Verfahren "zugeordnet werden soll", DAFÜR brauche ICH dann GAR NIX mehr bezahlen.

Soweit habe ich das jetzt erst mal selber direkt mit dem Gericht geklärt aber das ist, wie geschrieben der Werdegang wenn es bereits eine KLAGE am Gericht gibt.

Ein Anwalt, der dann VON MIR Geld verlangen würde, käme gar nicht erst in Frage, denn das ist nicht erlaubt, der bekommt ja dann sein Geld direkt über die PKH, NUR DAFÜR ist die ja dann da, zumindest am Sozialgericht ist ja das Verfahren für den privaten Kläger ansonsten KOSTENFREI !!!

Wenn du für diese (aktuelle) konkrete Sache noch KEINEN Beratungsschein bekommen hast, dann MUSST du (bei Bedürftigkeit) einen bekommen, wegen der anderen Sache mit dem Anwalt und dem Geld solltest du dich unbedingt an die Anwaltskammer wenden.

Auch den Beratungsschein KANN dir der Anwalt deiner Wahl SELBER besorgen, wenn er das denn WILL, du MUSST nur IMMER sofort darauf aufmerksam machen, dass du KEINEN Anwalt selber bezahlen KANNST, Geld DARF (in diesem Falle /Beratungshilfe) VORHER GAR NICHT von dir verlangt werden.

NUR diese 10 € darf ein Anwalt dann nehmen, aber auch darauf KANN er verzichten.

Ich hatte damals sogar meine ganze Scheidung kostenfrei, da kannte ich den Anwalt allerdings schon von früher, wahrscheinlich hat er dehalb nicht mal die zulässigen "Beratungskosten" verlangt...

Ich hatte übrigens noch nie eine Rechtsschutzversicherung, im Sozialrecht greifen die oft auch erst bei einer Klage, beim Mietrecht bin ich über den Mieterbund geschützt und ansonsten hatte ich mit Gerichten noch NIX zu tun, wo das nötig gewesen wäre.

Liebe Grüße von der Doppeloma

hallo,

ich danke euch für eure Antworten.

Montag war ich noch so optimistisch als ich bei ihm war. Er wollte ja diese Woche noch Klage einreichen wenn ich ihm die Bescheinigung von meinem Arzt bringe was ich Dienstag tat.
Gestern habe ich dann mal nachgefragt ob denn schon was passiert ist weil ich noch keine Mail erhalten habe. Die Kanzlei schickt mir immer die Schreiben per PDF als Mail.
Beim ersten Anruf hatte er noch nichts gemachtn sollte mich dann nach ein paar Minuten nochmal melden, das tat ich dann auch da war er aber wohl in einem Gespräch. OK kommt bei einem Anwalt vor. Habe dann gesagt das er mich doch dann bitte mal zurück rufen soll. Nach einigen Minute klingelte das Telefon und seine Schreibkrafte meinte er hätte wohl was dirktiert sie müsse es nur noch tippen. Habe sie dann gefragt ob er dann heute die Klage einreichen würde meinte sie ja.
Heute habe ich aber wieder keine Mail erhalten, so das ich davon ausgehen kann das heute wieder nichts passiert ist. Bin sauer.

Ich werde mich wohl mal an die zuständige Rechtsanwaltskammer wenden und ihm das auch mitteilen, vielleicht kommt er dann mal aus den Puschen.

Als ich beim Gericht meine Akte einsehen durfte habe ich ja gesehen was er bereits abgerechnet hatte. Vom Gericht hatte er auch schon einige hunderte von € bekommen.

Ich kann bald nicht mehr. Erst der Stress mit meinem ehemaligen AG, dann mit meiner KK (hat sich zum Glück erledigt), mit der DRV und jetzt noch dieser Mist.

Ist ja kein wunder das man das alles nicht so leicht weg steckt. Es ist echt zum

Gruß
Sani

Hallo sani,

bin gerade ein wenig verwirrt, um WELCHE Klage in welcher Sache geht es da denn jetzt aktuell...

Es gibt immerhin FRISTEN für sowas und werden die nicht eingehalten dann ist es "ESSIG" mit der Klage, da ist es auch EGAL ob ein Anwalt das versaut /verpennt hat...

Dann kannst du NUR noch den Anwalt wegen so einer Schlamperei auf Schadenersatz verklagen, sowas ist sicher auch kein Spaß, reiche zur Not die Klage einfach noch SELBER rechtzeitig am Gericht ein.

AUCH da KANN man später noch die Begründung nachreichen, sobald die Klage (fristgerecht !!!) läuft ist das kein Problem mehr.

Dort gibt es eine Rechtsantragstelle und die Rechtspfleger helfen dir dabei, man KANN einem Anwalt auch selber jederzeit das Mandat wieder entziehen, wenn er sich als unfähig /unzuverlässig erweist.

Was du da schilderst zu der ersten Angelegenheit (die angeblich als erledigt abgerechnet wurde ???) kann ich GAR NICHT nachvollziehen, WORUM ging es da konkret.
Hast du dir (bei der Akteneinsicht am Gericht) Kopien von den Unterlagen machen lassen, die er dir vorenthalten hat.

Meine Güte ist das ein Chaos, da kann ich mir gut vorstellen, wie schlecht es dir damit geht, trotzdem MUSST DU JETZT auf die Fristen aufpassen, dem würde ich KEINEN Meter weit mehr (ver-)trauen...

Liebe Grüße von der Doppeloma

hallo Doppeloma,

mir wurde von meinem Arzt geraten das ich meinen Arbeitsplatz kündigen soll. Grund war der Druck und extrem Mobbing von meinem AG und meiner direkten Kollegin.
Vor der Kündigung habe ich eine Abmahnung erhalten weil ich eine Operation hatte die akut war. Wegen der OP habe ich nur noch massiven Stress gehabt.

Zuerst habe ich mich noch leicht geweigt bis eine meiner Kolleginen auf Grund eines Arbeitsunfalles fristlos entlassen wurde. Ich denke das er das mit mir auch am liebsten gemacht hätte aber ich haben einen GdB von 40% und bin gleichgestellt. Mit einer Kündigung wäre er sicher nicht durch gekommen.

Auf dem 1. Beratungsschein war stand dann das mit der Abmahnung, Kündigung usw.

Mein Anwalt hat dann in meinem Auftrag die fristlose Kündigung geschrieben mit der Bitte das mir meine Papiere, Arbeitszeugniss Urlaubsabgeltung usw. zugeschickt werden soll.
Das wurde dann 3 x angemahnt und es kam von meinem ehemaligen AG nichts. Nach der 3 Mahnung habe ich dem Anwalt schon mitgeteilt das er doch jetzt entlich mal Klage einreichen solle was er aber nicht tat. Auf einmal habe ich dann vom Anwalt meines Ex- Chefes die Aufforderung erhalten das ich eine Vertragsstrafe zu zahlen habe weil ich angeblich ohne Begründung fristlos gekündigt habe und danach nicht mehr auf der Arbeit aufgetaucht bin. Wohl bemerkt die Kündigung hatte mein Anwalt geschrieben.
Das war dann der 2. Beratungsschein.
Mein Anwalt hat dann mal wieder recht schnell reagiert aber wie zuvor hat er mal wieder nur einem Ex- Chef eine Mahnung mit erneuten Androhung einer Klage angeschrieben und den anderen Anwalt das ich die Vertragsstrafe nicht zahlen werde.
Das ganze zieht sich jetzt seit Anfang Sep. hin. Ich kann einfach nicht mehr weil mich das psychisch total fertig macht.

Sollte das mit der Klage jetzt nicht mehr gehen bekommt der Anwalt richtig ärger.

Gruß
Sani