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Keinen Plan

Verfasst: Di 31. Mai 2011, 11:44
von Carina
Hallo Zusammen!!!

Ich habe demnächst einen abschließenden Gesprächstermin bei meinem AG und leider keinen Plan, wie ich diesen Termin angehen soll :confused:

Der Betriebsarzt musste im Auftrag des AG vor Wochen ein ärztliches Gutachten erstellen, um meine noch vorhandene Arbeitsfähigkeit zu überprüfen. Kann meinen erlernten Beruf nicht mehr in vollem Umfang ausführen und nur noch in reduzierter Stundenzahl (Teil-EM-Bezug seit 4/2010, z Zt. ALG 1).
Ohne meine Schwerbehinderung (50%) hätte ich bestimmt schon meine Kündigung.

Meine Fragen:
Muss ich jede Tätigkeit annehmen, die mir mein AG anbietet, obwohl diese evtl. gar nichts mehr mit meinem eigentlichen Beruf zu tun hat?
Was passiert, wenn der AG keine weitere Beschäftigungsmöglichkeit für mich hat? (Bevor ich eine berufsfremde Tätigkeit annehme, wäre mir eine Kündigung sogar lieber). Aber das kann ich denen ja so nicht sagen :Gruebeln:
Auf Initiative der AfA läuft z. Zt. einen Antrag zur "Teilhabe am Arbeitsleben" bei der DRV. Mein AG weiß bis dato noch nichts von dieser Beantragung. Soll/muss ich ihn darüber informieren oder erst mal abwarten, ob dieser überhaupt bewilligt wird (was ich sehr bezweifele)?
Ich möchte übrigens gerne alleine zu diesem Gespräch gehen. Mein Partner meint allerdings, ich sollte mir jemand vom Betriebsrat mitnehmen. Ich habe immer gerne einen persönlichen Bezug zu jemand, was leider auf unseren Betriebsrat nicht zutrifft. Wie ist eure Meinung dazu?

Das waren mal vorerst meine wichtigsten Fragen! Und zum Schluss kommt dann doch wieder alles ganz anders :grinser:

Freue mich auf eure Antworten und Tipps :smile:

LG Carina :smile:

Re: Keinen Plan

Verfasst: Di 31. Mai 2011, 12:40
von angel
Ich kann Dir nur raten nicht allein zu diesem Gespräch zu gehen.
Es sollte der Schwerbehindertenvertreter und auch der Betriebsrat dabei sein.
Du solltest Dir auch das Integrationsamt mit ins >Boot holen....
das ist sehr wichtig, da Dich sonst Dein AG auch mit Änderungsverträgen über den Tisch ziehen kann.
Die dortige SB hat mich überallhin mitbegleitet....ich hatte aber anfangs leider bei meinem AG
auf sie verzichtet, weil ich dachte, dass es mit "persönlichem" Bezug gut gehen sollte...
Hatte mich aber schwer ins Fleisch geschnitten.
Heute würde ich dort mit allem, was mir zusteht dort aufschlagen....

Re: Keinen Plan

Verfasst: Mi 1. Jun 2011, 00:05
von Doppeloma
Hallo carina, :smile:

da KANN ich @angel aber nur VOLL zustimmen, geh da auf KEINEN Fall alleine hin, genau darauf warten die AG NUR, um dir irgedwas "unterzujubeln" was du dann möglichst ungeprüft schnell unterschreiben sollst, weil es "ein Einmaliges" Kulanz-Angebot ist, MACH dich nicht unglücklich... :Verwirrt: :Hilfe:

Gerade diese Regelungen sind sowas von kompliziert, dass die AG GENAU DARAUF hoffen, dass da KEINER richtig durchsieht, es gibt (meines Wissens) gewisse Grenzen, was z.B. Lohneinbußen bei Änderungsverträgen mit Schwerbehinderten betrifft, damit kenne ich mich leider auch nicht genau aus, nimm dir SACHKUNDIGE Begleitung mit, SOVIELE du finden kannst, du hast einen Rechtsanspruch darauf (§ 13 SGB X) :ic_up:

Vergiß deine "persönliche Gesprächsbasis" , die AG denken in solchen Fällen ALLE NUR an ihren EIGENEN Vorteil... und da bist DU, so ganz ALLEIN natürlich viel problemloser "über den Tisch zu ziehen" :Heiss:

Wenn ich das schon höre "ein abschließendes Gespräch" :confused: :Gruebeln: , abschließend ist erst, wenn du DANACH die Firma NICHT mehr betreten wirst ... :glotzen: :Heiss:

Unterschreibe trotzdem NIX direkt SOFORT VOR ORT, nimm ALLES (was du unterschreiben sollst) erst mal zur "Prüfung durch deinen Anwalt" mit nach Hause, wenn man DAS ablehnt, ist garantiert was SEHR FAUL an dem Angebot... :aha: :lesen:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:

Re: Keinen Plan

Verfasst: Mi 1. Jun 2011, 08:07
von Boo
Hallo Carina, :smile:

es wurde bereits alles wichtige erwähnt. :jaa: Genau wie meine @Vorschreiber, würde ich zu so einem Gespräch nicht ohne Betriebsrat & Schwerbehindertenvertretung gehen ( soweit vorhanden).

Der persönliche Bezug ist deinem Arbeitgeber völlig Schnuppe. Wie du bin auch ich ein Skeptiker in Bezug auf Personalrat sowie Behindertenvertretung, aber es würde doch ein Gespräch ohne " Zeugen " hinauslaufen, wenn kein anderer dabei wäre. Da ist der
" Beistand " wahrlich das kleinere Übel ! :jaa:

Ich wurde seinerzeit auch zum " Gespräch " eingeladen, allerdings hatte ich da bereits meinen Rentenbescheid. Der Personalrat sowie die Behindertenvertretung haben mich separat voneinander via Post kontaktiert & mir ihre Hilfe angeboten. Ich wurde sogar daraufhin gewiesen
das ein " Alleingang " nicht günstig wäre. Du kannst mir glauben, mein Arbeitgeber war/ist ein sehr großer " Betrieb " & da sind die Persoanalvertreter nicht immer pro Arbeitnehmer eingestellt. Daher kann ich dich deine Skepsis durchaus teilen, aber bei so einem Gespräch ....

Ich wünsche dir eine gute Entscheidungsfindung . :umarm:

Re: Keinen Plan

Verfasst: Mi 1. Jun 2011, 23:36
von Carina
Hallo :smile:

Vielen lieben Dank für eure hilfreichen Tipps!!!

Eigentlich bin ich ja eher eine Einzelkämpferin, aber ich werde euren Rat befolgen und Verstärkung mitnehmen zum Gespräch.
Eure persönlichen Erfahrungswerte mit solchen Gesprächen haben mich umgestimmt.
Habe heute schon mal die Schwerbehindertenvertretung kontaktiert.

Drückt mir mal die Daumen!!!! Vielleicht hat mein Chef ja den Superjob für mich :grinser:

LG Carina :smile:

Re: Keinen Plan

Verfasst: Do 2. Jun 2011, 01:05
von Doppeloma
Hallo Carina, :ic_up:
Habe heute schon mal die Schwerbehindertenvertretung kontaktiert.
Das ist eine sehr gute Entscheidung, die mögen auch NICHT überall absolute "Sahne" sein, sind aber noch am ehesten auf DEINER Seite.
Über meine Schwerbehindertenvertretung KANN ICH mich NICHT beklagen, denen verdanke ich die SUPER-Tipps zum Gleichstellungsantrag :grinser: :respekt:
Ein solches, offizielles AG-Gespräch hat es bei mir NIE gegeben, liegt wohl DARAN, dass es in einem CallCenter nun mal, NUR die Arbeit am Kundentelefon gibt, da ist nichts drin mit Umsetzung an ein ruhigeres Plätzchen ... :Ohnmacht:

Man hätte zwar spontan jeder (von mir gewünschten) Variante von Verkürzung meiner Arbeitszeit zugestimmt, bin ja auch nach der Herz-OP dann (freiwillig) auf 30 Stunden / 4- Tage -Woche umgestiegen, hat mir aber auch nicht wirklich geholfen, telefonieren musste ich ja trotzdem mit Tinnitus und weiterhin im Schichtdienst :Heiss:

Mich hat es darum später auch unendlich genervt, dass man in der Reha immer wieder darauf "rumgehackt" hat, ob es denn wirklich KEINE Möglichkeit gibt, dass ich an meinen Arbeitsplatz zurückkehren könnte, ob das denn mit der Firma nicht NOCHMAL besprochen werden könnte... :Laber: :Laber: :Laber:

NEIN, gibt es NICHT, wurde bereits ALLES mehrfach besprochen, BEVOR ich nach der OP überhaupt wieder eingestiegen bin... :Verwirrt: :Hilfe: :keule:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm: