hallo an alle,

nun bin ich ja 'brandneu' in dieser situation und habe absolut keine ahnung und null durchblick.

mein arbeitgeber hat mir vor 2 wochen, mündlich, die kündigung ausgesprochen. bisher habe ich diese noch nicht schriftlich erhalten. jetzt bin ich (erst) zwei wochen krank geschrieben, aber ich weiß, dass da einiges auf mich zukommen wird.
zur arbeit gehen kann ich auf keinen fall, ich bin noch immer völligst durcheinander und nicht im geringsten belastbar, trotz aller versuche mit sport, entspannung, gesprächen bei der psychologin etc.

meine fragen:

wie lange 'darf' ich krank geschrieben sein, falls die kündigung nicht kommt? und wie lange, falls mir diese doch noch ins haus flattert?
ab wann muss ich mit dem medizinischen dienst rechnen?
was könnte mir noch 'passieren'?

eine reha will ich beantragen, habe aber die papiere noch nicht. sowohl meine ärztin als auch meine psychologin befürworten diese.
muss ich da noch irgendetwas besonders beachten?

vielen dank an euch alle

Hallo liebe lilith,
Du läst Dich fortlaufend Krank schreiben solange Du arbeitsunfähig bist.
Unabhängig von einer Kündigung.
Beziehst Du schon Krankengeld?
Bzgl. des Rehaantrages macht es evtl. Sinn einen Eilantrag zu stellen.
Währen der Reha erhälts Du übergangsgeld aber so weit ist es ja noch lange nicht.
Ich bin fortlaufend seit dem 09.11.2010 arbeitsunfahig und im verganen Jahr musste ich 3 x
zum MDK meiner Krankenkasse, der 1. Termin war am 22.01.2010 das handhabt aber jeder
Krankenkasse anders. Informiere den KK aber sobald der Rehaantrag gestellt ist.
Leider ist es so, das Du nun einfach viel Geduld haben musst, es dauert alles.
Ich versstehe gut, das Dich Zukunftsängste plagen aber es läst sich alles nicht ändern,
krank ist krank.
Wie schon mal erwähnt, scheue Dich nicht in eine Akutklinik zu gehen für den Fall das es
Dir schlechter geht (insbesondere bei Lebensmüdigkeit!) unabhängig vom Rehaantrag!
Du musst ja überhaupt Rehafähig sein!
Vielleicht besprichst Du es mal mit Deiner Ärztin!
Hast Du ein psychiatrisches Krankenhaus in Deiner Nähe?

Kopf hoch es wird schon, ist aber ein langer Weg den Dir auch niemand abnehmen kann.

Liebe Grüße
samalia

Nachtrag:
ich habe ja eine private Berufsunfähigkeitsversicherung bei der ich vor einiger Zeit einen/meinen (Dach) Schaden gemeldet habe
Nun kam Heute eine dicker Umschlag meiner KK mit den drei Gutachten vom MDK. die ich einsehen soll u. dann ggf. an meine Versicherung weiterleiten soll. (vorher kopiere ich die natürlich!)
Habe mich echt gewundert, dass dort relativ wenig drinstand!
Erstes Gutachten 1/2010 Diagnose: depressive Episode, aktuell Mittelgradig im Sinne einer reaktiven Erschöpfungsdepression und Angststörung mit Panikattacken. In der Beurteilung steht im wesentlichen nur, dass ich einen Reha Antrag gestellt habe.

Zweites Gutachten: 3/2010 so wie das Gutachten davor.

Drittes Gutachten: 6/2010 so wie erstes Gutachten.

Es waren aber 3 verschiedene GA, wobei die ersten beiden Termine bei Ärztinnen waren, die beide sehr nett und verständnisvoll waren. Lediglich der letzte war eine schreckliche Person!
Na egal, immerhin hat er keinen Schwachsinn oder Unwahrheiten geschrieben.

Liebe plb,

mein arbeitgeber hat mir vor 2 wochen, mündlich, die kündigung ausgesprochen. bisher habe ich diese noch nicht schriftlich erhalten.

Was der "mündlich" macht ist sein Problem, eine mündliche Kündigung ist rechtlich unwirksam, die Kündigung eines Arbeitsvertrages bedarf der Schriftform, im Moment ist er verpflichtet bis zu 6 Wochen Lohnfortzahlung zu leisten wenn du AU bist.

Tut er das NICHT (es kommt KEIN Geld am Zahltag) dann gehst du zum Arbeitsgericht, die helfen dir dort dann weiter, wollen wir mal hoffen, dass dein AG soweit dann doch nicht geht.

Notfalls MUSS die Krankenkasse erst mal einspringen mit Krankengeld bis dein Arbeitgeber vom Gericht überzeugt wurde, dass er zahlen MUSS und eine mündliche Kündigung nicht Rechtens ist.

Ansonsten ist nach den 6 Wochen Lohnfortzahlung (vom AG) die Krankenkasse dran und die MUSS im Extremfall bis zu 72 Wochen weiterzahlen, also mach dir um die Dauer deiner AU im Moment noch keine Gedanken, dazu hat dir auch schon @Samalia was geschrieben

Gerade wenn du irgendwann doch eine schriftliche Kündigung bekommst, ist es SEHR wichtig die AU NICHT zu unterbrechen oder zu beenden (es sei denn du bist wirklich wieder gesund!), denn solange du OHNE Unterbrechung weiter AU bist, hast du Anspruch auf Krankengeld mit Grundlage deines letzten Einkommens

Sobald nur ein Tag fehlt, kann dich die KK zur AfA abschieben und danach bekommst du nur noch Krankengeld in Höhe deines ALG-Betrages.
Also IMMER Freitag zum Arzt (AU verlängern lassen) wenn du bis Freitag die Bescheinigung hast, NICHT erst Montag

wie lange 'darf' ich krank geschrieben sein, falls die kündigung nicht kommt? und wie lange, falls mir diese doch noch ins haus flattert?

Wenn du dich nach den Hinweisen richtest, spielt es für die Dauer der AU KEINE Rolle, ob du gekündigt wirst oder nicht während deiner AU, natürlich müßtest du eine (schriftliche!!!) Kündigung zeitnah bei der AfA melden
Wenn du da gleichzeitig mitteilst, dass du aktuell noch längere Zeit AU sein wirst, dann ist das damit dort erst mal erledigt (Meldepflicht arbeitslos erfüllt!), die vermerken das in ihrem PC und das genügt erst mal.

Es ist sehr gut, dass du uns so früh gefunden hast, so kannst du viele Fehler vermeiden, die oft aus Unwissenheit gemacht werden

So solltest du (z.B.) sehr darauf achten, dass die KK später den Reha-Bericht NICHT bekommt, wenigstens NICHT, solange deine Ärzte und du selber den noch nicht mal gelesen haben, aber dazu mehr, wenn es soweit ist!

Liebe Grüße von der Doppeloma

Hallo,

...und wie Doppeloma schon gesagt hat, keine Lücken in der Bescheinigung der Au entstehen lassen...wenn Doc dich bis Freitag krank geschrieben hat....dann wieder am Freitag hin und drauf achten, dass er "folgebescheinigung" ankreuzt..
solltest du bei einem anderen Doc landen, weil dein bisheriger Urlaub hat, dann auch unbedingt drauf achten das die au als Folgebescheinigung ausgestellt ist.
Es gibt KK die gerne die Unwissenheit von Versicherten ausnutzen...zumal, wenn es ALG I bezieher sind oder werden...
kleines Beispiel:
jemand ist ALG-I Bezieher, wird krank, geht in die REHA, die Afa zahlt zuerst 6 Wochen weiter, danach zahlt die KK...
soweit so gut...dann kommt es zur REHA, der Versicherte ist ja eigentlich noch krank...dann wird er am letzten Tag der REHA arbeitsfähig entlassen...
er ist damit nicht einverstanden und geht am Tag nach der REHA wieder zu seinem Hausarzt...wenn der dann wieder eine au-Bescheinigung ausstellt...mit Erstbescheinigung...dann ist der KG-Anspruch weg...denn am Tag des Feststellens der AU warst du nicht Leistungsbezieher, als nicht Vers.Pflichtig bei der AfA angemeldet...hätte der Doc "Folgebescheinigung" geschrieben, wäre es für dich besser gewesen..
also immer drauf achten, dass zwischen den Bescheinigungsterminen keine Lücken entstehen...

Lg
Vrori

just heute nachmittag kam meine kündigung, die rechtens ist, da ich noch in der probezeit war

Doppeloma hat geschrieben: Es ist sehr gut, dass du uns so früh gefunden hast, so kannst du viele Fehler vermeiden, die oft aus Unwissenheit gemacht werden

...und dafür bin ich mehr als dankbar, ich wüßte nicht wohin mit all meinen fragen, wenn ich nicht hier gelandet wäre! ein dickes, fettes dankeschön an euch alle und laßt euch für eure hilfe und