Tagesklinik oder Reha - Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht

[Amethyst]

Hallo Johanna!

Morgen ist es also so weit.

Alles Gute!

Ich merke das ich doch ganz schön nervös bin

Das ist völlig normal. Mir ging es auch beim bis jetzt 8. Klinikaufenthalt noch so, obwohl ich doch eigentlich inzwischen Routine haben müsste.

Ich hab irgendwie Angst das die mich da gleich wegsperren,

Mich hat noch nie jemand weggesperrt, selbst dann nicht, wenn ich Suizidgedanken geäußert habe und das kam mehr als einmal vor. Ich war immer auf offenen Stationen. "Wegsperren" geht nur mit richterlichem Beschluss, wenn der Patient sich selber oder andere gefährdet und das hast Du doch nicht vor, oder?

andererseits überleg ich immer was ich sagen soll wieso ich überhaupt da bin :schulterzuck:

Du weißt doch, warum Du hingehst, sage das einfach! Den andere Patienten dort geht/ging es genauso und die Mitarbeiter dort haben ohnehin die Diagnosen auf Deinem Einweisungsschein...

Sei mutig, Du schaffst das!
Verlange aber nicht zu viel von Dir, eine Besserung gibt es nicht so schnell, wie man sich das wünschen würde, im Gegenteil, oft kommt es zur so genannten Erstverschlimmerung und erst dann geht es bergauf. Lasse Dich also nicht gleich entmutigen.

Und man muss natürlich mitarbeiten, sich auch auf Dinge einlassen, die wehtun. Wenn ich so an meine bisherigen Klinikaufenthalte denke, gab es viele Tage, wo ich aus wirklich jeder Therapie heulend rausging, aber ich habe mich dem gestellt und letztlich hat mir das geholfen.
Ich wünsche Dir,dass Du genauso gut Ärzte und Therapeuten hast, wie ich sie in den meisten Fällen, auch in der Tagesklinik hatte!

Was ich auch meistens gemacht habe, ich habe während der Klinikzeit Tagebuch geführt und wenn ich das jetzt lese, weiß ich, was ich schon alles erreicht habe.

Liebe Grüße

Annette

[Johanna]

Liebe Annette, danke für Deine aufmunternden Worte :knuddel:

[stadtpflanze]

huch , das ist ja heute.
Johanna, ich wünsche dir ganz viel Erfolg und schließe mich Annette an.

Wenn du zwischendurch Zeit und Gelegenheit hast, vielleicht meldest du dich mal?
Weißt du schon, wie lange den Aufenthalt dort sein wird?

[angel]

Hallo Johanna,
schöner als Annette kann ich es nicht schreiben, deshalb halte ich mich kurz.
Ales Gute für den Klinikaufenthalt, viel Erfolg und gute Besserung!!

[Johanna]

Danke für Eure lieben Wünsche :knuddel:

Es war schlimm.
Das fing schon damit an das ich mich nicht dagegen wehren konnte die Schweigepflichtentbindung zu unterschreiben
Der Rest des Tages war eine endlose Warteschleife kurz unterbrochen von Blutabnehmen, EKG und Mittagessen.
Was wirklich schlimm war, war das Einführungsgespräch. Ich mußte bis zum Schluß warten und alle die vor mir dran waren kamen mit verheulten Augen raus und ich hatte Angst was mit mir passiert wenn ich dran bin. Und natürlich hab ich auch geheult und war so verdammt hilflos und hasse mich dafür.Und jetzt bin ich hier und weiß nicht was ich von all dem halten soll und wo mich das alles hinführt.


Oh, was mich überrascht hat: da waren so viele junge Menschen, ich meine wirklich jung zwanzig/dreißig Jahre alt. Manche waren schon zum zweiten Mal da. :schulterzuck:

[stadtpflanze]

ochje Johanna,

jetzt hast du so einen Tag hinter dir, und keiner hat dich getröstet.

Aber das ist nicht Absicht.
Das Forum wird einfach immer größer und da übersieht man leider auch viel.

Es ist aber auch soooo schwierig dir in der Situation einen Rat zu geben.
Am besten ist sicher : WEHREN.
Aber ich verstehe es, ich habe es in der letzten Reha auch nicht gekonnt.
Und wenn du nirgens teilnimmst, alles still boykotierst?
Aber warte mal ab:
ein neuer Tag , neues Glück.
Vielleicht ist heute alles Besser.

Du schaffst das schon!!!!

[Miko]

Wo ist denn dort eine Hilfestellung, wenn alle heulend aus dem Raum kommen???

Das interessiert mich jetzt aber näher, was da abläuft!!!

Alles Gute für dich, .... und wenn gar nichts mehr geht: Du bist ein freier Mensch und lässt dir dort Hilfe geben wo du möchtest.

[Johanna]

@ stadtpflanze Es war ja nur der erste Tag, Aufnahme sozusagen. :schulterzuck: Da ich überhaupt nicht weiß wie sowas zu laufen hat werde ich erstmal alles auf mich zukommen lassen und abwarten wie es wird.

@ Miko Bei mir ist es so, das ich immer sofort anfange zu heulen wenn mich z. B. mein Arzt oder Therapeut auf meine Probleme anspricht. Ist vielleicht bei den anderen auch so :schulterzuck:
Ich glaube das wird so lange so sein bis der Leidensdruck etwas nachläßt oder ich gelernt habe anders mit meinen Problemen umzugehn. Im Moment ist weinen alles was ich in meiner Situation machen kann. Ach, ich weiß auch nicht wie ich das erklären soll :schulterzuck:

Auf jeden Fall bin ich froh diesen Ort hier gefunden zu haben :ja:

Ich muß jetzt los, bis später

[Boo]

Liebe Johanna,

du hast für dich entschieden, dass du diese " Maßnahme " machst und dazu braucht man Mut ! Aus diesen Mut herraus resultierte ja deine Entscheidung. So solltest du in dieser Hinsicht bereits ein klein bisschen Stolz auf dich sein ! Ebenso das du dich erfolgreich gewehrt hast die Schweigepflichtsentbindung nicht zu unterschreiben.

So hast du mit deinem Mut ein Stück deiner Angst überwunden. Es ist ein kleiner " Sieg " über dich selbst & somit ein Neuanfang. Jeder Tag ist für uns alle hier ein Neuanfang und der muss ständig wiederholt werden. Das die Konfrontation mit sich selbst & das " Aufdecken " der ganzen schmerzlichen Probleme zu so einer Reaktion führt, ist doch mehr als verständlich.

Ich wünsche dir weiterhin Mut & Kraft dich diesen Dingen zu stellen.

[Doppeloma]

das du dich erfolgreich gewehrt hast die Schweigepflichtsentbindung nicht zu unterschreiben

Sie HAT ja unterschrieben und fragt sich deshalb sicher schon wieder WARUM habe ich nicht NEIN gesagt

Liebe Johanna,

ich wünsche dir so sehr, dass jeder weitere Tag dort dich deinem Ziel ein kleines Stück näher bringt, zu hinterfragen WARUM andere irgendwas von dir verlangen und zu erkennen, dass NUR DU entscheidest was du wirklich willst und ob du das für sinnvoll hältst

Habe keine Erfahrungen mit Tagesklinik, war nur in einer psychosomatischen Reha, deshalb kann ich so schwer nachvollziehen was da anders läuft (laufen sollte) als in einer Reha, glaubte jedoch zumindest, dass es hier eher um klinische Behandlung geht.
Da kann ich aber irgendwie den Aufnahmetag auch nicht richtig einordnen, wenn sich da KEINER um die Leute kümmert, die nach dem "Einführungsgespräch" so fertig sind, DAS sollten die Mitarbeiter dort doch kennen...

Ich verstehe das alles nicht, wie soll da Vertrauen in diese Maßnahme aufgebaut werden, wie soll da Zuversicht wachsen, dass man dort wirklich HILFE bekommt, ich kann dich SOOO gut verstehen, dass du damit im Moment auch noch nicht klar kommst.

Ich finde es SEHR STARK UND MUTIG , dass du da heute überhaupt wieder hingegangen bist und drücke dir die Daumen, dass es heute schon etwas besser und angenehmer (FÜR DICH!) läuft

Liebe Grüße und GAAANZ viele von der Doppeloma