maniacx hat geschrieben: ↑Sa 1. Aug 2020, 02:50
Amethyst bist du bei der DRV-Bund in Berlin?
Ja.
Es heißt ja immer nur die DRV Bund Berlin überprüft nicht...
Doch, tut sie. In meinem Fall eigentlich nicht nachvollziehbar, ich war noch keine 4 Jahre befristet in Rente, als die unbefristete Weitergewährung erfolgte, obwohl per Gesetz eigentlich erst nach 9 Jahren auf unbestimmte Zeit gewährt wird, ich musste nicht mal zum Gutachter. Also war es "schlimm genug", dass diese Entscheidung weit vor Ablauf der 9 Jahre getroffen wurde.
Ich hatte während der befristeten Berentung zweimal einen Reha-Antrag gestellt, beide Mal Ablehnung mit der Begründung, eine Reha sei nicht erfolgversprechend, sie könne meine Erwerbsfähigkeit weder bessern noch wiederherstellen. Beide Male habe ich Widerspruch eingelegt, weil ich unbedingt wieder arbeiten wolte, meine Arbeit im Waldkindergarten war mein Lebensinhalt, nachdem wir unser einziges Kind, Autist, schweren Herzens in die Hände von Profis geben mussten, um ihm eine Zukunft zu ermöglichen, nachdem wir viele Jahre vergeblich gegen die vielen Steine gekämpft haben, die uns in den Weg gelegt wurden.
Beide Widersprüche wurden mit der gleichen Begründung abgewiesen. In meinem Minijob in einer Schülerbetreuung (4 x 2 Stunden pro Woche plus 2 Stunden zu Hause für organisatorischen Dinge, fast 14 Wochen im Jahr ferien-frei) bin ich nach 2 1/2 Jahren gescheitert, hätte eigentlich schon viel eher die Notbremse ziehen müssen, um nicht noch mehr gesundheitlichen Schaden zu nehmen. Der Job hat so lange gut geklappt, bis der Vorstand des Trägervereins wechselte und der neue Chef hat mich übel gemobbt, weil ich die Dreistigkeit besessen haben, Dinge einzufordern, die in seinen Aufgabenbereich fielen, um die ordnungsgemäße Betreuung der Grundschüler und die Vorgaben von Jugend- und Gesundheitsamt einhalten zu können.
Ich ging auf dem redensartlichen Zahnfleisch, der nächste Klinikaufenthalt (wäre dann der insgesamt 11. seit 2002 gewesen, außerdem hatte ich 3 ambulante Psychotherapien) war im Prinzip schon vorprogrammiert, bis mein Mann ein Machtwort gesprochen und mich zur Kündigung aufgefordert hat, weil er gemerkt hat, dass ich kurz vor dem nächsten Zusammenbruch stand. Das war im Frühjahr 2015.
Und dann ist die DRV plötzlich der Auffassung, meine Erwerbsfähigkeit könne gebessert oder gar wiederhergestellt sein, von selber, Wunderheilung?

Schön wärs, ich wäre glücklich, aber ich kriege oft genug nicht mal meinen Haushalt auf die Reihe.
Ich habe u.a. seit 14 Jahren chronische Borreliose und Neuroborreliose.
Wenn ich morgens um 9 aufwache, nach 3 bis maximal 5 Stunden Nachtschlaf, was eher die Regel als die Ausnahme ist und mich nach dem Duschen und Zähneputzen schon wieder fühle, wie vom Panzer überrollt, wie soll ich dann arbeiten? Jeder Mensch mit halbwegs gesundem Menschenverstand, der meine langdauernde komplexe Krankheitsgeschichte, die diversen psychiatrischen und somatischen Diagnosen und dadurch bedingten Einschränkungen mit gesundem Menschenverstand betrachtet, dürfte klar sehen, dass das nichts mehr wird.
Meine Psychiaterin, von der sie einen Bericht haben wollten, hat auch den Kopf geschüttelt und mir gesagt, dass diese Überprüfung absurd ist und die mir gar nichts können, es sei mehr als eindeutig, dass ich nicht mehr arbeiten kann. Und sie kennt mich inzwischen seit über 18 Jahren Dauerbehandlung, ich war zu manchen Zeiten 3 x in der Woche bei ihr zur Krisenintervention.
Sie hat das dann auch schnell geregelt. Zum Glück, obwohl mir selber vom Verstand her klar war, dass die Rente weiterhin absolut berechtigt ist, hat mir das Schreiben einen steilen psychischen Absturz beschwert, ich musste wieder Tavor und Antidepressiva nehmen, um eine erneuten Klinikeinweisung zu vermeiden.
Ja es kann aber auch genau andersrum sein dass man zu krank war um zum Arzt zu gehen, muss nicht immer heißen dass sich alles verbessert hat
Ich gehe ca. alle 8 Wochen zu Kurzgesprächen zur Psychiatererin und alle 6 Monate zum Orthopäden zum Spritzen. Bei meiner Hausärztin war ich schon fast 1 Jahr nicht mehr. Was soll ich da, die sagt mir eh nur wieder, sie könne nichts machen, ich müsse halt mit den Einschränkungen leben. Ich war nicht mal beim Arzt, als ich letztes Jahr im September auf dem Weg vom Garten ins Haus mit Karacho vor die geschlossene Seite der Terrassentür geknallt bin. Ob die Nase gebrochen oder nur geprellt war, keine Ahnung, verfärbt ist der Nasenrücken auch nach fast 11 Monaten noch.
Zum Schmerztherapeuten gehe ich auch nicht mehr, die Nebenwirkungen der Schmerzmittel fand ich schlimmer als die Schmerzen selber und ganz schmerzfrei war ich auch mit nie. Meine Insulinresistenz wurde auch seit 5 Jahren nicht mehr überprüft, wenn ich meinen Nüchternblutzucker messe, ist er so gut wie nie im Normbereich, sondern fast immer erhöht. Beim Augenarzt war ich auch schon wenigstens 6 Jahre nicht mehr.
Ich habe über viele Jahre hinweg so viele miese Erfahrungen mit Ärzten gemacht, die massiv gegen ihren Berufseid und die Berufsordnung für Ärzte verstoßen haben und meine Menschenwürde mit Füßen getreten haben, dass ich sie meide, so weit möglich. Mag sein, dass mir das irgendwann zum Verhängnis wird, aber das ist dann eben so. Es gibt ein paar Ausnahmen, aber zu wenige, um noch Vertrauen in Ärzte allgemein zu haben.
es gibt auch Krankheiten die werden generell nicht besser.
Eben. Ich habe mich mit der Situation arrangiert und versuche das beste daraus zu machen, im Rahmen meiner Möghlichkeiten. Meine beiden 4-beinigen Therapeutinnen helfen mir dabei.