Hallo Hasell
Ich habe deinen Beitrag noch einmal von Anfang an gelesen und versuche mich gedanklich darin zu sortieren.
Du bist seit Okt. 2014 wegen Depressionen AU geschrieben und (so las ich es) bis dato zum 4.1.16
Von Oktober 2014 bis Januar 2016 sind 15 Monate, sodass du vor Aussteuerung noch drei Monate AU-Zeit hättest. Das bedeutet, dass du am Montag schauen musst, die Folge-AU zu erhalten.
Jetzt schriebst du im Beitrag mal, dass die KK/der MDK bereits gutachterlich die AU, die zunächst aufgrund von Depressionen geschuldet war, anzweifelte und dir dahingehend eine Arbeitsfähigkeit attestierte und die Krankengeldzahlung einstellte, du daraufhin Widerspruch eingelegt hast.
Die Krankengeldzahlung erfolgt demnach nun aufgrund der hinzugekommenen Erkrankung "Schulter-OP" nach Unfallgeschehen aber doch weiter.
Du schriebst, dass laut MDK-Gutachten eine "Blitzgenesung" deiner zur AU geführten Depression erfolgt sei.
Konntest du dem MDK fachärztlich dahingehend nicht Kontra geben, dass du dich in ständiger fachärztlicher oder fachspezifischer Therapie befindest?
Bist du psychotherapeutisch nicht in anhaltend intensiver Betreuung, um dahingehend einen Nachweis erbringen zu können, in welche Art und Schwere sich deine Depression darstellt?
Nicht ganz verständlich für mich auch die erfolgte Reha-Einweisung.
Eine klinische Einweisung war, so verstehe ich es, zunächst als AHB nach Schulter-OP angedacht.
Wann war diese OP und warum wurde die AHB nicht aus dem KH heraus unverzüglich schon beantragt und angetreten?
Du wurdest, nach meinem Verständnis deiner Zeilen, zu Hause therapeutisch mit einer Motorschiene versorgt, um eine Mobilisation deiner Schulter häuslich in Eigenverantwortung vornehmen zu können. Diese Motorschiene nahm man dir nach sechs Wochen wieder weg, da die Genesung, laut KK, erfolgt sein sollte.
Hat keiner deiner Ärzte sich dazwischen geschaltet und die Notwendigkeit der Fortführung attestiert und diese Motorschienenbehandlung therapeutisch begründet?
Du erklärst, dass du bezüglich Reha-Einweisung diverse Telefonate im Vorfeld führtest, da man deine Wunschkliniken dabei nicht berücksichtigte.
Wie kam es überhaupt dazu, dass jetzt anstatt der AHB eine Reha-vor Rente-Maßnahme in Auftrag gegeben wurde, hat sich das alles insgesamt überschnitten?
Vordergründig steht/stand demnach deine Depression im Fokus, gegenüber der EM-Rentenantragstellung, sodass aus diesem Grund eine psychosomatische Klinik gewählt wurde, um im Rentenverfahren gutachterlich durch die Klinik eine (Rest-) Leistungsbeurteilung zu betreiben.
Überaus ungeschickt für dich, dass diese Klinik nicht eine fachübergreifende ärztliche orthopädische Versorgung bieten konnte, zumal, so wie ich es aus deinen Schilderungen heraus las, dein schlechter Gesundheitszustand sich nicht nur aus einer Depression, sondern auch aus dem orthopädischem Gebiet (Schulter und auch die Wirblsäule betreffend) zusammensetzt.
Dass während dieser Maßnahme eine berufliche Leistungserprobung stattfand und, wie du es schilderst, die Therapeuten eigentlich hätten auch dabei dokumentieren müssen, dass du den gestellten Aufgaben dabei nicht gewachsen warst, wirst du wohl erst im tatsächlichen Abschlussbericht (falls es so dokumentiert wurde) nachlesen können.
Bei Entlassung bekamst du lediglich den Nachweis, dass du von-bis in der Klinik warst und wie du (laut deren Einschätzung) daraus zu entlassen warst (arbeitsfähig oder -unfähig) und meist steht für den einweisenden und/oder den/die behandelnden Ärzte noch ein Hinweis/eine Empfehlung, welche Medikamente und weiteren therapeutischen Maßnahmen deren Meinung nach beizubehalten oder einzuleiten sind.
Der eigentliche Abschlussbefund wird in der Regel vier Wochen später versandt (manchmal auch schon früher oder, wie bei mir dieses Jahr von der Schmerzklinik aus erst vier Monate später, was aber nicht dramatisch war, da er keine gutachterliche oder sonstige Relevanz mit sich trägt, sondern er nur meinen gesundheitlich aktuellen Status widerspiegeln musste

)
Da du, so las ich es, arbeitslos bist, ist es natürlich für dich wichtig, wie man dich restleistungsmäßig einstuft.
Warum dir die Kliniktherapeutin mitteilte, dass ihrer Meinung nach eine weitere AU vorläge und warum man dich letztendlich doch arbeitsfähig entlassen hat, mag ich nicht nachzuvollziehen.
Es kann aber aus Unstimmigkeiten/Diskrepanzen der fachlich zu bewertenden Einschätzung deines Gesundheitszustands heraus zwischen dem Stationsarzt und der Therapeutin entstanden sein.
Hierzu kannst du dich aktuell nur zeitnah an die Klinik wenden, oder auch noch einmal das Gespräch mit der Kliniktherapeutin suchen, um diese Frage abschließend zu klären.
Aufgefallen in deinem Beitrag war mir beim Lesen, dass deine Kliniktherapeutin auf das Verhältnis und den einengenden Umgang für dich mit deinen über dich zu bestimmen versuchenden Eltern einging.
Wenn sie diese häusliche/familiäre Situation als Hauptbeweggrund für deine Depressionen sieht und einstuft, dann verstehe ich es gut, dass sie dir eine berufliche Ablenkung nahelegt, um daraus zu entfliehen.
Depressionen haben aber oft nicht nur einen Ursprung, sondern sie bilden sich aus Verhaltensmuster derjenigen Person heraus, die sich in jeglicher Lage in für sie ungünstigen Situationen sieht, die eine Depression dann entstehen lässt, sie auf Dauer schürt und festigt. Die betroffene Person wird bei kleinsten Anlässen immer wieder in eine Depression fallen, wenn therapeutisch darauf nicht spezifisch eingewirkt wird.
Ich habe, um mich vor dem (ärztlichen/therapeutischen) Vorurteil, alle Erkrankungen haben ihren psychischen Ursprung aus Kindheitstagen oder aktuellen familiären Problemen heraus, zu schützen nur sehr wenig Einblick in meine Kindheits- oder familiären Gegebenheiten bei der Anamneseerhebung oder in Gesprächen gegeben.
Manchmal ist es besser, nicht über alles offen und analysierend/erklärend dem anderen (Arzt/Therapeut) gegenüber zum besseren Verständnis zu reden, zumal niemand von Außen sich in meine nur mich betreffende Situation/Lage hineinversetzen kann.
Warum oder in welchen bestimmten Geschehnissen sich diverse (bestimmt auch ungünstige) Situationen sich für mich ergeben und wie ich sie lösen möchte, darüber möchte ich mitbestimmen und daher wäge ich diese Situationen gut ab, über die ich sprechen möchte und wobei ich Hilfe in der Problembewältigung haben mag.
Es muss nicht aus jedem kleinen mich betreffenden Problem von Außen ein Fass hoch analytisch aufgemacht werden.
Und außerdem, so wie ich es bis dato abgewägt und praktiziert habe, was ich und wem ich etwas mitteile, kam ich ganz gut durch und mir wurden keine (mich betreffende absurden) Diagnosen gestellt, mit denen ich nicht klar kam.
Zieh mit frischer Kraft am Montag los und regel für dich die Fortführung der AU und kümmere dich, bevor der Abschlusbericht tatsächlich geschrieben und verschickt wird, um die Diskrepanz der Aussage der Kliniktherapeutin an dich und der tatsächlichen Arbeitsfähigkeits-Entlassung.
Bitte gleich umgehend um den offiziellen Entlassbericht auch zu deinen Händen, um diesen auf Richtigkeit des tatsächlich vorliegenden gesundheitlichen Status zu prüfen.
Lieben Gruß und viel Erfolg fürs Vorankommen

agnes