Schmerzgedächtnis

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
agnes
Gesperrt
Beiträge: 1720
Registriert: Do 30. Jan 2014, 18:50
Hat sich bedankt: 516 Mal
Danksagung erhalten: 1658 Mal

Re: Schmerzgedächtnis

Ungelesener Beitrag von agnes » Mi 23. Dez 2015, 19:52

Hallo Denise :umarm:

Auf deine Frage, was Imaginationsübungen sind, möchte ich dir noch rasch antworten.

Imagination bedeutet, die Fähigkeit eines Menschen sich etwas vorstellen zu können.

In der Psycho-Therapie wird sich diese menschliche Fähigkeit nutzbar gemacht und praktiziert, um z.B. traumatische Erlebnisse aufzuarbeiten; oder über Ablenkung die innere Ruhe zu gewinnen; Schmerzschwellen zu durchbrechen; unfertige oder häufig wiederkehrende Träume zu verarbeiten usw.

Mit Imagination sind nicht nur innere Bilder und Gedanken gemeint. Auch das Hören, das Riechen, das Schmecken und das Fühlen sind über die Vorstellungskraft aufrufbar.
Manchen Menschen fällt es leicht, sich ein Bild vorzustellen, für Andere ist es leichter sich einen Geruch, ein Geschmack, eine Farbe oder einen Klang vorzustellen.

Um mich bei Panikattacken oder in Schmerzspitzen nicht hineinzusteigern und ängstlich oder panisch zu reagieren, habe ich mir diverse imaginäre (also in meiner Vorstellung) sichere Orte geschaffen.

Es ist bei mir z.B. ein Garten oder eine Wanderung durch einen Wald.

Den Garten habe ich (gedanklich) für mich erschaffen und in ihm arbeite ich. Ich verändere ihn jedesmal wenn ich mich ihm zuwende, um meine innere Ruhe zurück erlangen zu können und um mich von der aufkeimenden Panik abzulenken, denn hier darf ich sicher sein, es ist MEIN ORT.

Witzigerweise macht es mir Spaß darin gedanklich zu werkeln, obwohl ich im wahren Leben absolut nicht "gärtner", mein Mann sich um unser komplettes Grundstück kümmert.

Eine Wanderung durch den Wald unternehme ich meist gedanklich, wenn ich Schmerzattacken habe, da mir im realen Leben auch die Bewegung gut tut, sie für mich eine ablenkende schmerzlindernde Wirkung hat und ich möglichst dabei versuche, auch "achtsam" durch die Welt zu gehen.

Wenn ich gedanklich also durch den Wald gehe, dann ist es mitunter sehr erstaunlich, welche Tiere oder Wesen mir dabei begegnen und wie sie mir entgegentreten, wie ich mit ihnen ggf. auch kommuniziere.

Achtsames Erleben, in diesen Imaginationen, ist gut zu Erlernen, je öfters man es praktiziert.

Begibt man sich auf solche Zeitreisen, wird man manchmal verwundert sein, welche Bilder, welche Farben, welche Geräusche, welcher Geruch, welche Gefühle sich einem auftun.

Interessant dabei ist, in welcher emotionalen Verfassung ich zuvor stecke. Demnach verändern sich auch diese Bilder, die ich aus den zuvor erfolgten Zeitreisen versuche mir zunächst ins Gedächtnis zu rufen.

Innerhalb meiner Psychotherapiestunde werden über Imaginationsübungen mich belastende Themen aufgearbeitet.

So wie z.B. @ Vrori anderen Mitgliedern in ihren Beiträgen über sich schon erzählte, dass sie belastende Dinge "imaginär" in einen Rucksack packt und diesen Rucksack andernorts ausleert und "ihre darin belastende Last" damit ab-/weglegt und sie sie möglichst nicht wieder mit zurück nach Hause nimmt, so kann es auch in meinen Psychostunden ablaufen.

Auch wenn es nicht die berühmte Couch ist, auf der ich dann entspanne, aber mein Therapeut hat einen Stressless-Sessel, in dem ich es mir bequem mache.

Vor einer Imaginationsübung erfolgt eine leichte Entspannungs- und Atemübung und dann bittet er mich gedanklich an einen speziellen Ort zu gehen (z.B. eine Wiese, einen Berg, einen Waldrand, einen Bachlauf, oder aber ich rufe mir den abgebrochenen aber mich noch belastenden Traum auf und wir versuchen ihn weiter zu verfolgen) und wenn es mir gelingt diesen Ort gedanklich/bildlich aufzurufen, sprechen wir darüber, wie dieser Ort aussieht, welche Pflanzen oder Wesen noch dort sind, welche Gerüche, Farben, Laute ich wahrnehme, ob es kalt oder warm ist und wie alt ich ca. zu dem Zeitpunkt bin und wie alt z.B. die mit mir an diesem Ort sich befindenden sind.

Es kommt, je nach meiner emotionalen Verfassung, vor, dass es eine unkomplizierte Reise mit unkomplizierten Begnungen wird, es kann aber auch ganz schnell umschwenken und sich plötzlich alles verdunkeln/vernebeln oder dass das in der Übung auftretende Wesen sich umkehrt und einfach geht.

Dann wird vom Therapeuten auch nicht lange versucht weiter daran festzuhalten, sondern es so geschehen lassen und die Imagination vorsichtig von ihm aufgelöst.

Um es bildlich festzuhalten, zeichne ich anschließend kurz auf Papier mein Erlebtes auf.
Einige solcher Zeichnungen dienen für spätere Therapiegespräche und über du vielen Jahre ist es spannend zu erleben/sehen, dass, aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, sich immer wieder ein (verhaltensspezifisches) Muster herauskristallisiert, was einfach "ICH" bin und welches ich auch über Jahre nicht abzulegen vermag.

Über eine solche Imaginationsübung haben wir gemeinsam auch eine Farbe für meinen Schmerz erarbeitet und eine Farbe für mein Wohlbefinden. Man glaubt es kaum, aber MEINE Farbe für Wohlbefinden gedanklich aufzurufen, hat tatsächlich eine etwas schmerzlindernde Wirkung.

Atemübungen sind auch hilfreich, wenn man sie erlernt hat und für sich im Schmerzerleben gezielt anwenden kann.
Ich habe gelernt, in speziell schmerzende Körperregionen hinein atmen zu können.

Auch gibt es physiotherapeutisch angewandte Kombinationsübungen, wo man bewusste Bewegungsübungen mit speziellen Atemtechnik kombiniert und so Blockaden lösen kann.

Einmal monatlich gehe ich, psychotherapeutisch begleitet, zu einer Achtsamkeitsgruppe. Dort versuchen wir über Atem-, Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen auf unsere Beschwerden Einfluss zu nehmen. Bei schönem Wetter gehen wir auch gerne in einen angrenzenden Park, um unsere Achtsamkeit auf die schönen Dinge um uns herum zu lenken und uns dafür zu sensibilisieren.


Über deine Medikamentierung mit Ibuprofen haben sich die anderen Mitglieder schon ausreichend geäußert. Ich kann Ihnen nur zustimmen, dass du diese nicht als Langzeitmedikation einnehmen solltest! :Verwirrt:

Bist du in einer ambulanten Schmerztherapie?

Du solltest mit dem Arzt über eine adäquate und bei deinem Beschwerdebild sinnvolle Medikamentierung sprechen, die auch nicht nur aus Bedarfsmedikamente bestehen sollten :jaa:

Niedrigdosierte Medis sind oft ausreichend, wenn der Medikamentenspiegel gut greift und der Patient darauf eingestellt ist.

Lange Jahre schluckte ich diverse hochdosierte Schmerzmittel und Lyrica gegen das Nervenbrennen sowie einen Magenschoner.
Hinzu gesellte sich eine Schilddrüsenunterfunktion, Wassereinlagerungen in den Beinen, ein Bluthochdruck und Cholesterin, wogegen auch Tabletten verordnet wurden.
Mittlerweile war meine Tagesverordnung auf 14 Tabletten angestiegen und mein Magen (trotz Magenschutz) so kaputt, sodass ich notfallmäßig ins KH eingeliefert wurde.

Alle Medikamente, bis auf das Schildrüsenpräparat, konnte ich absetzen, nachdem ich auf Morphinpflaster umgestellt wurde. Der vormals angezeigte Bluthochdruck, die Wassereinlagerung und das Cholesterin fanden dabei automatisch wieder Normalwerte. :jaa:

Heute klebe ich alle drei Tage ein neues Pflaster und nehme nur noch das Schildrüsenmedi ein.
Je einen Tropfen eines Medis in jedes Auge muss ich noch nehmen, da ich leider auch noch einen grünen Star habe.
Alle Quartal muss ich zur Augendruckmessung und zur Gesichtsfeldkontrolle.
Liegt mein Augendruck wieder zu hoch, fragt mein Augenarzt mich auch immer, wie mein Schmerzlevel derzeit sei. Wie es scheint, steht auch darin ein Zusammenhang.

Deine in der HWS diagnostizierten BS-Schäden sind die klassischen und ich kann dir deine Beschwerden gut nachfühlen :koepfchen:

Ich bin gleichfalls von C4 - C6 versteift und bei C6 - C7 liegt seit Jahren ein BSV mit Myelonkontakt (das Rückenmark wird leicht eingedellt) vor, der aber derzeit neurologisch keine Relevanz hat, sodass alles lediglich weiter unter Beobachtung bleibt. Eine weitere OP käme nur in Frage wenn, wie damals, erneut Lähmungen auftreten würden.

In der LWS liegen meine BS-Vorfälle und Vorwölbungen von L2 - S1. Da meine damalige Immobilität nicht eindeutig der HWS oder der LWS zuzuordnen war, habe ich versucht durch intensive konservative Maßnahmen wieder Mobilität zu erlangen und konnte eine weitere OP auch damit umgehen. Auch den Rollator konnte ich somit einmotten.

Sehr hilfreich, neben der Physiotherapie mit den Rückenübungen, war das Rückenschwimmen, da die Bewegungen im Wasser viel leichter und schmerzärmer waren und ich mich immer gut "aushängen" konnte, um kleine Blockaden zu lösen.

Meine gesamte Beschwerdeproblematik ist leider etwas komplexer und beschränkt sich ja nicht nur auf die Wirbelsäule, vielmehr sind einige Gelenke des Bewegungsapparats desolat, sodass das eine ins andere greift und sich gegenseitig stört.

Wie nahezu bei allen chronischen Schmerzpatienten, hat diese komplexe Situation auch meine Psyche in Mitleidnschaft gezogen, sodass auch hierbei der Schmerz sich zusätzlich in den Vordergrund stellt, wenn ich mental nicht gut drauf bin und die Depression sich einstellt, wenn der Schmerz anhaltend und unerträglich ist.

Der bekannte :teufel: -Kreis, der uns alle begleitet, schlägt immer aufs Neue zu und den heißt es zu bekämpfen, mit ihm umgehen lernen, jeder auf seine Art.

Vielleicht magst du dich einmal mit dem Thema Schmerz- und Stressbewältigung, Entspannungs- und Atemtechniken und vor allem Imaginationsübungen näher beschäftigen.

Falls du keine begleitende Psychotherapie machst, kann ich sie dir nur empfehlen. Ein Therapeut, der auch Hypnotherapie anbietet, wäre da ggf. ratsam.

Aber auch die KK oder die VHS bieten Entspannungs- und/oder Achtsamkeits-/Schmerzbewältigungsgruppen etc. an.

Viel Erfolg bei deiner Schmerzbewältigung :umarm: :Bussi: Agnes
Der Dumme spricht, ohne vorher zu denken.
Der Kluge denkt, bevor er spricht.
Aber nur der Weise weiß, wann er besser schweigen sollte.
(Günter Leitenbauer)

Ich gebe mit meinen Beiträgen lediglich meine persönlichen Erfahrungen weiter. Sie gelten nicht als Rechtsberatung.

Hier geht es zu meinem alten Thread: viewtopic.php?f=6&t=5468

Denise
Beiträge: 131
Registriert: Fr 25. Okt 2013, 17:54
Hat sich bedankt: 9 Mal
Danksagung erhalten: 13 Mal

Re: Schmerzgedächtnis

Ungelesener Beitrag von Denise » Mi 23. Dez 2015, 22:55

Hallo an Alle!

Habe nicht mit so einer Resonaz gerechnet und muß das jetzt erst mal alle Antworten auseinander pflücken.

IBU 800 nehme ich schon seit 3 Jahren und meine Leber ist schon angegriffen, aber kein Arzt verschreibt mir etwas anderes.
Irgendwie sehe ich wahrscheinlich schon so leidend aus, das sich kein Arzt mehr getraut mir stärkeres zu verschreiben und mit Novalmin braucht mir keiner kommen! Da brauche ich auch gar nichts nehmen!(Hatte ich schon)

PMR ist nicht schlecht, wenn es einem "gut geht", also keinen Husten oder Schnupfen, aber da ich unter fast chronischem Husten leide, habe ich bei dieser Methode ganz schlechte Karten.
Jedesmal wenn es anfing, fing auch mein Hals an und ich mußte abbrechen. Einmal hat es funktioniert!!!!!!
(Die CD konnte man damals bei der Reha auch käuflich erwerben).

Habe viele Erfahrungen aus der Reha mitgenommen, aber die Umsetzung zu Hause ist ein anderer Schuh!
Imagination bedeutet, die Fähigkeit eines Menschen sich etwas vorstellen zu können.
Vorstellen oder wach träumen kann ich sehr gut, aber nur für mich allein und irgendwie hilft es auch, aber nur irgendwie.
Stelle mir manchmal vieles vor, ich schließe einfach die Augen und träume von schönen oder schlechten Zeiten obwohl ich wach bin und ich sitze!


Bei einer Schmerztherapeutin war ich nur ein mal und nie wieder!
Außer das ich Depressiv, Motivationslos und übermäßig Arbeitssam bin, kam nichts dabei raus. Also stinkend faul!!
Sie hat meine Befunde nicht mal gelesen, geschweige denn mich untersucht.
Dafür konnte ich mir eine Moralpredigt anhören :icon_mrgreen: was für ein schlechter Mensch ich bin
Um mich bei Panikattacken oder in Schmerzspitzen nicht hineinzusteigern und ängstlich oder panisch zu reagieren, habe ich mir diverse imaginäre (also in meiner Vorstellung) sichere Orte geschaffen.
Also, wie ich beim Zahnarzt immer im Kopf "Alle meine Entchen "singe"??
Hilft mir beim Zahnarz am meisten! Ich weiß nicht warum, aber immer wenn ich auf dem Stuhl sitze und der Bohrer angeht, singe ich stumm "Alle........." bis der Zahnarzt fertig ist und es hilft.
Ist schon komisch, wie man das Gehirn austricksen kann. Leider habe ich es beim letzen Mal vergessen!

Wünsche Euch allen eine schöne Weihnacht
Denise :smile:

Vrori
Beiträge: 3252
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 13:16
Hat sich bedankt: 605 Mal
Danksagung erhalten: 2497 Mal

Re: Schmerzgedächtnis

Ungelesener Beitrag von Vrori » Mi 23. Dez 2015, 23:05

Hallo,

meine Übung..wenn es mir alles wieder zu viel wurde..: ich träumte mich auf mein geliebtes Felsplateau auf Kreta...ließ mir gedanklich die Sonne auf den Bauch scheinen, hörte die Vögel, roch die tollen Kräuter..Thymian, Rosmarin und und und...und dann packte ich meine Päckchen aus, die mich belasteten..schaute sie mir an und überlegte, welche ich wieder einpacke..weil ich damit klar kam und welche ich auf dem Felsen liegen ließ..um sie ein anderes mal mitzuschleppen...

und glaub mir, dass hat mir sehr geholfen..hilft heute noch..
LG
Vrori

ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

Benutzeravatar
Magicsue
Beiträge: 67
Registriert: Fr 4. Apr 2014, 11:00
Wohnort: Kreis Offenbach
Hat sich bedankt: 6 Mal
Danksagung erhalten: 38 Mal

Re: Schmerzgedächtnis

Ungelesener Beitrag von Magicsue » Do 24. Dez 2015, 06:12

Hallo,

diese Übungen Imagination und das Wegpacken von Vrori...ich würde das so gerne erlernen, denn vielleicht könnte ich meine Seele auch ein wenig ausleeren, denn alles ist so übervoll, weil ich alles schlucke und mir an allem die Schuld gebe.

Ich habe Psychotherapie. Das ist eine psychoanalytische Gruppentherapie. Ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt und wohin sie mich bringt. Bisher eigentlich nirgend wohin. Aber ich muss ja Therapie machen...

Am liebsten würde ich mein ganzes Leben wegpacken.

Ich wünsche euch schöne Weihnachten! :Bussi:

LG
Susi

Benutzeravatar
Magicsue
Beiträge: 67
Registriert: Fr 4. Apr 2014, 11:00
Wohnort: Kreis Offenbach
Hat sich bedankt: 6 Mal
Danksagung erhalten: 38 Mal

Re: Schmerzgedächtnis

Ungelesener Beitrag von Magicsue » Do 24. Dez 2015, 06:12

Hallo,

diese Übungen Imagination und das Wegpacken von Vrori...ich würde das so gerne erlernen, denn vielleicht könnte ich meine Seele auch ein wenig ausleeren, denn alles ist so übervoll, weil ich alles schlucke und mir an allem die Schuld gebe.

Ich habe Psychotherapie. Das ist eine psychoanalytische Gruppentherapie. Ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt und wohin sie mich bringt. Bisher eigentlich nirgend wohin. Aber ich muss ja Therapie machen...

Am liebsten würde ich mein ganzes Leben wegpacken.

Ich wünsche euch schöne Weihnachten! :Bussi:

LG
Susi

Vrori
Beiträge: 3252
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 13:16
Hat sich bedankt: 605 Mal
Danksagung erhalten: 2497 Mal

Re: Schmerzgedächtnis

Ungelesener Beitrag von Vrori » Do 24. Dez 2015, 10:52

Hallo,

ich hatte Verhaltenstherapie...und das war genau das richtige für mich.

Mitunter klagte ich dann über bestimmte Dinge, die ich nicht tun kann...er fragte dann warum,wieso, weshalb...
ich dann in meiner einseitigen Denkweise: naja..weil ich z.B. nicht zum Konzert kann, weil ich da ja stehen muß...

er dann: nehmen sie sich einen Stuhl..Klappstuhl..mit..

ich völlig entsetzt: niemals...
er grinste nur noch...weil er jetzt wußte, er hatte den Denkprozeß bei mir gestartet..

grübel, grübel...: ja, ich gehe zum Konzert..

komme da an und siehe da, etliche Leute hatten sich einen Klappstuhl geschnappt...das war mir allerdings immer noch zu blöd...
aber...eine Gruppe Niederländer hatte sich auf einem großen Tisch niedergelassen..um alles zu sehen ...und ich rutschte dann mit auf den Tisch und siehe da, konne das Konzert geniessen ohne Rückenschmerzen..

oder Bügeln: ich klagte, dass das Bügeln so schwierig sei, wegen der Schmerzen..

er fragte mich dann: nach welcher Bügelzeit treten die Schmerzen denn auf?
konnte ich ihm zuerst nicht sagen..
hab mich dann selber beobachtet und .. nach 15 Minuten tat es weh..
als Aufgabe bekam ich dann, genau 13 Minuten zu bügeln und dann aufzuhören...und siehe da, es geht..
inzwischen kann ich schon 30 Minuten bügeln..

in kleinen Schritten hat er mich zum Ziel geführt...die Therapie war goldrichtig..

auch diese Übung mit meinem Felsplateau...wunderbar...einfach toll, wenn mal alles zu viel wird..

Frohe Weihnachten...
LG
Vrori

ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

Benutzeravatar
k@lle
Administrator
Beiträge: 2600
Registriert: So 10. Jan 2010, 12:16
Hat sich bedankt: 5407 Mal
Danksagung erhalten: 1367 Mal

Re: Schmerzgedächtnis

Ungelesener Beitrag von k@lle » Do 24. Dez 2015, 12:10

Bei einer Schmerztherapeutin war ich nur ein mal und nie wieder!
kann dir nur empfehlen such dir eine/n anderen....mit den Ibu´s oder Diclac kannst du nicht so weiter machen.
bei vielen hier hat es auch nicht auf anhieb mit dem passenden Doc geklappt...(hab selbst auch so einige "ausprobiert" bis ich den Passenden Arzt gefunden habe zu dem ich auch mein Vertrauen schenke.

Übr.auch ich hab so meine Schmerz-Odyssee hinter mir...weiß der :teufel: was sie alles mit mir probiert haben (kam mir schon vor wie ne Labor-Ratte)
inzwischen (naja seit 2007) bin ich nun in Stufe 3 (Opioate)komme mit 40 mg/Tag einigermaßen aus..
ganz Schmerz frei bin ich allerdings nie und bei Schmerzschüben kamen wir nach vielen Versuchen zu dem Ergebnis dass ibu´oder Diclac in der schwächsten Dosierung nach wenigen Tagen helfen.

auch mal so nebenbei im bezug auf das Schmerzgedächtnis....ein guter Bekannter hat als mal Schmerzen im Bein/Fuss die so heftig sind ,dass er dagegen Medis nehmen muss oder vor lauter Schmerzen nicht Schlafen kann......Tja und das Komische an der Sache ist:nach einem Motorrad Unfall ist das Bein amputiert worden...nennt sich Phantomschmerzen und ihr könnt euch vorstellen wie Schwierig es ist so was zu Behandeln..
Geduld bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen.
Verständnis bedeutet nicht, alles zu billigen

(DalaiLama )

Benutzeravatar
Doppeloma
Gold-Member
Gold-Member
Beiträge: 8201
Registriert: Fr 22. Jan 2010, 03:05
Wohnort: Insel Rügen
Hat sich bedankt: 5058 Mal
Danksagung erhalten: 6619 Mal

Re: Schmerzgedächtnis

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Fr 25. Dez 2015, 01:41

Hallo liebe Susi, :koepfchen: :troesten:
diese Übungen Imagination und das Wegpacken von Vrori...ich würde das so gerne erlernen, denn vielleicht könnte ich meine Seele auch ein wenig ausleeren, denn alles ist so übervoll, weil ich alles schlucke und mir an allem die Schuld gebe.
Gebe zu, dass ich das so "als Therapie" nie gesehen habe und ich war auch nie in einer Psychotherapie, mein Psychiater hat sich einfach mit mir (und auch mit dem Dopa) unterhalten wenn es nötig war (Gesprächstherapie) also irgendwie doch Therapie aber ich habe es nie als solche wirklich empfunden, das war einfach Teil seiner Behandlung bei mir, mit dem Psychotherapeuten in der Reha-Klinik konnte ich NICHTS anfangen (und er wohl auch nicht mit mir :icon_e_wink: :pfeif: ) ...

Der hat mir ja auch nur eingeredet was ich (angeblich) alles völlig falsch sehe / mache und dass ich mich nicht so "anstellen" soll und mehr "Motivation" zeigen soll und ... ich fühlte mich von dem eigentlich auch nur ständig unter DRUCK gesetzt ... ich hatte bis dahin (mit 55) keine Erfahrungen mit psychosomatischen Reha-Kliniken und Psychotherapeuten und so war ich froh, dass ich wieder zu meinem Psycho-Doc konnte nach dieser Reha (der hat sowohl Psychotherapie als auch Schmerztherapie zusätzliche Abschlüsse gemacht) ...
Ich habe Psychotherapie. Das ist eine psychoanalytische Gruppentherapie. Ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt und wohin sie mich bringt. Bisher eigentlich nirgend wohin. Aber ich muss ja Therapie machen...
Mal ganz ehrlich, "müssen muss man GAR NICHTS", schon gar nicht wenn es NICHTS bringt außer weiteren Frust ... eine solche Psychotherapie ist sinnloser als überhaupt keine Therapie, in einer Gruppentherapie würde ich mich auch überhaupt nicht wohl fühlen, ich fand auch das in der Reha schon schrecklich ... da war Teilnahme Pflicht ...
Es ist ja nicht so, dass mich die Probleme anderer Menschen völlig "kalt" lassen, aber wenn sie an meinen Eigenen völlig vorbei gehen und ich mit deren "Problemen" so gar nichts anfangen kann (Borderline/ Herzangst-Patienten) passte wahrscheinlich wegen meiner Herzklappe mich da rein zu stecken, aber meine psychischen Probleme hatten damit NICHTS zu tun ... :Verwirrt: :Hilfe:

Ich gehe nicht mit 2 Handys "bewaffnet" und Sylvesterknallern in der Tasche auf die Straße, weil ich Angst habe nicht rechtzeitig HIlfe zu bekommen, beim nächsten Infarkt ... ich hatte ANGST vor der ungewissen finanziellen Zukunft, ANGST vor noch mehr sozialem Abstieg ... keine "Herz-Angst" ... das wollte aber in der Gruppe Keiner hören, auch nicht der leitende Therapeut ... und ICH wollte mich nicht mit diesen (für mich ziemlich abwegigen) Problemen der Anderen befassen ... ich konnte und wollte mich da nicht "reinfühlen" ... meine Probleme interessierten ja dort auch Niemanden wirklich ...

Warum tust du dir das an wenn es dir nicht gut tut und dir NICHTS bringt, eine Therapie die du nicht selbst aus freien Stücken machst und die auch vom Verfahren her für deine konkreten Probleme geeignet ist kann ja nicht sinnvoll sein, um dich weiter zu bringen ...

Inzwischen ist mein Dopa der beste Therapeut für mich, ich habe auch mal geglaubt "an allem Schuld zu sein" ... mein EX hat auch intensiv daran gearbeitet mich für seine eigenen Probleme komplett "schuldig zu sprechen" ... zuletzt war ICH Schuld, dass er "gesoffen hat", wahrscheinlich war ich auch Schuld, dass er besoffen Auto gefahren ist und Unfälle verursacht hat bis man ihm den Führerschein weggenommen hat ...

Irgendwann war es GENUG und ich WOLLTE NICHT MEHR an allem SCHULD SEIN ... dabei hat mich mein Doc und mein Dopa sehr unterstützt und ich habe gelernt egoistischer zu sein, zuerst zu überlegen was MIR gut tut, ehe die Anderen dran sind ... das ist gar nicht so schwer wenn man sich erst mal traut damit anzufangen ... :teufel:
Am liebsten würde ich mein ganzes Leben wegpacken.
Das brauchst du bestimmt nicht zu tun, du solltest es beginnen ganz neu zu sortieren so gemäß Aschenputtel-System ... das Gute (schreib es auf es gab auch GUTES glaub mir :lesen: :ic_up: ) und das weniger gute bis Schlechte in den "Müllschlucker", in den Shredder, es gibt ja nicht nur Kartons über die man immer wieder stolpern könnte ... und dann schau was übrig bleibt von deiner angeblichen "Schuld" ein Häufchen Asche in der Müllverbrennungsanlage ... nimm eine die ein Heizwerk betreibt, damit es dir warm ums Herz werden kann und lass dir KEINE Schuld aufladen ...

Wenn ich nur das Wort in den Mund nehme (weil ich mal wieder irgendwas "verbasselt" habe), dann sagt der Dopa nur DU BIST NICHT SCHULD, das kann doch Jedem mal passieren, ich hätte ja auch daran denken können ... stimmt, hatte ich ganz vergessen NEIN, ICH BIN NICHT SCHULD ... :Sturkopf: :teufel:

Nun sind wir zwar etwas weg von den Schmerzen aber ICH BIN NICHT SCHULD und DU AUCH NICHT ... es hat sich einfach so ergeben ...es war Schicksal, Fügung, logische Folge oder "Verkettung unglücklicher Umstände" :jaa: :cool: aber Niemand hat an irgendwas SCHULD ... also lass dir das auch nicht einreden und rede es dir auf keinen Fall selber ein ... :Verwirrt: :Hilfe:

Dann wird auch aus deinem Leben vieles übrig bleiben, was sich lohnt in guter Erinnerung zu behalten, solche Gedanken und Gefühle sind mir nicht fremd aber sie bestimmen nicht (mehr) mein Leben und ich weiß inzwischen, dass ich eigentlich ganz zufrieden bin mit dem was ich bis heute geschafft habe, auch wenn nicht alles immer gleich "glatt gegangen ist", es war NICHT meine SCHULD ... vielleicht manchmal "Dusseligkeit" oder Naivität aber das ist ganz NORMAL ...

Auch von Doma und Dopa schöne "unschuldige" Feiertage und ganz liebe Grüße FÜR ALLE HIER :umarm: :Bussi:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

Denise
Beiträge: 131
Registriert: Fr 25. Okt 2013, 17:54
Hat sich bedankt: 9 Mal
Danksagung erhalten: 13 Mal

Re: Schmerzgedächtnis

Ungelesener Beitrag von Denise » Di 29. Dez 2015, 22:23

Hallo an alle!!
k@lle
Das mit "dem Schmerz" habe ich auch schon gehört und kann es mir auch gut vorstellen.

Weiß nicht ob einer von euch die "roten Bänder" schaut, ich eigentlich auch nicht wirklich, aber ich habe den Anfang gesehen und war richtig begeistert. Jetzt steht mir mein Mann im Weg.... :Ohnmacht: !!
kann dir nur empfehlen such dir eine/n anderen....mit den Ibu´s oder Diclac kannst du nicht so weiter machen.
Jetzt gehe ich erst mal ins KH zur Schmerztherapie und dann werden wir weiter sehen.

Nochmal an alle....!!

An statt zu Neujahr , wenn es schon nicht für Weihnachten gereicht hat, habe ich heute Post von meinem " Rechstbeistand " bekommen, aber nichts Gutes. Aber auch nichts schlechtes.
Das Sozialgericht fordert nur wieder von mir eine Stellungnahme, wie es mit der Empfehlung des NC weitergegangen ist!!
Die letzte Info
......ich habe Frau K. zu einem Schmerzthera..... überwiesen mit der Bitte um Weiterleitung zur CT gestützten Facettentherapie- gelingt dies nicht, dann Planung einer stationären multi... Schmerztherapie!

Jetzt kommt der Haken!
Dieser Bericht stammt vom Febr. 2015. Aber durch die Suche nach einem Schmerzarzt ist irgendwie alles nach hinten gerutscht und dann kam auch noch der Ortho und schon war das Jahr halb vorbei.
Deshalb war ich auch erst im Nov. wieder beim NC und bekam natürlich promt einen Termin fürs KH, aber irgendwie dachte ich nicht so weit meinen " Rechtsbeistand " darüber zu informieren!
Er war diesmal aber nicht böse und hat sogar noch Witze gerissen.

Auf meine Frage wie lange meine Klage noch dauert, hat er nur geantwortet:" So lange wie wir Post bekommen, beschäftigt sich wenigstens einer damit!!
Zwischen 8 Wochen oder 8 Jahren!" Naja 3 Jahre haben wir ja schon geschafft :ic_up: !

Wie lange will das Gericht noch warten? Ständig soll ich nur nachweisen, daß ich noch in Behandlung bin?

Erst wars der nicht vorhandene Ortho und jetzt ist der Bericht vom NC zu alt?
( Keiner von beiden hat eine Schweigepflichtsentbindung)

Die Befunde vom NC habe ich selber meinem R...... gegeben
und mein Ortho weiß nichts von der DRV und dem Verfahren.

Meinem NC habe ich es auch erst beim letzten Treffen erzählt, aber auch nur weil er gefragt hat.

Wollte einfach nur eine Antwort und die meisten Ärzte ergreifen ja gleich die Flucht, wenn sie das Wort EM-Rente und DRV hören, deshalb habe ich geschwiegen.

Morgen fahre ich erst mal für 4 Tage mit meinem Männe in Urlaub!

Wünsche Euch allen ein schönes neues Jahr....ohne Rutsch :Opi: !!

Lg Denise

Denise
Beiträge: 131
Registriert: Fr 25. Okt 2013, 17:54
Hat sich bedankt: 9 Mal
Danksagung erhalten: 13 Mal

Re: Schmerzgedächtnis

Ungelesener Beitrag von Denise » Do 21. Jan 2016, 00:04

Hallo an Alle!

Habe meine stationäre Schmerztherapie mit Facettenspritzen hinter mir. Morgen noch ein letztes mal zum Spritzen und dann werden wir weitersehen. Bis jetzt haben die Spritzen jedenfalls geholfen, nur gegen meine Schulterschmerzen gibt es noch kein Rezept :Verwirrt: !

Habe auch einen 5 seitigen Arztbrief mitbekommen in 3-facher Ausfertigung ( 1 für mich, 1 für den HA und 1 für den NC. der das Teil eigentlich gar nicht braucht, weil er fast die ganze Woche mit da war).

Eigentlich war ich, nach dem ich den Arztbrief zu Hause durchgelesen habe, nicht begeistert und wollte eine Löschung bestimmter Sätze aber ich wurde dann eines besseren belehrt!
Gestern bei der Ärztin, die das geschrieben hat, und heute von meinem HA.
Dieser währe heute am liebsten im Kreis gesprungen und gemeint:" Damit haben Sie die teilweise EM- Rente"!
Sofort sollte ich heute noch die DRV anrufen und denen sagen, dass ein neuer Befund vorliegt und die DRV ihn jederzeit bei ihm anfordern kann!

Irgendwie bin ich zu blöd oder kann nicht zwischen den Zeilen lesen, aber bei dem das was ich lese ist meine EM- Rente in weite Ferne gerückt und nicht zum greifen nah??

Die letzten Sätze im Arztbrief:

" Ein wesentlicher Bestandteil im Gesamtkomplex ist sicherlich das aktuell laufende Rentenverfahren. Dieses hat sicherlich schmerzverstärkenden und schmerzerhaltenden Charakter. Auf Grund der aktuellen Situation sehen wir die Patientin in ihrem erlernten Beruf als Verkäuferin nicht arbeitsfähig. Ebenfalls arbeitsunfägig für Über-Kopf-Arbeiten und rotierende Tätigkeiten im Bereich der Brust- und Halswirbelsäule. In ihrem Gesamtheitszustand ist die Patientin, auch auf Grund der gesetzlichen Lage, nicht erwerbsunfähig. Eine diesbezügliche Klärung der Situation sollte im Sinne der Patientin zeitnah erfolgen.
Eine Verzögerung der unklaren Situation führt mit Sicherheit nicht zu einer Verbesserung des Gesamtgesundheitszustandes."

Falls das alles nicht fruchten sollte, wird dringlich empfohlen mich in eine Reha zu schicken mit ortopädisch/ psychiologisch/ psychosomatischen Therapiemodulen!

Jetzt weiß ich trotzdem nicht, warum mein HA im Kreis springt?
Ich bin nicht erwerbsunfähig!

Die Ärtzin aus dem KH hat es auch schön geredet und mir erzählt, das mit diesem Brief alle Türen für mich offen sind egal in welche Richtung ich gehe!!
" Diese Aussage bezieht sich nicht auf Prozente oder Stunden, dafür sind die Gutachter da."

Ich weiß es nicht, aber die Euphorie meines HA war doch schon etwas komisch!!
Gerade er, der die ganze Zeit skeptisch war, was sie EM-Rente betrifft und schon anfing krampfhaft noch eine andere Krankheit zu suchen!
War aber auch irgendwie süß. Er hat sich natürlich alle 5 Seiten durchgelesen und plötzlich schmeißt er sich in seinen schönen rückenschonenden Stuhl und grinst.

Sein Wort in den Gehörgang der DRV!
Morgen noch mal 2 Spritzen und dann haben wir eben bloß noch Schulterschmerzen!!!!

Lg und schönen Abend oder Guten Morgen
Denise

Jedenfalls bin ich im aktuell stabilen Zustand, aber nicht schmerzfrei in die häusliche Umgebung entlassen worden

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste