
Auf deine Frage, was Imaginationsübungen sind, möchte ich dir noch rasch antworten.
Imagination bedeutet, die Fähigkeit eines Menschen sich etwas vorstellen zu können.
In der Psycho-Therapie wird sich diese menschliche Fähigkeit nutzbar gemacht und praktiziert, um z.B. traumatische Erlebnisse aufzuarbeiten; oder über Ablenkung die innere Ruhe zu gewinnen; Schmerzschwellen zu durchbrechen; unfertige oder häufig wiederkehrende Träume zu verarbeiten usw.
Mit Imagination sind nicht nur innere Bilder und Gedanken gemeint. Auch das Hören, das Riechen, das Schmecken und das Fühlen sind über die Vorstellungskraft aufrufbar.
Manchen Menschen fällt es leicht, sich ein Bild vorzustellen, für Andere ist es leichter sich einen Geruch, ein Geschmack, eine Farbe oder einen Klang vorzustellen.
Um mich bei Panikattacken oder in Schmerzspitzen nicht hineinzusteigern und ängstlich oder panisch zu reagieren, habe ich mir diverse imaginäre (also in meiner Vorstellung) sichere Orte geschaffen.
Es ist bei mir z.B. ein Garten oder eine Wanderung durch einen Wald.
Den Garten habe ich (gedanklich) für mich erschaffen und in ihm arbeite ich. Ich verändere ihn jedesmal wenn ich mich ihm zuwende, um meine innere Ruhe zurück erlangen zu können und um mich von der aufkeimenden Panik abzulenken, denn hier darf ich sicher sein, es ist MEIN ORT.
Witzigerweise macht es mir Spaß darin gedanklich zu werkeln, obwohl ich im wahren Leben absolut nicht "gärtner", mein Mann sich um unser komplettes Grundstück kümmert.
Eine Wanderung durch den Wald unternehme ich meist gedanklich, wenn ich Schmerzattacken habe, da mir im realen Leben auch die Bewegung gut tut, sie für mich eine ablenkende schmerzlindernde Wirkung hat und ich möglichst dabei versuche, auch "achtsam" durch die Welt zu gehen.
Wenn ich gedanklich also durch den Wald gehe, dann ist es mitunter sehr erstaunlich, welche Tiere oder Wesen mir dabei begegnen und wie sie mir entgegentreten, wie ich mit ihnen ggf. auch kommuniziere.
Achtsames Erleben, in diesen Imaginationen, ist gut zu Erlernen, je öfters man es praktiziert.
Begibt man sich auf solche Zeitreisen, wird man manchmal verwundert sein, welche Bilder, welche Farben, welche Geräusche, welcher Geruch, welche Gefühle sich einem auftun.
Interessant dabei ist, in welcher emotionalen Verfassung ich zuvor stecke. Demnach verändern sich auch diese Bilder, die ich aus den zuvor erfolgten Zeitreisen versuche mir zunächst ins Gedächtnis zu rufen.
Innerhalb meiner Psychotherapiestunde werden über Imaginationsübungen mich belastende Themen aufgearbeitet.
So wie z.B. @ Vrori anderen Mitgliedern in ihren Beiträgen über sich schon erzählte, dass sie belastende Dinge "imaginär" in einen Rucksack packt und diesen Rucksack andernorts ausleert und "ihre darin belastende Last" damit ab-/weglegt und sie sie möglichst nicht wieder mit zurück nach Hause nimmt, so kann es auch in meinen Psychostunden ablaufen.
Auch wenn es nicht die berühmte Couch ist, auf der ich dann entspanne, aber mein Therapeut hat einen Stressless-Sessel, in dem ich es mir bequem mache.
Vor einer Imaginationsübung erfolgt eine leichte Entspannungs- und Atemübung und dann bittet er mich gedanklich an einen speziellen Ort zu gehen (z.B. eine Wiese, einen Berg, einen Waldrand, einen Bachlauf, oder aber ich rufe mir den abgebrochenen aber mich noch belastenden Traum auf und wir versuchen ihn weiter zu verfolgen) und wenn es mir gelingt diesen Ort gedanklich/bildlich aufzurufen, sprechen wir darüber, wie dieser Ort aussieht, welche Pflanzen oder Wesen noch dort sind, welche Gerüche, Farben, Laute ich wahrnehme, ob es kalt oder warm ist und wie alt ich ca. zu dem Zeitpunkt bin und wie alt z.B. die mit mir an diesem Ort sich befindenden sind.
Es kommt, je nach meiner emotionalen Verfassung, vor, dass es eine unkomplizierte Reise mit unkomplizierten Begnungen wird, es kann aber auch ganz schnell umschwenken und sich plötzlich alles verdunkeln/vernebeln oder dass das in der Übung auftretende Wesen sich umkehrt und einfach geht.
Dann wird vom Therapeuten auch nicht lange versucht weiter daran festzuhalten, sondern es so geschehen lassen und die Imagination vorsichtig von ihm aufgelöst.
Um es bildlich festzuhalten, zeichne ich anschließend kurz auf Papier mein Erlebtes auf.
Einige solcher Zeichnungen dienen für spätere Therapiegespräche und über du vielen Jahre ist es spannend zu erleben/sehen, dass, aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, sich immer wieder ein (verhaltensspezifisches) Muster herauskristallisiert, was einfach "ICH" bin und welches ich auch über Jahre nicht abzulegen vermag.
Über eine solche Imaginationsübung haben wir gemeinsam auch eine Farbe für meinen Schmerz erarbeitet und eine Farbe für mein Wohlbefinden. Man glaubt es kaum, aber MEINE Farbe für Wohlbefinden gedanklich aufzurufen, hat tatsächlich eine etwas schmerzlindernde Wirkung.
Atemübungen sind auch hilfreich, wenn man sie erlernt hat und für sich im Schmerzerleben gezielt anwenden kann.
Ich habe gelernt, in speziell schmerzende Körperregionen hinein atmen zu können.
Auch gibt es physiotherapeutisch angewandte Kombinationsübungen, wo man bewusste Bewegungsübungen mit speziellen Atemtechnik kombiniert und so Blockaden lösen kann.
Einmal monatlich gehe ich, psychotherapeutisch begleitet, zu einer Achtsamkeitsgruppe. Dort versuchen wir über Atem-, Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen auf unsere Beschwerden Einfluss zu nehmen. Bei schönem Wetter gehen wir auch gerne in einen angrenzenden Park, um unsere Achtsamkeit auf die schönen Dinge um uns herum zu lenken und uns dafür zu sensibilisieren.
Über deine Medikamentierung mit Ibuprofen haben sich die anderen Mitglieder schon ausreichend geäußert. Ich kann Ihnen nur zustimmen, dass du diese nicht als Langzeitmedikation einnehmen solltest!

Bist du in einer ambulanten Schmerztherapie?
Du solltest mit dem Arzt über eine adäquate und bei deinem Beschwerdebild sinnvolle Medikamentierung sprechen, die auch nicht nur aus Bedarfsmedikamente bestehen sollten

Niedrigdosierte Medis sind oft ausreichend, wenn der Medikamentenspiegel gut greift und der Patient darauf eingestellt ist.
Lange Jahre schluckte ich diverse hochdosierte Schmerzmittel und Lyrica gegen das Nervenbrennen sowie einen Magenschoner.
Hinzu gesellte sich eine Schilddrüsenunterfunktion, Wassereinlagerungen in den Beinen, ein Bluthochdruck und Cholesterin, wogegen auch Tabletten verordnet wurden.
Mittlerweile war meine Tagesverordnung auf 14 Tabletten angestiegen und mein Magen (trotz Magenschutz) so kaputt, sodass ich notfallmäßig ins KH eingeliefert wurde.
Alle Medikamente, bis auf das Schildrüsenpräparat, konnte ich absetzen, nachdem ich auf Morphinpflaster umgestellt wurde. Der vormals angezeigte Bluthochdruck, die Wassereinlagerung und das Cholesterin fanden dabei automatisch wieder Normalwerte.

Heute klebe ich alle drei Tage ein neues Pflaster und nehme nur noch das Schildrüsenmedi ein.
Je einen Tropfen eines Medis in jedes Auge muss ich noch nehmen, da ich leider auch noch einen grünen Star habe.
Alle Quartal muss ich zur Augendruckmessung und zur Gesichtsfeldkontrolle.
Liegt mein Augendruck wieder zu hoch, fragt mein Augenarzt mich auch immer, wie mein Schmerzlevel derzeit sei. Wie es scheint, steht auch darin ein Zusammenhang.
Deine in der HWS diagnostizierten BS-Schäden sind die klassischen und ich kann dir deine Beschwerden gut nachfühlen

Ich bin gleichfalls von C4 - C6 versteift und bei C6 - C7 liegt seit Jahren ein BSV mit Myelonkontakt (das Rückenmark wird leicht eingedellt) vor, der aber derzeit neurologisch keine Relevanz hat, sodass alles lediglich weiter unter Beobachtung bleibt. Eine weitere OP käme nur in Frage wenn, wie damals, erneut Lähmungen auftreten würden.
In der LWS liegen meine BS-Vorfälle und Vorwölbungen von L2 - S1. Da meine damalige Immobilität nicht eindeutig der HWS oder der LWS zuzuordnen war, habe ich versucht durch intensive konservative Maßnahmen wieder Mobilität zu erlangen und konnte eine weitere OP auch damit umgehen. Auch den Rollator konnte ich somit einmotten.
Sehr hilfreich, neben der Physiotherapie mit den Rückenübungen, war das Rückenschwimmen, da die Bewegungen im Wasser viel leichter und schmerzärmer waren und ich mich immer gut "aushängen" konnte, um kleine Blockaden zu lösen.
Meine gesamte Beschwerdeproblematik ist leider etwas komplexer und beschränkt sich ja nicht nur auf die Wirbelsäule, vielmehr sind einige Gelenke des Bewegungsapparats desolat, sodass das eine ins andere greift und sich gegenseitig stört.
Wie nahezu bei allen chronischen Schmerzpatienten, hat diese komplexe Situation auch meine Psyche in Mitleidnschaft gezogen, sodass auch hierbei der Schmerz sich zusätzlich in den Vordergrund stellt, wenn ich mental nicht gut drauf bin und die Depression sich einstellt, wenn der Schmerz anhaltend und unerträglich ist.
Der bekannte

Vielleicht magst du dich einmal mit dem Thema Schmerz- und Stressbewältigung, Entspannungs- und Atemtechniken und vor allem Imaginationsübungen näher beschäftigen.
Falls du keine begleitende Psychotherapie machst, kann ich sie dir nur empfehlen. Ein Therapeut, der auch Hypnotherapie anbietet, wäre da ggf. ratsam.
Aber auch die KK oder die VHS bieten Entspannungs- und/oder Achtsamkeits-/Schmerzbewältigungsgruppen etc. an.
Viel Erfolg bei deiner Schmerzbewältigung

