Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt nicht

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
Poldibär
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Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt nicht

Ungelesener Beitrag von Poldibär » Do 19. Nov 2015, 20:54

Hallo zusammen,

vielleicht kennt sich hier ja jemand etwas mit sowas aus.

Ich habe vor vielen Jahren eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen mit dem Gedanken, dass ich - sollte einmal der Fall eintreten - und ich nicht mehr arbeiten können, diese dann zahlt.

Die Versicherung weigert sich natürlich zu zahlen, die Angelegenheit ist beim REchtsanwalt und wir hatten auch schon eine Verhandlung vor dem Landgericht.

Streitpunkt ist: Ob es mir als Kläger möglich ist, mit irgendeiner Tätigkeit mehr als nur geringfügige Einkünfte zu erzielen.

Die Tatsache, dass ich Rente bekomme, interessiert nicht, da wohl ein Unterschied zwischen Sozialrecht und Versicherungsrecht besteht.
Was einem normalen Menschen bei Abschluss einer solchen Versicherung wohl nicht bewusst ist.

Versteh momentan grad die Welt nicht mehr.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

LG Poldi

Schnecke123
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Re: Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt nicht

Ungelesener Beitrag von Schnecke123 » Fr 20. Nov 2015, 11:11

Willkommen im Club derer, die im Versicherungsfall im Regen stehengelassen werden... :koepfchen: .

Die allererste Frage ist: hast du eine Verweisungsklausel drin? Das hat dir dein Rechtsanwalt sicher auch
schon gesagt - alte Verträge haben diesen Passus und damit wird es ganz, ganz schwierig.

Bist du schon bei einem Gutachter gewesen?
Gruß
Schnecke

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Doppeloma
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Re: Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt nicht

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Sa 21. Nov 2015, 03:00

Hallo Poldibär, :smile:
Ich habe vor vielen Jahren eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen mit dem Gedanken, dass ich - sollte einmal der Fall eintreten - und ich nicht mehr arbeiten können, diese dann zahlt.
Habe solche privaten Versicherungen zwar nie abgeschlossen aber ich habe mal im Versicherungsbereich (eine kurze Zeit) gearbeitet und dort interessante Schulungen zu solchen und anderen Versicherungen mitgemacht, das hat mich (wenigstens) davor bewahrt selbst unnötig Geld dafür auszugeben ... :teufel:

Eine private Erwerbsunfähigkeits-Versicherung kenne ich allerdings nicht, die würde ja schon alle erdenklichen Tätigkeiten "abdecken", nur eine wegen Berufs-Unfähigkeit ... darin gibt es allerdings oft die Klausel, dass man auf ähnliche Tätigkeiten verwiesen werden kann ... hier unterscheiden die sich nicht besonders in der Spitzfindigkeit von der DRV, wenn es dort noch um die Berechtigten für eine DRV-BU-Rente geht ... bei den Jahrgängen vor dem 02.01.1961
Die Versicherung weigert sich natürlich zu zahlen, die Angelegenheit ist beim REchtsanwalt und wir hatten auch schon eine Verhandlung vor dem Landgericht.
Wie lange zahlst du dafür schon und was würde passieren, wenn du den Vertrag kündigst, weil man ja nicht bereit ist zu zahlen ... soweit mir bekannt ist hat man inzwischen einen Rechtsanspruch mindestens die gezahlten Beiträge erstattet zu bekommen, wenn die Versicherung solche Leistungen letztlich verweigert ... dazu könnte dir eventuell die Verbraucherberatung weiter helfen ... :Gruebeln:

Du bist schon am Landgericht und hast du dort deine aktuelle (komplette) Berentung durch die DRV schon mitgeteilt /nachgewiesen ... die GA der DRV solltest du vielleicht auch mal mit einreichen (lassen), dem Richter sollte doch zumindest auch bekannt sein, dass die strengen Prüfungen vor einer solchen EM-Rente (und direkt auf Dauer) auch einer privaten Versicherung zu denken geben sollten ... :Gruebeln: :Gruebeln: :Gruebeln:
Streitpunkt ist: Ob es mir als Kläger möglich ist, mit irgendeiner Tätigkeit mehr als nur geringfügige Einkünfte zu erzielen.
Das ist ja offenbar und nachgewiesen (zumindest JETZT) nicht mehr möglich, sonst zahlt ja die DRV keine Rente wegen VOLLER Erwerbsminderung bis zum Eintritt in die Altersrente ... darin eingeschlossen dürften dann wohl auch ALLE erdenklichen Tätigkeiten sein, die es am Arbeitsmarkt so geben könnte ... also auch jegliche (andere) Tätigkeiten, die mal mit deinen beruflichen Kenntnissen möglich gewesen wären ... :confused: :confused: :confused:
Die Tatsache, dass ich Rente bekomme, interessiert nicht, da wohl ein Unterschied zwischen Sozialrecht und Versicherungsrecht besteht.
Das ist wohl soweit richtig, dass es einen Unterschied zwischen den Kriterien der DRV und einer privaten Versicherungen gibt, aber die komplette Ignoranz sollte zumindest der Richter nicht hinnehmen, was erwartet man denn von dir, sollst du irgendeine Tätigkeit aufnehmen (müssen) weil die private Versicherung das für möglich hält und dann stellt die DRV deine EM-Rente wieder ein, weil du ja doch nicht voll EM bist wenn das geht ...

Welche "Beweise" dafür, dass du was anderes noch arbeiten kannst, hat denn die beklagte Versicherung zu bieten, kennt sie sich am entsprechenden Arbeitsmarkt so gut aus und kann dir diesen Arbeitsplatz dann auch sicher anbieten ... die sind doch nicht mehr ganz dicht ... :Wut: :schimpfen:
Selbst eine Verweisungsklausel kann hier aktuell nicht mehr greifen auch wenn man wohl bei Abschluss (besonders) einer solchen Versicherung inzwischen sehr genau darauf achten sollte, was so alles im "Kleingedruckten" steht ...

Bei voller EM nach den rentenrechtlichen Kriterien ist auch jeder frühere Beruf (und alle Ähnlichen) nicht mehr machbar, um überhaupt irgendwelche nennenswerten Einkünfte zu erzielen ... ich denke mal auch private Versicherer können da nicht nur "Tagträume" in den Raum stellen, sondern müssten konkrete Tätigkeiten benennen, für die es auch Arbeitsplätze gibt ... :confused: :Gruebeln:
Was einem normalen Menschen bei Abschluss einer solchen Versicherung wohl nicht bewusst ist.
Versteh momentan grad die Welt nicht mehr.
Das glaube ich dir gerne aber du darfst auch hier nicht aufgeben, die Frage nach einer (schon erfolgten oder wenigstens geplanten) medizinischen Begutachtung durch einen Arzt der Versicherung ist natürlich berechtigt ... denn auch deren Mitarbeiter haben keine medizinischen Kenntnisse um überhaupt beurteilen zu können, welche Tätigkeiten du noch ausüben können sollst ... diese Beweisführung dürfte wohl jetzt noch schwieriger werden als vorher ... :confused: :Gruebeln:

Ob in solchen Fällen auch richterliche Begutachtungen beauftragt werden (können) ist mir leider nicht bekannt, denn das läuft ja alles nicht über das Sozialgericht weil es ja ein privater Vertrag ist ...

Letztlich muss es aber mindestens eine Lösung geben, den Vertrag dann eben mit "Verlust" aber Auszahlung deiner Beiträge zu beenden, es kann ja nicht sein, dass die jahrelang Beiträge von dir kassieren und du gehst am Ende komplett leer aus ... zumal mir durchaus bekannt ist, dass es sich meist um ziemlich hohe Beiträge handelt ...

Ist eine Beitragsfreistellung ab Beginn der Leistung vereinbart oder zahlst du gar immer noch weiter fleißig ein ... das solltest du mindestens sofort stoppen ... ist jedenfalls meine Meinung dazu, ich kenne ja den genauen Vertrag nicht aber meistens ist man dann Beitragsfrei weiter versichert wenn die Leistungen gezahlt werden ... hat man gar nicht vor zu leisten, macht es erst recht keinen Sinn denen noch weiter Geld in den Rachen zu schieben ...

Trotzdem an dieser Stelle meinen Glückwunsch zur Vollen EM-Rente auf Dauer, wenigstens eine Baustelle kannst du jetzt als erledigt abhaken ... :umarm: :ic_up:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm: :Bussi:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

Poldibär
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Re: Erwerbsunfähigkeitsversicherung zahlt nicht

Ungelesener Beitrag von Poldibär » So 22. Nov 2015, 14:10

Hab noch was vergessen.
Es ist eine Dread-Disease-Versicherung, die schwere Krankheiten abdecken sollte.

LG
Poldi

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