Minijob- wie begründet man Erwerbsminderungsrente?

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
Maracuja66
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Minijob- wie begründet man Erwerbsminderungsrente?

Ungelesener Beitrag von Maracuja66 » So 23. Aug 2015, 15:11

Hallo,

ich habe mal eine Frage in die Runde, wie ihr bei der Bewerbung um einen Minijob Eure Rente begründet habt.

Ganz kurz, mir wurde eine Teilerwerbsminderungsrente zugesprochen, die dem Arbeitsmarkt angepasst wurde, also in eine Volle gewandelt wurde.
Das bedeutet, ich darf lediglich 450 Euro dazu verdienen, also Minijob.
Als ob die Löhne bei den Minijobs nicht schon niederschmetternd genug sind, hat man auch die Erklärungsnot der Rente dazu.

Meine Erfahrung der letzten Wochen hat gezeigt, dass die Arbeitgeber, wenn sie das Wort "Krebs" hören, recht abgeschreckt sind. :Gruebeln:

Was händelt ihr das? Was erzählt ihr? Soweit ich weiß, wird die DRV bei dem neuen Arbeitgeber nachhorchen, wieviel man arbeitet usw.
Also kommt es eh heraus, dass man berentet ist.

Auf der einen Seite erschreckt es mich, wie man für einen miesen Stundenlohn katzbuckeln und sich "nackig" machen muß, andererseits bekommt es mir nicht gut, nur zu Hause zu sitzen.
Desweiteren weiß ich nicht, wenn man einen solchen Job ergattert hat, ob man einen Teil in die RV abführen sollte oder nicht...?

Liebe Grüße, Maracuja

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Re: Minijob- wie begründet man Erwerbsminderungsrente?

Ungelesener Beitrag von Fee59 » So 23. Aug 2015, 16:12

Hallo,

Ich hatte meinen Renten-SB mal gefragt,
ob es Sinn macht, auch bei einem Minijob voll in die
Rente einzuzahlen.
Er riet mir ab und meinte, dass das unterm Strich
fast nichts bei der Rentenhöhe ausmacht.

Bitte denke daran dass Du bei Bezug einer EM-Rente
immer nur unter 15 Wochenstunden arbeiten darfst.

Bekommst Du denn wenigstens Mindestlohn?
Also 8,50 Euro pro Stunde?

Wie ich meine Rente begruendet habe:
Ich bin nicht mehr Vollzeit leistungsfaehig,
moechte und kann aber durchaus in einem gewissen Mass
arbeiten.
Welche Erkrankungen ich habe, habe ich nicht erwaehnt.

LG
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Maracuja66
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Re: Minijob- wie begründet man Erwerbsminderungsrente?

Ungelesener Beitrag von Maracuja66 » So 23. Aug 2015, 16:36

Danke für Deine Auskunft.

Tja, ich habe ja noch keinen Minijob, die werden anscheinend nicht nur schlecht bezahlt, die sind auch rar gesät.

Also ich hatte bereits 2 Vorstellungsgespräche, bei beiden ergab es sich so, dass ich "gestehen" mußte, welche Krankheit ich habe.
Bei dem Letzten sagte man mir, wenn ich eine Erwerbsminderungsrente beziehe, müßte ich eine schwere Krankheit hinter mir haben.
Nun, da hatte sie durchaus recht... :Gruebeln:
Was antwortet man dann...

So, den ersten Job bekam ich nicht, warum auch immer.
Bei dem Zweiten bin ich noch im Rennen, muß morgen Probearbeiten.
Da würde ich 10 Euro die Stunde bekommen.

Nun, ich bin mal gespannt.
Wenn das wieder nix wird, werde ich nicht mehr so ehrlich . :nein:

LG, Maracuja

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Doppeloma
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Re: Minijob- wie begründet man Erwerbsminderungsrente?

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » So 23. Aug 2015, 18:18

Hallo Maracuja, :smile:
Tja, ich habe ja noch keinen Minijob, die werden anscheinend nicht nur schlecht bezahlt, die sind auch rar gesät.
zu Erklärungen einer EM-Rente kann ich da nichts beisteuern, bisher hatte ich nicht das Bedürfnis mir einen solchen Job zu suchen, ich sehe das allerdings bei voller EM-Rente ohne Befristung (also keine Arbeitsmarktrente) auch nicht so "eng", denn da geht es ja tatsächlich nur um einen Zuverdienst bei einem Minijob bis höchstens 450 Euro im Monat ...

Wenn ich den Zeitungsanzeigen Glauben schenke werden Voll-Rentner (egal ob EM oder andere vorzeitige Rentenarten) da durchaus gerne "genommen", lieber als Empfänger von ALGII, weil das für die AG deutlich mehr Nachweis-Aufwand bedeutet (monatliche Bescheinigungen für das JC) ...

Mini-Jobs werden wohl allgemein sehr schlecht bezahlt, ob man das für "angemessen" sieht wie viele Stunden man leisten soll für diesen Betrag muss natürlich jeder selbst (auch mit Bezug auf die konkrete Tätigkeit und das erforderliche Wissen dafür) entscheiden, es gibt auch dafür schon viele gesetzliche Regelungen, die man am Besten direkt bei der Minijob-Zentrale prüfen lassen kann.

Auch hier gilt (mindestens) der gesetzliche Mindestlohn und möglicherweise auch Branchenspezifische Tarif-Löhne, sowie der Anspruch auf Urlaub und Lohnfortzahlung bei Krankheit (bis zu 6 Wochen), allerdings bekommt man anschließend kein Krankengeld von der KK.
Man sollte auch auf einem schriftlichen Arbeitsvertrag bestehen, denn mündliche Abreden sind später nur schwer bis gar nicht zu beweisen ...
Also ich hatte bereits 2 Vorstellungsgespräche, bei beiden ergab es sich so, dass ich "gestehen" mußte, welche Krankheit ich habe.
Wenn ich einen AG über meine Krankheiten informieren soll / muss, dann käme der für mich nicht in Frage, man sollte schon davon ausgehen, dass der Bewerber sich die geplante Tätigkeit auch (gesundheitlich) zutraut, früher war das auch kein "Bewerbungsthema" welche Krankheiten ich schon so habe/hatte, um zu entscheiden ob man mich als Mitarbeiter möchte oder nicht ... meine letzte Firma weiß bis heute nicht genau warum ich fast 4 Jahre AU gewesen bin und nun die EM-Rente bekomme ... und da war ich länger als 10 Jahre fest angestellt. :confused: :Gruebeln:

Davor gab es auch schon eine Umschulung (über die DRV) weil ich meinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben konnte, das hatte meinem AG jedenfalls zu genügen als allgemeine Information ... ich finde es ziemlich unverschämt welche Informationen man da inzwischen für einen "popeligen" (meist schlecht bezahlten) Minijob von den Bewerbern verlangt ...
Bei dem Letzten sagte man mir, wenn ich eine Erwerbsminderungsrente beziehe, müßte ich eine schwere Krankheit hinter mir haben.
Nun, da hatte sie durchaus recht... :Gruebeln:
Was antwortet man dann...
Dass es den AG absolut NICHTS angeht warum konkret man die EM-Rente bezieht und man sich um die Stelle bewirbt, weil man denkt (selbst überzeugt ist), die Anforderungen auch erfüllen zu können, gerade im Minijob kann der AG ja die Mitarbeiter wechseln, "wie andere Leute die Unterwäsche" ... da ist mir soviel "Gewese" um die Vorstellung und Vorlage von kompletten Unterlagen sowieso schon suspekt ...
So, den ersten Job bekam ich nicht, warum auch immer.
Hättest du ja fragen könne, aber vermutlich hatte man Sorge, dass du die Arbeit nicht schaffen und sehr bald ausfallen wirst, es gibt doch genug andere (gesündere oder "schlauere") Bewerber, die mit ihren Stärken "punkten" und sich nicht die Schwächen" aus dem Hirn leiern lassen ... die AG wollen, dass Jemand die Arbeit macht und da verzichten sie auf Leute mit schwierigen Krankheiten lieber, darum erzählt man denen das ja auch nicht ... :Verwirrt: :Hilfe:
Bei dem Zweiten bin ich noch im Rennen, muß morgen Probearbeiten.
Da würde ich 10 Euro die Stunde bekommen.
Mit welcher Begründung "musst" du dort Probearbeiten, das wird hoffentlich auch bezahlt, sonst ist das "Schwarzarbeit" und du bist nicht versichert wenn da was passiert bei der Probearbeit, was konkret sollst du denn machen für diese 10 Euro pro Stunde, dass man dich erst "ausprobieren" will ...
Wenn das wieder nix wird, werde ich nicht mehr so ehrlich . :nein:
Das hat mit "Ehrlichkeit" nicht viel zu tun, andere Leute die noch im normalen Arbeitsprozess stehen schreiben auch nicht in ihre Bewerbungen welche Krankheiten sie schon hatten (oder sogar noch haben) und in einem Vorstellungsgespräch haben solche Fragen auch nichts verloren ... dazu brauchst du überhaupt KEINE Auskünfte geben ...

Für einen AG wo du einen Minijob machen willst ist es auch überflüssig darauf hinzuweisen, dass du keine "echte" Voll-EM-Rente bekommst sondern die "Arbeitsmarktrente", das hat den doch gar nicht zu interessieren, das würde die DRV "munter" machen wenn du mal mehr als einen Minijob regelmäßig machst und dann melden die sich schon bei dir und heben die Arbeitsmarktrente (möglicherweise) auf, weil du die ja nicht mehr brauchst bei ausreichendem "Zuverdienst" ...

Die Aufnahme eine Tätigkeit zusätzlich zur EM-Rente ist immer der DRV mitzuteilen, auch dann wenn du weniger als 450 Euro im Monat verdienen würdest, dann bekommst du wohl Unterlagen zugeschickt, wo noch genauere Angaben dazu von dir verlangt werden ... ob der AG zwangsläufig auch was ausfüllen muss ist mir nicht bekannt aber wenn dann wohl nur 1 X im Jahr zur Prüfung ob du die Grenzen eingehalten hast.

Die DRV teilt dem AG dann aber auch nicht mit, dass du "eigentlich" nur teilweise EM bist, ich denke mal da hast du schon wieder völlig "falsch" begonnen mit deiner Suche nach einem Zuverdienst ... den AG hat es zu genügen, dass du (vorerst oder auf Dauer) eine EM-Rente beziehst und dir was dazu verdienen willst ...

Du kannst dir sogar den Grund dafür "ausdenken", denn es geht den AG auch nichts an ob du das aus Geld-Not machen willst oder einfach weil du "unter Menschen" willst, weil dir sonst zu Hause "die Decke auf den Kopf fällt" ... je mehr du den Eindruck vermittelst, dass du auf diesen Job "dringend" angewiesen bist umso geringer werden deine Chancen sein, besonders darauf für deine Arbeit auch halbwegs ordentlich bezahlt zu werden ...

Das sind nur die Gedanken, die mir dazu gerade so durch den Kopf gegangen sind, für uns kommen zusätzliche Verpflichtungen für einen solchen Job ohnehin (noch) nicht in Frage, was nicht bedeutet, dass wir nicht auch noch etwas Geld gebrauchen könnten ...

Wenn es mal ein Angebot geben würde, dass mich interessiert, dann bestimme ICH die Regeln mit oder es wird nichts aus dem Job und meiner Mitarbeit :grinser: , zugegeben habe ich es da schon etwas "leichter" weil ich einfach sagen kann "Ich beziehe Rente und möchte was dazu verdienen" ... welche Art der Rente muss einen AG in meinem Alter nicht mehr interessieren und schon wird es auch keine neugierigen Fragen nach Krankheiten geben ... :Sturkopf: :glotzen:

"Probearbeit" (dann vielleicht) gerne aber nur gegen Bezahlung, könnte ja sein ICH möchte dann nicht weiter für diesen AG tätig sein ... für strafbare "Schwarzarbeit" bin ich nicht zu haben, auch nicht in einem Minijob ... :ic_down:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: Minijob- wie begründet man Erwerbsminderungsrente?

Ungelesener Beitrag von Fee59 » So 23. Aug 2015, 19:47

Hallo,

der erste AG, der Dich nicht genommen hat,
aber um deine Erkrankung wusste,
hat Dir eine Steilvorlage für eine Diskriminierungsklage
geliefert.
Denn es ist anzunehmen, dass er Dich wegen Deiner
Erkrankung nicht eingestellt hat.

LG
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Re: Minijob- wie begründet man Erwerbsminderungsrente?

Ungelesener Beitrag von maday » So 23. Aug 2015, 21:04

Ich habe seit 2 Jahren einen Minijob. In meiner Bewerbung habe ich erwähnt, dass ich Erwerbsminderungsrente erhalte. Wenn mich jemand im persönlichen Gespräch nach meiner Krankheit gefragt hätte, wäre meine Antwort wie folgt ausgefallen: "eine Frauengeschichte". Zum einen hätte ich nicht mehr gesagt, zum anderen hätte es nicht gestimmt. Ich wurde aber nicht gefragt. In die RV Beiträge abzuführen, lohnt sich nicht. Übrigens erfährt dein Arbeitgeber nicht unbedingt von deiner Rente. Deine Pflicht ist es nur die RV von der Arbeitsaufnahme zu unterrichten. Sende einfach deinen Arbeitsvertrag in Kopie mit zur Rentenversicherung, denn die RV muss deinen Verdienst wissen. Am Jahresende oder am Jahresanfang erhältst du dann ein Schreiben von der RV mit einem Formular, das dein Arbeitgeber normalerweise ausfüllen soll. Hierbei geht es um deinen Verdienst des letzten Jahres. Du musst es aber nicht ausfüllen lassen, du kannst auch Kopien deiner Lohnabrechnungen bei der RV einreichen. Das reicht der RV aus. Somit würde dein Arbeitgeber nichts von deiner Rente erfahren.

Gruß maday
Als Frau bin ich ein Engel und wenn man mir die Flügel stutzt, fliege ich weiter, dann aber auf meinem Besen.

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Re: Minijob- wie begründet man Erwerbsminderungsrente?

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » So 23. Aug 2015, 23:43

Hallo Fee, :smile:
hat Dir eine Steilvorlage für eine Diskriminierungsklage
geliefert.
Denn es ist anzunehmen, dass er Dich wegen Deiner
Erkrankung nicht eingestellt hat.
damit wäre ich aber sehr vorsichtig, das muss man auch beweisen können, wenn man den AG deswegen verklagen will ... der wird bestimmt dann begründen, dass es damit nichts zu tun hatte, sondern ein anderer Bewerber eben die "besseren Voraussetzungen" hatte ... welche das gewesen sind muss er ja nicht präzise benennen ...

Es reicht also nicht ganz was "anzunehmen", der Dopa wurde damals auch (nach der Umschulung) überall abgelehnt, obwohl er doch eine so gute Ausbildung hatte und das nicht "persönlich" nehmen sollte, waren immer andere Bewerber letztlich "besser" geeignet für die ausgeschriebene Stelle ... jaa, wahrscheinlich waren sie einfach mindestens 20 Jahre jünger aber das konnten WIR natürlich auch nicht beweisen ... man wünschte ihm immer freundlich "Alles Gute" (nur nicht bei uns könnte man ergänzen) ...

Anfangs fand er diese Absagen noch "nett und seriös" aber nach 150 Stück davon war das einfach nur noch zum :kotzen: :kotzen: :kotzen:

Eine Firma war besonders dreist, die suchten eine Kombi aus Büro-Kaufmann und "Baumaschinist" mit Erfahrung und Befähigung für Baumaschinen ... es war ein Baumaschinen-Verleih ... und es gab ein sehr intensives und konstruktives Vorstellungsgespräch, leider nur mit dem Stellvertreter des Firmenchefs ...

Die Stelle war echt interessant für den Dopa, denn er war ja auch mal jahrelang im Straßenbau tätig bis zum ersten BS-Vorfall ... die Maschinen sollten gelegentlich zum Kunden gebracht oder dort wieder abgeholt werden, das wäre kein Problem für ihn gewesen, überwiegend hätte er die vertraglichen Sachen im Büro bearbeitet ... auch dafür gab es dann wenige Tage nach diesem Hoffnung verheißenden Gespräch die Absage "weil man einen geeigneteren Bewerber bevorzugt habe" ...

Merkwürdig nur, dass die gleiche Firma wenige Tage später erneut diese Stelle ausgeschrieben hat ... der Dopa hat sogar noch angerufen, er wäre noch immer interessiert ..."man würde sich melden, die Bewerbungsunterlagen seine ja noch da" ... die "melden" sich heute noch bei ihm ... die Unterlagen kamen irgendwann noch "zur Entlastung der Firma" zurück ohne weitere Erklärungen warum man ihn auch im 2. Anlauf nicht haben wollte ...

Das ist nun schon so viele Jahre her, trotzdem "wurmt" es uns immer noch wie ihn diese Firma doch eigentlich verars**t hat damals, aber verklagen konnte man sie trotzdem nicht wegen "Altersdiskriminierung", denn wir ahnen natürlich auch was der wahre Grund gewesen sein wird (er war um die 50 / nicht mehr gesund und hatte als Bürokaufmann keine Berufserfahrung) aber beweisen können und konnten wir das auch nicht ...

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: Minijob- wie begründet man Erwerbsminderungsrente?

Ungelesener Beitrag von agnes » Mo 24. Aug 2015, 06:39

Hallo @Doppeloma :smile:
Merkwürdig nur, dass die gleiche Firma wenige Tage später erneut diese Stelle ausgeschrieben hat ...
Dazu möchte ich etwas schildern/einwerfen.

Mein Mann und ich haben, als Geschäftsleitung, für unseren zu leitenden Betrieb auch immer mal wieder Personalersatz benötigt und eine Anzeigenschaltung in Auftrag gegeben.
Um dies kostengünstiger zu halten und um mehr geeignete Bewerber ansprechen zu können, wurde diese gleich drei Wochen hintereinander geschaltet. Nicht jeder geeignete potentielle Arbeitsuchender liest dies unbedingt in der ersten Woche (z.B. aus Urlaubsgründen oder "noch nicht gekündigt" und von daher gar nicht nach Arbeit suchend usw.).

So haben wir die drei Wochen möglichst auch insgesamt immer abgewartet und die eintreffenden Bewerbungsunterlagen ersteinmal für uns sortiert, bevor wir zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch, diesen unserer Meinung nach geeigneten Personenkreis, einbestellten.

Natürlich konnte es dabei auch sein, dass bereits in der ersten Woche schon eine geeignete Person sich auf die Stelle bewarb und wir aus akuter Personalnot heraus (Saisonbetrieb), diese dann auch sofort einstellten und somit die beiden weiteren Anzeigen eigentlich hinfällig wurden und von daher nachfolgenden gleichwertigen Bewerbern absagten.

Dies geschah in dem Fall dann nicht aus Aussortierungsgründen, weil wir etwa gegen diese Bewerber Bedenken hatten die Arbeit bewältigen zu können, sondern weil der Arbeitsplatz wieder möglichst schnell besetzt werden musste. :jaa:

Nach einem GdB haben auch wir die Bewerber immer gefragt (in Bezug zur Aufrechterhaltung der betrieblichen Schwerbehindertenquote) jedoch nicht nach den gesundheitlichen Gründen, das stand uns rechtlich auch nicht zu.

Oft haben Bewerber dabei ihre Schwerbehinderteneigenschaft von alleine dahingehend gerechtfertigt, indem sie von ihren gesundheitlichen Einschränkungen erzählten.
Das war selbstredend dann auch für uns als Vorgesetzte immer eine brauchbare Information, um die Eignungs-Entscheidung abzuwägen. Da ich ja selber schwerbehindert galt konnte ich "manchmal" ein wenig hineinfühlen, ob der zu vergebende Arbeitsplatz demjenigen auch zumutbar war.

Ich wünsche dir @Maracuja einen fairen Wettbewerb, während deiner Suche um einen Minijob, und verständnisvolle Vorgesetzte.

Persönlich hätte ich Bedenken, einen solchen Job aufzunehmen (wäre gesundheitlich auch nicht durchführbar), habe ich insgesamt viel zu lange um die Anerkennung meiner Erwerbsminderung kämpfen müssen und ich hätte somit Angst, dass hierbei die DRV aufhorchen und den Sachstand nun wieder überprüfen würde. :Heiss:

Einen ruhigen Wochenanfang wünscht, mit lieben Grüßen aus der Schmerzklinik :winke: agnes
Der Dumme spricht, ohne vorher zu denken.
Der Kluge denkt, bevor er spricht.
Aber nur der Weise weiß, wann er besser schweigen sollte.
(Günter Leitenbauer)

Ich gebe mit meinen Beiträgen lediglich meine persönlichen Erfahrungen weiter. Sie gelten nicht als Rechtsberatung.

Hier geht es zu meinem alten Thread: viewtopic.php?f=6&t=5468

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Re: Minijob- wie begründet man Erwerbsminderungsrente?

Ungelesener Beitrag von Maracuja66 » Mo 24. Aug 2015, 14:10

Erst einmal herzlichen Dank für alle Eure Antworten.

Ich finde auch, dass um diese Minijobs ganz schön viel "Gewese" gemacht wird, richtig.
Persönlich hätte ich Bedenken, einen solchen Job aufzunehmen (wäre gesundheitlich auch nicht durchführbar), habe ich insgesamt viel zu lange um die Anerkennung meiner Erwerbsminderung kämpfen müssen und ich hätte somit Angst, dass hierbei die DRV aufhorchen und den Sachstand nun wieder überprüfen würde
Na ja, ich habe ja nur eine Teilerwerbsminderungsrente, die dem Arbeitsmarkt angepasst wurde.
Ferner hatte ich auf dem "Selbstauskunftsbogen" (ja, ich hätte ihn nicht ausfüllen dürfen/ brauche- das wußte ich damals noch nicht) angegeben, dass ich 4 Stunden am Tag arbeiten könne.

Um es vorweg zu nehmen: ich habe heute Probe gearbeitet und...ich habe die Stelle. :Yeah:
Für mich ein Glückstreffer- wenn ich mir die anderen Minijobs so anschaue.
Von Beruf bin ich med. techn. Assistentin und werde künftig bei einem Augenarzt 10,5 Stunden arbeiten. Man muß ja auch mal Glück haben. :jaa:

LG, Maracuja

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Re: Minijob- wie begründet man Erwerbsminderungsrente?

Ungelesener Beitrag von Maracuja66 » So 6. Sep 2015, 17:48

Hallo,

ich habe mal wieder eine Frage, vielleicht kann mir einer helfen?

Ich habe ja einen Minijob ergattert- war schwierig genug- und der fängt morgen an.
Bin schon ziemlich aufgeregt.

Nun geht es um das Thema "Antrag auf Befreiung von der Rentenversicherungspflicht", dazu muß man einen gesonderten Bogen ausfüllen.
Dies habe ich auch getan, nur gibts zu dem Bogen ein Merkblatt, welche Nachteile einem entstehen, wenn man sich befreien läßt. :Verwirrt:
Da steht u.a. als Begründung für die Zahlung
- die Begründung oder Aufrechterhaltung des Anspruchs auf eine Rente wegen Erwerbsminderung.

Bei der Rentenversicherung selber steht folgendes: ...In den letzten fünf Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung müssen mindestens drei Jahre mit Pflichtbeiträgen für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit vorliegen (besondere versicherungsrechtliche Voraussetzung).

Daraus werde ich nicht schlau...ich habe bis Juli 2014 Rentenversicherungspflichtig gearbeitet, seit Juli 2015 bekokmme ich eine Erwerbsminderungsrente.
Wenn ich mich nun von der Rentenvers.pflich befreien lasse, gefährde ich dann nicht eine evtl. Verlängerung der Rente?

Oder gelten die 5 Jahre nur für die 1. Feststellung der Erwerbsminderung?
Vielleicht hat jemand mal bei der DRV diesbezüglich nachgefragt...würde mich freuen, wenn jemand etwas weiß.

LG, Maracuja

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