Guten Morgen Forianer
Schlecht geschlafen - Gedankenkreisen....
Ich habe in einem anderen Forum (Hobby-Bereich) etwas schlechte Erfahrungen gesammelt, daher bin ich etwas vorsichtig geworden mit der Offenheit in virtuellen Kreisen. Komme nicht gut damit klar, wenn ich virtuell blöd angemacht und verhöhnt werde. Ich habe dieses Forum hier zwar bisher sehr rücksichtsvoll erlebt - aber Ihr wisst ja wie das ist, wenn man eh schon angeknackst ist.
Mich quält folgende Konstellation:
Ich war (wie in Vor-Threats durchleuchten lassen) Jahre als Altenpflegehelferin tätig und in Verlaufe der vollzeitigen 3-schichtigen Berufsausübung krank geworden. Nach viel Denken, nun bald 2 Jahre AU, Krankengeld-Aussteuerung und Nahtlosigkeits-ALG sowie Psychotherapie sehe ich das Zusammenspiel zwischen Kindheits- und Erwachsenen-Biographischen Eckpunkten, Berufsausübung und privaten Sachverhalten sehr viel deutlicher und weiss, wo die Ursachen und Verflechtungen liegen, für den letztlichen Burnout/depressivem Einsturz.
Ich wollte immer im Medizinisch-therapeutischen Bereich eine Ausbildung machen und bin eigentlich mit diesem Thema trotz fortgeschrittener Lebensjahre nicht fertig. Muss ich auch nicht, vielleicht gibt es da auch noch eine Alternative - würde jetzt aber den Threat hier sprengen. Dazu gerne mal später an anderer Stelle.
Nun habe ich bekanntlich den Zwang, entweder wirtschaftlich kurzfristig vor die Hunde zu gehen, oder mich an Arsch und Kragen zu packen und nochmals in diesem Leben aus Schutt und Asche aufzustehen (ist dann eben das 6. Mal in diesem Leben - die 5x davor haben mit dazu beigetragen, dass die Energiebilanz aus dem Lot geriet). Ich bin ein Mensch, der "im nicht Aufgeben" eine enorme Ressource hat, was auch meine Psychotherapeutin mit Erstaunen immer wieder feststellt.
Es gibt neuerdings Tage, da fange ich den "alten Beruf" an zu vermissen. Da komme ich nicht damit zurecht, dass das im Quereinstieg ohne Ausbildung erworbene Wissen nun für immer brach liegen soll. Da bekomme ich genau deswegen nun Panikattaken und werde nervös. Insbesondere wenn ich mein eigenes Potential wahrnehme, die unglücklich verlaufene Vergangenheit und die Tatsache, dass ich in Riesenschritten geradeaus der Alters-Armut entgegenlaufe (mit knapp 46 !!!), die Beziehung da gleich mit-reinreisse (wer soll das auf Dauer toll finden) und von meinem Heimat-Staat erst mal für Monate auf die Warteschleife gestellt werde (laut gestrigen Telefonat mit den dortigen Behörden, werden die ihre Entscheidung ob ich für die dort geleisteten Berufsjahre je eine EM-Rente sehen werde, in frühestens 6 - 12 Monaten fällen) - ganz ehrlich:
Nun habe ich gehört, dass eine Pflegeeinrichtung hier in der Nähe in der Zeit 17-20 Uhr (mein Vorposting) eben Verstärkung sucht. Es wäre ein Zeitumfang, den ich mir selbst mittlerweile wieder zutrauen würde. Wo ich merke, dass es mir evtl. gut tun könnte wieder Fuss zu fassen - zu mir selbst das Vertrauen aufzubauen, mich wieder richtig einschätzen zu können und erworbene Fähigkeiten wieder einzusetzen. Es gäbe vermutlich sogar eine Möglichkeit eine Regelung zu finden, dass ich schwere Patienten nicht versorgen muss, weil ich eben EM-Rentnerin bin.
Ich habe einfach aber Angst, dass mir dann aber die befristete EM-Rente gestrichen wird, weil man mir entgegenhält, dass ich ja ausgerechnet in dem Job nun Mini-Jobben gehe, in dem ich krank geworden bin.
Wie Maday auch schon anmerkte - ja, ich muss einsehen, ich bin noch nicht wieder wirklich fit und belastbar. Ja, ich neigte in der Vergangenheit dazu, mich völlig zu verausgaben und meine Grenzen zu kasteien.
Aber die intellektuelle Blockierung auf einem Helfer-Niveau und die jahrelange "wir bezahlen Ihnen keine Umschulung, damit Sie aus der für sie körperlich und psychischen belastenden Helfer-Ebene rauskommen" seitens AfA und RVTr hat ebenso erheblichen Einfluss auf vieles gehabt. Ich habe früh erkannt, dass dieser Job auf Dauer so meins nicht ist und wollte da raus - wollte aber nicht da raus und in die Arbeitslosigkeit flüchten. Und mit dem Altenpflege-Stempel im Lebenslauf wollte man mir trotz zahlloser Bewerbungen in x Varianten in anderen Branchen nicht mehr haben.
All das wird aber unter den Tisch gekehrt und nirgends so erwähnt. Leider wird genau dieses Zusammenspiel auch in keinen Gutachten erwähnt, so tolle Gutachten ich ansonsten auch bekommen habe.
Da ich nun mal die Deutsche Voll-Rente für die deutschen Berufsjahre zu 2/3 für für die Summe der Freiw.Gesetzl. KV weggefressen wird und trotz grosser Schuldenbelastung (keine Konsumschulden sondern aus dem Verkauf eines hundertjährigen Hauses, was uns auffrass und wir vor 2 Jahren der Gesundheit zuliebe aufgaben) wegen zu hohem Einkommen meiner "anderen Hälfte" keine weiteren Leistungen aus der Sozialhilfe erhalte, muss und will ich handeln.
Der MiniJob würde mich kaum Fahrkosten verursachen und ich müsste dank gutem Stundenlohn auch nicht so viele Stunden Jobben gehen. Es bliebe also auch mehr Zeit für innere Rehabilitation. Und ich sähe mittlerweile sogar eine therapeutische Herausforderung darin, mich dem Beruf unter neuen Betrachtungspunkten im kleinen Rahmen wieder anzunähern.
Was meint Ihr denn so ? Zu riskant ? Oder es wagen ? Oder muss ich es der DRV anders "verkaufen" ?
Bis nachher - geh jetzt duschen
NeueWege