Länger als 78 Wochen arbeitsunfähig

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
RdJ360
Beiträge: 11
Registriert: Mo 7. Mär 2011, 12:20
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Länger als 78 Wochen arbeitsunfähig

Ungelesener Beitrag von RdJ360 » Mo 11. Jul 2011, 13:18

Hallo Esuse,
Esuse hat geschrieben: Bitte bedenke aber auch, daß die Bearbeitung einer Rente dauert und daß Du, wenn sich nach dem Jahr rausstellt, daß Du doch nicht mehr arbeiten kannst, evlt ohne Einkommen da stehst, es sei denn, Du hast Anspruch auf H4. Im Gegensatz dazu, macht die DRV bestimmt keine Probleme, wenn Du denen sagst, daß Du wieder arbeiten kannst und Du deshalb die Rente nicht mehr möchtest, falls Du sie denn bekommst. Die allermeisten müssen noch in Widerspruch gehen und selbst bei einer "normalen" Rentenbearbeitungszeit gehen meist Monate ins Land.
Das ist ein gutes Argument und spricht wirklich für die (ich nenne es zum jetzigen Zeitpunkt mal) "pro forma" Beantragung der EM Rente. Letztendlich kann auch ich nicht in die Zukunft schauen und 100 % wissen wie
sich meine Erkrankung entwickelt. Aber Hoffnung habe ich. Ich meine berechtigt (-:.
Bei dieser Variante käme ich dann wohl um eine REHA nicht herum???...obwohl ich gut behandelt werde und diese
im Moment nur als Störung betrachten würde. Und meine behandelnden Ärzte auch.
Esuse hat geschrieben: Wichtig ist wirklich, die Beantragung des GdB, oft gibts bei der Afa dann einen extra SB (jedenfalls wenn Du 50 hast) und immer noch weniger Stellen.
Bezüglich der Sicherung meines jetzigen AP verstehe ich das ja. Auch vor dem Hintergrund der ungewissen Entwicklung.
Aber wie ist es denn, wenn man tatsächlich mal in die Lage kommt einen anderen AP zu suchen, ist das nicht eine Einschränkung? Muss man "damit" dann transparent umgehen (ich denke so an das Thema Schwangerschaft, dass muss man ja auch nicht sagen)? Wenn ja wäre es doch in jeder Hinsicht leider ein Handicap?

Grüße und "Dauerdanke" :smile:
rdj360

Benutzeravatar
Esuse
Beiträge: 1373
Registriert: Fr 5. Feb 2010, 16:00
Wohnort: Nordthüringen
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 255 Mal
Kontaktdaten:

Re: Länger als 78 Wochen arbeitsunfähig

Ungelesener Beitrag von Esuse » Mo 11. Jul 2011, 13:34

Hallo,
die Meinungen, ob man bei der Arbeitsplatzsuche eine Schwerbehinderung angeben muß, gehen auseinander. Wenn man es nicht sagt, kann aber das Vertrauensverhältnis von Anfang an zerstört sein, wenn der neue Chef dahinter kommt. Und, es gibt für größere Firmen ja Vergünstigung bzw sie müssen eine Abgabe zahlen, wenn sie nicht genug Schwerbehinderte beschäftigt haben.


Mit der Reha, das ist so eine Sache, es heißt Reha vor Rente, aber Dein HA kann Dich bei Rehabeginn rehaunfähig schreiben. Wie sich das auf den Rentenantrag auswirkt, kann ich Dir nicht sagen. Aber, wenn Dein Arzt bzw Deine Ärzte der Meinung sind, daß eine Reha eher schadet, sollte das die DRV auch wissen.
Liebe Grüße

Esuse

Benutzeravatar
Antonia
Beiträge: 745
Registriert: So 15. Aug 2010, 13:23
Hat sich bedankt: 58 Mal
Danksagung erhalten: 125 Mal

Re: Länger als 78 Wochen arbeitsunfähig

Ungelesener Beitrag von Antonia » Di 12. Jul 2011, 09:59

RdJ360 hat geschrieben: Ehrlich gesagt, tut es erstmal gut, dass ich hinsichtlich meiner Lage doch nicht ganz alleine zu sein scheine.
Du kannst dir ganz sicher sein, daß du nicht alleine bist mit dieser Situation. Es gibt - leider - viele, viele Mitleidende.
RdJ360 hat geschrieben: - Wurdest Du gar nicht aufgefordert eine Antrag auf EM-Rente zu stellen?
Nein, wurde ich nicht. Ich war ja auch nicht nach §125 eingestuft. Und so mussten sie dann halt versuchen, mich wieder in Lohn und Brot zu bringen.
RdJ360 hat geschrieben: - MUSSTEST Du eine REHA machen?
Nein, die hatte ich da schon hinter mir . AU rein, und AU wieder raus.
RdJ360 hat geschrieben: - Haben die gar nicht berücksichtigt, dass Du einen Arbeitsplatz hast/"hattest"?
Das ist denen so was von schnurz! Das ist eine Riesenbehörde mit zig Tausenden solcher Fälle und mehr oder weniger starrem Regelwerk (Paragraphen). Da läuft einfach eine Maschinerie an, und da kommst du - ob du willst oder nicht - einfach oben mit rein. Und dann kneten die dich richtig durch. :grinser:
Schon als die mir auf meinen Anruf beim Callcenter der AfA hin völlig unpassende Formulare zugeschickt hatten, habe ich direkt den Vorstand der AfA in Nürnberg angeschrieben, was das denn bitte soll! Und so fing meine "Liebesbeziehung" mit der AfA gleich mit dem richtigen Unterton an. :glotzen:

RdJ360 hat geschrieben: Also hast Du bei dem (mir noch bevorstehenden) "Leistungsgespräch" beim AfA auch "nur" deine Berechnungsunterlagen etc.
abgegeben und ansonsten nichts "besprochen". Also bezüglich Perspektive usw.?
Ich habe deren sogenanntes "Arbeitspaket"-Formular schlichtweg größtenteils nicht ausgefüllt (außer Name und Adresse u.ä.m.).
Und der SB hat mich nie gesehen! Ich hatte einmal am Anfang ein nettes Telefonat mit ihm, dann ein paar Mails über den ganzen Unsinn, und daß es wohl mehr als hirnrissig sei, mich in Arbeit vermitteln zu wollen. Das hat der SB auch eingesehen (braver SB :umarm: ) - aber er war ja gezwungen, mich vorzuladen. Und die paar Einladungen (ich bekam überhaupt nur zwei oder drei während der 9 Monate) habe ich jedesmal via AU abgeschmettert. Also, ich wurde da nicht im Wochenrhythmus vorgeladen! Ich hab denen schon klargemacht, daß ich auf nicht absehbare Zeit nicht arbeitsfähig bin. Und das hat offensichtlich gewirkt.

Wichtiger Tipp noch für Dich: wenn Du der AfA Unterlagen zuschickst, mache es am besten per Einschreiben mit Rückschein! Die verschlampen nämlich gerne Unterlagen. Im meinem Falle haben die mir tatsächlich Weihnachten 2009 rückwirkend für den ganzen Dezember das Geld gestrichen (Mitteilung lag Heiligabend im Briefkasten!), weil sie angeblich meine AU nicht bekommen hätten. Denen hab ich sowas von die Hölle heiß gemacht!! :glotzen: Da gab's Mails nach Nürnberg, an die Pressestelle, an die örtliche Beschwerdestelle etc. etc. Ich konnte ja mit dem Rückschein nachweisen, daß meine AU dort fristgerecht angenommen worden war. :grinser:
Also, lieber etwas mehr Geld für das Einschreiben ausgeben - das lohnt sich in jedem Falle !

RdJ360
Beiträge: 11
Registriert: Mo 7. Mär 2011, 12:20
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Länger als 78 Wochen arbeitsunfähig

Ungelesener Beitrag von RdJ360 » Di 12. Jul 2011, 11:18

Hallo Antonia,
nochmals danke für Deine Antworten...
ich werde jetzt erstmal die weiteren Antragsunterlagen fürs ALG I abgeben und sehen
wie sich das entwickelt und wo die mich hindrücken wollen.
Ich tendiere dazu in Richtung EM Rentenantrag zu gehen und darauf zu bauen, dass das Prozedere bis zu
12Monaten dauert (so komisch das klingt, aber ALG I ist einfach mehr).
Wenn ich es richtig sehe lassen die Afa Truppen mich dann weitestgehend in Ruhe.
Dann bliebe nur die Frage wer ist schlimmer Afa oder RV (-:

Über weitere Hinweise/Erfahrungen freue ich mich weiterhin...
rdj360

Benutzeravatar
emanze
Beiträge: 20
Registriert: Fr 15. Apr 2011, 14:20
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Länger als 78 Wochen arbeitsunfähig

Ungelesener Beitrag von emanze » Mi 3. Aug 2011, 08:43

Mein Problem ist ähnlich. Also, fester Arbeitsplatz, ungekündigt. Länger als 78 Wochen krank. Krankengeld läuft am 10.08. aus. Arbeitslosengeld am 10.06.2011 beantragt. Amtsarzt hat mich voll arbeitsfähig geschrieben.

Allerdings habe ich schon im Januar EM Rente beantragt. Nach langem hin-und her, zwei Gutachtern usw. eine Reha bewilligt bekommen. Warte jeden Tag auf Post, wann es los geht. Was mache ich nun? Ich kann nicht arbeiten gehen, das geht auf keinen Fall!!!!!!!!!!!!!!! ich zittere schon bei dem Gedanken, es ist sowas von unvorstellbar für mich ..................

Dürfen die das überhaupt, mich quasi "gesund schreiben" ohne dass ich das Recht eines Widerspruches habe? Ist keine Rechtsbelehrung dabei, nichts. Ist auch kein Bescheid, nur ein formloses Schreiben mit §§ angehängt wegen Mitwirkungspflicht und so ner Scheiße.

Gestern wurde mir meine Wodhnung gekündigt, weil ich 2 Monatsmieten im Rückstand bin. Bank hat mir nämlich meinen Dispo gekündigt, weil ich Krankengeld bekomme. Zählt nicht zu Bezügen, sagen sie. Tja ................ tolles Deutschland ................

Hab immer gearbeitet, 4 Kinder alleine groß gezogen, alle arbeiten mittlerweile und zahlen selber Steuern und Sozialversicherung ein. Und ich lande bald bei Hartz IV und im Obdachlosenheim? Das kanns doch nicht sein? Oder doch? :Veraergert: (Warum gibts hier keinen weinenden Smiley?) :smile:
Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht

Vrori
Beiträge: 3252
Registriert: Mo 1. Feb 2010, 13:16
Hat sich bedankt: 605 Mal
Danksagung erhalten: 2497 Mal

Re: Länger als 78 Wochen arbeitsunfähig

Ungelesener Beitrag von Vrori » Mi 3. Aug 2011, 09:55

Hallo Emanze,

tja, dann arbeitet deine Arbeitsagentur genau wie meine...mir hat nicht einmal ein Arzt gesagt, dass ich voll erwerbsfähig bin, nein, bei mir war das direkt der Vermittler....am 1. Tag direkt: Ich sage ihnen, hier und heute, sie sind arbeitsfähig und sie haben sich zu bewerben.!!
Peng, das saß...

jetzt versuche ich immer mit Krankmeldungen und Scheingefechten, dass die mich nicht mehr vermitteln...zum Glück kam auch die Umstruktuierung der Agenturen hier vor Ort dazwischen, so dass keiner genau wußte, wer für wen zuständig ist und sie haben mich 4 Wochen in Ruhe gelassen...
jetzt gehts aber wieder los...Termin bei der Agentur..zum Thema Vermittlung...
bin gespannt, was die mir wieder zu erzählen hat....ohne Begleitung gehe ich da nicht hin...beim letzten mal "mußte" ich eine EGV unterschreiben, was ich natürlich nciht getan habe...

ich drück dir die Daumen, dass es bei dir doch noch positiv wird...

LG
Vrori
LG
Vrori

ich stelle ausdrücklich fest, dass meine Hinweise keine Rechtsberatung sind...
lediglich Tipps, die auf Erfahrung beruhen...

Benutzeravatar
Esuse
Beiträge: 1373
Registriert: Fr 5. Feb 2010, 16:00
Wohnort: Nordthüringen
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 255 Mal
Kontaktdaten:

Re: Länger als 78 Wochen arbeitsunfähig

Ungelesener Beitrag von Esuse » Mi 3. Aug 2011, 10:00

Willkommen Emanze,

als Erstes: ruhig bleiben, auch wenn´s schwerfällt.

Dann alles nacheinander angehen. Wenn Du demnächst mit dem Rehabeginn rechnest, ist das doch gut. Die Afa kann da nichts dagegen machen. Hast Du Schweigepflichtsentbindungen erteilt?

Bitte sprich mit Deinem Vermieter, nicht, daß Du noch die Wohnung gekündigt bekommst, und bitte Wohngeld beantragen, evtl zeitgleich H4 (da das erst von der Antragstellung an, gezahlt wird)als Aufstocker.

Mit den Details bzgl der "Gesundschreibung" kennt sich unsere DOMA supi aus, sie meldet sich bestimmt heute noch!
Liebe Grüße

Esuse

Benutzeravatar
mutschekuh
Beiträge: 567
Registriert: Mi 18. Mai 2011, 19:38
Wohnort: zu hause :-)
Hat sich bedankt: 351 Mal
Danksagung erhalten: 125 Mal

Re: Länger als 78 Wochen arbeitsunfähig

Ungelesener Beitrag von mutschekuh » Mi 3. Aug 2011, 10:35

huhu emanze...

ruhig bleiben auch wenn es schwer fällt...

setz dich mit deinem vermieter zusammen und erklär ihm deine lage und frag nach ob du die ausstehende miete in kleinen raten zurück zahlen darfst...du zahlst ja nicht weil du keine lust hast und das geld lieber in klamotten investierst, sondern bei dir sind es ja die umstände die dich dazu zwingen...

ich drück dir die daumen, das du einen verständnisvollen vermieter hast...

und die doma meldet sich bestimmt heute abend noch dazu...sie kennt sich richtig gut aus...
LG Mutsche

Erwartung ist der Ursprung jeder Enttäuschung!

Benutzeravatar
emanze
Beiträge: 20
Registriert: Fr 15. Apr 2011, 14:20
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Länger als 78 Wochen arbeitsunfähig

Ungelesener Beitrag von emanze » Mi 3. Aug 2011, 11:56

Vielen Dank Ihr Lieben. Was ist der Unterschied zwischen Antwort und Schnellantwort?

Was ist EGV?

Ja, ich habe die Schweigepflichtsentbindungen unterschrieben. War das falsch? Ich dachte, sonst bekomme ich Probleme.

Dieser Amtsarzt war die letzte Drecksau!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Im wortwörtlichen Sinne. Ich bin anschließend nach Hause und habe geduscht, so nen Ekel hatte ich ich. Der war so babbig, fettige Haare, unrasiert, schmuddelig ................. mich würgts schon wieder :(

Stellte eben gleich fest, dass jeder 2 Depressionen habe. Das kann ja der sagen. usw. Ich stehe zum Glück so unter Antidepressiva ................. irgendwie prallt das alles an mir ab .................... irgendwie ist mir das alles sowas von scheißegal.

Schön, dass es sowas wie hier gibt. Und Internet. Ich glaube, wenn es das nicht gäbe, dann wären wir alle schon am A**** ...........

Ach, mir gefällt es nicht mehr hier in diesem unserem Lande. Anders ist es ebenso, ich weiß. Und es kommt noch schlimmer :(
Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht

Benutzeravatar
Esuse
Beiträge: 1373
Registriert: Fr 5. Feb 2010, 16:00
Wohnort: Nordthüringen
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 255 Mal
Kontaktdaten:

Re: Länger als 78 Wochen arbeitsunfähig

Ungelesener Beitrag von Esuse » Mi 3. Aug 2011, 13:12

Hallo Emanze,

EGV - Eingliederungsvereinbarung - damit kommt die AfA bestimmt noch.

Schweigepflichtsentbindungen: mit meinem heutigen Wissen, würde ich die nie wieder unterschreiben, sondern lieber die Befunde, die ich für passend halte, mit zum GA nehmen. Mit der Entbindung holen die sich alle Befunde und GA und berufen sich in der Regel auf den -oft vorhandenen- abgelehnten Rentenbescheid.

Ich würde die Schweigepflichtsentbindung an Deiner Stelle widerrufen, die sind sonst immer und ewig gültig, falls Du sie nicht befristet hast.

Zum Gutachten kannst Du Stellung nehmen,wenn es vorliegt, Dir steht Akteneinsicht zu. Fordere dazu Teil A und B des GA an! Falls der Psychologe einen Sperrvermerk drauf gemacht hat, kann Dein HA bzw Dein behandelnder Psychologe es einsehn und mit Dir drüber sprechen.


Weißt Du schon, wo Du die Reha machst? Wenn ja, ruf doch mal an und frag, wann es losgeht, sonst kannst Du bei der DRV nachfragen, wie der Stand ist.

GANZ WICHTIG: Mit dem Vermieter sprechen -das duldet leider keinen Aufschub!

ich drücke Dich.
Liebe Grüße

Esuse

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 17 Gäste