Wie habt Ihr es geschafft Euch abzufinden?

Nur Mut, es gibt keine dummen Fragen.
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Amethyst
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Re: Wie habt Ihr es geschafft Euch abzufinden?

Ungelesener Beitrag von Amethyst » Sa 12. Mär 2011, 21:57

Hallo Samalia!
samalia hat geschrieben:Es gelingt mir nicht mich damit abzufinden, gelingt es überhaupt jemals?Habt ihr es geschafft und falls ja, wie?...und wie lange wird dieser Prozess wohl dauern?
Es geht nicht von heute auf Morgen. Ich habe 3 Jahre gebraucht, um zu akzeptieren, dass ich meinen heißgeliebten Job im Waldkindergarten nicht nicht mehr ausüben kann (obwohl er mir zum Verhängnis wurde). Er war mein Lebensinhalt, seit mein autistischer Sinn, unsere einziges Kind, im Heim lebt. Ich habe es auch nur mit intensiver ambulanter und stationärer psychiatrischer und psychotherapeutischer Hilfe geschafft, und ein gewissen Maß an Trauer gibt es auch heute noch, obwohl mir klar ist, dass es wohl nichts mehr werden wird.

Liebe Grüße

Annette
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Re: Wie habt Ihr es geschafft Euch abzufinden?

Ungelesener Beitrag von ida » So 13. Mär 2011, 18:20

Liebe Samalia,

eine PSA ist eine Personalserviceagentur. Zu deutsch, moderner Sklavenhandel. Von einem normalen Arbeitgeber werde ich gar nicht mehr genommen.

Schönen Sonntag wünscht Dir Bärbel.
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weißheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.

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Re: Wie habt Ihr es geschafft Euch abzufinden?

Ungelesener Beitrag von Miko » So 13. Mär 2011, 19:50

Ich hab hier zwar schon viel geschrieben aber noch nicht die eigentliche Frage beantwortet.

Das hole ich jetzt nach!

Ich habe mich sofort damit abgefunden, denn ich habe sofort nach meinem Schicksalsschlag gemerkt, dass ein klares und normales denken wie ich es früher konnte, nicht mehr möglich ist.

Egal wie sehr ich mich bemühte....es ging nicht mehr.

Also ging es nicht mehr. Basta.

Natürlich...man bekommt den Boden unter den Füßen weggezogen wenn man seinen Lebensinhalt verliert und schnell gibt man auf/gibt man sich auf und sieht für die Zukunft schwarz, oder man sieht die Zukunft ohne Sinn an.
Sind Begleiterscheinungen...

Ich hoffte, es ändert sich wieder, weil bekanntlich heilt die Zeit die Wunden.
Aber meine Wunde ist immer noch da und sie hat sich mittlerweile vergrößert, statt verkleinert.

Insofern: Abgefunden und aufgrund der vielen weiteren Einschränkungen die sich im Laufe der Zeit eingesellt haben geht sowieso nichts mehr.

Miko
Gruß
Miko

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Re: Wie habt Ihr es geschafft Euch abzufinden?

Ungelesener Beitrag von Caroline » So 13. Mär 2011, 22:09

Hallo Samalia,

mir ist es auch verd... schwer gefallen, zu akzeptieren dass ich nicht mehr arbeiten kann.

Meine Arbeit machte mir Spass, ich hatte nette Kollegen und mein Gehalt sowie Anerkennung, stand mitten im Leben. Es wäre mir am liebsten wenn ich immer noch autark wäre und meine Kohle weiterhin selber mit meiner Arbeit verdienen könnte. Nur schon allein diese Dinge sind eine gewisse Freiheit, welche mir unheimlich fehlt.

Vorallem aber musste keinem Menschen Rechnung ablegen wie gut oder schlecht es mir ging, musste mich nicht begutachten lassen und dabei alles offenlegen oder Bammel haben weil sich in einem Arztbericht die Balken bogen.

Neben denn gesundheitlichen Beeinträchtigungen machten mir auch der psychische Absturz schwer zu schaffen.

Aber man hat ja viel Zeit zum Nachdenken und ich erinnere mich immer wieder wie es "damals" war, unter welch fürchterlichen Schmerzen ich die letzten Jahre gearbeitet hatte. Seit etwa einem Jahr komme ich langsam zur Ruhe und kann meine Situation langsam annehmen, wie sie ist. Aber ich habe auch das Glück, EU-Rente zu beziehen und ich mag mir nicht vorstellen, wie erniedrigend es für jemand Krankes sein muss, um Gerechtigkeit zu kämpfen.

Deshalb ist es Klasse dass es dieses Forum gibt!!!

Liebe Grüsse von Caro

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Re: Wie habt Ihr es geschafft Euch abzufinden?

Ungelesener Beitrag von stadtpflanze » Mo 14. Mär 2011, 07:58

Hallo Samalia,

ich kann eigentlich beides sagen: es fiel mir sehr schwer aber zuletzt auch leicht.
Ich hatte eine anspruchsolle Aufgabe (Technische Dokumentation) und die Bezahlung war auch gut.
Dann kamen Insolenz vom AG , Arbeitslosigkeit und eine befristeter Vertrag bei einer Firma, wo - ich mag das Wort mobben nicht benutzen- ich rausgeekelt wurde. Bzw: der Vertrag von 2 Jahren wurde nicht verlängert.
Ich bin gegen Ende der 2 Jahre krank geworden (BS-Operation) .
Deswegen bin ich ganz froh, dass ich in dieser Firma nicht mehr bin.

Dass ich meine Arbeit nicht mehr habe, auch keine vergleichbare mehr bekommen kann, und kein Geld mehr verdienen kann -
das ist ganz schön schwer zu verkraften.
Ich lebe jetzt vom Ersparten, bzw. von meinem Mann. (Blödes Gefühl)
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Nette Grüße von der Stadtpflanze
Aufgeben??
Bild ... ich doch nicht
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Re: Wie habt Ihr es geschafft Euch abzufinden?

Ungelesener Beitrag von Feelein » Mo 14. Mär 2011, 09:00

Hallo Samalia,
geschafft ? abgefunden? Akzeptiert? NEIN, nach 15 Monaten noch immer nicht. Nur in meinem Job, da möchte ich sicherlich nicht mehr hinein, das habe ich sofort akzeptiert ab dem 1. Tag zu Hause - dafür muß man nur lange genug MOBBING ertragen, dann fällt das akzeptieren leicht. Aber generell keiner Arbeit mehr nach gehen können, dasmit mich abzufinden fällt mir heute noch genauso schwer wie damals. Aber es nützt ja alles hadern nix, wenn es nicht mehr geht, weil Angst vor Menschen, sprich Sozialphobie einfach zu groß ist, von den Depris, burn out, usw. ganz zu schweigen. Wie Miko schon geschrieben hat - is einfach nicht mehr - BASTA
LG
Feelein

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Re: Wie habt Ihr es geschafft Euch abzufinden?

Ungelesener Beitrag von Katze » Mo 14. Mär 2011, 11:05

Hallo Samalia,
ich kann nur das bestätigen was meine Vorschreiber empfinden.
Es gibt sicher Tage, Wochen oder Monate in denen es dir leichter fallen wird und dann wird es wieder ganz schwer sein.
Ich musste mein Leben schon so oft an meine Krankheiten anpassen und dann stelle ich fest ich habe es doch noch nicht geschafft. Vor allen Dingen, wenn die Leute zu mir sagen: Mensch du siehst aber gut aus, dir geht es sicher gut. Dann falle ich jedesdmal in ein Loch und kann nur den Kopf :Verwirrt: schütteln.
Keiner kann in den Menschen rein schauen und nicht jeder trägt den Kopf sichtbar unter dem Arm. Langsam denke ich es wird eine Lebensaufgabe.
Gruß Katze

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samalia
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Re: Wie habt Ihr es geschafft Euch abzufinden?

Ungelesener Beitrag von samalia » Mi 16. Mär 2011, 17:04

Hallo @all,
herzlichen Dank für Eure Anteilnahme!
...ich glaube, ich muss sehr viel Geduld haben...
Liebe Grüße
samalia
Wer keinen Mut zum Träumen hat
- hat keine Kraft zum Kämpfen!

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