Was man als Kranker bei der Agentur für Arbeit erleben kann

Probleme mit der Arge oder dem Sozialamt.
Schalentierchen
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Was man als Kranker bei der Agentur für Arbeit erleben kann

Ungelesener Beitrag von Schalentierchen » Di 16. Mär 2010, 01:09

Man man man, ehrlich, wenn ICH SO gearbeitet hätte, hätte ich die Probezeit erst gar nicht bestanden. :schimpfen:

Hallo,

ich muss mal meinen Frust über die AfA los werden, obwohl es mich überhaupt nicht persönlich betrifft.
Trotzdem...

Am Donnerstag, 11.03.2010, erhielt meine Bekannte von der Afa (Kreisbehörde, 50 km weit weg) aus heiterem Himmel einen Aufhebungsbescheid (ALG I)mit der Begründung, sie habe ihre Mitwirkungspflicht nicht erfüllt.
Sie fiel aus allen Wolken (und was das bei einer psychisch Kranken bedeutet, kann man sich vielleicht vorstellen) und wir haben sofort gemeinsam einen Widerspruch formuliert; Unterlagen beigefügt (die schon seit Monaten dort vorliegen) und per Einschreiben abgeschickt.

Danach sind wir zur AfA des direkten Heimatortes (5 km)gefahren; haben noch einmal die Unterlagen abgegeben und um ein Gespräch bei der Sachbearbeiterin gebeten.

Diese kam dann auch, meinte aber, die dafür zuständige Dame sei nicht im Hause und erst am Montag, 15.03.2010 erreichbar (was eine Arbeitsvermittlerin damit zu tun hat, erschließt sich uns bis heute nicht).

Am Samstag, 13.03.2010 kam ein zweiter Aufhebungsbescheid (diesmal von der AfA des direkten Heimatortes), mit der gleichen Begründung.
Den gleichen Widerspruch kopiert; andere Adresse rein und... am Montag, erneut zur AfA des Heimatortes.

Dass das Wochenende grauenvoll gewesen ist, kann sich jeder vorstellen, der urplötzlich nicht mehr weiß, wie er am 1. seine Miete bezahlen soll...

Nun denn, natürlich lagen die Nerven blank, vor allem, weil die Schuld absolut bei der AfA zu suchen ist.

Wir kommen also rein.
Die Dame behauptet, sie wisse überhaupt nicht, worum es geht (BOAHHHHHHH... das war sowas von gelogen!)
Aber dann kam doch noch die "Erleuchtung" (hahaha) und sie meinte zu meiner Bekannten, sie brauche sich nicht aufzuregen! :Wut: :schimpfen: :kotzen:
Sie würde den Aufhebungsbescheid rückgängig machen und das Geld würde auf jeden Fall ganz normal weiter laufen.

NEEEEE, DA bin ich bald geplatzt. :Miko:

Reden kann die Dame viel... es sind 2 Aufhebungsbescheide eingegangen, von 2 verschiedenen Agenturen für Arbeit... die glaubt doch wohl nicht allen Ernstes, dass DAS mit WORTEN aus der Welt zu schaffen ist!?

Also bekam sie den 2. Widerspruch auf den Tisch geknallt, den Eingangsstempel hat sie freiwillig draufgedrückt... ihren Namensstempel auch; nur an die Unterschrift musste ich sie erinnern. :schimpfen:

Morgen früh fahre ich mit meiner Bekannten wieder hin.
Ich habe die Dame vor die Wahl gestellt: entweder ist dann der neue Bewilligungsbescheid fertig (das hat sie versprochen, aber ich glaube eh nix mehr); dann wird der 2. Widerspruch zurückgezogen... ODER... der Bewilligungsbescheid ist nicht fertig... dann bleibt der Widerspruch da und die müssen den erst einmal aufheben.

Zeit habe ich denen (schriftlich im Widerspruch aufgeführt) bis zum 25.03. gegeben... danach erfolgt sofort die einstweilige Verfügung auf Weiterzahlung des ALG I durch das Sozialgericht (dauert 3 Tage).

Wohlgemerkt: es ist NICHT die Schuld meiner Bekannten; eindeutig und nachweisbar ist das ein Fehlverhalten der AfA.

Richtig blass geworden ist die Dame übrigens, als wir ihr gesagt haben, dass der 1. Widerspruch an die AfA der Kreisbehörde bereits per Einschreiben abgeschickt worden sei.
Auf unsere Frage, warum eigentlich gleich ZWEI Aufhebungsbescheide von zwei verschiedenen Arbeitsagenturen abgeschickt worden seien, bekamen wir keine Antwort.

Mal sehen, wie es weitergeht... aber meine Bekannte soll sich ja nicht aufregen. :schimpfen: :Wut:
DOCH, sie regt sich auf (zu Recht!).

Eines verspreche ich der AfA: wenn die jetzt nicht allerschnellstens ihren Arsc. bewegen und die Sache klären, müssen andere Seiten aufgezogen werden. :Miko:

So, tat gut, mal Frust los zu werden.

LG
Schalentierchen, die gaaaanz ruhig ist :icon_e_wink:
Der Dumme spricht, ohne vorher zu denken.
Der Kluge denkt, bevor er spricht.
Aber nur der Weise weiß, wann er besser schweigen sollte.
(Günter Leitenbauer)

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Re: Was man als Kranker bei der Agentur für Arbeit erleben k

Ungelesener Beitrag von Blacky » Di 16. Mär 2010, 01:18

Arsch darfste ruhig ausschreiben :lachen:

Ist heute normal :jaa:

Der Rest kommt mir sehr bekannt vor.

Klasse finde ich deine Unterstützung und dein Auftreten gegenüber der AfA.

So müßte es immer laufen :applaus:
MfG
Blacky

Erfolg steigt nur zu Kopf, wenn dort der erforderliche Hohlraum vorhanden ist.
(Manfred Hinrich)



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Re: Was man als Kranker bei der Agentur für Arbeit erleben k

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Di 16. Mär 2010, 02:05

Liebes Schalentierchen, :smile:

ich finde es auch Klasse, wie du deine Bekannte unterstützt und was die AfA da treibt ist wieder mal typisch. :Wut:

Eigentlich müßte ich persönlich ganz, ganz still sein, denn es herrscht noch immer Ruhe, was meine Person betrifft.
Seit dem Widerspruch (Ende Januar) wollte man (der Med. Dienst) bisher nur unbedingt meine Zustimmung die Gutachten von DRV anzufordern :confused:
Hab keine Ahnung was die damit wollen, aber mein Anwalt meinte da müßte ich leider zustimmen, weil die mir sonst das ALG streichen können.

Trotzdem habe ich immer ein ungutes Gefühl auf dem Weg zum Briefkasten und rechne jeden Tag mit genau so einem Brief wie ihn deine Bekannte erhalten hat. Ich trau mich aber auch nicht nachzufragen was man jetzt so mit mir vorhaben könnte, will ja keine "schlafenden Hunde wecken".

Mein Männe wurde gescheucht ohne Ende, mußte regelmäßig "zum Rapport" (Zeitungsausschnitte von Stellenangeboten vorlegen, für die er ohnehin gesundheitlich nicht geeignet gewesen wäre) bei seiner SB antanzen, am besten schon morgens um 8 Uhr (Leute die arbeiten müssen auch früh raus! ...wenn Ihnen was nicht passt kann ich sie auch jede Woche herbestellen!) :Wut:
Nur war er weiterhin AU (und ist trotzdem hin, weil er glaubte er muß) und unsere AfA ist eine Stunde Busfahrt entfernt, er war immer völlig KO wenn er wieder zu Hause ankam.

Da ist mir die Ruhe die in meinem Fall bisher herrscht langsam richtig unheimlich :confused:

Na, ich wills mal lieber nicht beschreien, aber so richtig "genießen" kann ich das irgendwie auch nicht :Angst:

Alles liebe von Doppeloma
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: Was man als Kranker bei der Agentur für Arbeit erleben k

Ungelesener Beitrag von Esuse » Di 16. Mär 2010, 09:23

Mit dem Leistung aufheben, sind sie schnell bei der Afa. Das haben wir auch erlebt, allerdings hat sich die SB entschuldigt, weil sie einen Fehler gemacht hat.
Liebe Grüße

Esuse

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Re: Was man als Kranker bei der Agentur für Arbeit erleben k

Ungelesener Beitrag von Luc » Di 16. Mär 2010, 09:49

liebes schalentierchen,

klasse, wie du dich für deine bekannte einsetzt.

als betroffene, weiß ich nur zu gut, wie nervlich fertig man sein kann, wenn man der behördenwillkür ausgesetzt ist und nicht mehr ein noch aus weiß.
sicher ist das auch so, wenn man keine psychische vorerkrankung hat.

für mich ist es am schlimmsten, dass ich mit meinen einschränkungen mit allem alleine fertig werden muß.

ich freue mich immer über deine fachlich fundierten forenbeiträge.

von dir zu lesen ist für mich eine bereicherung und macht mut :smile: :smile: :smile:

herzliche grüße von Luc
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.(Albert Einstein)

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Re: Was man als Kranker bei der Agentur für Arbeit erleben k

Ungelesener Beitrag von Tarzan59 » Di 16. Mär 2010, 16:38

Hallo
Wie kann man eine Überprüfung Seiner Akten bei der GIAG formulieren, und muß man diesen Brief an die normale Adresse schicken?
Natürlich nur noch Einschreiben mit Rückantwort.
Hier geht es um meine Tochter. Sie ist alleinstehend und hat einen Sohn von 9 Jahren.
Bei ihr sind auch immer wieder angeblich Papiere nicht angekommen. Auch die Papiere, die ihre Freundin (arbeitet bei der GIAG in einer anderen Stadt)
mit deren Hauspost zur SB meiner Tochter geschickt hat. Das kann doch nicht sein.
Seit fast einem Jahr hat meine Tochter eine teilzeit Festeinstellung. Sie hat sich so darüber gefreut.
Seit dem alles zusammengerechnet (Lohn, GIAG Zuschuss) um einiges weniger, als zur Arbeitslosigkeit.
Normaler Weise müßte sie doch insgesamt 150€ (Freibetrag wenn man arbeitet) mehr haben, oder irre ich mich?
Ihrer SB sagte sie andauernd, sie möchte das überprüfen.
Geschrieben hat sie es auch schon. Ihr wurde gesagt, dass alles in Ordnung sei.
Vielleicht kennt sich da jemand aus und kann uns Rat geben.
Liebe Grüße
Tarzan59

IM RECHT SEIN UND RECHT BEKOMMEN
SIND ZWEI VERSCHIEDENE DINGE !!!

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Re: Was man als Kranker bei der Agentur für Arbeit erleben k

Ungelesener Beitrag von Tarzan59 » Di 16. Mär 2010, 16:50

Ich glaube, ich habe es in der falschen Kategorie reingesetzt.
Wenn das so ist, dann ändert es bitte.

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Re: Was man als Kranker bei der Agentur für Arbeit erleben k

Ungelesener Beitrag von stadtpflanze » Di 16. Mär 2010, 16:57

Hi Tarzan,
ich glaube es gehört zum Thema Grundsicherung, ja??
Ich schiebe es nachher mal dorthin.
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Nette Grüße von der Stadtpflanze
Aufgeben??
Bild ... ich doch nicht
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Re: Was man als Kranker bei der Agentur für Arbeit erleben k

Ungelesener Beitrag von Schalentierchen » Sa 20. Mär 2010, 03:29

Möchte mal berichten, wie es weitergegangen ist.

Waren am Dienstagmorgen wieder beim Arbeitsamt; da lag der Änderungsbescheid (neuer Bewilligungsbescheid) bereits bei der Anmeldung. :jaa:
Daraufhin hat meine Bekannte den Widerspruch für das AA des Heimatortes schriftlich zurückgenommen.

Dafür war heute in ihrem Briefkasten eine Bestätigung des AA der Kreisbehörde... dass ihr Widerspruch eingegangen ist und er bearbeitet wird. :Ohnmacht:

So, DA hatte ich echt die Schnauze voll und hab angerufen und nachgefragt, was das eigentlich soll. :Wut: :schimpfen:

Und siehe da: ein Blick in den Computer (WARUM macht man das nicht, BEVOR man so ein Schreiben rausschickt?) und die Sache war abgehakt.

Jetzt bibbert meine Bekannte trotzdem noch. Nämlich, ob am 1. April (April April) wirklich Geld kommt. Bis zur Sperrung hat man ihr nämlich schon einen Teilbetrag überwiesen (auch DAS ist ein Witz, weil da schon der neue Bewilligungsbescheid da war).

Erwähnte ich schon, dass ich Ämter auf den Mond schießen könnte? :Miko:

@Tarzan59: leider kenne ich mich mit so einer Konstellation nicht aus; sorry.

LG
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