Hallo wolfmuc,
das Jobcenter schlägt mir eine Maßname Perspektive 2014 vor, diese läuft über 1 Jahr und
versucht mit Traings und Trotz Einschrängungen im meinem Fall Bipolar II und Krebs-OP, GdB 90
einen wieder für nen Job fit zu machen,
Kann meinen Vorschreibern nur zustimmen, diese ganzen Maßnahmen dienen nur einem Ziel (oder zwei) die Mittel aus dem ESF "abzugreifen /auszuschöpfen" und dich aus der ALO-Statistik zu bekommen ...für ein volles Jahr, ist doch Klasse
Wie lange bist du jetzt schon schwer krank, aus dem aktiven Arbeitsleben raus, darf ich fragen wie alt du bist ???
Solche Maßnahmen sind keine Reha, wenn sie wirklich was bringen sollen und frage doch mal deine SB wieviele Teilnehmer dadurch schon in dauerhafte, auskömmliche, feste versicherungspflichtige Beschäftigung gekommen sind

... denn NUR für diesen Zweck und dieses Ergebnis sollen die ESF-Mittel überhaupt eingesetzt werden.
Berufsfindung (verschiedene Berufsbereiche ausprobieren) ist originär Aufgabe der DRV im Rahmen beruflicher Reha-Maßnahmen, warum glauben eigentlich inzwischen irgendwelche Pseudo-Medizinischen Maßnahmeträger, da die Aufgaben von Ärzten /Psychologen und Arbeitsmedizinern übernehmen zu können, wenn sowas erforderlich ist finanziert das üblicherweise die DRV über Reha-Maßnahmen, das dauert dann allerdings kein volles Jahr.
Meine "Berufsfindung" in Vorbereitung einer geplanten Umschulung fand in einem BfW (Berufsförderungswerk) statt und dauerte 14 Tage ...
weiß jemand was über Perspektive 2014 - die vom ESF gefördert wird ?
Wenn das vom EFS gefördert wird sind diese Maßnahmen üblicherweise freiwllig, man kann dich da nicht "zuweisen" mit Sanktions-Androhung, denn der ESF legt sehr viel Wert auf diese Freiwilligkeit, dein SB wird dir natürlich nicht verraten, dass du da nur mit einer "freiwillig" unterschriebenen Eingliederungsvereinbarung (EGV) hingeschickt werden kannst.
Zudem sollte dir erstmal erklärt werden, was da genau gemacht wird und welchen Sinn das konkret für dich und deine Situation haben soll, es ist schon bezeichnend wenn du in einem Forum nachfragen musst was man dir das so für ein Jahr "angedeihen lassen will", es ist Aufgabe deines SB dich darüber aufzuklären und nicht nur irgendwelche Parolen "in den Raum zu werfen" ...
Genrell kann man wohl die ganzen "wohlklingenden Perspektiven" mit unterschiedlichen Zusatzbezeichnungen "in die Tonne kloppen"

, das geht eher in die Richtung "wie beschäftige ich ältere und kranke Arbeitlose möglichst sinnlos bis zur Altersrente, damit sie wenigsten aus der Statistik verschwinden" ...
Immerhin ist Wahljahr und das Schönen der ALO-Statistik kennt keine Grenzen mehr, wurde gerade wieder im Video-Text berichtet dass XXX % der 60 - 64 Jährigen in Arbeit sind, ob das stimmt kann ja keiner nachprüfen, für diese Statistik ist jede Maßnahme auch (theoretisch)
ARBEIT ... an anderer Stelle kann man dann lesen wieviele trotz finanzieller Einbußen vorzeitig in Rente gehen würden, komisch, dann arbeiten die doch auch gar nicht mehr ...
Alternativen:
dann doch lieber verweigern und Sanktionen inkaufnehmen ?
Ja, es gibt auch andere Strategien, die beinhalten zwar auch so ein wenig das Sanktionsrisiko aber das JC wird damit nicht durchkommen können.
Ganz WICHTIG,
KEINE EGV unterschreiben, denn damit bist du "freiwillig in die Falle gegangen" ...
Kommt ein VA als Ersatz und/oder eine Zuweisung (mit RFB, dass du MUSST), dann kann man Widerspruch einlegen gegen den VA und die aufschiebende Wirkung am SG beantragen, bis das durch ist müßte man da aber erst mal hingehen (um eine Sanktion zu vermeiden) ... dann bist du aber nicht nehr freiwillig dort und solltest das mal mit dem Maßnahmeträger (MT) direkt erörtern, ob das vom ESF so geplant wurde ...
Meist wollen die noch ganz viele eigene Verträge und Formulare unterschrieben haben, die solltest du dann erstmal ganz FIX in die Tasche stecken und mit nach Hause nehmen (zur Prüfung durch deinen Anwalt), dort auf keinen Fall was unterschreiben, deine pflichgemäße Anwesenheit kannst du dir von denen auf der Einladung bestätigen lassen ...
Und dann Fragen stellen, sehr viele Fragen zu Sinn und Zweck und Ergebnissen der bisher abgelaufenen Maßnahmen (wieviele Teilnehmer gab es schon, wieviele davon sind jetzt dauerhaft und WO in Arbeit und, und, und), da gibt es so Einiges, womit man einen solchen MT in die Verzweiflung treiben kann, so dass man dann dankend auf deine Teilnahme verzichtet.
Dafür darfst du nicht sanktioniert werden, denn zu Unterschriften auf Formulare/Verträge des MT bist du NICHT verpflichtet (schon garnicht ungeprüft), dazu gibt es bereit einschlägige Urteile aus der jüngsten Vergangenheit, Verträge schließen die JC mit den MT ab, das brauchst du nicht selber tun aber die brauchen deine Daten zur Weitergabe an den ESF, verweigerst du diese Datenfreigabe (was dein Recht ist) dann gibt es kein Geld für dich "armer MT", dann müssen sie sich wohl ein anderes Opfer suchen ...
Wenn dir das alles zu stressig ist, dann geh zum Arzt, lass dich AU schreiben und beantrage die EM-Rente, dann sieht es nämlich auch mit dieser Maßnahme nicht wirklich gut aus, für deine erfolgreiche berufliche Zukunft...
Bist ja auch im ELO-Forum, wenn ich mich nicht irre, da kannst du auch vieles nachlesen zur Abwehr von Sinnlos-Maßnahmen, hier haben wir damit nicht so viele Erfahrungen zu bieten, die meisten sind schon jahrelang AU und warten auf die Entscheidungen zur EM-Rente.
Da wird man eher nicht zu Maßnahmen geschickt vom JC aus ... ich habe fast 2 Jahre mit meinem Dopa Hartz 4 beziehen müssen, wir hatten überhaupt keine Einladungstermine, nach 1,5 Jahren rief dann mal eine Dame an und meinte sie sei unsere Vermittlerin

...da war der Dopa schon 1 Jahr Rentner und wollte nicht mehr "vermittelt werden" ...
Sie hat dann irgendwann frustriert aufgelegt, als ich ihr auch mein Desinteresse an einem Gespräch mit ihr kundgetan hatte, denn mein Gerichtsverfahren war auch gerade im Endspurt ... sonst hätte sie bestimmt noch was in Richtung "Perspektive 50+" gefunden, um mich ein wenig aufzubauen für den Arbeitsmarkt ...
NEIN DANKE
Liebe Grüße von der Doppeloma
