Was können wir machen?

Probleme mit der Arge oder dem Sozialamt.
aannkkee

Re: Was können wir machen?

Ungelesener Beitrag von aannkkee » Fr 3. Jun 2011, 18:44

Vielen Dank für deine Antwort! :ic_up:

Jetzt verstehe ich die ganzen Zusammenhänge! Du hast wirklich einen klasse Job geleistet! :respekt:
Doppeloma hat geschrieben:Deine "ironische" Vorstellung KANN ich vollkommen nachvollziehen, aber tröste dich :troesten: , GANZ SOOO schlimm wird es nun auch wieder nicht kommen, man wird es aber IMMER wieder "versuchen" DIR /EUCH klar zu machen, dass es sooo nicht dauerhaft geht ("auf Staatskosten leben") und ihr zusehen sollt wie IHR (besonders DU, damit wenigstens DU arbeiten gehen KANNST!!!) das Anders regeln könnt.
Vielleicht gibt es in der Zukunft eine Medizin, die meinem Mann helfen wird! Sollte es aber in Zukunft keine Besserung geben muss man nicht befürchten, dass eines Tages mein Mann mit Rädern am Bett zur Arbeit muss oder ich ihn zu Hause alleine lassen muss und er ohne Pflege bleibt?!

Er kommt alleine nicht klar, weil er u.a. kognitive Ausfälle (nach mehrfachen Meningitis/ Enzephalitis) hat, dass er nicht weiß was er vor 5 Minuten gemacht hat! Er muss wegen anderen Folgeerkrankungen 14 x Tag (zwischen 6 - 22 Uhr) Tabletten einnehmen und wenn ich nicht aufpasse, dann nimmt er die gar nicht oder 100 x, da er nicht weiß was er gemacht hatte vor 5 Minuten. Da auch einige innere Organe (u.a. chronische Erkrankungen des Vedauungssystems) betroffen sind, kann er nicht wie andere Menschen essen, sondern er muss 8 kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, die ich täglich je nach Gesundheitszustand anpassen muss. Trotzdem hat er 6-8 Durchfall (auch in der Nacht) und muss daher auch viel trinken, was er alleine nicht kann! Eine Wasserfalasche kann er nicht öffnen, Aufgrund von Nerven u. Muskelproblemen und ihm fällt alles aus den Händen. Dazu kommt noch, dass er Hilfe braucht beim Gehen z.B. WC Gang! Seit 3 Jahren geht nur noch zwischen dem Bett und dem WC! Er kann die Wohnung nicht verlassen!

Ich würde sehr gerne Arbeiten, denn vor kurzem habe ich einen Traumjob angeboten bekommen, aber was soll ich machen. Niemand kann ihn sonst pflegen! Die Eltern arbeiten!

Meine Befürchtung ist, dass ich ihn solange er so krank ist, nicht alleine lassen möchte! Ich sollte besser anstatt MÖCHTE KANN sagen, den man kann ihn so nicht alleine lassen! :krank: Das ist auch die Meinung des Arztes!

Lieben Gruß :umarm:
Anke

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Re: Was können wir machen?

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Fr 3. Jun 2011, 21:02

Liebe Anke, :koepfchen:
Ich würde sehr gerne Arbeiten, denn vor kurzem habe ich einen Traumjob angeboten bekommen, aber was soll ich machen. Niemand kann ihn sonst pflegen! Die Eltern arbeiten!!! Meine Befürchtung ist, dass ihn solange er so krank ist, nicht alleine lassen möchte! Ich sollte besser anstatt MÖCHTE KANN sagen, den man kann ihn so nicht alleine lassen
DAS Allerwichtigste ist im Moment, dass ihr erst mal EIGENES Geld (unabhängig von den Eltern) in den Händen habt, DAS ist ja NUR der Anfang, du wirst FÜR deinen Mann UND FÜR DICH noch um VIELE Dinge kämpfen MÜSSEN!

Es geht dann weiter mit der Pflegestufe /Pflegegeld (das darf man meines Wissens OHNE Abzug zusätzlich zu H4 behalten) bereite dir für diese Geschichten ab SOFORT eine Art "Pflegetagebuch" vor, wie es dir schon geraten wurde.

Damit du dann bei der Prüfung für diese Einstufung / Leistung auch schon was in den Händen hast, welche Dinge du wann (GENAUE UHRZEIT /DAUER) über den Tag (und die Nacht!) verteilt für deinen Mann tust.

Zusätzlich solltet ihr SEHR bald einen EM-Renten-Antrag UND den Antrag auf einen Schwerbehinderten-Ausweis (Versorgungsamt) stellen, denn geade als Schwerbehinderter hat er auch gewisse Ansprüche z.B. auf Förderung aus diesem "persönlichen Budget" und eine solche Förderung KANN auch die Bezahlung einer Pflegeperson (für einige Stunden am Tag!!!) beeinhalten :ic_up:

Du merkst worauf ich hinaus will, DAS könnte dir (vielleicht) mal möglich machen, wenigstens ein paar Stunden (pro Tag / pro Woche) zu arbeiten und DAS ist aus VIELEN Gründen AUCH WICHTIG FÜR DICH, denn DU wirst das so wie jetzt, auch nicht ewig unbeschadet aushalten.

Im Rahmen dieser Möglichkeiten könnt ihr dann diese Pflegeperson selber wählen und von diesem Geld bezahlen, es ist auch WICHTIG, dass DU mal pausieren kannst in der Pflege, AUCH DU bist nicht unverwüstlich :Verwirrt: :Hilfe:

Diese Dinge sind durchaus realisierbar, wenn du EINEN Schritt nach dem Anderen machst, dann sieht auch das H4-Amt, dass du dich kümmerst was zu organisieren, was zu ändern und dort sind NICHT NUR Unmenschen, die haben halt (leider) auch ihre Vorschriften und sollen das eben durchsetzen... :Ohnmacht:

Wir werden dir so gut es geht weiterhelfen, mach den allerersten Schritt und beantrage das, was euch im Moment zusteht = H 4 und erst DANACH kommt der nächste Schritt, OK :confused:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm: :Bussi:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

aannkkee

Re: Was können wir machen?

Ungelesener Beitrag von aannkkee » Fr 3. Jun 2011, 21:23

Guten Abend

Vielen Dank für deine Antwort.

Liebe Grüße
Anke

aannkkee

Re: Was können wir machen?

Ungelesener Beitrag von aannkkee » Di 7. Jun 2011, 13:30

Hallo

Morgen kommt der Arzt zu uns. Ich möchte ihn wegen dieser Angelegenheit ansprechen.

@ Doppeloma

- Du hast mir geschrieben, dass der Arzt ein Attest ausstellen muss. Ein Attest oder eine AU?

- Was soll der Arzt schreiben und was besser nicht? Über Krankheiten etc.? Auch über die benötigte Pflege?

Vielen Dank.

Lieben Gruß :umarm:
Anke

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Re: Was können wir machen?

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Di 7. Jun 2011, 17:31

Liebe Anke, :smile:
- Du hast mir geschrieben, dass der Arzt ein Attest ausstellen muss. Ein Attest oder eine AU?
Meinst du jetzt euren behandelnden Hausarzt :confused: , eine regelmäßige AU-Bescheinigung braucht dein Mann auf JEDEN Fall, sonst MUSS er der Vermittlung zur Verfügung stehen, das JC wird sich nicht alleine damit zufrieden geben, dass du sagst "mein Mann ist krank", das muss nachgewiesen werden und dafür ist die "KRANKschreibung" (ArbeitsUnfähigkeits-Bescheinigung) regelmäßig beim Amt vorzulegen.

Wenn DIE euch mal sagen, das sei NICHT (mehr) notwendig, ist das was Anderes, besser wäre es allerdings, das dann schriftlich zu haben :ic_up:
- Was soll der Arzt schreiben und was besser nicht? Über Krankheiten etc.? Auch über die benötigte Pflege?
EIN ATTEST wäre zusätzlich ganz gut, auf eine übliche AU-Bescheinigung passen NUR die wichtigsten Daten drauf, MEHR gehört da auch NICHT rauf, denn das geht IMMER zu Sachbearbeitern, die KEINE Mediziner sind :aha:

NEIN, KEINE KONKRETEN Krankheiten (das geht die Sachbearbeiter die AUCH das Attest dann bekommen werden, überhaupt NICHTS an), dazu hatte ich dir schon mal einen Text hier in diesem Thema geschrieben, WIE das aussehen KÖNNTE :ic_up:

Er KANN ja mit reinschreiben, DASS deine Pflege "rund um die Uhr erforderlich ist", weil dein Mann es NICHT anders möchte (KEINE Andere Pflegeperson akzeptiert) und es aktuell auch KEINE Andere Möglichkeit gibt !!!

DAS sollte erst mal reichen zusammen mit dem Antrag, wenn die dann noch was haben wollen, melden die sich schon :ic_up:

Schau bitte noch mal einige Beiträge VORHER, da hatte ich schon was dazu formuliert, natürlich braucht der Arzt ein solches Attest NICHT kostenfrei ausstellen, da müßt ihr euch mit dem Arzt drüber einigen, die (laufenden) AU-Bescheinigungen sind kostenlos :ic_up:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

aannkkee

Re: Was können wir machen?

Ungelesener Beitrag von aannkkee » Di 7. Jun 2011, 17:56

Hallo

Vielen Dank für deine Antwort. Ja, es handelt sich um den Hausarzt!

- Dieses Attest + AU soll sofort beim Antrag abgegeben werden?

- Zun Thema Antrag: wenn ich bei meinem Mann ankreuze, dass er 3h arbeiten kann und ein Attest (inkl. Pflegevermerk) und eine AU abgebe, dann ist das doch sehr widersprüchlich oder nicht?

Lieben Gruß
Anke

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Re: Was können wir machen?

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Di 7. Jun 2011, 18:42

Hallo Anke, :smile:
Dieses Attest + AU soll sofort beim Antrag abgegeben werden?
Das Attest würde ich erst mal noch zurückhalten, bis die einen Nachweis von dir verlangen wegen der Pflege deines Mannes, die AU-Bescheinigung solltest du schon direkt mit abgeben, das heißt ja nicht, dass es auf Dauer sein wird, man KANN ja auch kurze Zeit Arbeitsunfähig sein :ic_up:
- Zun Thema Antrag: wenn ich bei meinem Mann ankreuze, dass er 3h arbeiten kann und ein Attest (inkl. Pflegevermerk) und eine AU abgebe, dann ist das doch sehr widersprüchlich oder nicht?
Das siehst du schon richtig ABER die WOLLEN es ja NICHT ANDERS haben, wenn DU deinen Mann direkt als erwerbsgemindert /nicht arbeitsfähig dort "anmeldest", dann zicken die womöglich gleich rum :ic_down:

Also ist er einfach erst mal 3 Stunden "arbeitsfähig", wenn er denn mal NICHT mehr AU geschrieben wäre, DU bist schließlich auch KEIN Arzt und bist rechtlich auch gar nicht befugt, deinen Mann für erwerbsunfähig zu erklären :cool:

Mach dir da nicht so viele Gedanken drum, mein Männe und ICH haben sich dort AUCH mit 3 Stunden erwerbsfähig "angemeldet", zu dieser Zeit hatten wir schon BEIDE jahrelang eine AU-Bescheinigung vom Arzt, bisher hat DAS bei unserem JC noch KEINEN gestört.

Als EM-Renten-Antragsteller "gehört" man da eigentlich auch nicht hin, aber eine andere Stelle IST für uns AUCH NICHT zuständig und irgendwoher brauchen wir ja auch das Geld zum leben und für die MIete, da MUSS man solchen Unsinn dann einfach hinnehmen und sich nicht so viele Gedanken drum machen.

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

aannkkee

Re: Was können wir machen?

Ungelesener Beitrag von aannkkee » Di 7. Jun 2011, 20:31

Hallo

Vielen Dank für die Hilfe Doppeloma!

Ich vergesse immer was du mir immer gesagt hast, JC und wie sie alle heißen, da kann man nicht mit Logik kommen :lachen: Da muss man schon Querdenker sein und immer zwischen den Zeilen lesen :lachen:

Ich habe gelesen, dass die AU immer für 4 Wochen ausgestellt wird VON - BIS. Hmm... man könnte doch direkt "unbefristet" schreiben.

Das Attest soll aber die Bemerkung auf "unsehbare Zeit" enthalten.

Liebe Grüße
Anke

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Re: Was können wir machen?

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Di 7. Jun 2011, 23:10

Hallo Anke, :smile:

so langsam bekommst du die RICHTIGE Einstellung zu der ganzen Sache, mit irgendeiner LOGIK hat das ALLES wirklich NIX zu tun, eher mit der Maßgabe JEDER MUSS selber sehen WO er bleibt und sich DAS HOLEN WAS IHM (in seiner Situation) zusteht :ic_up:
Ich habe gelesen, dass die AU immer für 4 Wochen ausgestellt wird VON - BIS. Hmm... man könnte doch direkt "unbefristet" schreiben.
NEIN, KANN der Arzt nach seinen Vorgaben NICHT ( es dürfen aber auch mal 5 oder 6 Wochen Verlängerung am Stück sein!), weil NIEMAND das Recht hat zu behaupten, dass jemand unbefristet KRANK ist, wäre auch GAR NICHT GUT, wenn es SOOO auf der AU steht, die SB vom JC MÜSSEN NICHT SOFORT ALLES ganz genau WISSEN, die sollen EINFACH erst mal ZAHLEN :lesen:

Im Attest KANN er ja reinschreiben, dass eine Besserung "zur Zeit NICHT absehbar ist" / "auf längere Sicht NICHT zu erwarten ist", sowas in der Art eben, auch der DOC wird NIX bescheinigen, was er NICHT verantworten KANN, für die Zukunft KANN auch er NUR Vermutungen äußern, es sei denn er ist Hellseher :lesen:

Im Grunde KANN er ja bald seinen Job an den Nagel hängen, wenn er allen schwer Kranken DIREKT bescheinigt, das wird sowieso NIX mehr, die Hoffnung bleibt IMMER und die ist auch WICHTIG für diese Kranken, was heute als NICHT heilbar gilt, KANN schon morgen heilbar sein, DAS ist doch die Hoffnung an der sich auch Ärzte festhalten :ic_up:
Sonst könnte VIELE GUTE (und DIE gibt es tatsächlich AUCH noch!!!) mit ihrem Beruf gar nicht mehr klarkommen.

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

aannkkee

Re: Was können wir machen?

Ungelesener Beitrag von aannkkee » Di 7. Jun 2011, 23:26

Hallo

Vielen DANK für deine Hilfe! Du hast uns sehr geholfen. Wir verstehen nun worum es geht und wie die ganzen Abläufe sind.

Lieben Gruß
Anke

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