Wie aus der Rente raus?

[Doppeloma]

Hallo Tamara,

doppeloma, du kennst dich gut aus, kannst du mir sagen wie es sich bei Rentenversicherungsbeiträgen bei Minijobs für die DRV verhält, wenn man nicht den Eigenanteil zahlt? In meinem Versicherungsverlauf sind die nämlich nicht angezeigt. Das Juristendeutsch verstehe ich nämlich nicht.

Da kenne ich mich leider überhaupt nicht aus, denn ich habe immer versicherungspflichtig gearbeitet und noch nie einen Minijob gehabt, das mit den Rentenbeiträgen über 400 € ist mir auch neu, danke an @Fatbob ...

Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass man aus einem solch geringen Einkommen besonders hohe Renten-Beträge "erwirtschaften" kann und wie man damit zu einem Anspruch auf EM-Rente kommt (mit Rentenzahlung) das weiß ich noch weniger.

Es hat mich noch nie interessiert, weil ich damit nichts zu tun hatte, ich kenne nur die allgemeinen Einkommens- /Zuverdienst-Grenzen bei einer bewilligten (vollen) EM-Rente und weiß, das wurde ab 01.01.2013 auf 450 € angehoben, mit regulärer Altersrente darf man dann wieder soviel verdienen wie man will ...

Kommt aktuell für mich /für uns alles nicht in Frage, wir sind froh, dass wir nicht (mehr) arbeiten gehen müssen und kommen mit unseren EM-Renten zusammen einigermaßen aus, was mal in der Zukunft sein wird, weiß ich noch nicht, aber im Moment haben wir (schon aus gesundheitlichen Gründen) keine Sehnsucht danach wieder ins Berufsleben einzusteigen, auch nicht mit einen Minijob ...

Liebe Grüße von der Doppeloma

[Fatbob]

Natürlich laufen solche Minijobs auf Dauer zu 100% auf Altersarmut hinaus.
Wollte nur anmerken wenn man ab diesen Jahr einen solchen Job hat, bekommt man Anspruch auf EM-Rente, und auf
eine Reha/Teilhabe am Arbeitsleben.
lg

[Tamara]

Also das Jobcenter hat sich damit auch nicht bechäftigt und für krank befunden. Der Rentengutachter hat mir direkt damals auch gesagt, dass ich krank bin. Er hatte mich gefragt, ob ich die Rente habe ausrechnen lassen, also wußte er das wohl nicht.

Ich kann es mir auch nicht vorstellen, kann aber verstehen, dass einige da vielleicht mißtrauisch sind, aber ich weiß von anderen Instituionen eben auch, dass es nicht auf alle Bereiche Zugriff gibt. Die Berechnungsstelle ist auch eine völlig andere Stadt.

Wie auch immer, es hätte an dem Rentengesamteinkommen für mich wohl eh nichts geändert, weil die Rente wohl eh nicht den gesamten Lebensunterhalt abgedeckt hätte.

Ich habe mein Rentenverlauf nochmal angesehen. Die Minijobs sind alle aufgeführt, aber sie sind nicht angerechnet worden.

Tamara

[Fatbob]

Mein Gutachter hat mich auch gefragt ob ich meine Rente schon ausrechnen lassen habe.
Ich sagte keine ahnung, müsste irgendwo stehen, kann ja nicht hoch sein, also für mir egal, darauf nannte er
mir meine Rentenhöhe.
Soviel dazu.
Und von wegen Zugriff.
Ich hatte für 2011 keine Lohnsteuer gemacht, da ich ALG1/Krankengeld/Reha/Arbeitgeberleistung (keine Arbeitsleistung) erhalten habe, hat mich einfach überfordert.
Das Finanzamt hat es nun für mich gemacht, 1600€ darf ich nachzahlen, sofort.
Ansonsten Kontopfändung, auch sofort.
Alles rechtens. Soviel zum Thema die Ämter wissen nichts, sie wissen was ich an Rente bekomme, was ich sonst bekam.
Wird Lustig werden wenn ich keine Miete mehr zahlen kann, weil Rente weg ist, werde mich aber gepflegt aufhängen.
Habe 50 Jahre keine pfändung oder so gehabt, das brauch ich nicht mehr in meinen letzen Jahren die ich noch hätte.
Soll doch der Staat dann weningstes meinen Kadaver entsorgen.
Wünsche dir viel glück bei deinen Vorhaben,
lg

[Fee59]

@fatbob
Bitte stelle Dein Girokonto sofort auf ein Pfändungsschutzkonto um.
Dann dürfen die nicht alles davon pfänden, erst ab einem bestimmten Betrag.

Und am Besten sofort parallel ein anderes Konto eröffnen, auf das Du dann Deine Rente/Krankengeld oder was auch immer gehen lässt.

Noch besser: Lass das Geld auf das Konto eines Menschen Deines Vertrauens überweisen, damit es auf Deinem Girokonto nicht mehr auftaucht.

Ansonsten für den Umgang mit dem Finanzamt:
Wenn die Nachzahlung tatsächlich korrekt ausgerechnet ist, um Stundung und Ratenzahlung bitten.
Gut begründen - Kontoauszüge, Rentenbescheid etc. beifügen.
Sagen, dass Du sonst in die Inso gehen musst, dann sehen die ja überhaupt kein Geld.
Von Dir aus Raten von 50-100 Euro monatlich anbieten (werden denen zu niedrig sein, normalerweise verlangen die eine Ratenzahlung in höchstens 3 Raten), aber mehr geht halt nicht. Ansonsten eben Inso.

Und das mit dem "gepflegt aufhängen" lass bitte mal besser sein.
Genau das wollen die doch alle letztendlich erreichen: Unser sozialverträgliches Ableben ....

LG
Fee59

[Tamara]

Altersrente ist doch eh nur ein Gerücht. Kenne da ein paar Leutchens, die 50 Jahre Arbeit hinter sich haben und gerade über den Sozialhilfesatz hinaus sind. Das ist ein toller Ausblick, oder? Mit einem stinknormalen Job immer Vollzeit heißt nicht, dass die Rente später reicht. Aber das ist ja auch nicht Thema.

Tamara

[hasenstall]

doppeloma, du kennst dich gut aus, kannst du mir sagen wie es sich bei Rentenversicherungsbeiträgen bei Minijobs für die DRV verhält, wenn man nicht den Eigenanteil zahlt? In meinem Versicherungsverlauf sind die nämlich nicht angezeigt. Das Juristendeutsch verstehe ich nämlich nicht.

Hallo Tamara,

deine Frage war zwar an die Doma gerichtet, aber ich schalte mich da mal kurz mit ein. Lohnabrechnungen waren mal mein Job.

Ich hatte fast immer einen Minijob nebenher und habe leider auch nicht auf die Versicherungsfreiheit verzichtet. Dadurch hätte ich ja auch nicht die vollen 400 Euronen ausbezahlt bekommen (habe jeden Cent gebraucht).
Z.B. waren das im Jahr 2010 4,9% des Arbeitsentgeltes, diesen Betrag hätte ich selbst in die Rentenversicherung einbezahlen müssen.
Ein paar Cent von den damaligen 480,-DM Jobs wurden mir schon angerechnet.

Wobei bei meiner Rentenklärung auch einiges aufgekommen ist. Zwei Arbeitgeber hatten mich einfach nicht oder erst viel später angemeldet, aber da kann ich heute nach 30 Jahren auch nichts mehr machen. Also war das einfach Schwarzarbeit, wobei ich ja gar nicht wusste, dass ich schwarz arbeite.

Ich denke mal, dass es für viele Arbeitnehmer irgendwann ein Problem wird, vor allem für die, die sich vom Chef überreden ließen, doch einen Teil des Geldes auf die Hand..., so von wegen..., dann hast du nicht so viele Abzüge.

Es ist einfach Fakt, dass ich nur von dem Geld meine Rente bekomme, was ich auch irgendwann dort einbezahlt habe.


Worunter bei dir jetzt auch diese Kurzfristig angemeldetenJobs fallen:
www.karriere.de/studium/jobben-fuers-st ... chten-6622

Aushilfsjob in den Semester- ferien sind abgabenfrei, wer mehr als 20 Wochenstunden arbeiten will oder muss, sollte das in der vorlesungsfreien Zeit tun. Denn dann gilt die Zeitklausel nicht. In den Semesterferien ist ein Fulltime-Job okay, ohne dass Kranken- und Rentenversicherungsbeiträge anfallen - vorausgesetzt, der Ferienjob ist auf 50 Arbeitstage oder zwei Monate pro Jahr befristet.

Ich wünsche dir wirklich von herzen, dass du es gebacken kriegst und noch ein paar Jährchen in die Rentenkasse einbezahlen kannst! Wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob es dann überhaupt noch diese Regelungen (Generationenvertrag) gibt.

Meine ganz eigene Meinung ist:
"Dass unsere Regierung, die stetig und unaufhaltsam immer mehr in Richtung Überwachungsstaat tendiert, (oder eher eilig zustrebt?) gar nicht will, dass die Bürger sich selbst versorgen können!"

Es ist ganz einfach gewollt und wird politisch strategisch gefördert unmündige Bürger zu produzieren!
Nur so hat man die Kotrolle
Ein Volk, das ums nackte Überleben kämpft und ständig am Existenzminimum lebt, begehrt nicht auf

Oh man, ich kann einfach nur noch bei dem Thema.
Brauch jetzt erstmal und

Euch alles liebe
hasenstall

[Tamara]

Hallo,

ich wollte mich nur mal melden. Ich bin noch in der Rente, die im Juli nächsten Jahres ausläuft. Nach wie vor habe ich mein Problem, dass ich Rentner bin, quasi so ein Vollversager, aber ich versuche mich jetzt vermehrt mit Freizeitaktivitäten gesund zu machen.

Mit dem Jobcenter hatte ich zwischenzeitlich auch telefoniert, die mir sagten, dass ich jederzeit vorbeikommen könnte. Und dann dreht sich wieder alles: Ich weiß nicht wie leistungsfähig ich bis dato bin und da ich ja nun in Rente bin, gibt es keine Veranlassung mir zu helfen und mich zu integrieren. Und ich habe das Gefühl, dass das Jobcenter keine große Hilfe sein wird.

Zudem weiß ich auch nicht was ich machen soll. Meinen Erstberuf kann ich nicht machen, mein Zweitberuf ist so ein Orchideenfach, dass man da eher keinen Arbeitsplatz findet. Ich müßte also irgendwie neu starten. Das schürt dann auch wieder Ängste, wenn man so lange weg vom Markt und Leben generell ist. Und Eigenfinanzierung ist ja leider auch nicht drin von irgendwas. UND nun bin ich schon bald 46 Jahre, keine Ahnung, ob ich Leistung zur Teilhabe bekomme oder was auch immer das gibt.

Ja, manchmal habe ich voll den pessimistischen Turn, dass ich mein Leben lang so verbleiben muß nur wegen einer doofen Krankheit. Das, was ich nun in 20 Jahren Berufstätigkeit erarbeitet habe ist ja auch nicht viel Geld, da werde ich später auch Grusi kriegen- ach man, das kann ich doch niemals so aufarbeiten, dass ich eine lebbare Rente bekomme?

Ich bekomme richtig Zukunftsängste, die ja leider nicht unbegründet sind. Es ist eben alles nicht so einfach, wenn man so ganz alleine lebt ohne Familienanschluß und anderen Menschen...

So, genug rumgeheult!

Bis denn!
Tamara