Reha-Entlassungsberichte = Märchenstunde
Verfasst: So 24. Jan 2010, 18:29
Ich glaube, es sollte ein Extra-Thread geben... sollen wir ihn Märchenstunde Entlassungsberichte nennen!?
Ich selbst hatte zweimal das Vergnügen einer Märchenstunde; kenne aber zahlreiche andere Entlassungsberichte, die man ebenfalls als Märchenerzählungen deuten kann.
Mal ganz davon abgesehen, dass -natürlich- der Rehabilitant möglichst keinen Einblick in seinen eigenen Entlassungsbericht erhalten soll... besonders, wenn es sich um eine psychosomatische Reha gehandelt hat... kann ich persönlich nur dazu raten, vor dem Lesen Baldrian einzunehmen. :Smilie (127):
Gleichzeitig sollte man sich ins Bett legen, da ansonsten die Gefahr besteht, bei Ohnmachtsanfällen zu Schaden zu kommen. :frau:
Es wird sehr wahrscheinlich zu einem kräftigen Wutanfall kommen; also bitte im Voraus die Boxhandschuhe anziehen und die Kopfkissen in die richtige Richtung drehen. :wut2:
Jetzt kann es losgehen:
Es fängt ziemlich harmlos an, die bisherige Krankenanamnese, persönliche Verhältnisse, Schulabschluss.
Ziemlich uninteressant... noch.
Auch das zweite Blatt... nichts Neues.
Das dritte Blatt... oha... was steht da!?
Reha-Verlauf?
Ups, wusste ich ja gar nicht, dass ich nicht zu motivieren war, kreativ tätig zu werden. Der Behandlungsplan wurde von dem Therapeuten eigenhändig geändert, weil eine andere Therapie für mich wichtiger gewesen ist. :stur:
Boah! *wutschnaub*... da steht doch tatsächlich, ich sei regelmäßig zu spät zu den Therapien gekommen! Sind die doof!? Was heißt denn regelmäßig? Einmal in der Woche war Sport; anschließend sofort psychologisches Gespräch. Ich habe extra nachgefragt, ob es erlaubt sei, nach dem Sport sich frisch zu machen und umzuziehen. Und es wurde erlaubt! Wie kann man also so einen Schmarrn schreiben!? :wut:
Argh... und beim Schwimmen soll ich passiv geblieben sein! Wieso schwimmen!? Schwimmen war gar nicht möglich; das Becken viel zu klein und die Patienten zu viel. Wassertreten und leichte Bewegungsübungen waren kein Problem; habe ich auch mitgemacht, soweit es gesundheitlich möglich war. Wieso steht da was von passiv!? :spuck:
Ich kann nicht mehr: da steht doch tatsächlich, ich wäre oft lachend in der Klinik angetroffen worden. *Boxschläge auf Kissen* JAAAAAAA, ich habe gelacht, nämlich dann, wenn ich einen guten Tag hatte! Und das waren in den vier Wochen Aufenthalt genau 2 Tage... 2 TAGE, wo ich mal gelacht habe! Lachen scheint also verboten zu sein, auch dann, wenn es einem ausnahmsweise mal gut geht!? :auha:
Oh, und hier: "Patient war nicht bereit, die angebotenen Hilfen anzunehmen." Wie bitte!? Welche Hilfe hat man mir denn angeboten!? Ach soooo, da steht es ja: stimmt, man hat mir angeboten, nach dem Hamburger Modell wieder in den Beruf einzusteigen... erst 2 Stunden täglich, dann 4, dann 6 und danach wieder Vollzeit. DAS habe ich tatsächlich abgelehnt, denn ich fühle mich absolut nicht erwerbsfähig; auch nicht für 2 Stunden. Außerdem: ich bin arbeitslos, habe gar keine Stelle und das habe ich auch gesagt. Also: was soll das!? Hören die überhaupt nicht zu!? :wut3:
Erst noch eine zweite Baldrian einwerfe:
Und hier: Patient fühlte sich während des Klinikaufenthaltes von Ärzten und Therapeuten stark beobachtet. (Leide ich an Verfolgungswahn?)
Ups, da steht doch tatsächlich, ich sei öfter in der Stadt angetroffen worden. *Hab niemanden gesehen; war in vier Wochen 2 mal in der Stadt... bei der Sparkasse; Geld abheben. Verboten!?*
Und hier: Die Beobachtungen im Klinikalltag durch Ärzte und Therapeuten haben gezeigt, dass der Patient... (WIE jetzt? NIX Verfolgungswahn!?)
Aha, für meinen alten Beruf bin ich also voll erwerbsgemindert; ok, das weiß ich schon seit vielen Monaten; solange bin ich nämlich schon krankgeschrieben. Mein Arzt hat mir das sofort gesagt, dass das nicht mehr geht.
Aber was steht denn da?
Auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, unter Berücksichtigung der krankheitsbedingten Einschränkungen (10 an der Zahl), vollschichtig erwerbsfähig. :bibba:
*In Ohnmacht fall, aber weich, weil ja schon im Bett liegend*... :sterne:
Märchenstunde Ende
LG
Schalentierchen
Ich selbst hatte zweimal das Vergnügen einer Märchenstunde; kenne aber zahlreiche andere Entlassungsberichte, die man ebenfalls als Märchenerzählungen deuten kann.
Mal ganz davon abgesehen, dass -natürlich- der Rehabilitant möglichst keinen Einblick in seinen eigenen Entlassungsbericht erhalten soll... besonders, wenn es sich um eine psychosomatische Reha gehandelt hat... kann ich persönlich nur dazu raten, vor dem Lesen Baldrian einzunehmen. :Smilie (127):
Gleichzeitig sollte man sich ins Bett legen, da ansonsten die Gefahr besteht, bei Ohnmachtsanfällen zu Schaden zu kommen. :frau:
Es wird sehr wahrscheinlich zu einem kräftigen Wutanfall kommen; also bitte im Voraus die Boxhandschuhe anziehen und die Kopfkissen in die richtige Richtung drehen. :wut2:
Jetzt kann es losgehen:
Es fängt ziemlich harmlos an, die bisherige Krankenanamnese, persönliche Verhältnisse, Schulabschluss.
Ziemlich uninteressant... noch.
Auch das zweite Blatt... nichts Neues.
Das dritte Blatt... oha... was steht da!?
Reha-Verlauf?
Ups, wusste ich ja gar nicht, dass ich nicht zu motivieren war, kreativ tätig zu werden. Der Behandlungsplan wurde von dem Therapeuten eigenhändig geändert, weil eine andere Therapie für mich wichtiger gewesen ist. :stur:
Boah! *wutschnaub*... da steht doch tatsächlich, ich sei regelmäßig zu spät zu den Therapien gekommen! Sind die doof!? Was heißt denn regelmäßig? Einmal in der Woche war Sport; anschließend sofort psychologisches Gespräch. Ich habe extra nachgefragt, ob es erlaubt sei, nach dem Sport sich frisch zu machen und umzuziehen. Und es wurde erlaubt! Wie kann man also so einen Schmarrn schreiben!? :wut:
Argh... und beim Schwimmen soll ich passiv geblieben sein! Wieso schwimmen!? Schwimmen war gar nicht möglich; das Becken viel zu klein und die Patienten zu viel. Wassertreten und leichte Bewegungsübungen waren kein Problem; habe ich auch mitgemacht, soweit es gesundheitlich möglich war. Wieso steht da was von passiv!? :spuck:
Ich kann nicht mehr: da steht doch tatsächlich, ich wäre oft lachend in der Klinik angetroffen worden. *Boxschläge auf Kissen* JAAAAAAA, ich habe gelacht, nämlich dann, wenn ich einen guten Tag hatte! Und das waren in den vier Wochen Aufenthalt genau 2 Tage... 2 TAGE, wo ich mal gelacht habe! Lachen scheint also verboten zu sein, auch dann, wenn es einem ausnahmsweise mal gut geht!? :auha:
Oh, und hier: "Patient war nicht bereit, die angebotenen Hilfen anzunehmen." Wie bitte!? Welche Hilfe hat man mir denn angeboten!? Ach soooo, da steht es ja: stimmt, man hat mir angeboten, nach dem Hamburger Modell wieder in den Beruf einzusteigen... erst 2 Stunden täglich, dann 4, dann 6 und danach wieder Vollzeit. DAS habe ich tatsächlich abgelehnt, denn ich fühle mich absolut nicht erwerbsfähig; auch nicht für 2 Stunden. Außerdem: ich bin arbeitslos, habe gar keine Stelle und das habe ich auch gesagt. Also: was soll das!? Hören die überhaupt nicht zu!? :wut3:
Erst noch eine zweite Baldrian einwerfe:
Und hier: Patient fühlte sich während des Klinikaufenthaltes von Ärzten und Therapeuten stark beobachtet. (Leide ich an Verfolgungswahn?)
Ups, da steht doch tatsächlich, ich sei öfter in der Stadt angetroffen worden. *Hab niemanden gesehen; war in vier Wochen 2 mal in der Stadt... bei der Sparkasse; Geld abheben. Verboten!?*
Und hier: Die Beobachtungen im Klinikalltag durch Ärzte und Therapeuten haben gezeigt, dass der Patient... (WIE jetzt? NIX Verfolgungswahn!?)
Aha, für meinen alten Beruf bin ich also voll erwerbsgemindert; ok, das weiß ich schon seit vielen Monaten; solange bin ich nämlich schon krankgeschrieben. Mein Arzt hat mir das sofort gesagt, dass das nicht mehr geht.
Aber was steht denn da?
Auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, unter Berücksichtigung der krankheitsbedingten Einschränkungen (10 an der Zahl), vollschichtig erwerbsfähig. :bibba:
*In Ohnmacht fall, aber weich, weil ja schon im Bett liegend*... :sterne:
Märchenstunde Ende
LG
Schalentierchen