Sind Rehas sinvoll? Pro und Contra Diskussion
Verfasst: Mi 6. Apr 2011, 07:23
Guten Morgen,
nach dem wir gestern ja bereits in einem anderen Thread, dieses Thema angekratzt haben, waren einige der Meinung, man sollte ein Extrathema eröffnen. Nun hier ist es!
Wie ihr ja alle wißt, gilt bei einem Rentenverfahren der Grundsatz "Reha vor Rente".
Doch wie sinnvoll ist diese Regelung? Soll man jemand in eine Kurz zwingen, der nicht will oder gar Angst davor hat?
Meiner Meinung nach kann eine Behandlung die unter Zwang bzw. Erpressung durchgeführt wird, KEINEN positiven Effekt haben. Gerade auch im Fibromyalgie-Forum, kommen die Leute nicht selten traumastisiert aus der Reha zurück, weil die in die psychosomatische Ecke gedrängt werden!
Mir selbst steht das wohl auch noch bevor. Den laut meinem Gutachten bekomme ich jetzt erst mal die Rente und sollte sich bei deren Ende keine wesentliche Besserung einstellen (was nicht zu erwarten ist), wurde mir schon "angedroht", dass ich eine vierwöchige stationäre Reha in einer psychsomatischen Klinik machen muß.
Trotz Rente, komme ich absolut nicht zur Ruhe, da mir diese Schicksal bevorsteht.
Ganz nebenbei fällt mir da noch eine interessante Geschichte ein. Eine Schulkameradin von mir hat auch Fibro, sie war aber bis vor kurzem noch im Arbeitsleben und stellte bei der deutschen RV einen Rehaantrag. Dieser wurde abgelehnt mit der Begründung, dass bei Fibromyalgie keine Aussicht auf Heilung oder dauerhafte Besserung besteht.
Wie bitte?!
Bei mir haben sie die Krankheit ja sogar verleugnet.
Jedenfalls stellte sie dann einen Rentenantrag. Und was war die erste Reaktion der RV? Richtig, ab in Reha! Das ist fast schon lächerlich.
Wie gesagt, ich stehe dieser Vorgehensweise sehr skeptisch gegenüber. Viele von uns sind seit Jahren regelmäßig beim Arzt, machen Anwendungen, nehmen Medis oder machen gar eine Psychotherapie.
Wenn das alles nicht anschlägt, was bitte soll dann eine Reha bringen?? Da wird einem ja fast schon eine Wunderheilung suggeriert. Mir wurde ja auch gesagt, dass es mir nach einer solchen Reha wieder gut gehen würde. Klar, dann sind die letzten 10 Jahre wohl wie weggeblasen.
Abgesehen davon, sind die Kliniken oft nicht vertrauenswürdig. Sind sie doch bestrebt, Patienten als arbeitsfähig zu entlassen um ihre Erfolgsquote der RV gegenüber zu erfüllen. Um den Patienten und dessen Wohl geht es dabei nicht, sondern um die wirtschaftlichen Interessen der Klinik und der RV. Das weiß ich aus sehr sicherer Quelle.
Ich hatte ja zum Glück eine Klinik erwischt, die absolute Spitze war. Dort wurde auch mein zustand richtig eingeschätzt und bewertet. Das mag aber auch damit zusammenhängen, dass der Chefarzt selbst sehr schwer krank und dem Tode nahe war. Der weiß, was es heißt krank zu sein und Schmerzen zu haben.
Zum Schluß betone ich nochmal, dass eine Reha unter Zwang viel mehr neagtive als positive Auswirkungen hat.
Ein weiteres contra ist für mich die Trennung von Frau und Familie. Da diese mein einzigster Rückhalt sind. Hier zu Hause habe ich mir meine Hort der Ruhe eingerichtet. ich kann mich zurückziehen und fühle mich geborgen.
In einer Reha ist man unter Fremden, alleine, weg von zu Hause. Haltet mich für ein Weichei, aber für mich ist das ein Albtraum!
im Übrigen kommt es sogar vor, dass Leute in eine vollkommen falsche Einrichtung kommen. Wie schon gesagt die Fibropatienten. Aber ich lernte in der Reha eine Frau kennen, die vor 10 Jahren Brustkrebs hatte. Durch die Bestrahlung wurde ihre Lunge geschädigt. Seit dem hat sie Atemprobleme und wollte in eine Reha-Klinik. Tja, geschickt wurde sie dann in die Kraichgau-Klinik wo eben Krebs und Schmerzpatienten behandelt werden. kurz, die Reha war fürn Arsch. Die Frau fühlte sich zurecht fehl am Platze!
Sorry für den ausschweifenden Beitrag, aber es ist ein brisantes Thema und ich bin kein Freund dieser "Wunder-Rehas".
nach dem wir gestern ja bereits in einem anderen Thread, dieses Thema angekratzt haben, waren einige der Meinung, man sollte ein Extrathema eröffnen. Nun hier ist es!
Wie ihr ja alle wißt, gilt bei einem Rentenverfahren der Grundsatz "Reha vor Rente".
Doch wie sinnvoll ist diese Regelung? Soll man jemand in eine Kurz zwingen, der nicht will oder gar Angst davor hat?
Meiner Meinung nach kann eine Behandlung die unter Zwang bzw. Erpressung durchgeführt wird, KEINEN positiven Effekt haben. Gerade auch im Fibromyalgie-Forum, kommen die Leute nicht selten traumastisiert aus der Reha zurück, weil die in die psychosomatische Ecke gedrängt werden!
Mir selbst steht das wohl auch noch bevor. Den laut meinem Gutachten bekomme ich jetzt erst mal die Rente und sollte sich bei deren Ende keine wesentliche Besserung einstellen (was nicht zu erwarten ist), wurde mir schon "angedroht", dass ich eine vierwöchige stationäre Reha in einer psychsomatischen Klinik machen muß.
Trotz Rente, komme ich absolut nicht zur Ruhe, da mir diese Schicksal bevorsteht.
Ganz nebenbei fällt mir da noch eine interessante Geschichte ein. Eine Schulkameradin von mir hat auch Fibro, sie war aber bis vor kurzem noch im Arbeitsleben und stellte bei der deutschen RV einen Rehaantrag. Dieser wurde abgelehnt mit der Begründung, dass bei Fibromyalgie keine Aussicht auf Heilung oder dauerhafte Besserung besteht.
Wie bitte?!
Bei mir haben sie die Krankheit ja sogar verleugnet.
Jedenfalls stellte sie dann einen Rentenantrag. Und was war die erste Reaktion der RV? Richtig, ab in Reha! Das ist fast schon lächerlich.
Wie gesagt, ich stehe dieser Vorgehensweise sehr skeptisch gegenüber. Viele von uns sind seit Jahren regelmäßig beim Arzt, machen Anwendungen, nehmen Medis oder machen gar eine Psychotherapie.
Wenn das alles nicht anschlägt, was bitte soll dann eine Reha bringen?? Da wird einem ja fast schon eine Wunderheilung suggeriert. Mir wurde ja auch gesagt, dass es mir nach einer solchen Reha wieder gut gehen würde. Klar, dann sind die letzten 10 Jahre wohl wie weggeblasen.
Abgesehen davon, sind die Kliniken oft nicht vertrauenswürdig. Sind sie doch bestrebt, Patienten als arbeitsfähig zu entlassen um ihre Erfolgsquote der RV gegenüber zu erfüllen. Um den Patienten und dessen Wohl geht es dabei nicht, sondern um die wirtschaftlichen Interessen der Klinik und der RV. Das weiß ich aus sehr sicherer Quelle.
Ich hatte ja zum Glück eine Klinik erwischt, die absolute Spitze war. Dort wurde auch mein zustand richtig eingeschätzt und bewertet. Das mag aber auch damit zusammenhängen, dass der Chefarzt selbst sehr schwer krank und dem Tode nahe war. Der weiß, was es heißt krank zu sein und Schmerzen zu haben.
Zum Schluß betone ich nochmal, dass eine Reha unter Zwang viel mehr neagtive als positive Auswirkungen hat.
Ein weiteres contra ist für mich die Trennung von Frau und Familie. Da diese mein einzigster Rückhalt sind. Hier zu Hause habe ich mir meine Hort der Ruhe eingerichtet. ich kann mich zurückziehen und fühle mich geborgen.
In einer Reha ist man unter Fremden, alleine, weg von zu Hause. Haltet mich für ein Weichei, aber für mich ist das ein Albtraum!
im Übrigen kommt es sogar vor, dass Leute in eine vollkommen falsche Einrichtung kommen. Wie schon gesagt die Fibropatienten. Aber ich lernte in der Reha eine Frau kennen, die vor 10 Jahren Brustkrebs hatte. Durch die Bestrahlung wurde ihre Lunge geschädigt. Seit dem hat sie Atemprobleme und wollte in eine Reha-Klinik. Tja, geschickt wurde sie dann in die Kraichgau-Klinik wo eben Krebs und Schmerzpatienten behandelt werden. kurz, die Reha war fürn Arsch. Die Frau fühlte sich zurecht fehl am Platze!
Sorry für den ausschweifenden Beitrag, aber es ist ein brisantes Thema und ich bin kein Freund dieser "Wunder-Rehas".