Offener Brief einer Mitarbeiterin des jobcenters

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Pflegerin
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Offener Brief einer Mitarbeiterin des jobcenters

Ungelesener Beitrag von Pflegerin » Sa 20. Apr 2013, 09:01

Das hab ich bei Facebook gefunden

altonabloggt

Themen rund um und aus Altona und Hamburg
Offener Brief an die Kolleginnen und Kollegen

mit 8 Kommentaren
Jobcenter Hamburg-Altona U25 Bild: Frank Schwarz

Jobcenter Hamburg-Altona U25
Bild: Frank Schwarz

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Liebe Kolleginnen und Kollegen in den Jobcentern. Seit nunmehr sieben Wochen sorge ich mit meiner öffentlichen Kritik für Wirbel. Ich bin erstaunt, dass es schon sieben Wochen sind. Mir kommt es vor, als wäre es erst gestern oder vorgestern gestartet. Wochen mit Hochs und Tiefs. Aber auch Wochen, in denen ich sehr viel, vor allem intellektuell, gelernt habe. Erfahrungen, die ich nicht mehr missen möchte, und die mich sicher mein Leben lang begleiten werden. Ich habe sehr viel Zuspruch erhalten, aber natürlich auch Ablehnung. Das war mir im Vorfeld bewusst und ich bin auch für die Kritik aus den eigenen Reihen dankbar. Konstruktive Kritik, sofern sie eine ist, ist bereichernd und sollte durchaus diskutiert werden.

Die vielen Mails und Outings von Euch, zeigen mir, dass es auch im Inneren der Jobcenter brodelt. Dass ein Nachdenken entsteht. Sie zeigen mir aber auch, dass die Angst vor Repressalien von Oben und vor dem Verlust des eigenen Arbeitsplatzes und der darauffolgenden Existenzangst sehr groß ist. Und ich denke, dass ich nichts Falsches behaupte, dass diese Angst durchaus berechtigt ist. Mein eigener „Fall“ zeigt dieses ja deutlich. Allerdings überlege ich, was ist die Prämisse? Meine eigene Existenz oder die Existenz eines würdigen Lebens von Millionen Erwerbslosen. Was wiegt mehr? Und wiegt es nicht mehr, unseren Rechtsstaat so einzufordern, wie wir es als Bürger verdienen?

Selbstverständlich habe ich mir auch darüber Gedanken gemacht, warum handeln ihr so, wie es der große Aufschrei durch die leidgeprüften Leistungsberechtigten zeigt. Ist es die reine Ausübung von Weisungen, ist es die eigene Angst vor Repressalien, ist es eine Ohnmacht, ist es Ignoranz oder ist es gewollt. Ich befürchte, es ist ein Mix von Allem. Hier möchte ich nochmals ganz klar zum Ausdruck bringen, dass ich niemals von euch allen als Kollektiv gesprochen habe. Ich spreche von Kollegen, die Weisungen ausführen, ohne darüber nachzudenken, was sie tun. Auch ich kenne sehr viele Kollegen, die bemüht sind, empathisch und entsprechend ihrer Kräfte im Sinne der „Kunden“ zu agieren. So lange sie es schaffen und die Kraft dafür aufwenden. Kollegen schrieben mir dazu unter anderem: „Das Hartz-System ist menschenunwürdig, grundgesetzwidrig, unsozial, zerbricht die betroffenen KollegInnen und Hilfesuchenden.“ Sie versuchen sich treu zu bleiben, soweit es die Kraft zulässt. Und das ist der springende Punkt. So weit es die Kraft zulässt. Auch sie stehen unter dem Druck von Oben und durch uns als Kollegen. Statt dem entgegen zu wirken, werden diese Kollegen großem Mobbing und Bossing ausgesetzt. Die Beurteilung fällt entsprechend aus, obwohl gerade sie, einen Anspruch auf eine Gute haben.

Selbstverständlich habe auch ich in einen Ein-Euro-Job vermittelt. Einen jungen Menschen. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin. Dieser junge Mensch wurde von mir über diesen Ein-Euro-Job vollständig aufgeklärt und das die Chance nicht besteht, in ein festes Arbeitsverhältnis oder Ausbildung zu gelangen. Dieser junge Mensch ist zufrieden, dort wo er derzeit steht. Er fühlt sich gebraucht und vor allem sozial anerkannt. Auf seinen Wunsch hin, wurde diese nochmals verlängert. Eine Zukunft ist es jedoch nicht.

Ebenso habe ich auch in meiner Vergangenheit sanktioniert. Den Satz, ich wusste es nicht besser und wir müssen es ja, lasse ich allerdings auch bei mir nicht gelten. Eine Dummheit, die ich heute umso mehr bereue, als mir klar wurde, was ich damit anrichte. Bei diesen Menschen habe ich mich persönlich entschuldigt und die Gespräche gesucht. Inzwischen sind mir die Gründe des Nichterscheinens bekannt. Es waren Menschen, die ich nicht an den Tisch bekommen habe. Die Gründe für das Nichterscheinen waren die Ängste vor dem Jobcenter, vor einer neuen Arbeitsvermittlerin, die ja vermutlich nur wieder in einen Ein-Euro-Job vermitteln möchte. Eine Arbeitsvermittlerin, die einen ebenso großen Druck ausüben wird, wie sie zuvor erlebt haben. Gebrochene junge Menschen. Aussagen von Menschen, die ihr Leben vor sich haben. Ich habe mich nur noch geschämt und dieses auch so klar ausgedrückt.

Und hier fängt meine Kritik an. Es werden Aktionen durchgeführt, wo das eigene Nachdenken unterbleibt. Ja, wir haben Weisungen. Wir haben aber auch einen eigenen Kopf und so hoffe ich ein Herz und ein Gewissen. Und genau dieses suche ich. Warum erzählt ihr mir als Sozialpädagogen, dass nur mit Druck und Geldentzug die Erwerbslosen an den Tisch kommen? Ist es so? Habt ihr nicht im Studium gelernt, dass Druck Gegendruck erzeugt? Das Druck, vor allem wenn die Existenz bedroht ist, zu Ängsten und zu schwersten Depressionen führt. Und gerade die darauffolgende Depression macht es einem Menschen unmöglich zu agieren. Sie verkriechen sich in ihren eigenen vier Wänden. Es fehlt die Kraft zum Aufstehen und Licht in die Seele zu lassen. Dieses Gefühl ist so mächtig, dass sie dann lieber das reduzierte Geld in Kauf nehmen. Ein Teufelskreis entsteht. Allerdings nur beim Betroffenen. Wie reagieren wir als Jobcenter? Es folgt die nächste Sanktion bis hin zur Vollsanktion. Die weiteren Folgen sind bekannt. Es ist ein leichtes für uns die Sanktionsanhörung und die anschließende Sanktionsverfügung zu erstellen und auf den Postweg zu bringen. Fünfzehn Minuten Administratives gegen ein Leben.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ihr müsst nicht mit mir einer Meinung sein; aber ich bitte euch inständig, geht in euch, reflektiert euch selbst und versucht nachzuempfinden, wie ihr euch fühlen würdet, wenn ihr so behandelt werdet. Dieses ist ein Leichtes. Denkt einfach nur darüber nach, wie ihr euch fühlt, wenn ihr in den Jobcentern aufbegehrt und die Folgen daraus. Nicht anders ergeht es den Erwerbslosen. Sie haben ein Recht auf Leben, so wie wir es auch für uns beanspruchen. Es gibt und darf keine Differenzierung zwischen den Schreibtischseiten geben. Auch wir können morgen Betroffene sein. Wir sind die Agierenden, auch wenn es scheint, der Druck kommt aus Berlin oder Nürnberg oder aus den eigenen Reihen. Nein, so ist es nicht! Wir sind für unser Handeln und Gefühle selbst verantwortlich. Wären wir es nicht, wären wir Maschinen. Und ich schlage vor, dass wir am 2. Mai 2013 um 11.55 Uhr eine Schweigeminute einlegen, für alle Erwerbslosen, die wir in Not, in Demütigung und in den Verlust der Menschenwürde getrieben haben. Freue mich auf Rückmeldung von euch. Vielen Dank! In diesem Sinne…

Kollegiale Grüße

Inge Hannemann
Viele Grüße
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Re: Offener Brief einer Mitarbeiterin des jobcenters

Ungelesener Beitrag von Pflegerin » So 21. Apr 2013, 08:36

http://www.youtube.com/watch?v=iL5k6M-U3Zk

harzt4 inge hannemann gewollte armut
Viele Grüße
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Re: Offener Brief einer Mitarbeiterin des jobcenters

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Mo 22. Apr 2013, 00:24

Hallo ihr Lieben, :smile:

diese Frau Hannemann ist (meiner Meinung nach) eine Blenderin die sich interessant machen will, es gibt einige Hartz 4 betroffene User (in einem anderen Forum), die in dem genannten JC völlig andere Erfahrungen sammeln durften, die mit den Angaben dieser Dame nicht wirklich übereinstimmen ...auch hier bei uns sind User aus JC in HH und es ist unglaublich was da getrieben wird, mit den Leuten, auch mit Usern die wegen Krankheit in HARTZ 4 geraten sind. :Veraergert: :Wut: :schimpfen:

Anfangs habe ich auch (beinahe) daran geglaubt, dass es mal Jemand wagt gegen dieses System aufzustehen, das er mal dienstlich vertreten hat, es ist leider nur eine "Seifenblase", genauso wie ein gewisser Herr B. von dem sie sich unterstützen und "vermarkten" läßt ...SORRY ich empfinde Beide als "scheinheilig" ... :Gruebeln:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
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Re: Offener Brief einer Mitarbeiterin des jobcenters

Ungelesener Beitrag von Pflegerin » Mo 22. Apr 2013, 07:28

Hallo,
habe mir leider überhaupt noch kein richtiges Bild von dieser Frau machen können. (Frage mich aber, ob sie Beamtin oder Angestellte ist und wie lange sie noch geduldet wird)
Mich hat es beeindruckt, daß sie sich anscheinend gegen das System auflehnt.

Falls das nicht zutrifft, tut es mir leid, daß ich diese Beiträge ins Forum gestellt habe.
Viele Grüße
Pflegerin
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Re: Offener Brief einer Mitarbeiterin des jobcenters

Ungelesener Beitrag von Blacky » Mo 22. Apr 2013, 09:31

Dir muss das doch nicht Leid tun.

Wir hatten das Thema schon mal in der Diskussion.

Das kannst du nicht wissen und der Grundgedanke ist super.

Also stell solche "Fundstücke" ruhig weiter ein.

Danke für dein Engagement. :ic_up:
MfG
Blacky

Erfolg steigt nur zu Kopf, wenn dort der erforderliche Hohlraum vorhanden ist.
(Manfred Hinrich)



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Re: Offener Brief einer Mitarbeiterin des jobcenters

Ungelesener Beitrag von Blacky » Mo 22. Apr 2013, 14:29

Weiter geht´s....

NACH HARTZ IV-KRITIK: INGE HANNEMANN BEURLAUBT

Inge Hannemann darf nicht mehr arbeiten
Jobcenter-Geschäftsführung sperrt Inge Hannemann aus

22.04.2013

Heute Morgen war die Hartz IV kritische Jobcenter-Mitarbeiterin Inge Hannemann nach ihrem Urlaub zu einem Gespräch mit der Geschäftsführung eingeladen. Nach diesem Gespräch sollte ganz normal der Dienst bei ihrem Arbeitgeber „teamarbeit Hamburg“ beginnen. Doch stattdessen wurde sie mit sofortiger Wirkung seitens der Geschäftsführung vom Dienst „freigestellt“. Ihren Schlüssel musste sie sofort abgegeben und ein Jobcenter darf sie nicht betreten.

Bereits am Morgen hatte Frau Hannemann nach eigenen Angaben versucht, sich mit dem Online-System per Passwort einzuloggen. Das funktionierte schon nicht mehr, weshalb Inge Hannemann und ihre Unterstützer bereits schlimmes befürchteten. Nun ist die Gewissheit da, die Hamburger Behörde entledigt sich offenbar ihrer größten Kritikerin.

Zum Hintergrund: Seit einiger Zeit betreibt Frau Hannemann einen privaten Blog. Dort schreibt sie regelmäßig über Missstände in den Jobcentern und berichtet von ihrem Kampf für die Rechte von Hartz IV Betroffenen. In ihren Beiträgen fordert sie wiederholt die Einhaltung des Grundgesetzes innerhalb der Hartz IV-Gesetze und spricht sich für Mitarbeiter/innen in den Behörden aus, die eine entsprechende Ausbildung bekommen und mit Empathie den Menschen auch in den Ämtern begegnen. In diesem Zusammenhang macht sie sich auch für die Abschaffung aller Sanktionen bei Hartz IV stark und kämpft gegen die alltägliche Willkür in den Jobcentern. Auch gegenüber "gegen-Hartz.de hat Frau Hannemann bereits ein Interview gegeben.

Eben jenes kritisches Denken hatte die Hansestadt Hamburg als Arbeitgeber dazu veranlasst, Frau Hannemann bereits vor einigen Wochen zu einer „Anhörung“ zu laden. Dort war unter anderem zu lesen: „Über die Inhalte des Blogs und darüber, ob und wieweit Sie an diesen Inhalten in Zukunft festhalten oder davon abrücken möchte würden wir gern ein persönliches Gespräch mit Ihnen führen.“ Damit zog die Behörde eine deutliche Linie. Entweder Frau Hannemann hört auf kritisch zu denken und ihre Gedanken öffentlich zu machen oder sie hat mit scharfen beruflichen Konsequenzen zu rechnen. Damals wurde allerdings die Anhörung noch einmal kurz vor Beginn seitens der Geschäftsführung abgeblasen. Nun aber hat man anscheinend ernst gemacht und Frau Hannemann ausgeschlossen. (sb)

Quelle:http://www.gegen-hartz.de/
MfG
Blacky

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Re: Offener Brief einer Mitarbeiterin des jobcenters

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Mo 22. Apr 2013, 15:49

Hallo Pflegerin, :smile:
habe mir leider überhaupt noch kein richtiges Bild von dieser Frau machen können. (Frage mich aber, ob sie Beamtin oder Angestellte ist und wie lange sie noch geduldet wird)
Mich hat es beeindruckt, daß sie sich anscheinend gegen das System auflehnt.
Ist überhaupt kein Problem, diese Geschichte habe ich schon vor Wochen im ELO gelesen, da hatten sich einige User etwas intensiver mit ihren Aussagen beschäftigt und sind sehr schnell dahinter gekommen, dass sie wohl Vieles beschreibt (angeblich aus ihren eigenen Handlungsweisen bei den Leistungsempfängern) was bei dem betreffenden (und anderen) JC ganz sicher nicht akzeptiert und toleriert wird.

So beschrieb sie z.B. dass sie des Nachts von ihren "Schäfchen" mal angerufen wird, die wegen Feiern und Alkohol am nächsten Morgen den Termin bei ihr abgesagt hätten ...

Sie habe ja SOOO viel Verständnis für die jungen Leute, dass sie dann von einer Sanktion wegen Meldeversäumnis absehen würde ... klar, die SB der JC stehen den LE auch "rund um die Uhr privat zur Verfügung", die erreicht man oft nichtmal über eine Direktwahl-Nummer im Amt, weil sie langsam Angst vor den eigenen Schäfchen bekommen, da lassen die sich bestimmt nicht Nachts zu Hause wegen sowas anrufen... :Veraergert:

Das Beispiel mit dem 1-€-Jobber war auch ein Thema, welchen Sinn macht denn so ein Sklavenjob für einen jungen Menschen ohne Ausbildung, damit er "mal unter Menscvhen kommt" ist doch wohl die blödeste Ausrede, die es dafür geben kann ...
Wenn sie das System so durchschaut hat, dann sollte ihr doch auch schon aufgefallen sein, dass genau diese Sklavenjobs das meiste Steuergeld verschlingen (Regelsatz + Miete + Aufwandentschädigung = raus aus Hartz 4 :confused: :Gruebeln: ) und die meisten regulären Arbeitsplätze kaputt machen, denn es gibt eigentlich keine Arbeit, die den entsprechenden Regeln dafür entspricht.

ALLES oder fast Alles was diese Leute tun (oft sogar am Wochenende /im Schichtdienst /Nachtdienst) teilweise sogar mit "Überstunden", kann ja nicht so nebensächlich und "eigentlich unwichtig" sein, da wurden früher mal Leute normal für eingestellt und bezahlt ... :Verwirrt: :Hilfe:

Wie wäre es denn die jungen Leute in Ausbildung zu bringen (wie es ja mal geplant war), damit sie überhaupt mal Ausichten auf eine berufliche Zukunft haben könnten, mit X - 1 €- Jobs im Lebenslauf wird das wohl nix werden, außerdem sollte das (lt. SGB II) der allerletzte Ausweg sein, wenn jemand am allgemeinen Arbeitsmarkt schon keine geringsten Aussichten mehr hat, das ist ja richtig "zukunftsweisend" wenn man das den U 25 schon abspricht, statt sie wirklich ernsthaft zu unterstützen.

Soweit richtig,. dass es sich bei Hartz 4 inzwischen schon "um organisierte Armut" handelt, es hat sich ja auch schon eine (für die Erfinder) gute Basis gebildet eine regelrechte "Armutsindustrie" ist schon entstanden, Städte/Gemeinden/ Pflegeheime /Kitas könnten vielfach ohne 1-€-Jobber gar nicht mehr existieren ...so werden sie vom Staat über Hartz 4 subventioniert, anstatt vernünftig bezahltes Personal fest einzustellen ...

Das gleiche trifft auf die ganzen (vielfach unsinnigen) "Schulungs-Maßnahmen" zu, kostet ALLES Unsummen und wirklich einen auskömmlichen Job bekommt kaum einer danach, aber wenigstens sind sie aus der Statistik raus, es verdienen inzwischen schon viele Wirtschaftszweige viel zu gut an den Leistungsempfängern, da haben die gar kein Interesse mehr daran, was zu ändern und wirklich was für die Zukunft der betroffenen Leute zu tun ...die haben eigentlich ALLE KEINE Zukunft mehr ...

Die "arme Frau Hannemann wurde nun beurlaubt", naja, wenigstens das Geld stimmt ja dann weiterhin ...so fürs NICHTS-TUN und "die Klappe aufreißen", dann kann ich es mir auch leisten "eine große Lippe zu riskieren", schließlich gibt es Meinungsfreiheit und dafür kann man sie nicht so einfach entlassen...sie läßt sich jedenfalls den "Rauswurf notfalls mit einer ordentlichen Abfindung versüßen", Beamte ist sie wohl nicht aber Angestellt mit Kündigungsschutz ...

Wie das genau endet wird man sicher auch wieder "unter der Decke halten", mag schon sein, dass man ihr die Außenwirkung verübelt aber intern wird man das schon entsprechend regeln (müssen), damit das System weiter unbeschadet "funktioniert" ...

Dann bin ich auch gerne mal Revoluzzer, wenn mir da so schnell NIX passieren kann, der R.B. hat doch sein JC auch soweit erzogen, dass sie den "Spinner" machen lassen und sich wahrscheinlich heimlich nur über ihn amüsieren ... diese beiden werden das System auch nicht ändern, noch nichtmal "ankratzen" können ... dass es nicht grundgesetzkonform ist war doch schon klar als es beschlossen wurde, hat doch unsere Politiker auch nicht weiter gestört. :Gruebeln:

Ich habe mir das Video damals auch nicht zu Ende angesehen, das war mir zuviel Unsinn auf einen Haufen, ernstzunehmende Leute brauchen ihre Thesen sicher auch nicht nur auf solchen Internet-Plattformen verbreiten, in (seriösen) Zeitungen oder im TV habe ich von beiden jedenfalls noch NICHTS gesehen oder gehört ...ich glaube von R.B. war mal (am Anfang seiner "Karriere") was in der "Blöd-Zeitung", naja, ich bilde mir meine Meinung gerne aus seriöseren Quellen ... :Gruebeln: :Sturkopf:
Falls das nicht zutrifft, tut es mir leid, daß ich diese Beiträge ins Forum gestellt habe.
Wie @Blacky schon geschrieben hat, braucht dir da nichts leid zu tun, gerade hier sind ja auch viele die schon in HARTZ 4 angekommen sind, weil das "soziale Netz" eben überall (und immer früher) versagt wo es gebraucht wird, wir kommen in solchen "Problem-Diskussionen" z.B. generell überhaupt nicht vor :Gruebeln: , in HARTZ 4 sind sowieso nur Leute "die dem Staat auf der Tasche liegen und zu faul sind zum Arbeiten" und denen muß man erst mal beibringen wie das so geht ...

Ich bin ehrlich gesagt sehr froh, dass wir aus dieser :kack: endlich wieder raus sind und es ist eine spezielle Erfahrung in meinem /unserem Leben auf die wir auch gut hätten verzichten können, "NUR" weil die DRV sich jahrelang vor ihrer Pflicht gedrückt hat, uns die zustehende EM-Rente zu zahlen wenn sie nun mal erforderlich ist.
Da tut es vedammt weh nach 35 /40 Jahren Arbeit einfach "in den Keller geschickt zu werden", weil man sonst nicht mehr seinen Lebensunterhalt finanzieren kann ... :traurig:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
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Re: Offener Brief einer Mitarbeiterin des jobcenters

Ungelesener Beitrag von Fatbob » Mo 22. Apr 2013, 16:09

Mehr als Doppeloma absolut zuzustimmen kann ich hier leider nicht, spricht mir aus der Seele.
lg
"Sir, wir sind umzingelt! ... Ausgezeichnet jetzt können wir in alle Richtungen angreifen."

Jedes Ding hat zwei Seiten...
Mit Rechtsanwalt drei...

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Re: Offener Brief einer Mitarbeiterin des jobcenters

Ungelesener Beitrag von Blacky » Di 23. Apr 2013, 10:51

INTERVIEW: "INGE HANNEMANN HÄTTE ANDERS REAGIERT"

Interview mit Inge Hannemann
Engagierte Jobcenter-Mitarbeiterin wird bis auf Weiteres in den Sonderurlaub geschickt

22.04.2013

Lange haben Erwerbslose auf die "deutsche Fabiene" gewartet. Eine Jobcenter-Mitarbeiterin, die Nein zu Sanktionen und Nein zur Entmüdung und Verarmung von Millionen von Menschen sagt. Das konnte nicht lange gut gehen, denn seit Montagmorgen ist die Hamburger Jobcenter-Mitarbeiterin und Hartz IV Kritikerin Inge Hannemann offiziell beurlaubt. Wir haben bei ihr nachgefragt.

Gegen-Hartz.de: Frau Hannemann, heute wurden Sie seitens der Geschäftsführung von ihrer Arbeit freigestellt. Was bedeutet das genau?
Inge Hannemann: Die Freistellung vom Dienst ist bis auf Widerruf. Das heißt, ich habe nun bezahlten "Sonderurlaub" und darf nur nach Meldung beim zuständigen Hausmeister mein Büro betreten. Der Schlüssel liegt beim Standortleiter des Jobcenters Hamburg-Altona, der dann zunächst von dieser Zweigstelle in mein Jobcenter transportiert werden muss.

2. Wurde Ihnen mitgeteilt, wie lange die "Zwangsfreistellung" andauern soll?
Es gab keine Aussage zur Dauer der Freistellung.

3. Mit welcher Begründung wurden Sie freigestellt?
Die Begründung liegt darin, dass Zweifel bestehen, ob ich als Jobcenter-Mitarbeiterin bei team.arbeit.hamburg, die rechtskonforme Umsetzung des Sozialgesetzbuch II (SGB II) gewährleiste. Diese Zweifel begründet team.arbeit.hamburg vor dem Hintergrund meines Blogs "altonabloggt" und dessen Aussagen in meinen Artikeln. Ebenso wird an meiner rechtskonformen Einstellung zum SGB II gezweifelt. Weiterhin halten sie mir vor, dass ich die einschlägigen Vorschriften der §§ 31 ff. SGB II nicht ordnungsgemäß anwende. Dieses sind die schriftlichen Aussagen der Freistellung. Die mündlichen berufen sich auf eskalierende Gespräche durch meine "Kunden" (ständiger Wortlaut des stellv. Geschäftsführer) mit meinen Kollegen als Vertretung. Anscheinend folgen Aussagen in dem Sinne: "Frau Hannemann hätte anders reagiert". Ebenso scheinen sie die Unterschrift einer Eingliederungsvereinbarung zu verweigern, weil ich dafür öffentlich aufrufe. Das stellt in den Beratungsgesprächen ein Problem dar und die Kollegen müssten hier geschützt werden.

4. Werden Sie gegen die Freistellung arbeitsrechtliche Schritte unternehmen?
Diese Entscheidung werden meine Anwälte mit mir zusammen treffen. Hier ist noch keine Entscheidung bis dato gefallen. Das Gespräch darüber findet erst noch statt. Die arbeitsrechtliche Entscheidung kann dahingehend ausfallen, ob ich auf eine Beschäftigungspflicht bestehe oder ein einstweiliges Verfügungsverfahren eingeleitet wird. Hier sind aber nun meine Anwälte gefragt und stellt für mich aktuell keine Prämisse dar.

5. Was bedeutet das für Sie persönlich? Wie bewerten Sie den Schritt ihres Arbeitgebers?
Mit der Freistellung habe ich gerechnet. Dieses wurde mir bereits am Freitag letzter Woche durch eine Kollegin mitgeteilt, dass in meinem Jobcenter darüber Informationen vorliegen. Für mich bedeutet es tatsächlich "Sonderurlaub", der mich persönlich nicht trifft. Damit kann ich sehr gut umgehen, da ich bereits vor Wochen eigentlich damit gerechnet habe. Mich wundert eher die lange Zeit durch die team.arbeit.hamburg bis sie diesen Schritt nun vollzogen haben. Meine Jobcenter-Zentrale hat keine andere Möglichkeit, um zu verhindern, an interne Daten zu kommen. Auch sorge ich intern natürlich für Wirbel, der unterbunden werden muss, aus der Sicht der Jobcenter-Zentrale. Mein eigentlicher Arbeitgeber, die Sozialbehörde in Hamburg (Basfi), hat sich bisher weder schriftlich noch mündlich geäußert.

6. Wie können Sie ganz konkret unterstützt werden?
Die Unterstützungswelle durch die große bundesweite Solidarität ist bereits schon enorm. So wurde eine Petition für die Abschaffung der Sanktionsmaßnahmen gegen mich auf den Weg gebracht. Ebenso erhalte ich sehr viele Zuspruchsmail, Nachrichten oder Kommentare auf meinem Blog, die mich in meinen Aktivitäten bestärken, mir Mut machen und praktische Unterstützungen anbieten. Eine große Unterstützung erhalte ich auch bundesweit von den Jobcentern-Mitarbeitern. Für mich persönlich ist die mentale Unterstützung sehr wertvoll und gibt sehr viel Kraft. Eine große Hilfe wäre es, wenn die Leser immer mal wieder aufmerksam Berichte über meine Person im Netz oder in den Medien verfolgen und mir zukommen lassen, um unseren Pressespiegel aktuell zu halten. Viele Augen sehen mehr. Auf diesem Weg einen großen Dank für die bisherige tolle Unterstützung. (sb)
MfG
Blacky

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Re: Offener Brief einer Mitarbeiterin des jobcenters

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Di 23. Apr 2013, 14:43

Hallo Ihr Lieben, :smile:

lieben Dank an @Blacky ... :Bussi:
Mit der Freistellung habe ich gerechnet. Dieses wurde mir bereits am Freitag letzter Woche durch eine Kollegin mitgeteilt, dass in meinem Jobcenter darüber Informationen vorliegen. Für mich bedeutet es tatsächlich "Sonderurlaub", der mich persönlich nicht trifft. Damit kann ich sehr gut umgehen, da ich bereits vor Wochen eigentlich damit gerechnet habe. Mich wundert eher die lange Zeit durch die team.arbeit.hamburg bis sie diesen Schritt nun vollzogen haben.
eigentlich kein Kommentar notwendig ... so habe ich mir das auch gedacht, man weiß nicht so recht wie man die Dame rankriegen soll, also bezahlen mal wieder ALLE dafür, dass sie möglichst wenig "Schaden" anrichten kann und sie hat ja (offenbar) überhaupt kein Problem damit, dass sie sich nun nicht mehr um ihre armen Schäfchen kümmern kann ... :Gruebeln:

Jedenfalls habe ich was in der Richtung nicht lesen können, klingt eher so, als hätte sie lieber schon früher bezahlten "Sonderurlaub" gebrauchen können ... ihr oberster Dienstherr hat sich also noch gar nicht geäußert ... na im "Totschweigen" sind die ja alle ganz groß, auch gegenüber den LE wenn es berechtigte Kritik an der Arbeitsweise der JC-Mitarbeiter gibt, ich warte heute noch auf eine Antwort zu meiner letzten (ganz offiziellen Fachaufsichts-) Beschwerde ... :Gruebeln: :Gruebeln: :Gruebeln:

Ich glaube nicht, dass sie irgendeine Art von Solidarität wirklich nötig hat, es geht ihr doch (zumindest finanziell) gut in der aktuellen Situation, vermutlich deutlich besser als Millonen ihrer HARTZ - "Schäfchen" ... :Wut: :schimpfen:

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