Mir ist heute beim Laufen im Wald noch ein Buch eingefallen, das ich empfehlen möchte:
Der Seele Heimat ist der Sinn
In einem längeren Gespräch mit einer Psychologin kam heraus, daß für meinen Persönlichkeitstyp am ehesten eine Logotherapie in Frage käme (jeder ist ja anders).
Und diese Feststellung war absolut richtig. Ich habe mir zum Einlesen ins Thema Logotherapie dieses Buch von/über Frankl geholt, das eine seiner Schülerinnen (E. Lukas) aus Texten Frankls zusammengestellt hat. Und ich habe festgestellt, daß ich genau auf der Linie Frankls liege. Mich ziehen Aufgaben, lohnenswerte Ziele die ich mir jederzeit selber setzen kann aus einer persönlichen Krise (ist mir genau so vor vielen Jahren passiert, als ich mich selbst aus einer Depression gezogen habe; hat wunderbar geklappt; und damals wußte ich noch nichts von Frankl und der Logotherapie).
Mir gefällt an diesem Buch, daß es sehr anschaulich und mit Beispielen aus dem Leben gegriffen geschrieben ist. Die Erklärungen Lukas' (anschließend an jeden der kurzen Texte) sind für das Verständnis der Ansichten Frankls sehr förderlich. Es ist auch ein Buch, das frei von akademischem und theoretischem Überbau ist, und somit auch für Laien verständlich bleibt. Psychoanalytisches Fachkauderwelsch bleibt außen vor.
Einen Textauszug (Kommentar von E. Lukas) möchte ich euch nicht vorenthalten, weil er für viele hier im Forum sicherlich zutreffend ist:
Frankl verbat sich noch einen weiteren Irrtum bei seinen Schülern, nämlich den psychologistischen Doppelwahn, daß
1) jede leibliche Krankheit Spiegelbild einer seelischen Not sein müsse, und
2) jede Krankheit einen versteckten und erst zu enträtselnden Sinn habe.
Derlei Ideen grassieren vorwiegend in den Köpfen halb gebildeter Möchtegern-Therapeuten, die es mit ihren Mitmenschen durchaus gut meinen, aber trotzdem allerlei Schaden anrichten können. Frankl trat ihnen energisch entgegen. Materie - aus der unser Körper ja besteht - ist anfällig und hinfällig. Jedes Möbelstück wird alt und zerfällt irgendwann, ohne daß es vorher traumatisiert worden ist. Jeder Grashalm, jede Blume welkt, ohne daß sie sich vorher geärgert haben. Der Keim des Todes sitzt in jedem Molekül einer organischen Zelle. Mehr noch: der Leib ist schon gar nicht ein getreues Spiegelbild des Geistes. Der Leib kann zwar einen Hauch vom Innersten des Menschen widerspiegeln, aber optisch verzerrt...
So weit - auszugsweise - der Kommentar, den ich für mich nur bestätigen kann. Die Masche der Ärzte, wenn sie nicht mehr weiterwissen, die Ursache einer Erkrankung auf seelische Probleme zu schieben ist billig und durchschaubar.