Hallo AnnaB,
Ob ich dieses Jahr wieder Rotkohl mache oder Rosenkohl, weiß ich noch nicht, aber ich hätte sehr gerne das selbstgemachte Rotkohl-Rezept von @Doppeloma. Hab das mal vor Jahren selbst gemacht und es schmeckt bäh.
Bei uns wird es beides geben zum Putenbraten, auch Rosenkohl bereite ich immer einen Abend vorher schon zu, dann schmeckt er erst richtig gut am nächsten Tag wenn Butter und Muskat so richtig in die Röschen eingezogen sind ...
HMMMMM
Das Rotkohl-Rezept ist von meiner Mutter, sie hatte ihre "merkwürdigen" Seiten aber kochen konnte sie sehr gut und ich mache noch viele Gerichte (fast) genau so, wie es bei ihr immer gemacht wurde ... bin aber auch selber ziemlich kreativ mal was auszuprobieren, was auch dann sehr lecker ist.
Schade nur, dass es dann oft "Resteverwertung" war und ich nicht aufgeschrieben habe, was da so Alles drin gewesen ist ...
Hier dann mal Doppelomas (eigentlich) ganz "banales" Rotkohl-Rezept, denn das kann letztlich auch jeder so kochen und würzen, wie ihm das besser schmeckt, in meiner Familie will das
KEINER anders haben.
Zutaten
1 schöner Rotkohl (ich kaufe ca. "Baby-Kopfgröße", das reicht für mehr als eine Mahlzeit je nach Personenzahl)
2 schöne, feste säuerliche Äpfel (kann auch durch Apfelmus ersetzt werden, der Zucker darin stört dabei nicht)
1-2 Zwiebeln (je nach Größe, es sollte später
NICHT "vorschmecken", kann man auch weglassen, wer das nicht so mag)
Schweineschmalz pur (also ohne Grieben oder so, ich kaufe so ein 250 Gramm-Päckchen, das wie Butter geformt ist)
Salz / Zucker
Ganz wichtig
Gewürz-NELKEN (bitte
KEIN Pulver nehmen, das verliert schnell an Aroma)
Ganze Nelken sind besser, wir wetten dann immer wer die meisten davon auf seinem Teller wiederfinden wird ... die muss natürlich Keiner mitessen, wer das so nicht mag kann die auch in irgendein kochbares "Säckchen" tun.
Von Metall-Tee-Eiern rate ich eher ab, wegen der Säure die noch dazu kommt ... und die Nelken sollten sich auch gut verteilen können im Rotkohl und
NICHT gleich wieder herausgeangelt werden, es dauert eben seine Zeit bis die Würze wirkt.
Es ist auch besser einen Emaille-Topf zu verwenden, wo der gekochte Rotkohl drin bleiben kann, bis er aufgewärmt und gegessen wird.
...
Normaler Essig (es darf auch Essig-Essenz oder Zitrone sein)
Das war es eigentlich schon an Zutaten ...
Zubereitung
Rotkohl in grobe, mundgerechte Streifen schneiden (das darf natürlich auch eine Küchenmaschine machen), nicht zu fein, damit man später noch was "zu beißen" hat.
Ab in den (passenden) Topf und einmal kurz mit klarem Wasser (ohne Gewürze) aufkochen lassen (man darf gerne gleich heißes Wasser nehmen), das nimmt dem Kohl etwas die "Strenge", die er vom Feld noch mitgebracht hat.
Dann vorsichtig "die entstandene blaue Wasser-Brühe" abgießen (wie bei Kartoffeln) oder den Kohl in ein "Nudelsieb" gießen und kurz abtropfen lassen ... egal wie, das blaue Zeug muss unfallfrei in den Ausguss, könnte man auch zum Eier färben nehmen aber es ist ja Weihnachten und nicht Ostern.
"Blaue" Finger / Hände / Geschirr und Flächen lassen sich übrigens sehr gut mit Zitronensaft (pur) reinigen ... auch der Ausguss / Geschirrbecken wird damit schnell wieder sauber.
Danach reicht meist schon ein kleinerer Topf zum Weiterkochen, das schrumpelt noch ganz schön zusammen aber man sollte auch noch genug Platz zum Umrühren haben (bevorzugt mit einem Holzlöffel wie früher).
Zunächst kommt das Schmalz zum "abgebrühten" Rotkohl, etwas mehr als die halbe Packung genügt meist schon für diese Menge, da muss man später kosten und selbst entscheiden, ob noch was davon dran soll.
Dann Zwiebeln und Äpfel schälen / Gehäuse entfernen, am besten Vierteln und dann in grobe Stücke schneiden, rein in den Topf und durchrühren, das Schmalz sollte inzwischen schon geschmolzen sein.
Nicht zu viel Hitze geben, es soll
NICHT braten im Rotkohl-Topf, es reicht wenn der "leise vor sich hinköchelt" ... bei Bedarf einfach etwas Wasser zugeben (1 normale Kaffeetasse voll reicht meist schon), der Kohl muss
NICHT komplett bedeckt sein mit Flüssigkeit.
Vorsichtig mit Salz und ganzen Nelken würzen (zunächst mal so 15-20 Stück für diese Rotkohl-Menge reinwerfen) ... lieber (vermeintlich) zu wenig als zuviel ..., dann schmeckt irgendwann auch dieser Rotkohl nur noch
BÄHHH ...
Nachwürzen geht immer aber das sollte man erst (frühestens am nächsten Tag) beim Aufwärmen machen, weil das dann sowieso schon ganz anders schmecken wird.
Ebenso vorsichtig mit Essig / Zitrone umgehen, wenn der Rotkohl wirklich
ROT geworden ist (mehrfach umrühren bitte nicht vergessen), dann ist in der Regel auch schon genug Säure dran, nachwürzen geht immer ... wenn der Kohl erst mal Zeit hatte überhaupt Geschmack aufzunehmen.
Mit Zucker dann den herzhaft süß / sauren Geschmack zaubern ... ich versuche immer von der Flüssigkeit vorsichtig zu kosten, die sich unten im Topf bildet.
Das sollte ruhig noch sehr kräftig schmecken, wenn der Rotkohl selber noch nach "
NIX" schmeckt ... eine Tendenz sollte allerdings schon erschmeckbar sein, ob das was werde könnte (zu salzig/ zu sauer/ zu süß ?), dann kann man schon etwas "ausgleichen".
Dann am Besten (mit Deckel drauf natürlich) in Ruhe köcheln lassen (wenigstens eine Stunde) und nur gelegentlich mal kräftig durchrühren, eventuell etwas Wasser zufügen, das verkocht ja mit der Zeit ...
Irgendwann beginnt es dann doch schon angenehm nach Rotkohl zu duften, während der dann abkühlt ruhig öfter mal "naschen" und immer wieder mal umrühren (der Dopa wollte dann immer schon ein Tellerchen zum Vorkosten, obwohl ich meinte das schmeckt noch gar nicht), bei Bedarf auch noch vorsichtig nachwürzen.
Das klingt jetzt natürlich nach wahnsinnig viel Arbeit, ist aber gar nicht so schlimm wie es sich jetzt liest ... es gehört allerdings ein wenig "Fingerspitzengefühl" beim Würzen und ein guter Geschmacks-Sinn dazu ...
Mein Rotkohl-Topf kommt dann auf den Balkon, da ist es ja kühl genug um diese Jahreszeit und wird am nächsten Tag wieder aufgewärmt, um noch nachzuwürzen falls erforderlich, meist haben wir dann gleich was davon als Beilage zum warmen Abendessen verspeist.
Das hält sich auch so 1 - 2 Wochen in der normalen Balkon-Kühlung, meist war es dann aufgegessen.
Habe Reste davon schon mal eingefroren, das hat mir / uns später
NICHT mehr so gut geschmeckt, warum weiß ich nicht ...
Man kann aber auch so kleine Schraubdeckel-Gläser damit füllen (muss kochendheiß sein der Rotkohl) richtig
VOLL bis zum Rand und dann zuschrauben, die Deckel ziehen sich dann beim Abkühlen alleine fest ... das hält sich auch ein paar Monate ...
Wie lange genau weiß ich nicht, war immer bald aufgegessen ...
was gibst du zu dem Fertig-Rotkohl noch dazu?
Mit Gläser-Rotkohl aus dem Laden komme ich nicht gut klar, da bekomme ich irgendwie keinen "angenehmen" Geschmack rein ...
Da bin ich schon ganz zufrieden mit meiner Entdeckung vor kurzem in den kleinen Tüten, das reicht mir wenn ich darauf Appetit bekommen, jedenfalls wenn die eigenen Vorräte verbraucht sind.
Rotkohl komplett frisch habe ich uns immer
NUR zu Weihnachten gemacht, dieses Jahr kommt nun wenigstens lieber Besuch, das wäre mir sonst auch zu viel Arbeit für mich ganz alleine gewesen ...
Habt ihr Geheim-Rezepte, die ihr nicht an andere weiter gebt?
Ja, für einen besonders leckeren Käsekuchen ohne Boden ... aber das Rezept bleibt auch unser Familiengeheimnis ...
Es gibt im Internet viele Rezepte dafür, die sehr ähnlich sind aber eben doch nicht
GENAU MEINS ... was ich auch von meiner Mutter "geerbt" habe.
Liebe Grüße von der Doppeloma
