Austausch von Sorgen und Kummer

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geranie
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Austausch von Sorgen und Kummer

Ungelesener Beitrag von geranie » Do 13. Okt 2011, 19:04

Schade, daß es hier nicht so eine Ecke gibt, wo Mitglieder ihr Empfinden schreiben können. Ich meine damit, daß wir alle Leidensgenossen sind und ziemlich uns mies fühlen mit der Rentenbehörde und dem Kampf mit denen. Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Kämpfe und Wege hier reinschreibt. Man fühlt sich ziemlich allein gelassen und hat einfach nur noch Angst. Vielleicht können wir uns über unsere Ängste und Kämpfe austauschen. Wie ich sehe, sind hier ganz viele Stamm-Mitglieder, die sicherlich auch viele Sorgen und Kummer haben. Sei es finanziell, sei es mit Ängsten, sei es mit der Krankheit und Ärzten. Unter anderen Threads wollte ich das nicht schreiben, weil dort viele Leute ihre Fragen reinstellen, die ihr aus euren Erfahrungen beantwortet und Tipps gibt.

Bei mir ist es so, daß ich nachts nicht schlafen kann, weil meine Rente nächstes Jahr verlängert werden muß. Ich habe eine schwere psychische Krankheit, die chronisch ist. Seit dem mein behandelnder Psychiater mir gesagt hat, daß sich die Rentenversicherung bei ihm melden soll bezüglich der Bescheinigung über meine Erwerbsunfähigkeit und den Befunden bin ich nur noch in Panik, weil ich Angst habe, daß sich die Rentenversicherung nicht bei ihm meldet und mich zum Gutachter schickt. Die sind ja sowieso ziemliche Kotzbrocken und ich habe Angst, daß sie mir meine psychische Krankheit nicht objektiv genug beurteilen. Und wenn ich da auch noch ohne Bescheinigung vom Facharzt hingehe, weil mein Facharzt mir keine Bescheinigung ausstellen will, da er der Meinung ist, daß sich die Rentenversicherung bei ihm melden muß, habe ich noch mehr Angst, daß alles schief geht. Wovon soll ich denn dann leben, ich kann nicht mehr arbeiten. Ich bin oft psychotisch und wirr im Kopf und leide an schweren Ängsten, so daß ich noch nicht mal Wege und Strecken mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen kann selbständig. Ich wache deshalb jede Nacht mit Angst auf, daß sie mich zur Reha schicken könnten und ich den Weg dorthin nicht bewältigen kann selbständig. Die Angst frißt mich auf seit Monaten, je länger die Zeit mit der Verlängerung anrückt.

Eure geranie

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Re: Austausch von Sorgen und Kummer

Ungelesener Beitrag von Doppeloma » Do 13. Okt 2011, 21:17

Hallo geranie, :koepfchen:
Schade, daß es hier nicht so eine Ecke gibt, wo Mitglieder ihr Empfinden schreiben können. Ich meine damit, daß wir alle Leidensgenossen sind und ziemlich uns mies fühlen mit der Rentenbehörde und dem Kampf mit denen. Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Kämpfe und Wege hier reinschreibt.
ich empfinde dieses GANZE Forum als eine "Ecke", einen Platz, an dem ich was über meine Kämpfe meine Sorgen, JAAA auch meine Ängste schreiben KANN und die Antworten der Leidensgenossen geben mir ein gewisses Gefühl des Verstanden seins, das ich sonst eher nicht verspüre.

Gerade der Austausch über die vielen Ungerechtigkeiten, die persönlichen Betroffenheiten, ist doch (auch) der SINN dieses Forums, JEDER dem hier mal nach "Jammern" und "Auskotzen" ist, wird absolut ernst genommen und so gut es geht getröstet und aufgefangen... :koepfchen: :troesten: ...EGAL in welcher Rubrik, ihn gerade das große Elend überfällt... :confused: :Gruebeln:

Wir kommen nicht mit den üblichen "Durchhalteparolen" daher und reden/schreiben alles klein und harmlos, weil wir ZU GENAU WISSEN, es IST für den gerade Betroffenen NICHT klein und harmlos...wir selber fühlen uns auch oft genau so verlassen, alleine und unverstanden wie du...(sorry an meinen Schatz, er KANN nicht dafür, dass es auch mir manchmal so geht.. :Bussi: )... :Verwirrt: :Hilfe:

Im Bereich "Dein Fall" kann und sollte JEDER (der es mag !!!) seine ganz persönliche Geschichte erzählen, wie weitläufig er das tut und wie oft, WAS er/sie uns da mitteilen möchte von seinen Gefühlen und Gedanken, das entscheidet JEDER selbst, NIEMAND MUSS aber JEDER DARF HIER schreiben, soviel er möchte.

Auch einfach NUR mal "ausheulen" ist kein Tabu bei uns und erleichtert manchmal ungemein, anschließend KANN man manchmal wieder etwas klarer sehen und denken, die Tipps und Infos der anderen User können dabei helfen, wenn man oft "den Wald vor Bäumen " (oder Tränen :traurig: ) nicht mehr sieht. :jaa:

Betrachte es mal von dieser Seite und dann verstehst du sicher auch, warum es bei uns KEINE separate "Kummer-Kiste" gibt, das GANZE KoR IST eine einzige KUMMER-KIste, ohne diese ganzen von dir erwähnten Probleme und Sorgen bräuchte es dieses Forum gar nicht geben. :lesen:

Liebe Grüße von der Doppeloma :umarm:
Was mich nicht umbringt macht mich stärker!

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Re: Austausch von Sorgen und Kummer

Ungelesener Beitrag von lottekind » Fr 14. Okt 2011, 21:37

Liebe Geranie


lass dich einmal lieb umarmen. :umarm: Ich kann deine Angste und Sorgen verstehen, das man Angst vor einem Gutachter hat,
der die Entscheidungsgewalt hat,
Vertraue deinem Therapeuten und sprich auch deine Ängste dort an.
Wie Doppeloma schon sagt, schreibe hier ruhig wenn es dir nicht gut geht, denn oft hilt das wenn man sich seine Sorgen von
der Seele schreibt.

Wünsche dir eine gute Besserung und drücke dir fest die Daumen das dir alles gelingt was du dir wünscht,

LG lottekind :Opi:
Kein Problem ist so groß, dass man es nicht ändern kann

geranie
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Re: Austausch von Sorgen und Kummer

Ungelesener Beitrag von geranie » Fr 14. Okt 2011, 22:00

Hallo lottekind,

ja es ist für mich ein Horror zum Gutachter zu müssen. Vorhin habe ich einen Beitrag gelesen, wo jemand um die Rente kämpft, weil die Gutachter in ihren Begutachtungen angegeben hätten, daß sie/er nicht genug tut, um gesund zu werden. Was will soll man den machen, wenn Krankheiten chronisch sind. Reicht es denn nicht, daß man diese gefährlichen und unangenehmen Medis schluckt, die den Körper kaputt noch mehr kaputt machen? Reicht es denn nicht, daß man ständig beim Arzt sitzt, obwohl man keine Kraft mehr dazu hat.

Ich finde sowas unverschämt. Deutschlands Ärzte und Gutachter werden immer unkompetenter. In den 90er Jahren war das nicht so. Da waren Ärzte noch einfühlsam und wußten was krank sein bedeutet. Sie werden immer skrupelloser. Das macht mir Angst. Und den Richtern vertraue ich auch nicht, denn es hat sich in Deutschland seit Hartz IV Einführung eine skrupellosigkeit ausgebreitet. Ich fühle mich diesem System irgendwie machtlos ausgeliefert.

Es werden Leute zur Reha geschickt, damit sie dort als gesund entlassen werden, obwohl sie immer noch nicht arbeiten können. Gewerkschaften, Sozialverbände schauen diesem Treiben einfach zu. Die haben ein System eingeführt, was nicht mehr normal ist und auch nicht mehr mit dem Grundgesetz zu vereinbaren ist. Nämlich Behördenwillkür. Warum tun die sich schwer vom behandelnden Arzt die Bescheinigungen zu akzeptieren und danach die Rente zu genehmigen.

Warum muß man zu einem Gutachter, der einen nur paar Minuten sieht und sich in kurzer Zeit ein Bild machen soll, obwohl der behandelnde Arzt einen jahrelang kennt und alle Einschränkungen weiß. Ich finde dieses System mit dem Gutachter schickane, denn es gibt Menschen, die sind so schwer krank, daß sie noch nicht mal die Kraft haben zu einem Gutachter zu fahren. Es ist einfach willkür und Schickane. Ob Afa, Jobcenter, Rentenversicherung oder SG. Die Menschen sind entrechtet worden seit Schröders Agenda 2010. Das passt mit dem Grundgesetz nicht mehr überein irgendwie. Und keine Institution tut was dagegen.

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