ärztl. Untersuchung Feststellung der Leistungsfähigkeit

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troedeltante
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ärztl. Untersuchung Feststellung der Leistungsfähigkeit

Ungelesener Beitrag von troedeltante » Do 23. Jun 2011, 12:16

Einen schönen guten Morgen Euch allen,

so.... gestern hatte ich meinen 2. Termin beim Gesundheitsamt der Stadt Gelsenkirchen aufgrund o.g. Feststellungsauftrages des Jobcenters.
Nachdem bei mir offiziell Anfang 2009 eine Psoriasis Arthritis festgestellt wurde (Schuppenflechte, die äußerlich kaum bzw. gar nicht erkennbar ist, sondern direkt die Gelenke betroffen hat) und ich zudem 1 Jahr später an Diabetes erkrankt bin (sofort auf 4x tägl. Insulin und Tabletten eingestellt) hatte ich im Herbst 2010 meine 1. amtsärztl. Untersuchung. Dort stellte der Arzt fest, dass ich vorerst für die nächsten 6 Monate nicht leistungsfähig bin. Daraufhin wurde mir vom Jobcenter freundlicherweise mitgeteilt, dass man mich also diese Zeit in Ruhe lassen wollte und ich mit einem folgenden Untersuchungstermin Anfang März 2011 rechnen könnte ... im Hinblick auf weitere Entscheidungen. In der Zwischenzeit erhielt ich auch problemlos einen unbefristeten Schwerbehindertenausweis mit GdB 50 ohne Merkmal.
Nun hatte sich das mit dem angekündigten 2. Termin recht lange hinausgezögert und ich geb zu, obwohl bei mir keine Besserung eingetreten ist, sondern eher alles nur noch schlimmer wurde, habe ich mich fälschlicherweise nicht krankschreiben lassen. Dies hatte mir dann meine 'SB' vom Jobcenter im Mai auch etwas vorgehalten. Anfang Juni habe ich das bei meinem letzten Arztbesuch erwähnt und der schrieb mich dann ohne Murren gleich für 4 Wochen bis zum 15.07. krank, meine Zuckerwerte sind stark schwankend, meine Schmerzen oftmals unerträglich, dafür aber immer nen ausgewogenen Blutdruck von 140/80 :smile: .. bin übrigens 51.

Worauf ich jetzt aber hinaus wollte, das ist mein gestriger Termin beim Gesundheitsamt GE gewesen....
Wie schon in der Einladung erwähnt, hatte ich sämtl. Krankenhausberichte und auch den von mir ausgefüllten Fragebogen über meinen Krankheitsverlauf und meine Befindlichkeiten mitgebracht und legte sie dem zuerst freundlich schauenden Arzt vor. Er blätterte durch mein Diabetes-Tagebuch und meinte, dass die Werte wirklich nicht prickelnd seien, dann nahm er sich meinen kriekelig ausgefüllten Fragebogen vor und fing dann an mich auf bestimmte Eintragungen festzunageln, wie z.B. nach meiner Angabe, wo ich denn die Schmerzen hätte ...
Wahrheitsgemäß antwortete ich, dass ich die Schmerzen in sämtl. Gelenken hätte und wollte genauer ausführen, als er mich dann recht barsch unterbrach und mir dann die Frage stellte, ja wo genau... auch im Kiefer???? Genauso die Frage, was ich denn so an Gewicht tragen könnte... dass ich keine Taschen mehr trage, sondern so einen kleinen Einkaufswagen schiebe und ich meine Einkäufe nur dann tätige, wenn einer meiner Söhne zu hause ist, der sie mir 3 Etagen hochträgt, liess er gar nicht gelten..... da hab ich dann zögerlich geantwortet.... dass ich vielleicht 2 Plastiktüten, aber ich mir nie einen Kopf übers Gewicht gemacht hätte. Also schloss er auf genau 20 kg .... pro Tüte 10 kg *gg .... woraufhin ich dann schon recht genervt antwortete, dass ich keine Bierflaschen schleppe, sondern vielleicht 2 l Milch in der einen Tüte und in der anderen Tempotaschentücher .... und Soßenpulver ... es kam zu einem kurzen und doch recht heftigen Wortwechsel, worauf er sich dann wiederum eines anderen Themas zuwandte .... wieviele Meter kann ich laufen .... gut, wieder das gleiche Kommunikationsproblem .... innerlich hab ich gekocht vor Wut.
Dann zog er eine Akte aus der Schublade und bemerkte, dass ich einen Krankenschein von 4 Wochen hätte .... verwundert schüttelte er den Kopf und fragte mich scheinheilig, welcher Arzt denn so eine lange Zeit krankschreibt. Er äusserte sich dann allerdings nicht weiter, schüttelte nur fortwährend den Kopf und mass dann meinen Blutdruck. Normalerweise habe ich noch nie einen hohen Blutdruck gehabt, aber gestern gemessen und 190/110 .... keine Ahnung, was das jetzt bedeuten sollte ... ok, ich war schon innerlich geladen über seine Art und Weise.
Ganz nebenbei fragte er mich dann, ob ich südländische Wurzeln hätte wegen meinem Aussehen, was ich verneinte .... machte wiederholt ein paar Notizen ... ???
Dann waren Kniebeugen dran ... die ich halbwegs und recht mühevoll hinbekam (meine Einschätzung) ... seine dagegen war.... gute Frau, haben sie schon mal Sport gemacht, also Kniebeugen doch bestimmt schon seit Jahren nicht mehr .... ich drauf recht schnippisch, warum sollte ich, hat ja niemand bis jetzt von mir verlangt ... (ich war stinkesauer)
Händedruck ... heyyy, sie haben aber einen kräftigen Händedruck, andere kriegen das nicht so hin, anschliessend durfte ich dann 2 m auf nem Strich laufen ....*gg .... Arme überkreuzen ... mit den Händen abwechselnd die Nasespitze berühren ... natürlich meine eigene ... auf den Fersen stehen und auch auf den Hacken ...
Dass ich geschwollene Ellenbogen-Gelenke habe, nahm er auch zur Kenntnis .... und so lief das dann gefühlte 2 Stunden ab.
Nachdem er sich dann sämtliche Notizen gemacht hatte, fragte ich, ob ich eine Kopie seines Berichtes bekommen könnte, worauf er dann zurückfragte, wer denn den Untersuchungsauftrag gegeben hätte?
Als ich ihn dann recht naiv und verdutzt anschaute, meinte er, dass er mir garantiert keine Kopie aushändigen würde, da ich nicht der Auftraggeber wäre, der Bericht an sich sehr sehr teuer wäre und ich dies bestimmt nicht bezahlen könnte und er sich zudem auf seine Urheberrechte beruft. Ich könnte ja beim Jobcenter nachfragen... wünschte mir nen guten Tag und das wars dann.... ach so, mein rechtes knie tut heute immer noch weh.

Tja.... nun hock ich hier und bin am grübeln, was das jetzt alles für Auswirkungen haben könnte ...

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Re: ärztl. Untersuchung Feststellung der Leistungsfähigkeit

Ungelesener Beitrag von WiZaRd » Do 23. Jun 2011, 13:08

Tzzzzzzz... OK, das ist/war wohl mal wieder typisch...
Im Moment kannst du gar nichts machen ausser abwarten, was der Kerl denn wirklich schreibt - evtl. dich noch direkt bei der ARGE oder auch dem MD über die Art der Untersuchung zu beschweren - wobei ich nicht weiß ob das empfehlenswert wäre oder nicht.
Es waren jedenfalls offensichtlich Fragen und Anspielungen dabei, die weder mit deiner Erkrankung noch mit irgendeinem Aspekt des Gutachtens überhaupt etwas zu tun haben (Abstammung, Privates) und ich pers. finde das schon unverschämt und man sollte sich das nicht gefallen lassen.

Die Krankmeldung solltest du - auch wenn du von der ARGE "freigestellt" bist konstant verlängern lassen - sicherheitshalber. Das habe ich genauso gemacht.
Blutdruck sieht für mich doch auch so zu hoch aus (140!?) - evtl. ist das aber krankheitsbedingt? Jedenfalls lassen sich die 190 wohl leicht erklären und nachvollziehen.
Der Bericht bzw. eine Kopie desselben kannst du dir IIRC nach Eröffnung durch den Auftraggeber erstellen lassen - alle ärztlichen Unterlagen stehen dir zu.
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Re: ärztl. Untersuchung Feststellung der Leistungsfähigkeit

Ungelesener Beitrag von troedeltante » Do 23. Jun 2011, 13:28

erstmal ganz herzlichen Dank für deine Beurteilung über das von mir gestern erlebte ... ich hatte schon die Befürchtung, dass ich alles zu kleinkariert und zu sensibel sehe.
Ich werde jetzt erstmal ein paar Tage abwarten und eventuell meinen Hausarzt darüber informieren und hören, was er dazu meint.
Kurze Frage noch... ist es ratsam jetzt schon das Jobcenter um eine Kopie zu bitten oder einfach nur warten, wie das Überhaupt Jobcenter reagiert ?

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Re: ärztl. Untersuchung Feststellung der Leistungsfähigkeit

Ungelesener Beitrag von Miko » Do 23. Jun 2011, 14:37

Ich würde abwarten.

Klar, sollte der AA dich für arbeitsfähig halten und du hättest vor dem Gesprächstermin mit dem SB bereits deinen Bericht in der Hand mit der Folge, dass du dir Gegenargumente hättest bereit legen können, wäre das von Vorteil.

Nun warte erstmal ab, denn dein HA entscheidet indem er dir KM gibt.

Und: Willkommen bei uns!!!
Gruß
Miko

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Re: ärztl. Untersuchung Feststellung der Leistungsfähigkeit

Ungelesener Beitrag von WiZaRd » Do 23. Jun 2011, 16:05

Ja, warte ab... normal wirst du von ihnen informiert wenn es vorliegt und wann sie es dir eröffnen wollen.
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Re: ärztl. Untersuchung Feststellung der Leistungsfähigkeit

Ungelesener Beitrag von Antonia » Do 23. Jun 2011, 17:13

troedeltante hat geschrieben:
Wahrheitsgemäß antwortete ich, dass ich die Schmerzen in sämtl. Gelenken hätte und wollte genauer ausführen, als er mich dann recht barsch unterbrach

... es kam zu einem kurzen und doch recht heftigen Wortwechsel, worauf er sich dann wiederum eines anderen Themas zuwandte .... wieviele Meter kann ich laufen .... gut, wieder das gleiche Kommunikationsproblem .... innerlich hab ich gekocht vor Wut.

Ganz nebenbei fragte er mich dann, ob ich südländische Wurzeln hätte wegen meinem Aussehen, was ich verneinte .... machte wiederholt ein paar Notizen ... ???
Ein echter AA (Arsch-Arzt) !!! :schimpfen: Bild

ZUM KOTZEN diese Typen.
Es gibt sie en masse in diesem Land
Denen gehört sofort die Approbation entzogen! :kotzen: :kotzen: :kotzen:

Entschuldige, Trödeltante, aber da kommt mir so was von die Galle hoch...

Wie meine Vorredner schon schrieben, kannste jetzt erst mal nix anderes machen, als abzuwarten. Erst aus dem Schrieb, der irgendwann bei Dir ins Haus flattert, ergibt sich ne Basis zum ReAgieren.

:smile: Herzlich willkommen an Bord! Du bist nicht alleine bei Deinem Kampf. :jaa:
Du hast nix falsch gemacht und bist auch nicht übersensibel.
Viele von uns hier sind von solchen AAs schon misshandelt worden. Denk Dir nix - das ist unser Ärzte(un)wesen in Deutschland. Auf 2 gute Ärzte kommen 8 Idioten. :kotzen:

Liebe Grüße + viel Glück bei Deinem Kampf mit den Behörden
:winke:
Antonia

PS: ein Blutdruck von 190/110 ist ... ähem... eher suboptimal. Könnte aber an der Konfrontation mit dem AA liegen. Ich wäre auf 220/340 gekommen.

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Re: ärztl. Untersuchung Feststellung der Leistungsfähigkeit

Ungelesener Beitrag von troedeltante » Do 23. Jun 2011, 20:00

.... Antonia und auch allen Anderen erstmal ganz ganz herzlichen Dank für die sehr nette und herzliche Begrüßung.

was den Blutdruck anbelangt, ich hab ca. ne gute 3/4 Stunde vorm Sprechzimmer warten dürfen, also rein theoretisch in einem total entspannten Zustand... vielleicht war der Wert sogar noch weitergestiegen nach Verlassen des Gebäudes *gg.
Aber ungeachtet dessen, ich hatte mir ja auch sofort einen ersten Eindruck vom "guten Onkel Doc" gemacht und er erinnerte mich von der Optik her stark an einen Obdachlosen, dem ich fast regelmässig in der Stadt hier begegne und hielt mich auch bis zum späten Nachmittag daran fest (also am Eindruck, nicht an der Person *lachhhh), umso überraschter war ich dann doch, als ich zu Hause nach seinem Namen gegoogelt hab. Der Gute ist sogar 1. Vorsitzender der Ärztekammer und hat eine eigene Praxis, die hauptsächlich positiv bewertet wurde. Dementsprechend bin ich jetzt sogar noch beunruhigter als vorher.
Nun denn ... ich werde jetzt mal abwarten und Euch weiterberichten, sobald ich neues erfahre.
Vielleicht kommt es mir ja auch zu Gute, dass die Linke ab nächste Woche Mittwoch hier in GE eine kostenlose H4-Beratung mit Rechtsanwalt anbietet, auf jeden Fall melde ich mich dann und teil Euch mit, was das alles ergeben hat.

liebe Grüße
troedeltante

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Re: ärztl. Untersuchung Feststellung der Leistungsfähigkeit

Ungelesener Beitrag von mutschekuh » Do 23. Jun 2011, 21:50

hallo troedeltante...

ich drück dir die daumen, das trotz deines schlechten gefühls etwas positives für dich rauskommt... :umarm:

hoffe dein puls ist mittlerweile wieder normal... :lachen:
LG Mutsche

Erwartung ist der Ursprung jeder Enttäuschung!

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Re: ärztl. Untersuchung Feststellung der Leistungsfähigkeit

Ungelesener Beitrag von troedeltante » Do 23. Jun 2011, 22:20

hallo Mutsche ...
ich denk mir schon, dass sich mein Blutdruck und Puls wieder auf eine gewisse Normalität runtergebeamt hat, was bleibt ist nur eben die Ungewissheit, was jetzt alles folgt.
Und auch solche Situationen tragen ja mit dazu bei, dass alle schon vorhandenen Krankheiten noch stärkere Auswirkungen haben, aber wem sach ich das ... ;o)

lieben Gruß zurück
troedeltante

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Re: ärztl. Untersuchung Feststellung der Leistungsfähigkeit

Ungelesener Beitrag von Engelchen22 » Do 23. Jun 2011, 22:45

Hallo Troedeltante,

ist ja wirklich grauenhaft, wie Deine Begutachtung verlaufen ist :koepfchen:
Mal wieder ein typischer Weisskittel... mir sträuben sich die Nackenhaare......
Sorry, welche Fachrichtung war der " Herr " ???

Ich würde (und habe es auch gemacht.. ) sogleich ein Gedächtnisprotokoll über den Ablauf der Begutachtung
erstellen. Dieses kannst Du Deinen behand. Ärzten für Deine Patientenakte geben !
Man kann nie wissen, für was es evtl. hilfreich sein könnte :lesen: :keule:

Informiere auch Deinen Hausarzt ect über diese ART der Begutachtung !

Viel Erfolg wünscht
Engelchen
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